Noisolution Over Leipzig II / Records Release ZHAAT - Leipzig
15.11.2025 | 14:1501.11.2025, Westwerk
Vorstellung des Debütalbums "Other Prophets" von ZHAAT, mit Unterstützung der Labelfreunde RED MESS und TOMMY AND THE TELEBOYS.
Es ist über die Jahre hin kein Wunder, dass ich dem Berliner Label Noisolution so verbunden bin. Arne Gesemann ist seit 30 Jahren im Business und sich und seiner Philosophie "Music for Minorities" treu geblieben.
Am 21.11.2025 gibt es deswegen eine große, bereits schnell ausverkaufte Jubiläumssause mit den Labelspitzen MOTHER TONGUE, DAILY THOMPSON oder COOGANS BLUFF. ROTOR, 24/7 DIVA HEAVEN, FARFLUNG oder auch BLACK LUNG haben sich hier auf unserer Webseite in Betrachtungen ebenfalls schon wohl gefühlt.
Der Wert des Noisolution liegt aber auch vor allem im Entdecken und Unterstützen neuer, junger Bands, die sich aus dem Untergrund der Gitarrenmusik an Veröffentlichungen, das Präsentieren und Touren wagen. So auch an diesem ersten Tag des Novembers 2025, an dem das "Noisolution Over Leipzig II" in einem neuen Etablissement des Westwerks zu finden ist.
Hierin haben vor allem die Lokalleipziger von ZHAAT geladen, die vor kurzem ihr Debütalbum "Other Prophets" veröffentlicht und dadurch auch viel Anerkennung und Aufmerksamkeit geerntet haben.
Das ist nun die offizielle Record Release Party. Zur Unterstützung gibt es zwei weitere Bands aus dem Labelkosmos, nämlich die "Berliner-Brasilianer" RED MESS und TOMMY AND THE TELEBOYS, deren Mitglieder in Halle an der Saale und Berlin zu finden sind.
Beide Bands konnte ich mir auf diversen Festivitäten bereits ansehen und bin auch heute wieder von deren Qualitäten überzeugt. "TATT" wird so eingefangen: "Im Schatten der Plattenbauten der mitteldeutschen Provinz zwischen Halle und Berlin spielt das Quartett lauten und verschwitzten Psychedelic Fuzz Rock." (Noisolution)

Und auch heute verbreiten die Menschen auf der diffus bis dezent ausgeleuchteten Bühne jede Menge Spielfreude. Für 2026 gibt es bereits weitere verabredete Auftritte – das sollte sich lohnen, wer umfäglich unterhalten werden will.
Das Trio RED MESS, dass sich in der Hauptstadt niedergelassen hat, verbindet den Ansatz des knarzigen Grunge mit dem des melodiöseren Stoner Rock. Was auch hier gut funktioniert, denn energetisch ist das immer ein ziemlicher Garant für das Publikum, sich einfangen und zum Zappeln bringen zu lassen.
Eine größere Tour steht auch hier an, durch kleinere Clubs, was aber auch sehr Sinn macht. Somit gebührt beiden Vor-Bands und Labelmates die Aufgabe, auf den Hauptakteur des Abends heute vorzubereiten. Und ja, das kocht hier schon ganz gut über.
ZHAAT aus Leipzig ist ein Quartett, welches orientalische Elemente mit einer Art Sludge Metal und Stoner Rock vermengt.
Kommt gut an – merkt man gleich ab Note Eins. Neben Freunden, Bekannten und Wissenden, die die Band auf den kleineren Gigs bereits erlebt haben und hier offensichtlich das Wogen bestimmen, treten so viele hinzu, dass der Konzertort recht schnell sehr gefüllt ist.
Die Band präsentiert sich in einer guten Portion aus konzentrierter Zurückhaltung im Spiel, da viele Breaks, Harmonien und Ideen gut zusammengeschraubt wurden und gespielt werden müssen.
Dazu kommt eine freundliche Aufgeregtheit, die den Vieren zunehmend als Spielfreude abgenommen wird.
Das gemischte Publikum kann sich zudem in diesem Mix sehr wohl fühlen und präsentiert sich selbst in bester Mitgehlaune. Gesichterblickstichproben zeigen mehrheitlich eine große Gegenwartsfreude.
Das wiederum strahlt auf die ZHAAT-Leute zurück, die mehr und mehr in Bewegung kommen und die Stücke ihres Debüts mit großer Lust in den Leipziger Westen prusten.
Die Stadt, das Label, die Szene an sich ist mit dem Quartett um eine Attraktion reicher geworden.
So viel steht mal fest. In jüngster Zukunft stehen weitere Auftritte an, zunächst vermehrt im lokalen Umfeld, wie eine junge und neue Band eben so wächst.
Ich verbinde meinen Heimweg durch die triste Novembernacht mit dem Hören von "Other Prophets" - und werde wiederkommen.
Text: Mathias Freiesleben
Photo Credit: Noisolution
- Redakteur:
- Mathias Freiesleben






