Manowar (Listening Session) - Mol

10.02.2002 | 11:19

09.02.2002, Galaxy Studios

Samstag morgens 8.00 Uhr. Zusammen mit Ulrike sowie Nico und Peter vom Metal Inside ging's los in Richtung Belgien. Denn dort sollte sich in den Galaxy Studios zu Mol niemand Geringeres als die KINGS OF METAL aufhalten, um am Endmix für ihr neuestes Werk "Warriors Of The World" zu feilen. Doch vor dem Hörgenuss lagen noch einige Stunden Fahrt bis nach Brüssel, inklusive dem Problem, sich in der belgischen Hauptstadt soweit zurechtzufinden. Nun, wir hatten Glück: Punkt 14.00 Uhr liefen wir im Hotel ein. Eigentlich sollte uns dort um 14.30 Uhr ein Bus in Richtung Mol abholen, doch dieser hatte sich deutlich schlimmer in Brüssel verfahren und traf ca. 1 ½ Stunden nach dem geplanten Abfahrtstermin ein. Ca. weitere 1 ½ Stunden später betraten wir aufgeregt die Galaxy Studios, um endlich den ersten Rough Mixes von 5 der 10 neuen Stücke lauschen zu können:

"Warriors Of The World"
Die Single-Auskopplung und zugleich der Titeltrack von der für den 27.5.2002 terminierten Scheibe legt gleich mal ein etwas langsameres Tempo vor. Mit rhythmischen Gitarren und später einsetzenden Chören, die vom hämmernden Bass unterlegt wurden, wird ein langes Intro zelebriert. Ungewöhnliches ertönt daraufhin von Eric Adams: anstatt seinem gewohnten Gesang lauscht das verdutzte Ohr einem tiefen Flüstergesang, der eine gewisse Spannung aufbaut. Langsam steigert der Gesang sich zur normalen Tonlage bis hin zu dem mit Ohrwurmcharakter ausgestatteten Refrain. Cool auch die sanfte Bridge, welche mit summenden "ah ah"-Chören unterlegt wurde. Negativ anzumerken sind die doch etwas einfallslosen Gitarren und Drums, ansonsten aber ein guter Einstieg in die Listeningsession.

"Swords In The Wind"
Ein orchestrales Intro, welches von Akustik-Gitarren begleitet wird und sanfter, gefühlvoller Gesang lassen eine Ballade erwarten. Doch MANOWAR belehren uns eines besseren: Nachdem der geneigte Hörer die "Hoffnung" auf eine Steigerung schon fast aufgegeben hat, legen die KINGS OF METAL doch noch die notwendige Schippe drauf und der Song entwickelt sich zu einem hymnenhaften epischen Metalstück, bei dem Eric Adams einen sehr erhabenen und doch aggressiven Gesangsstil wählt.

"Nessun Dorma"
Ups, was ist denn nun los? Orchestrale Klänge und Operngesang, fern von Metal und Rock? Bin ich wirklich bei MANOWAR? Bei den KINGS OF METAL? Das waren wohl die Gedanken eines jeden, der "Nessun Dorma" zum ersten Mal hörte. Bei diesem Song handelt es sich tatsächlich um "die" Arie aus PUCCINI´s Oper "Turandot", welche Pavarotti zur Vollendung führte. Und nun versucht sich Eric Adams daran und er macht - so einhellige Meinung unter den Anwesenden - seine Sache nicht schlecht, auch wenn sein Gesangsvolumen wohl für einen Opernsänger doch nicht ganz ausreicht.

"Hand Of Doom"
Nach den zugegebenermaßen etwas ungewöhnlicheren beziehungsweise langsameren Stücken geht's nun endlich los: Doublebass und Gitarrengefrickel bilden das Intro, welches von einer üblichen "Louder Than Hell"-Gitarrenarbeit abgelöst wird. Dieses ist zwar inzwischen typisch für MANOWAR, jedoch nicht immer besonders originell (doch wer will das eigentlich?). Dafür wurde der Refrain deutlich interessanter gestaltet, seinen Höhepunkt findet er in dem ertönenden Maschinengewehr-Doublebass-Gebollere, welches einen netten kriegerischen Touch in den Song einbringt. Nach dem von Skalengedudel geprägten Solo ertönt ein ruhiger Part, bei dem nur Erics Gesang und die Drums zu hören sind. Diese prügeln, von der Gitarre unterstützt, wieder im Maschinengewehr-Tempo los, was sich herrlich aggressiv anhört. Das ganze Stück steigert sich dann noch in ein bombastisches, von Chören unterlegtes Finale.

"Call To Arms"
Der letzte Song der Listening Session erinnert wieder an die "Louder Than Hell"-Zeiten: Ein absolut typischer MANOWAR-Stampfer mit typischen MANOWAR-Gitarren. Die Songstruktur ähnelt "Hand Of Doom" etwas zu deutlich: Vers und Refrain im Wechsel - Mitsingpart - Finale. Und doch oder gerade deswegen ist dieses typische Stück MANOWAR auch der Höhepunkt der Vorführung. MANOWAR sind MANOWAR und bleiben MANOWAR und bleiben sich treu. Was will der MANOWAR Fan mehr?

Anschließend fand eine Pressekonferenz mit allen 4 Bandmitgliedern statt, wobei sich nur Joey DeMaio und Eric Adams aktiv am Beantworten der Fragen beteiligten - diese könnt ihr demnächst in der Interview Sektion nachlesen. Als diese nach ca. ½ Stunde zuende war, war noch etwas geselliges Beisammensein angesagt. Die 4 mischten sich unter die ca. 50 anwesenden Gäste, welche sich am üppigen Buffet ausgiebig labten. Außerdem wurde noch eine Studioführung angeboten, bei der wir über das weltweit führende Studio sowie dessen technische Details unterrichtet wurden. Nähere Infos zu dem Studio erhaltet ihr unter http://www.galaxy.be/

Release:
Warriors Of The World United (Single) : 15.4.2002
Warriors Of The World (Album) : 27.5.2002

Tracklist:
Call To Arms
Warriors Of The World
Wagner March
Swords In The Wind
Fight For Freedom
American TR
Nessun Dorna
House Of Death
Warriors End
Fight Until We Die

Redakteur:
Georg Weihrauch

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