ROCK HARD Festival 2018 - Gelsenkirchen

13.06.2018 | 09:57

18.05.2018, Amphitheater

Große alte Herren und Ruhrpott-Nostalgie!

Thundermother, Rock Hard Festival 2018Mit THUNDERMOTHER eröffnet eine geballte Ladung Frauenpower den Sonntag. Die Ladies aus Schweden wärmen die metalverwöhnten Ohren mit einer guten und tight dargebotenen Power Rock der Marke AC/DC auf. Allzu originell ist das nicht, doch es macht durchaus Spaß, den hochmotivierten Ladies zuzusehen. Trotz der schon seit Jahren nachhörbaren Klasse weiblicher Musikerinnen ist die Frauenquote auf den Rock Hard leider noch etwas mager. Als würden sie dies ändern wollen, gibt THUNDERMOTHER alles. Vor allem Sängerin Guernica Mancini sticht mir ihrer kraftvollen, recht blues-rockigen Stimme heraus und ist nicht weit von einer Elin Larsson (BLUES PILLS) entfernt, auch wenn ihr Timbre etwas schriller und rotziger ist. Und Gitarristin Filippa Nässil ist die einzige der diesjährigen Musikergarde, die es sich nicht nehmen lässt, auch mal die Bühne zu verlassen und ins Publikum zu springen. Wenn die Damen jetzt noch daran arbeiten, ihre Musik ein wenig abseits der vorgetrampelten Rockpfade zu gestalten, könnte hier etwas Nachhaltiges heranreifen.
[Thomas Becker]



Memoriam, Karl Willets, Rock Hard Festival 2018Auf MEMORIAM war ich im Vorfeld wirklich gespannt. Die zwei Alben sind meiner Meinung nach ja nicht gerade das spannendste, was der Death Metal in den letzten Jahren hervorgebracht hat. Aber der Sänger heißt halt nunmal verdammt nochmal Karl Willets, und so erwartet der BOLT THROWER-Fan in mir, dass das Zeug live wenigstens amtlich rüberkommt. Und wenn man mit einem Song namens 'The War Rages On' in den Set einsteigt, dann sollte halt Feuerkraft und Zerstörung da sein. Stattdessen habe ich aber gleich das Gefühl, hier fliegt die Bundeswehr mit drei in die Jahre gekommenen Tornados ein Manöver über der Eifel. Da wütet gar nix, von Krieg keine Spur. Die Band versucht zwar alles, auch Karl singt seinen Stiefel mit einer anfliegenden Aggression alter Tage, aber es bleibt über die komplette Spielzeit einfach drucklos. Die Songs rauschen am Ohr vorbei, ohne dass irgendetwas hängenbleibt. Manch einer wird dieses Manko am Fehlen einer zweiten Gitarre festmachen. Zählt aber nicht, denn dass es anders geht, beweist etwas später CORONER auf fulminante Weise. Nee, das hier ist einfach oldschool Death Metal, der mich nach einer Viertelstunde bereits genervt auf die Uhr schauen lässt. Wie bei einem Krieg (also bei einem richtigen) üblich, hofft man auch hier, dass alles schnell vorbei ist.
[Michael Meyer]

 

Da NIGHT DEMON letztes Jahr aufgrund Schwierigkeiten beim Einlass auf ziemlich viele Leute im Publikum verzichten mussten, dürfen sie dieses Jahr nochmals ran und ergattern dabei sogar einen richtig guten Slot. Außerdem scheint es wohl bei der Gage auch Rabatt zu geben, stehen zwei Drittel der Band doch auch beim CIRITH UNGOL-Gig auf der Bühne. Nun aber darf Jarvis mit seinem eigenen Baby auf die Bühne, und sofort wird ersichtlich, dass wir es hier mit einem kommenden Headliner zu tun haben. Vor der Bühne herrscht ein Betrieb, Night Demon - Jarvis Leatherby - Rock Hard Festival 2018der auch einem "großen" Act zur Ehre gereichen würde, und musikalisch haben wir es eh mit einer Konsensband zu tun, die als perfektes Bindeglied zwischen SABATON und dem metallischen Underground agiert. Mit anderen Worten: der Mann im POWERWOLF-Shirt mit den unzähligen Wacken-Patches auf der Kutte fährt genauso drauf ab wie der Metaller im HEAVY LOAD-Gewand. Die Band scheint sich meiner obigen Aussage bewusst zu sein, gibt auf der Bühne alles und begeistert mit einer grandiosen Setlist, die alle Schaffensphasen abdeckt. Das gigantische 'Welcome To The Night' ist als Opener natürlich dazu prädestiniert, die Anhänger zum kollektiven Ausrasten zu bewegen, und die Jungs auf den Brettern lassen sich auch gleich von der Freude vor der Bühne anstecken. Und Jarvis, der wie immer durch sein etwas unkontrolliert wirkendes Headbanging auffällt, beweist einmal mehr, zu welch fantastischem Frontmann er sich durch seine inzwischen zahllosen Auftritte entwickelt hat. Songtechnisch bewegt man sich, wie oben bereits erwähnt, durch alle Schaffensphasen, lässt auch die Debüt-EP mit zwei Songs ('Night Demon' und 'The Chalice') zum Zuge kommen, reiht einen Hit an den anderen und verzichtet auf die übliche Coverversion. Die man aber auch vorher angesichts des überragenden Materials nicht zwingend gebraucht hätte. Dass aber auch der Überhit 'Maiden Hell' dieses Mal fehlt, ist ein ganz kleiner Wermutstropfen, der aber locker verschmerzt werden kann. Kurzum: überragender Gig, der die Band nun endgültig für ganz hohe Weihen empfiehlt!
[Michael Meyer]

Also, im Bericht vom letzen Jahr bezeichnete ich NIGHT DEMON "gesanglich und kompositorisch eher als biedere Mittelklasse". Ich muss sagen, heuer werde ich ähnlich wie Kollege Michael gleich mitgerissen von der Energie, die diese Band versprüht. Das ist mit Überzeugung vorgetragener Heavy Metal und 'Welcome To The Night' oder 'Curse Of The Damned' mausern sich auch bei mir zu Hits. Bis wir aber mit NIGHT DEMON einen kommenden Headliner haben, finde ich muss doch noch einiges passieren. NIGHT DEMONs Metal fehlt mir der Tick eigener Saft, denn ich denke ständig, Zitate der alten Recken zu hören. Besonders bei so einem Festival, bei dem die alle spielen, fällt das auf. Headliner wird man nicht durch (gutes) Kopieren. Gerade zu einer Band wie SABATON, die man nach fünf Tönen erkennt, fehlt bei NIGHT DEMON ein guter Tick!
Setliste: Welcome To The Night, Hallowed Ground, Life On The Run, Save Me Now, Curse Of The Damned, Stranger In The Room, Heavy Metal Heat, Dawn Rider, Screams In The Night, The Chalice, Darkness Remains, Night Demon
[Thomas Becker]

 

Uli John Roth - Rock Hard Festival 2018Nun ist es Zeit für den besten deutschen Gitarristen, der einige der besten Songs spielt, die jemals von einer deutschen Band geschrieben wurden. ULI JON ROTH zelebriert seinen SCORPIONS-Set, und das mit einer starken Begleitband. Viel besser kann es musikalisch heute nicht mehr werden, aber da kommt ja auch noch ARMORED SAINT. Sei es drum, Uli betritt die Bühne und diese ganz spezielle Magie ist direkt da. Wo sein Nachfolger Michael Schenker durch exzellentes Handwerk glänzt, hat Uli eine schamanistisch anmutende Art, die Gitarre zu spielen. Eine irgendwie spirituelle Verbindung zu seinem Instrument, die aber natürlich nicht bedeutet, dass hier nicht auf technisch allerhöchstem Niveau musiziert wird. Dennoch wirkt das alles so intuitiv, so als schwebe Uli in einer ganz eigenen Welt und diese tolle Musik passiere einfach so. Der Höhepunkt der Show ist dann erreicht, als Uli den Göttersong 'We'll Burn The Sky' ansagt und seinem kürzlich verstorbenen Bruder widmet. Doch die Performance muss verschoben werden, da im Hintergrund ein Partyschiff mit lautstarker Ballermannmusik den Rhein-Herne-Kanal herunterschippert und sich Meister Roth die Stimmung nicht von dumpfem Geballer zerstören lassen möchte. Außerdem seien die Schiffer in der falschen Tonart unterwegs, erklärt der Gitarrenschamane, bevor es dann mit dem angekündigten Lied und dem folgenden 'In Trance' den emotionalen Höhepunkt des gesamten Festivals auf die Ohren gibt. Bessere Musik wurde im deutschen Hard Rock nie geschrieben und emotionaler wurde sie selten gespielt. Der Set geht sodann seinem starken Ende zu und ich verlasse erst einmal völlig erschöpft die vorderen Reihen, das hier ist und bleibt trotz starker Konkurrenz mein Festivalhighlight und es gibt nur wenige Bands, die mit dieser Intensität mithalten können.
Setliste: All Night Long, The Sails of Charon, Sun in My Hand, We'll Burn the Sky, In Trance, Fly to the Rainbow, Pictured Life, Catch Your Train, All Along the Watchtower, Little Wing
[Raphael Päbst]

 

Coroner, Ron Broder, Rock Hard Festival 2018

Neben meiner ewigen Lieblingsband CIRITH UNGOL waren im Vorfeld für mich die Eidgenossen die Hauptattraktion des Festivals, denn die kreativen Thrash-Techniker habe ich tatsächlich noch nie im Leben live gesehen. So ist es bereits eine große Freude die Frakturlettern des Logos als Backdrop zu sehen, bevor es Zeit für CORONER ist, die Bühne zu entern. Direkt nach dem Intro gibt Frontmann Ron Royce erst einmal zu Protokoll, wie glücklich die Band - das sind neben den Gründungsmitgliedern Ron (Gesang, Bass) und Tommy Vetterli (Gitarre) noch Drummer Diego Rapacchietti und Live-Keyboarder Daniel Stössel - darüber ist, mal wieder in Deutschland spielen zu dürfen, und das spürt man auch. Zwar wirkt der CORONER-Gig durchaus etwas distanziert, was bei der komplexen und abstrakten Musik nun nicht allzu sehr verwundert, doch die Band präsentiert sich dennoch tight und spielfreudig; die Breaks sitzen beeindruckend, der sphärische Synth-Einsatz unterstreicht die avantgardistische Ader der Truppe, und so dürfte es kaum verwundern, dass CORONER heute in Gelsenkirchen ganz sicher kein Old-School-Set zum besten gibt, wie es die traditionelle Szene so gerne hat, sondern eine space-thrashigen Abriss der Extraklasse. Während es von den ersten beiden Scheiben nur je einen Song (darunter die MTV-Videosingle 'Masked Jackal') zu beklatschen gibt, und auch "No More Colour" mit lediglich zwei Stücken berücksichtigt wird, da legt das zum Quartett angewachsene Trio seinen Liveschwerpunkt ganz klar auf die letzten beiden Studioalben "Mental Vortex" und "Grin", und ich muss sagen, dass ihr das bei aller Liebe zum Frühwerk sehr gut zu Gesicht steht. Gerade Tommy Vetterli bürgt einfach für Qualität in Sachen kreativer Avantgarde, weshalb auch sein kurzes Gastspiel bei KREATOR den Essener Thrashern einen mächtigen Stempel aufgedrückt hat. Was CORONER liefert ist sicher nicht leicht zu verdauen, und es mag auch kontrovers sein, da der Thrasher der alten Schule mit den elektronischen Sounds und der progressiven Breakorgie seine Probleme haben dürfte, dafür hat die Darbietung eine unglaubliche Markanz und Durchschlagskraft, und so zählt CORONER definitiv zu meinen Festival-Highlights des Jahres 2018. Bleibt nur zu hoffen, dass irgendwann mal ein weiteres Album folgen wird, denn ich bin mir sicher, dass diese Band auch kreativ noch etwas zu sagen hätte.
Setliste:
Internal Conflicts, Serpent Moves, Divine Step (Conspectu Mortis), Semtex Revolution, Tunnel Of Pain, Metamorphosis, Masked Jackal, Grin (Nails Hurt), Reborn Through Hate, Die By My Hand

[Rüdiger Stehle]

Backyard Babies - Rock Hard Festival 2018Nun kommen wir zu einer Band, auf die ich mich persönlich sehr freue, die BACKYARD BABIES aus Stockholm haben mit Platten wie "Total 13", "Making Eneemies Is Good" und "Stockholm Syndrome" maßgeblich zum typisch skandinavischen Hard Rock der frühen 2000er beigetragen und mich persönlich einst im Vorprogramm von SOCIAL DISTORTION mächtig beeindruckt. Nach längerer Pause ist man nun wieder aktiv und ich bin gespannt, ob die Energie von damals noch vorhanden ist. Die Antwort ist ein klares Jein, denn ganz so energisch wie damals spurtet die Truppe nicht mehr über die Bühne. Was man an Energie eingebüßt hat, macht man allerdings durch eine rotzige Lässigkeit wett, die den Auftritt eher wie eine öffentliche Probe erscheinen lässt. Die Songs sind natürlich sowieso super und man kannn sie herrlich mitgrölen, was ich es dann auch nach Herzenslust tue. Doch, so kann ich mit den gealterten BACKYARD BABIES mehr als gut leben, an der Schnittstelle zwischen Punk und Hard Rock sind Dregen und Kollegen nach wie vor eine echte Macht, anders aber irgendwie schon auch gleich. Eine Band, die sich um nichts schert und schlicht Spaß haben will, was sich direkt aufs Publikum überträgt. Kein perfekter Auftritt, aber einer der mir richtig Spaß macht.
[Raphael Päbst]

Armored Saint, Phil Sandoval, Rock Hard Festival 2018Von ARMORED SAINT erwarte ich insgeheim den besten Gig des Festivals, denn die Band hat die unbändige Spielfreude von AUDREY HORNE und die Energie von OVERKILL. Allerdings muss ich zugeben, dass ich nicht allzu firm mit dem 80er-Jahre-Material der Band bin, und das wird mir heute ein klein wenig zum Verhängnis. Denn neben den Gassenhauern des Bandklassikers "Symbol Of Salvation" gibt es doch ein paar Songs noch älteren Datums, die mich ein wenig ratlos stehen lassen. Abgelenkt werde ich zudem von meinem Sitznachbarn, der völlig fasziniert von meinem JEX THOTH-T-Shirt ist. So schnell verbrüdert man sich also auf einem Rockfestival. Und während der Kerl wirklich jede Zeile der ARMORED SAINT-Songs mitsingt, tue ich so, als wüsste ich es auch. Man will sich nicht seinen neuen alten Metal-Bro verprellen, oder?.

Natürlich sind die "Symbol Of Salvation"-Songs dann auch für mich ein Heimspiel, 'Last Train Home' ist immer wieder grandios. Faszinierend auch, das selten gespielte 'Spineless' mal wieder zu hören. Auch das neue 'Win Hands Down' rockt gewaltig. Und muss ich wirklich erzählen, dass ARMORED SAINT auf der Bühne was hermacht? Zentrum der Show ist natürlich Sänger John Bush, der Armored Saint - Rock Hard Festival 2018auch heute wieder bestens bei Stimme ist. Aber schaut euch doch auch mal die knarzigen Fotos von Gitarrist/Klingone Phil Sandoval an, dann wisst ihr, wie metallisches Posing aussieht. Das beschreibt die Musik besser als alle Worte.  
Setliste: March of the Saint, Reign of Fire, Nervous Man, Pay Dirt, Last Train Home, On the Way, Symbol of Salvation, Book of Blood, Spineless, Aftermath, Left Hook From Right Field, Chemical Euphoria, Win Hands Down, Can U Deliver
[Thomas Becker]



Da denkt man, man hätte mit ARMORED SAINT den eigentlichen Headliner schon gesehen und könnte sich beim gefühlten 127. SAXON-Gig nun mal entspannt zurücklehnen, und dann kommt einmal mehr Saxon - Biff Byford - Rock Hard Festival 2018alles ganz anders. Man bewundert noch den verdammt coolen Bühnenaufbau mit dem riesigen Podest, hinter der Bühne wird Nibbs Carter noch den Schlüssel zum Aufziehen in den Allerwertesten gesteckt, das Intro der neuen Platte ertönt... und los geht es! Die Band um Front-Gandalf Biff entert die Bühne und macht sofort mit dem Opener 'Thunderbolt' höllisch Alarm. Im Gegensatz zu Herrn Carter, der in den ersten Minuten bereits einen halben Marathonlauf hinter sich hat, sitze ich noch gemütlich auf den Stufen und schaue dem Treiben auf der Bühne zu. Mir fällt bei diesem stillen Beobachten auf, dass Biff wieder agiler erscheint als bei der letzten von mir besuchten Show. Und das mit dem Alter, Alter! Nun, ja, harren wir der Dinge, die da weiter auf uns einprasseln werden: als erstes darf ein weiterer Titeltrack, nämlich 'Sacrifice' in die Menge gepustet werden, bevor es mit 'Nosferatu' (der zukünftig, ebenso wie das meiner Meinung nach schwächere 'Predator', gerne gegen einen anderen Song getauscht werden darf) atmosphärisch wird. Hier fällt auf, dass man für bestimmte Elemente auf Festplatte/Band zurückgreift, was beim später auftauchenden Lemmy-Tribut 'They Played Rock'n'Roll' für meterhohe Gänsehaut sorgen wird. Was leider auch etwas auffällt, ist die Saxon, Rock Hard Festival 2018Tatsache, dass die Setlist der letzten Tour wohl eins zu eins übernommen wurde. So gibt es also auch heute das gut gemischte Programm aus alten Standards und neue(re)n Songs, was aber mit einer solchen Spielfreude wieder einmal rausgedonnert wird, dass ich nach dem vierten Song ('Motorcycle Man') nicht mehr stillsitzen kann. So ist das eben mit dem Fanboytum. Und an so etwas zeigt sich auch eine Band, die den Headlinerstatus vollkommen verdient hat und so ziemlich jede andere Band (auch oder vor allem die jüngeren) von der Bühne pustet. Aber auch nicht jede Band hat einen solchen Frontmann, der das Publikum zu jeder Zeit in seinen Bann zieht, dem mit knapp 70 Jahren sogar noch die Kutte vorzüglich steht, die von einem Fan auf die Bühne geworfen wird und der halt eben einfach eine Ausnahmeerscheinung darstellt.

Wie bereits angedeutet ist das einzige Manko einer wirklich großartigen Show die Tatsache, dass die Setliste nicht variiert wurde und - Shitstorm ahead - man sich auf die immer gleichen Standards der Frühzeit konzentriert. Natürlich sind 'And The Bands Played On' (Lieblingssong des Schreibers), 'Crusader' und '747 (Strangers In The Night)' ganz vorzügliche Songs; die SAXON-Diskographie hat allerdings noch genügend andere Killertracks zu bieten, um mal wieder etwas Abwechslung in den Set zu bringen. Aber dies ist Meckern auf hohem Niveau, denn die Engländer machen an diesem Abend ansonsten alles richtig und schicken eine zufriedene Meute mit dem unvermeidlichen Rausschmeißer 'Denim & Leather' verschwitzt und mit einem Grinsen im Gesicht Richtung Heimat. Ach, bevor ich es vergesse: vielleicht sollte jemand Herrn Byford Saxon - Rock Hard Festival 2018mal stecken, dass Klaus Meine erst ein paar Tage später Geburtstag hat. Denn es bringt Unglück, vor dem Geburtstag zu gratulieren. Und noch ein Wunsch in eigener Sache: Bitte macht eine Tour, auf der nur Songs aus den Neunzigern gespielt werden!
[Michael Meyer]

Auch für mich und Nives zählt SAXON zu den Gewinnern des Festivals und einen so kurzweiligen Gig hätte ich nie und nimmer erwartet. Auf der langen Rückfahrt nach München gibt es folgerichtig einen Streifzug durch das musikalische Schaffen der Briten. Wir hören von jedem Album ein Song und fühlen uns musikhistorisch danach viel gebildeter. Hut ab vor den alten Männern!
Setliste: Intro, Thunderbolt, Sacrifice, Nosferatu, Motorcycle Man, Strong Arm Of The Law, Battering Ram, Power And The Glory, Secret Of Flight, Dallas 1PM, Never Surrender, Predator, They Played Rock'n'Roll, The Bands Played On, 747 (Strangers In The Night), Sons Of Odin, Crusader, Princess Of The Night, Wheels Of Steel, Denim & Leather
[Thomas Becker]

Alle Fotos in diesem Artikel (bis auf TRAITOR) sind von Nives Ivic.

Redakteur:
Thomas Becker

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