A FLOURISHING SCOURGE - A Flourishing Scourge
Mehr über A Flourishing Scourge
- Genre:
- Progressive Death Metal / Black Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Begotten Records
- Release:
- 09.06.2017
- Tidal Waves
- To The Stench Of A Rotting Corpse
- Insatiable
- Onerous
- Awakened
- Vacant
- The Hedonist
- Solace
Anspruchsvolle Kombi aus finsteren und progressiven Tönen
Der Sommer offenbart selbst im extremen Bereich einige harte Nüsse, die schon eines größeren Werkzeugs bedürfen, bis man sie und ihren musikalischen Content endlich geknackt hat. Einen Beitrag zu dieser Gattung schwerer zugänglicher Materialien leistet dieser Tage auch A FLOURISHING SCOURGE aus Seattle. Die Band hat sich grundsätzlich dem Grenzbereich zwischen Black und Death Metal verschrieben und weiß dies auch mit den entsprechend brachialen Riffs zu bestätigen, gibt sich aber längst nicht damit zufrieden, als simple Blast-Kapelle den genretypischen Stempel abzuholen. Es steckt wesentlich mehr hinter dem selbst betitelten Debüt der Amerikaner. Und die zentrale Frage, die sich daraus ergibt, lautet: Sind diese progressiven Verzwickungen, die "A Flourishing Scourge" durch den gehobenen Anspruch der Band erhalten hat, auch alle sinnvoll?
Die Antwort scheint die Band aus dem Nordwesten der USA umgehend mit einer ziemlich deutlichen Demonstration ihrer kompositorischen und spieltechnischen Fähigkeiten zu geben; mit dem Opener 'Tidal Waves' gelingt dem Trio gleich einmal ein monströses Epos, das zwischen schwarzmetallischer Raserei, sphärischer Dichte, kurzen Todesblei-Grooves und steten Tempowechseln nicht nur einen Vorgeschmack gibt, sondern sehr effektiv zur Schau stellt, wozu diese Band fähig ist. Und auch das darauf folgende 'To The Stench Of A Rotting Corpse' ist mit leichter Death-Metal-Priorisierung ein ziemlich intnsives Erlebnis, das vor allem von den fast schon Post-Metal-affinen Strukturen zehrt.
Leider gelingt es A FLOURISHING SCOURGE in der Folge jedoch nicht, das hier angekündigte Niveau aufrechtzuerhalten. Die Songs verstricken sich gerade in der Mitte des Albums in instrumentalen Irrwegen und geben ein Stück eben jener Intensität ab, die das stete Wechselspiel der einzelnen Genres erschaffen hat. 'Onerous' und 'Vacant' entpuppen sich schlussendlich als Schwachstellen eines nach wie vor sehr interessanten Werkes, das mit dem finalen 'Solace' glücklicherweise wieder zu alter Stärke findet und den Abschluss trotz des kurzen qualitativen Einbruchs rund macht. Die erste Scheibe der extrem ambitionierten Herrschaften bleibt zwar eine Challenge in Sachen Geduld, überzeugt über weite Strecken jedoch mit innovativen Ideen und einer gerade handwerklich starken Performance!
Anspieltipps: Tidal Waves, To The Stench Of A Rotting Corpse
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes