1476 - Wildwood
Mehr über 1476
- Genre:
- Art Rock
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Prophecy Productions
- Release:
- 22.07.2016
- Black Cross - Death Rune
- Watchers
- The Dagger
- Banners In Bohemia
- Good Morning, Blackbird
- Horse Dysphoria
- Stave Fire
- Bohemia Spires
- An Atrophy Trophy
- Shoreless
- The Golden Alchemy
Die Magie Neuenglands
Prophecy Productions, ein Label, das seit Langem für seinen außergewöhnlichen Geschmack und das Talent, völlig eigenständige Bands unter Vertrag zu nehmen bekannt ist, hat mit 1476 ein weiteres Juwel aus dem Sumpf der zahllosen Bands ausgegraben. Die Band aus Neuengland hat bereits mehrere Alben und EPs in Eigenregie veröffentlicht, damit aber zumindest in Europa so gut wie keine Aufmerksamkeit bekommen und so kommt die Wiederveröffentlichung von "Wildwood" nun quasi einer Erstveröffentlichung gleich. Dabei wurde das Album noch um die "The Nightside"-EP erweitert und bietet so in 11 Songs einen ersten Einblick in das Schaffen von 1476.
Dieses wird als düsterer Art Rock beschrieben, ich würde auch Elemente aus Folk Rock, Gothic und Hard Rock im Mix entdecken und der Band attestieren, einen völlig eigenen Sound kreiert zu haben. Dieser ist düster, magisch und melancholisch zugleich. Akustische und verzerrte Gitarren, wunderschöne Melodien und diese ganz spezielle verträumte Atmosphäre, die jedoch immer einen gefährlichen Unterton hat, machen "Wildwood" zu einem faszinierenden Stück Musik, das sich nur schwer beschreiben lässt.
Dabei ist die Musik von 1476 sehr facettenreich, von rein akustischen Stücken wie 'Bohemia Spires' bis zum zehnminütigen Epos 'The Golden Alchemy' ist alles drin, was der Hörer schlicht schöner Musik sich nur wünschen kann. Die Musik umgibt stets ein Hauch von Naivität, der beispielsweise auch guten Folk oft ausmacht, ebenso ein Hang zu Okkultem und macht damit "Wildwood" zur idealen Musik bei der Lektüre von Autoren wie Poe, Lovecraft oder auch Clark Ashton Smith. Autoren eben, die es schafften, die Natur der USA in ihrer Schönheit, aber auch ihrer bedrohlichen Düsternis zu beschreiben, was auch die Musik auf "Wildwood" vermag.
Freunde des folkigen Rocks mit Schlagseite in Richtung Neofolk könnten hier ebenso fündig werden, wie Fans des akustisch eingefärbten Hard Rocks von Bands wie WYTCH HAZEL, ASHBURY oder ASIA. Fans des klassischen Gothic der 80er finden auf "Wildwood" vermutlich auch den einen oder anderen Song, der ihnen gefallen dürfte. Insofern gilt für alle Freunde von Rockmusik mit Melodien, dass ein Lauschangriff auf "Wildwood" dringend empfohlen sei und diese außergewöhnliche Band nun hoffentlich die Aufmerksamkeit bekommt, die ihr schon lange hätte zuteilwerden sollen.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Raphael Päbst