Pain - Frankfurt am Main

17.01.2001 | 05:26

16.01.2001, Batschkapp

Gleich vorweg: obwohl PAIN nicht der Headliner des Abends war, möchte ich trotzdem darüber berichten. Und das hat auch zwei simple Gründe: 1) Kannte ich die Vorband SAMSAS TRAUM nicht und habe sie deswegen verpasst und 2) kann ich ATROCITY nichts abgewinnen (nun werden mich wohl alle Fans steinigen, oh je!).
Ich gebe also zu, 30 DM nur für PAIN ausgegeben zu haben, obwohl ich sie schon zweimal in fast göttlicher Erscheinung (WFF & Wacken) gesehen habe. Hätte ich doch bloß diese orgiastischen Erinnerungen in meiner Erinnerung behalten!!! Ich bin enttäuscht, enttäuscht, enttäuscht! Es ist zum Heulen!

Ich habe bisher nur wenige Bands erlebt, die bei Konzerten einen klaren Sound haben (muss ja auch nicht sein, denn das macht ja auch das gewisse Live-Feeling aus), aber PAIN hatte eben auf oben genannten Festivals (besonders Wacken) wirklich einen Sound, der (fast) besser als auf CD war, eine bessere Mitgehstimmung als auf dem Oktoberfest und einen euphorischen Peter Tägtgren, der dem Publikum mächtigst einheizte. Nun begab ich mich mit den höchsten Erwartungen in die „Batschkapp\" und versuchte, wie ein Junkie wieder die gleichen Höhenflüge wie beim letzten Trip zu erleben – und wurde natürlich genauso jäh enttäuscht. In solchen Momenten bleibt eigentlich nur noch der goldene Schuss...

Mein (beamtenmäßiges) Resumee:

Der Sound:
Total mies abgemischt. Mal war das Schlagzeug zu dominant, dann die Synthie-Effekte, dann fehlte hier oder dort man eine Gitarre oder Peter Tägtgrens Stimme ging unter.

Die Band:
...stand gelangweilt auf der Bühne herum. Shouter Peter Tägtgren, sonst kraftvoll und voller Energie, war durch eine Erkältung schwer angeschlagen (fiel aber bei seinen üblichen Augenringen überhaupt nicht auf!), dementsprechend kränkelnd war auch sein Gesang, gab es keine Ansagen oder Stimmungsmacher. Trotzdem bangte er wie ein Ochse!

Die Songauswahl:
Best of Best der beiden CDs (viel falsch machen kann man solchen geilen Machwerken eh nicht!!). Der letzte Song war für Fans ein ungewöhnliches Beatles-Cover („Eleanor Rigby\")

Die Dauer:
ca. 35 Minuten, keine Zugabe, da ATROCITY auf die Bühne drängte.

Das Publikum:
stand in lockeren Reihen herum, hin und wieder mal ein Headbanger, sonst stilles Dastehen. Immerhin wurde nach den Songs geklatscht (aber warum frage ich mich unter diesen Umständen noch immer!)

Sonstige Bemerkungen:
Hätt ich doch lieber eine Kneipentour durch Sachsenhausen gemacht!

Fazit:
Zum Glück bin ich nicht wie meine Kumpels 250 km gefahren, um diese Pleite zu erleben!

Redakteur:
Jürgen Kroder

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