Ministry - Berlin

31.05.2003 | 11:02

26.02.2003, Columbiahalle

Spätestens seit ihrer jüngsten Veöffentlichung Animositisomina,dürfte es jedem klar sein: MINISTRY are back! Nach den für viele eher enttäuschenden Alben "Filth pig" und "Dark Side of the Spoon",lassen die Industrialmetal Ikonen Al Jourgensen und Paul Barker mit fixen,geradlinigen Songstrukturen wieder ordendlich die Sau raus. Knapp zwei Wochen nach Veröffentlichung,durfte man sich auf einem der zwei Deutschlandgigs von der Rückkehr via Animositisomina überzeugen lassen.

Schon vor der Halle bekam man den Eindruck,dass MINISTRY nichts von ihrer Popularität eingebüsst haben, ging man doch mit einem (vorfreudigen) Schmunzeln an einer Horde wildfeiernden Freaks aus Polen vorbei,die ihrer Campingbusanlage alles abverlangten und sich mit lautem MINISTRY und AAAnimosity Gegröle auf das Ereignis einstimmten. Kurz nach 20.00 Uhr betraten aber erstmal die Hardcore Metaller RAGING SPEEDHORN die Bühne,um ihr neues Album "We`re gonna be dead tomorrow" vorzustellen und sich auf ihre kommende Headliner Tour vorzubereiten. Überzeugen konnten die Engländer mit ihrem "hate-metal-sound"aber nur die Leute,deren Alkoholpegel schon etwas höher lag,hat die Musik doch letzendlich wenig mit der von MINISTRY gemein. So geschah es,dass durch den verursachten "Lärm" nach und nach die Leute in die Halle gelockt wurden,denn das Hauptprogramm sollte noch kommen und das wollte nun echt keiner verpassen....

Nach einer nun doch etwas langgezogenen Umbaupause in der die zwei (!) Schlagzeuge aufeinander abgestimmt wurden und die vielen hübschen Effektgeräte angeschlossen wurden, hieß es in der mittlerweile gut gefüllten Columbiahalle: Licht aus und Spot an für MINISTRY!

Von einer Videoleinwand im Hintergrund angekündigt,gaben sich diese von Anfang an keine Blöße und feuerten direkt mit den ersten drei Songs ihres neuen Albums, 'Animosity','Unsung', und 'Piss' dem sich hingebungsvoll ausrastendem Publikum eine Soundgranate um die Ohren,die sich gewaschen hatte.Der gutgelaunte, wirklich fit erscheinende Al präsentierte sich in alter
MINISTRY Montur + Fliegerkappe, feixte, alberte herum und wies mit wiederholten Gesten auf seine mittlerweile vergangenen Junktage hin.
'Dead Guy'und 'Filth Pig' folgten,und nachdem die letzten Akkorde von dem A.I. Soundtrack 'Bad Blood' verebbt waren,machte man sich auf,den ersten Höhepunkt des Abends zu feiern: 'Psalm 69' wurde in einer bombastischen Lautstärke gerockt und ohne großartiges Gerede ließen es die Herren weiter krachen: 'Just one Fix' und 'Thieves' galten dabei als psychische (auf der Leinwand Horrortrip-mäßige Videosequenzen) und körperliche Vorbereitung für den Klassiker 'Jesus Build My Hotrod', für den Tia Sprocket (Lunachicks) die Drumms verliess und die Gitarre bediente. Al,der in ständigem Augenkontakt mit dem Publikum stand,kippte eine Flasche Wein nach der anderen,während Paul dezent im Hintergrund seinem Bass die Sporen gab und des öfteren damit zu tun hatte die Gitarren aufzufangen,die von Herrn Jourgensen nach hinten geschleudert wurden. Allmählich hatte man den Eindruck, dass die Regler von Song zu Song ein Stück weit mehr nach rechts gedreht wurden, bekam der Sound doch eine Lautstärke,die schon schmerzhaft war...
Als Zugabe gab man den Mitbrüller 'Breath' und 'Stigmata' zum besten und nach einer gut 90 minütigen Klangschlacht à la MINISTRY blieb einem neben Ohrensausen die Erkenntnis,dass diese Band auch ohne übertriebene Showeffekte live ein absolutes Ereignis ist. Die nächste Möglichkeit die Jungs live zu erleben, ist der 2.6. in der
Hamburger Markthalle und das With Full Force Open Air,wo Al Jourgensen und Paul Barker vor SLAYER den Acker zum beben bringen werden.
MINISTRY are back,Tinnitus lässt grüssen!!!!

Setlist:
Animosity
Unsung
Piss
Deadguy
Filth Pig
Bad Blood
Psalm 69
Crumbs
Supermanic Soul
Reload
N.W.O.
Just One Fix
Hero
Thieves
Jesus Build My Hotrod
Breathe
Stigmata

Gastautor Dirk Amels

Redakteur:
Christian Debes

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