Summer Breeze 2015 - Dinkelsbühl

30.08.2015 | 12:44

12.08.2015,

Mucke, (ein) Unwetter und noch mehr Mucke: Unser Bericht von den Dinkelsbühler Krachfestspielen 2015!

Donnerstag, 13.8.2015

Für die Möglichkeit, NE OBLIVISCARIS einmal live zu sehen, danke ich den Veranstaltern des Summer Breeze von ganzem Herzen; auch um 13 Uhr im Zelt, wenn einem das Wasser am Rücken bereits ruhig stehend in eine besonders angenehme Region läuft. Dass der Sound den Auftritt in seiner Genialität jedoch derartig beschneidet, ist mehr als schade, grenzend an ärgerlich. Natürlich, die Band hat eine Geige als Lead-Instrument, wo andere eine Gitarre haben, und alleine das ragt schon heraus. Aber im Klang der Truppe steckt noch so viel mehr; da ist an jeder Position eine ganze Menge Virtuoses zu entdecken. Die einzigen, die davon etwas zeigen dürfen, sind jedoch Bassist und Drummer, denn der Mann an den Reglern dachte sich offensichtlich "Heute regieren mal die Tiefen, bas(s)ta!" und erstickt damit Großartiges im Keim. NE OBLIVISCARIS präsentiert Nummern beider bisherigen Veröffentlichungen, agiert dabei auch mit viel Spielfreude vor einem trotz allem sehr begeisterten Publikum (die Band hält zwischen zwei Songs sogar inne, um einem Fan den Wunsch zu erfüllen, seiner Angebeteten vor seinem Lieblingssong einen Heiratsantrag machen zu können – hach, wie schön!), die Magie der Platten will sich jedoch leider überhaupt nicht einstellen. Das tut mir für NE OBLIVISCARIS, vor allem aber für all die Leute sehr leid, welche die Band nun so kennengelernt haben. Lasst euch gesagt sein: Da geht noch viel mehr, holt euch die Scheiben! Die Herren dürfen – wie sie selbst angekündigt haben – gerne wiederkommen, dann aber bitte, bitte mit einem ordentlichen Sound.

[Oliver Paßgang]

Nachdem ich mittlerweile den Weg zum Tagesparkplatz kenne, bin ich deutlich schneller wieder auf dem Gelände und erkunde erst einmal die beiden Hauptbühnen. Ein paar Bands haben schon gespielt, aber ich komme an, als die KYLE GASS BAND gerade erst angefangen hat. Und wundere mich über den Stil, denn mit einer Blues Rock Band habe ich nicht gerechnet. Aber zugegeben, bis auf den Namen Kyle Gass, den wir alle aus dem Duo TENACIOUS D kennen, ist mir die Band unbekannt. Ich hatte eher mit gediegenem Hard Rock gerechnet, aber wohl eher aufgrund mangelnder Kenntnis Gass' Historie, wie ich einräumen muss. Blödel-Rock und Sidekick des Komikers Jack Black ist aber doch die Hauptfacette der Persönlichkeit des Bandleaders, der seine komödiantische Ader nicht ganz verleugnen kann und textlich oft doch ziemlichen Quatsch ins Rund feuert und mehrfach eine simple Blöckflöte zum Einsatz bringt. Auch nicht gerade das meistgenutzte Instrument in der Rockwelt. Aber ansonsten überträgt sich die Spielfreude direkt auf das Summer Breeze Publikum, das zu so früher Zeit offenbar auch Spaß an Groove und Rock 'n' Roll hat. Nach einer Reihe eigener Songs verlegt sich die KYLE GASS BAND im letzten Drittel auf Coverversionen. Ich muss zugeben, auf 'Green Eyed Lady ' von SUGARLEAF wäre ich ohne den Hinweis meines Nebenmannes nicht gekommen, der ziemlich happy Richtung Bühne grinst. Ich bin immer noch verwundert ob der Publikumsreaktion, die Kyle mit seiner Posse auslöst, als ein JACKSON 5-Cover von 'I Want You Back' meine Augenbrauen in die Höhe schießen lässt. Kennt das hier eigentlich jemand? Der Altersschnitt liegt im Prinzip dafür zu niedrig. Aber das innerhalb eines Medleys folgende 'Black And White' von Michael Jackson, daran kommt wohl niemand vorbei, selbst nicht wenn Jackson für die meisten nur eine Figur aus der Musikgeschichte ist. Auf das folgende 'Fresh Prince of Bel Air', ebenfalls noch Teil des Medleys, hätte ich musikalisch verzichten können, aber selbst dieses abstruse Stück wird mit Spaß in den Backen zelebriert. So sehr, dass man nicht umhin kann, mitzugrinsen. Als die KYLE GASS BAND dann nach 'Gypsy Scroll', das einen heftigen und chaotischen Schlusspunkt setzt, und zwei weiteren abschließenden Rockern die Bühne verlässt, haben sie vielen Anwesenden den Morgen versüßt. Ich würde nicht so weit gehen, dass jetzt die Verkaufszahlen ihres Albums mit dem Namen, äh, "The Album" in die Höhe schießen werden, aber geschadet hat ihnen der Auftritt vor so einem musikalisch anders gepolten Publikum sicher auch nicht.
Setlist: Manchild, BBT, Dyin' Day, Our Job To Rock, Tremendous, Bro Ho, Hell Or High Water, Medley: I Want You Back, Black Or White, The Fresh Prince Of Bel Air, Gypsy Scroll, Vehicle, Boston

[Frank Jaeger]

Weiter geht es auf der Main Stage mit CORVUS CORAX. Die Raben haben eine üppige Dekoration aufgehängt und stellen ihre urtümlichen Instrumente zur Schau genauso wie die Schlaginstrumentenstationen, von denen sie gleich zwei aufgebaut haben. Der Mittelalterrock hat ja in diesem Jahr eine starke Präsenz auf dem Summer Breeze, doch die "Könige der Spielleute" CORVUS CORAX sind die reinste Form dieser erfolgreichen Spielart und dürfen als einzige Gruppe auf der Hauptbühne ran. Mehrere Dudelsäcke und zahlreiche Trommeln und andere Schlaginstrumente bilden die Grundlage für die mittelalterlichen und modernen, aber mittelalterlichen anmutenden Kompositionen der Ostdeutschen. Vor der Bühne hat sich eine große, feierwillige Meute eingefunden und freut sich über die eingängigen Melodien. Mit dem fast schon zum Klassiker avancierten 'In Taberna' erreicht der Set einen ersten Höhepunkt, ein weiterer folgt später mit der Coverversion von 'Twilight Of The Thunder God', das im Original von AMON AMARTH stammt und auf der letzten Studioscheibe der Mittelalterocker "Gimlie" veröffentlicht wurde. Aber CORVUS CORAX ist eine Live-Band und alle Stücke wirken auf der Bühne noch viel besser als auf Konserve. Trotzdem bleibt der Auftritt seltsam steril, weil die Musiker einfach zu weit weg sind. Diese Art von Musik wirkt immer noch am besten, wenn sie auf einem Mittelalterfest aufspielen und das entsprechende Ambiente die Wirkung der Musik und der Charaktere verstärkt. Dennoch bildet CORVUS CORAX einen willkommen Farbtupfer im Metal-Billing des Festivals und der Applaus nach dem Auftritt ist absolut angebracht.
Setlist: Bibit, Crenaid Brain, Venus Vina Musica, In Taberna, Spielmannstanz, Havfrue, Sverker, Twilight Of The Thunder God, Heiduckentanz, Chou Chou Sheng

[Frank Jaeger]

Im Vorfeld des Summer Breeze wurde der Teutonen-Vierer groß angekündigt und es ist als "kleinste Band" an den Frankfurtern, diesen Reigen zu eröffnen. TANKARD am ersten richtigen Nachmittag bei gutem Wetter und vollem Platz – ein Selbstläufer? Das sollte man meinen, so richtig Arsch tritt der Aufritt heute jedoch leider nicht. Das liegt ausdrücklich nicht am Ersatztrommler Gerd Lücking (HOLY MOSES), welcher den kurzfristig ins Krankenhaus eingelieferten Olaf ersetzt, aber vielleicht ist dieser Umstand trotzdem der Grund, warum sich die Handbremse heute nicht ganz lösen will. Denn an sich ist nicht viel anders als sonst: Gerre wirbelt über die Bühne wie gewohnt (und flirtet über die Dauer des gesamten Auftritts hinweg immer wieder ganz stilvoll die Kamerafrau an), die Herren an seiner Seite zocken einwandfrei und auch die Setlist weiß von 'Zombie Attack' bis hin zu '(Empty) Tankard' samt Bonbon 'MetaltoMetal' trotz ihrer Knappheit zu gefallen, allerdings – ich weiß, ich wiederhole mich – fehlt hier heute das letzte Feuer. Das Publikum geht trotzdem mehr als ordentlich mit, so dass der Auftritt zwar kein schlechter, aber auch nicht mehr als durchschnittlich war. Das für TANKARD ohnehin Wichtigste im Moment: Gute Besserung, Olaf!

[Oliver Paßgang]

Donnerstagnachmittag, wolkenloser Himmel, kein Wind, 35°C, und der Schweiß läuft den Festivalbesuchern in Bächen den Rücken runter. Trotzdem halten jene Bedingungen nur die wenigsten Menschen davon ab, zur Hauptbühne zu pilgern. Denn egal, ob gnadenlose Feuersbrunst oder eisige Orkanböen: DIE APOKALYPTISCHEN REITER sind dafür bekannt, mit ihrer ganz eigenen Mischung aus Folk, Rock und Metal Menschenmassen auch bei widrigstem Wetter in Bewegung zu versetzen. Und so gelingt dem Weimarer Fünfer dieses Kunststück trotz Temperaturen karibischen Ausmaßes erneut in beeindruckendem Umfang: So beobachte ich neben den üblichen Circle Pits zu Hits wie 'Es wird schlimmer' oder 'Reitermania' auch mindestens zwei crowdsurfende Rollstuhlfahrer und einen crowdsurfenden Zigarettenverkäufer. "Wieso denn eigentlich auch nicht?" denkt sich dann auch der Großteil der übrigen Konzertbesucher, als die Reiter zum Klassiker 'Der Seemann' abermals ein Schlauchboot mitsamt Insassin auf das Meer der Konzertbesucher loslassen. So kommt es, dass teilweise auch nicht mehr zählbare Stapel von Menschen nach vorne gereicht werden und während des Auftritts gefühlt jeder zweite Fan seinen anfänglichen Platz austauscht. Die standhafte Hälfte der Menge lässt sich die Freude an einem energiegeladenen und motivierenden Auftritt jedoch dadurch keinesfalls trüben. So hinterlassen DIE APOKALYPTISCHEN REITER nach einer schweißtreibenden Stunde Bewegungsdrang eine ausgelaugte, aber hochzufriedene Meute, die allerdings eine Dusche bitter nötig hätte.

[Nils Hansmeier]

Der Donnerstag des Summer Breeze ist heuer der Teutonen-Thrash-Tag. Eben ging der TANKARD-Gig zu Ende und nun ist DESTRUCTION an der Reihe. Die Band spielt am späten Nachmittag auf der Pain Stage und steigt mit dem Klassiker 'Curse The Gods' gleich amtlich in ihr Set ein. Daran schließen sich erst einmal zwei modernere Highlights an, aus der Zeit nach Schmiers Rückkehr, bevor der irre Metzger sein Hackebeilchen schwingen darf. Dass das Publikum 'Mad Butcher' entsprechend feiert, das versteht sich von selbst, und so steht einem erfolgreichen Auftritt nichts mehr im Wege. Die Setlist mischt weiter munter die klassischen DESTRUCTION-Hits mit neueren Kalibern, wobei tatsächlich beide Songkategorien gleichermaßen sehr positive bis euphorische Reaktionen ernten. Gerade direkt vor der Bühne geht es pittechnisch recht heiß her, was die Band sehr zu motivieren scheint. So schüttelt sich Mike gewohnt lässig die krawalligen Thrash-Riffs aus dem Handgelenk, während Schmier seine nach wie vor schrille und aggressive Stimme super einzusetzen weiß. Das Abschlusstriple hat es dann auch folgerichtig noch einmal in sich, denn die Südbadener servieren der thrashhungrigen Meute vor der Bühne mit 'Total Desaster', 'The Butcher Strikes Back' und dem Hinausschmeißer 'Bestial Invasion' ein wahrhaft furioses Finale, das beeindruckend zeigt, dass mit DESTRUCTION nach wie vor zu rechnen ist!
Setlist: Curse The Gods, Thrash Till Death, Nailed To The Cross, Mad Butcher, Armageddonizer, Eternal Ban, Life Without Sense, Carnivore, Death Trap, Total Desaster, The Butcher Strikes Back, Bestial Invasion

[Rüdiger Stehle]

Die nächste mittelalterlich angehauchte Band ist NACHTGESCHREI. Im Gegensatz zu den zuvor auf der Hauptbühne spielenden "Königen der Spielleute" steht die Band aus Frankfurt am Main auf der kleinen Camel-Stage. Ihre Mittelaltereinflüsse sind die Creme auf einem metallischen Grundteig, und damit klar Summer Breeze-kompatibel. Die Band hat gerade vor vierzehn Tagen ein neues Album veröffentlicht, das natürlich im Mittelpunkt des Sets steht. Hier möchte sich NACHTGESCHREI in ihrer aktuellen Schaffensphase präsentieren, und ich muss zugeben, dass Lieder wie 'Monster' und 'Das Nichts' ausgesprochen gut ankommen. Auch wenn ich gehofft habe, auch meinen Favoriten 'An Mein Ende' zu hören, ist es klar, dass die halbe Stunde, die der Band zur Verfügung steht, dafür einfach nicht ausreicht. Auch die Bühne ist nur knapp ausreichend für die immerhin sieben Musiker, unter denen mit Dominik Stephan am Dudelsack und mit der ständig lächelnden Lauren Weser an der Drehleier zwei Musiker für den Mittelaltertouch im Deutschrock zuständig sind. Aber die Band macht das Beste daraus, ist sympathisch und agil und unterstützt ihren ansprechenden Rock auch visuell. Die Musiker, die gerade nichts zu tun haben, rocken einfach auf der Bühne mit. Das ist durchaus ansteckend. Ältere Lieder kommen heute also kaum zum Zuge, ich bemerke den Beinahe-Titelsong des Vorgängeralbums 'In die Schwärze Der Nacht', aber ich muss eben auch sagen, dass ich das neue Werk "Staub Und Schatten" noch nicht gehört habe. Wie es ausschaut, wurden wir damit nicht bemustert. Dann passiert es mir leider oft, dass ich Releases verpasse. Das muss ich aber unbedingt nachholen, die neuen Lieder klingen wirklich sehr ansprechend. Nach dreißig Minuten ist Schluss und ich muss wieder zurück zur Hauptbühne. Schade, ich hätte gerne noch ein paar Songs mehr gehört.
Setlist: Kerberos/Eden, Monster, Das Nichts, In Die Schwärze Der Nacht, Sirene, Schlaflos

[Frank Jaeger]

Stilwechsel – mal wieder. Auf der Hauptbühne folgt auf das deutsche Thrash-Urgestein mit BLACK STONE CHERRY Hard Rock aus den Südstaaten der USA. Ich wundere mich ob des hohen Platzes in Billing, aber das Publikum scheint sich über eine Abwechslung im Geballer zu freuen. Die Band besteht nur aus vier Musikern und hat auf der Bühne ausreichend Platz. Wobei Gitarrist Ben Wells den meisten Platz beansprucht. Ich denke, der wäre in einer Punkband gut aufgehoben, denn sein Bühnenauftritt entspricht ganz sicher nicht dem netten, aber wenig spektakulären Hard Rock des Kentucky-Vierers. Da wird gerannt und vor allem gesprungen, das Bein hochgerissen und dann wieder rumgepost. Während der Rest der Band, bis auf Basser John Lawhon gezwungenermaßen, da Schlagzeug und Mikrophon zwei der Vier an einen Ort binden, eben nicht viel zur Show beizutragen hat, scheint sich Wells vorgenommen zu haben, eben die Strecke aller vier zurückzulegen. Zumindest zu Beginn. Im Verlauf des Sets wird er ruhiger, aber bis dahin hat die Band schon so einige Unentschlossene mitgerissen. Wie es aussieht, honorieren viele Anwesende die häufigen Stilwechsel des Vormittags und schauen sich auch mal eine Band an, die möglicherweise nur am Rande ihr Futterspektrum berührt. BLACK STONE CHERRY hat für den Anlass eine schön gemischte Setliste zusammengestellt, die Songs aller vier Alben enthält. Ein ganz kleines Übergewicht liegt auf dem letzten Album "Magic Mountain" aus dem Jahr 2014, aber das ist legitim, zumal es das erfolgreichste Album in der Geschichte der Band ist. Aber auch das Debüt wird nicht vergessen und mit gleich drei Liedern geehrt. Zusätzlich ertönt mit 'Built For Comfort' eine Willie Dixon Coverversion und im Anschluss an den Rausschmeißer die üblichen '30 Seconds Of Death Metal'. Als die Band die Bühne verlässt, reicht es auch, wie einige abwandernde Zuhörer beweisen. Der gediegene Hard Rock ist nett, aber er nutzt sich auch ab und BLACK STONE CHERRY kann im Verlauf des Gigs auch keine weiteren Akzente setzen. Trotzdem haben die US Amerikaner ihre Chance auf der Hauptbühne gut genutzt und sich bei einem eher metallischen Publikum vorgestellt.
Setlist: Maybe Someday, White Trash Millionaire, Holding On...To Letting Go, Blind Man, Me And Mary Jane, Rain Wizard, In My Blood, Built for Comfort (Not for Speed), Fiesta Del Fuego, Bad Luck & Hard Love, Blame It On The Boom Boom, Lonely Train

[Frank Jaeger]

Nummer drei von vier: SODOM. TANKARD war ordentlich, DESTRUCTION schon richtig gut – führen die Gelsenkirchener die geradlinige Steigerung fort? Antwort vorweg: Ja, das ist hier und heute mal wieder eine richtig starke Angelegenheit. Tom Angelripper verschwendet wenig Zeit mit  Ansagen, stattdessen gibt es allerbesten Ruhrpott-Thrash en masse, der erstaunlich unrumpelig um die Ecke kommt. Eröffnet wird gleich mal mit 'Agent Orange', direkt hinterher das punkig-rotzige 'Surfin' Bird'-Cover, bevor es dann ein paar ganz alte Nummern auf die Ohren gibt. Großartig verändert hat sich die Setlist in den letzten Jahren nie, aber ich weiß nicht, ob die Mischung jemals so gut getroffen wurde wie heute. Auch die neueren Stücke ('Stigmatized' und – nicht mehr ganz so frisch – 'City Of God') machen im Gesamtkontext mit vielen Klassikern eine richtig gute Figur. Aus den Boxen dringt laut und deutlich ein satter Klang, der für großen Freuden vor der Pain Stage sorgt. Viel mehr gibt es zu diesem wenig spektakulären, aber umso tolleren Auftritt im Prinzip nicht zu sagen. Wobei, eines noch: Das finale 'Ausgebombt' wird heute teils auf Deutsch, teils auf Englisch gesungen. Habe ich Onkel Toms Gebrabbel bisher nicht so genau zugehört oder ist das etwa eine Neuerung? Ich werde beim nächsten SODOM-Auftritt, auf den ich mich nach dieser auf ganzer Linie überzeugenden Darbietung schon jetzt freue, mal genauer hinhorchen.

[Oliver Paßgang]

"OPETH? Hm. Nicht gerade eine Festivalband." denke ich mir nicht zum ersten Mal – und zum wiederholten Male werde ich eines besseren belehrt. Mikael Akerfeldt und seine Mannen sind angetreten, um das Festival mal so richtig zu proggen. Ein Festival, auf dem Prog sonst eher keine nennenswerte Rolle spielt. Das schaffen die Schweden auch ganz fantastisch, was vor allem an dem ausgezeichneten Spannungsbogen während der 75-minütigen Show liegt. Los geht es mit Material vom letzten Album ('Eternal Rains Will Come' und 'Cusp Of Eternity'), welches nun wirklich nicht der perfekte Festivalstoff ist, aber dennoch erstaunlich gut zündet. Live steckt in den Nummern noch deutlich mehr Zug als Platte – schick! Selbst der richtig leise "Damnation"-Song 'To Rid The Disease' entfaltet live seine warme, einnehmende Wirkung. Letzteres tun natürlich auch die Ansagen Akerfeldts, der heute für seine Verhältnisse allerdings erstaunlich ruhig ist und nur ein paar wenige unterhaltsame Sprüche raushaut. Das tut er dafür jedoch umso stärker mit seinen Growls, anfangs bereits bei 'The Drapery Falls', vor allem dann aber im finalen Tripel 'Heir Apparent' sowie 'The Grand Conjuration' und 'Deliverance', das für nicht wenige pure Ekstase bedeutet. Diese musikalisch über jeden Zweifel erhabenen Tracks werden außerordentlich stark dargebotenen, den Sonnenuntergang gibt es noch gratis obendrauf. Wie bereits eingangs erwähnt, muss hier einfach die dynamische Note der Setlist gelobt werden, die eine kleine Geschichte für sich geschrieben und nicht wenige begeistert hat. "OPETH? Was eine geile Festivalband!". Wie immer.

[Oliver Paßgang]

Das Mittelalter gibt keine Ruhe. Wobei SALTATIO MORTIS mittlerweile mehr Deutschrock mit Dudelsack ist denn Mittelalterrock. Dafür sind sie aber auch äußerst erfolgreich. Ihr letzten Album mit dem Titel "Das Schwarze IxI" erreichte immerhin Platz 1 der deutschen Albumcharts. Aber als eine solche Deutschrockband geht sie an den Start und hat eine ansehnliche Menge vor die Pain Stage gelockt. Mit Pyrotechnik und großem Buhei schickt SALTATIO MORTIS eine ziemliche Soundwand in die Menge, um zum einen ihr fünfzehnjähriges Bestehen zu feiern und zum anderen das neue Album namens "Zirkus Zeitgeist", dass just am folgenden Tag erscheinen wird – besser gesagt eineinhalb Stunden nach dem Auftitt! So ist es klar, dass einige Stücke des neuen Werks live präsentiert werden, um den Freunden der Band klarzumachen, dass man das Album vielleicht am besten gleich hier auf dem Gelände einsackt. Ich kann es zwar nicht belegen, aber ich habe den Eindruck, dass der Plan aufgehen könnte, denn schon bei der Single 'Wo Sind Die Clowns' wird im Publikum gehörig gefeiert. Musikalisch wird gerockt und da die Band sich auch politisch engagiert, was sie in ihren Texten regelmäßig verarbeitet, nimmt Alea seine Ansagen ebenfalls ernst. Ich empfinde es als lobenswert, wenn Musiker Farbe bekennen, und umso mehr, wenn sie dabei nicht predigen. SALTATIO MORTIS gleitet aber nicht ins Missionarische ab, daher Daumen hoch. Etwas Besonderes wird die Show durch einen Mittelteil, der in die Frühphase der Band zurückführt. Nun werden die elektrischen Instrumente gegen akustische getauscht, das Bühnenlicht wird durch Feuerschalen ersetzt. Das Publikum frisst dem charismatischen Sänger aus der Hand und die Einlage wird zu einem tollen Erfolg. Danach gibt es aber noch einmal Radau und die Band kehrt in die Jetztzeit zurück. Gegen Ende lässt sich der Frontmann noch auf den Händen des Publikums tragen, bevor ein Feuerwerk den Gig beendet. Herzlichen Glückwunsch zum Fünfzehnjährigen auch von POWERMETAL.de, liebe SALTATIO MORTIS-Spielleute!
Setlist: Früher war alles besser, Idol, Sündenfall, Wachstum über alles, Nur ein Traum, Wo sind die Clowns?, Eulenspiegel, Knöterich, Totus Floreo, Satans Fall, Koma, Willkommen in der Weihnachtszeit, Prometheus, Uns gehört die Welt, Spielmannsschwur

[Frank Jaeger]

Eigentlich hatte ich mir nach dem erschreckend schwachen Auftritt vom Summer Breeze 2012 vorgenommen, die nächste Gelegenheit eines EISREGEN-Konzertes lieber zugunsten einer erquickenden Dusche oder eines befreienden Klogangs sausen zu lassen. Doch da ich zugegebenermaßen glühender Verfechter der ersten fünf EISREGEN-Tonträger bin und die Hoffnung bekanntermaßen zuletzt stirbt, stehe ich erneut mit gemischten Gefühlen im prall gefüllten Dinkelsbühler Zelt und hoffe auf ein wenig Wiedergutmachung für die zuletzt so schwachen Alben wie Live-Darbietungen. Doch weit gefehlt! Mochte man geglaubt haben, der "Tod aus Thüringen" hätte den miesen Sound bei seinem letzten Auftritt an gleicher Stelle registriert sowie die Tonprobleme analysiert und beheben lassen, so sieht man sich schon beim Opener 'Eisenkreuzkrieger' eines Besseren belehrt: Eine wummernde Wand aus Bass rückt Gitarre und Schlagzeug weit, weit in kaum wahrnehmbaren Hintergrund und übertönt auch die Blutkehle Michael Roths um ein Vielfaches. Klar, bei einem abendlichen Konzert im Zelt wünschen sich viele Zuschauer einen ordentlichen Wumms; aber mal ehrlich, gerade eine Band wie EISREGEN, die insbesondere durch ihre durchtriebenen, bösartigen Lyrics auf sich aufmerksam macht, sollte hörbare Vocals vorweisen können. Da kann man als Zuhörer schon beinahe froh sein, als "West" bei 'Mordlust', der Neueinspielung des "Zerfall"-Klassikers 'Herzblut', der Bassgurt vom Arbeitsgerät reißt und der restliche Song komplett ohne E-Bass zu Ende gespielt wird. Fehlt zwar schon wieder ein Instrument, dafür sind zur Abwechslung aber mal alle anderen Komponenten ordentlich zu hören. Zusätzlich zum miserablen Sound vermögen es aber auch drei Live-Premieren vom aktuellen Album "Marschmusik" nicht, den Eindruck einer vergeudeten Stunde Körperhygiene zu revidieren; geschweige denn deren Ansagen, die bei Teilen des älteren Publikums nur ungläubiges Kopfschütteln hervorrufen ("Im Krieg gibt es nur eine Religion - mein Gott ist ein Panzer!"). Als zum Ende des Sets dann noch mehr "Polka" im Publikum gefordert wird und die Menge dieser Aufforderung zu 'Panzerschokolade' und 'Elektrohexe' auch intensiv nachkommt, frage ich mich endgültig, ob diese vier Mannen dieselben Herrschaften sind, die einst Ausnahmealben wie "Krebskolonie" oder "Farbenfinsternis" hervorgebracht haben. Denn von dieser mir einst so liebgewonnenen Band ist an diesem Tage nichtmehr viel auszumachen und so verlasse ich das Zelt erneut mit dem Vorsatz, beim nächsten Auftritt EISREGENs die örtlichen sanitären Anlagen aufzusuchen.

[Nils Hansmeier]

Auf der kleinen Camel Stage muss DEAD LORD ran. Dreißig Minuten lang darf die Retro-Rock-Kapelle mit THIN LIZZY-Gedächtnis-Riffing den nicht so zahlreichen Besuchern, die KREATOR nicht sehen wollen, ein bisschen einheizen. Wobei die dreißig Minuten relativ sind, als ich pünktlich an der Bühne ankomme, spielen die vier Langhaarigen bereits, die heute in ihrer Setlist auch das neue, zweite Album "Heads Held High" prominent vorstellen. Live gibt es zwischen den beiden Alben kaum Unterschiede, auch wenn ich persönlich auf Konserve das Debüt als deutlich stärker empfinde, aber das liegt hauptsächlich an der Spielfreude DEAD LORDs. Denn die treiben es wild auf der kleinen Bühne und lassen die Haare fliegen. Die THIN LIZZY-Harmonien werden zweistimmig aus den Gitarren gefeuert und die Energie wird vom Publikum aufgenommen und durch Headbangen, Jubeln und Fäusterecken zurückgegeben. Nur schade, dass nicht allzu viele Musikfreunde sich hier eingefunden haben. Ich schätze mal, 200 Leutchen stehen da und hören tatsächlich zu. Gut für sie, denn diese vierzig Minuten, denn die Band überzieht die Spielzeit obendrein noch, gehören zu dem Besten, was am heutigen Donnerstag geboten wurde. Als dann der Kracher 'Hammer To The Heart' den Set beschließt, hat DEAD LORD sich einige neue Freunde gemacht.
Setlist: Because Of Spite, No Prayers Can Help You Now, Strained Fools, Onkalo, No Regrets, When History Repeats Itself, Ruins, Hammer To The Heart

[Frank Jaeger]

Begleitet von einer spektakulären Pyroshow starten die Thrash-Titanen von KREATOR mit 'Enemy of God' und 'Terrible Certainty' direkt gnadenlos auf dem Acker vor Dinkelsbühl durch. Das Bühnenbild ist flankiert mit hochauflösenden LED-Leinwänden, die das Bühnenbild ausfüllen. Aber es bleibt nicht viel Zeit, dem Treiben auf der Bühne viel Beachtung zu schenken. Mit 'Phobia' und 'Endless Pain' laden schon die nächsten Nackenbrecher zur Kopfrotation ein. Mille gibt sich heute erstaunlich wortkarg zwischen den Songs, stattdessen haut KREATOR einen Thrash-Metal-Hit nach dem nächsten raus. Im Vergleich zu ihren Touren seit dem Release ihres letzten Albums "Phantom Antichrist", von dem damals sehr viel Material live dargeboten wurde, ist die Setlist heute wesentlich ausgewogener und jüngere Klassiker wie 'Suicide Terrorist' oder ältere, fast in Vergessenheit geratene Songs wie 'Black Sunrise' werden zum Besten gegeben. Zum Schluss gibt es noch ein Überraschung: Die 'Flag of Hate' bleibt heute im Gepäck verstaut, denn KREATOR beschließt das furiose Set mit'‘Pleasure To Kill'. Nach 75 schweißtreibenden Minuten kann man nur festhalten, dass KREATOR immer noch zur Weltspitze des Thrash Metal zählt. Ganz Groß!

[Christian Stricker]


Ich mache noch einen kurzen Abstecher zur Tent-Stage, denn obwohl ich KREATOR schätze, habe ich die Show auf dem Band Your Head im Juli gerade erst gesehen. Dann lieber mal rüber zu AGALLOCH. Zwar ist alles, was mit Black Metal zu tun hat, eher nicht so mein Fischgrund, aber bei den US Amerikanern überwiegt ja die Atmosphäre, und die Elemente des Black Metal, die mir nicht so zusagen, also Blast Beats, Hornissenschwarmgitarren und das Keifen, haben hier keinen festen Platz. Das Ganze fällt dann auch eher unter Dark Rock, wobei ich die emotionalen, atmosphärischen Parts für eher untergeordnet halte. Aber ich bin auch kein Kenner der Band, sondern in diesem Fall nur ein interessierter Gast. Einer, der den guten Sound, der besonders die zeitweise schönen, zerbrechlichen Gitarrenparts genießt. Die Kompositionen der Band sind lang und nicht immer voller Höhepunkte, aber dazwischen tummeln sich einige ganz große Melodien. Leider weiß ich nicht, von welchem Album die Lieder stammen, aber da werde ich nachher einmal etwas Detektivarbeit leisten müssen. Wirklich schön, was die Vier da loslassen.

[Frank Jaeger]

Headliner der Pain Stage ist heute AMORPHIS. Die Finnen haben eine besondere Show angekündigt und halten sich daran. Statt ihres modernen Sounds, der mit den frühen Werken so gut wie nichts mehr gemein hat, konzentriert sich die Band auf die Neunziger Jahre, womit sie bestens in das Festival-Billing passt. Zu einem ungewöhnlichen Zeitpunkt erweist AMORPHIS ihrem 1994er Album "Tales From A Thousand Lakes" die komplette Ehre und führt es am Stück in Reihenfolge auf. Dabei wirken die Musiker tatsächlich weit von ihren neueren Werken entfernt und zeigen deutlich, wo sie herkommen. Das löst Jubel aus, zahlreiche alte Fans erfreuen sich an Hymnen wie 'Into Hiding' und 'Black Winter Day', allerdings mag ich die alten Stücke vor allem als Einsprengsel. Denn kompositorisch ist die Band zwischen "Tales From A Thousand Lakes" über Umwege hin zu dem brillanten "Silent Waters" sehr gereift und gefällt mir heute weitaus besser als vor zwanzig oder mehr Jahren. Aber heute ist old school angesagt, selbst der "Tales"-Vorgänger "The Karelian Isthmus" wird mit drei Stücken integriert, wobei das eine oder andere Lied dieses Albums auch sonst immer wieder seinen Weg in die Setlisten findet. Und so schaue ich mir das Treiben auf der Bühne an und denke mir, dass die Band mit einer gemischten Setlist deutlich stärker ist. Es fehlen die unnachahmlichen Melodien, die sie in den letzten zehn Jahren so geschickt in ihre Songs integriert haben und die in den frühen Werken nur ansatzweise vorhanden sind. Das sehen die anwesenden AMORPHIS-Fans allerdings anders, wobei ich die Frage in den Raum stelle, ob nicht eventuell bei einer normalen Setlist ein anderes, aber womöglich nicht weniger zahlreiches Publikum erschienen wäre. Im Herbst auf Tour mit NIGHTWISH dürfen wir uns sicher wieder auf eine normale Setlist freuen. Und hoffentlich auch auf einen besseren Sound, der ist nämlich bei AMORPHIS nicht gerade umwerfend, was auch dazu beiträgt, das ich nur gebremst begeistert bin. Denn ich mag die "Tales From A Thousand Lakes"-Scheibe auch sehr gerne, aber ich erkenne die Lieder häufig erst spät. Bei den Liedern der anderen Alben muss ich mir ein wenig Hilfe holen, nachdem ich eine Pause eingelegt habe, um Fotos von DEATH FOR ALL zu machen, und mein sehr begeisterter Nebenmann im AMORPHIS-Shirt hat auch leichte Schwierigkeiten, einzelne Songs sicher zu benennen. Schade.
Setlist: Into Hiding, The Castaway, First Doom, Black Winter Day, Drowned Maid, In The Beginning, Forgotten Sunrise, To Father’s Cabin, Magic & Mayhem, Karelia, Vulgar Necrolatry, Better Unborn, Against Widows, My Kantele, Folk Of The North

[Frank Jaeger]

Klar, es ist schon mitten in der Nacht, als sich im Dinkelsbühler Zelt ein US-amerikanisches Quartett die nahezu unmögliche Aufgabe auferlegt, einen würdigen musikalischen Tribut zu Ehren des 2001 verstorbenen Ausnahmemusikers Chuck Schuldiner zu vertonen. Doch das, was DEATH TO ALL der zwar überschaubaren, aber euphorischen Menge servieren, hätte weit mehr Publikum, Spielzeit und Bühnenausmaße verdient! Der Großteil der Festivalbesucher mag zwar nichtmal geboren, wahrscheinlich noch nicht einmal in Planung gewesen sein, als Chuck Schuldiner mit seiner Band DEATH Ende der 80er den ersten als Death Metal bezeichneten Tonträger aufnahm und ein ganzes Musikgenre revolutionierte; doch jedem Fan schwermetallischer Tonkunst sollte die virtuose Fingerfertigkeit Chuck Schuldiners und die damit erzeugte Vermischung aus Death Metal und progressivem Heavy Metal eigentlich ein Begriff sein. Schade also, dass den drei ehemaligen Wegbegleitern Chuck Schuldiners Steve Di Giorgio (Bass), Bobby Koelble (Gitarre) und Gene Hochland (Drums) so wenig Zuspruch in Form von Zuschauerzahlen gegenübersteht. Denn auch Max Phelps, seinerseits Ersatz der verstorbenen Legende, macht sowohl in puncto Fingerfertigkeit als auch bezüglich seiner Stimme einen wahrlich überzeugenden Eindruck. So zelebrieren DEATH TO ALL für eine viel zu kurz geratene Stunde eine ausgewogene Setlist aller DEATH-Studioalben und setzen dem begeisterten Publikum einen Klassiker nach dem anderen vor: 'The Philosopher', 'Spirit Crusher', 'Zombie Ritual/Baptized in Blood', manchmal nur unterbrochen von unaufhörlichen "Chuck" Gesängen des ekstatischen Publikums. Halten sich die Musiker angesichts der traurigen Umstände ihres Zusammenkommens bezüglich Ansagen und Interaktion mit den Fans zu Beginn noch angemessen zurück, brechen sich kurz vor Ende der Show bei Steve Di Giorgio doch noch die Emotionen Bahn: Mit einer persönlichen wie emotionalen Ehrerweisung würdigt er das musikalische Genie Chuck Schuldiners sowie dessen fortbestehendes musikalisches Erbe und lässt damit das Zelt noch ein letztes Mal richtig aufleben, bevor die frenetische Menge mit 'Crystal Mountain' und 'Pull the Plug' in den viel zu frühen Feierabend entlassen wird.

[Nils Hansmeier]

 

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Redakteur:
Frank Jaeger

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