7 WEEKS - All Channels Off
Mehr über 7 Weeks
- Genre:
- Doom / Stoner
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- The Finest Noise
- Release:
- 04.10.2010
- All Channels Off
- Loaded (Burnt)
- Submarine
- Crash
- Deadloss
- The Wait
- On The Run
- Whisper (and dig the ground)
- 600 Miles
Dröge Stonersounds aus Frankreich?!
Überraschungen allen Ortens. Nach kurzem Überfliegen des Booklets samt Bandphoto und dem Genuss des eröffnenden Titelsongs bin ich mir sicher, es mit einer amerikanischen Band zu tun zu haben. Dreadlocks, Schlitzaugen und ein fetter Stonersound, der mir unwillkürlich in die Glieder fährt. Umso erstaunter bin ich, als herauskommt, dass diese Amis aus Frankreich kommen und dort bereits mit so unbedeutenden Namen wie den SUICIDAL TENDENCIES auf der Bühne standen. Okay, nach Mike Muirs Bande klingt das gebotene Material gerade mal genau gar nicht, aber die Größenordnung überrascht mich doch. Während ich mich immer länger mit "All Channels Off" beschäftige, desto klarer wird der Umstand, dass 7 WEEKS live sicherlich wie die Katze von Familie Schmidt abgehen wird.
Während der Opener mit urgewaltiger Macht und Stakkato-Rhythmik in meinen Boxen explodiert und mich mit weit aufgerissenem Mund ziemlich fassungslos vor meiner Anlage zurück lässt, beginnen die alten Knochen unwillkürlich zu zucken. Das geht sofort ins Blut. Ein pumpender Bass, eine hypnotische Gitarre und eine angenehme Stimme, die etwas verräuchert klingt, ergeben unterlegt von einem brachialen Drumming diese unglaublich mitreißende Mischung. Das kann ja heiter werden. Aber schon beim anschließenden 'Loaded' scheint das Trio die Handbremse nicht gelöst zu bekommen. Das ist zwar immer noch gut, aber irgendwie fehlt die animalische Energie des Openers. Und dieses Problem wird auch bis zum sechsten Titel namens 'Deadloss' nicht mehr abgestellt. Erst in dieser Nummer preschen die Jungens noch mal so richtig ungezügelt über die Steppe. Da wird viel Staub aufgewirbelt und der Eindruck einer musikalischen Stampede wiederholt sich.
Ansonsten versucht das Trio zwar mit allen erdenklichen Mitteln dynamisch zu klingen, wirkt dabei aber leider etwas verkrampft. Die Basslinien kommen nicht lässig genug und knarzen tut es auch nicht richtig. Die Klampfe ist nicht druckvoll im Abschluss und die Gesangsharmonien bleiben leider auch nicht haften. Zumindest nicht bei mir. Dabei wäre eine Nummer, wie das fluffige 'The Wait' eigentlich ein prädestinierter Hit. Der Tieftöner sorgt für wohligen Grooveteppich und der Refrain tönt gefällig, aber wo ist den hier die Gitarre hin verschwunden? Unter einer dicken Schicht Staub? Man weiß es nicht.
Der Mixer hat sie aber rechtzeitig zu 'On The Run' wieder gefunden. Ein Glück, denn nun rockt es auch wieder ein bisschen mehr. Aber auch das reicht nicht, um mich aus der einsetzenden Lethargie zu reißen. Vielleicht bin ich auch einfach resistent gegen diese Art von Stoner Rock.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Holger Andrae