MACHINE HEAD / CALIBAN / GOD FORBID - Wiesbaden

31.01.2005 | 07:11

15.11.2004, Schlachthof

MACHINE HEAD zählen hierzulande ja mittlerweile zu den Stars der Szene, und der erstmalige Antrittsbesuch im Wiesbadener Schlachthof zieht reichlich Fans aus dem Rhein-Main-Gebiet. Dementsprechend groß ist dann auch der Andrang vor der Halle. Ursprünglich ist der Einlass für 19.00 Uhr vorgesehen, doch dieser verzögert sich unbegründet auf 20.00 Uhr. Macht ja nichts, es herrschen ja immerhin subtropische 2 Grad vor der Halle, was das Warten noch zusätzlich versüßt…

GOD FORBID
Aufgrund der Probleme beim Einlass müssen GOD FORBID in einer zur Hälfte gefüllten Halle beginnen. Engagiert gehen die Amis zu Werke und ballern eine Metalcoresalve nach der anderen aus ihren beiden Alben "Determination" und "Gone Forever" in den Wiesbadener Schlachthof. Einzig der miserable Sound trübt ein wenig die Hörfreude. Trotzdem kommt man gut bei den Fans an. Selbst die Abgabe eines politischen Statements von Fronter Byron Davis, in Form von "Zeigt eure Mittelfinger für George W. Bush, F**k him", wurde artig Folge geleistet und mehrere hundert Stinkefinger gen Himmel gereckt. Trotz der guten Publikumsresonanzen war die Show für mich eine etwas durchwachsene Angelegenheit.

CALIBAN
Etwas verhaltener war die Resonanz der Anwesenden zu Beginn der Show der Koblenzer CALIBAN, was sich aber von Minute zu Minute änderte. Die Setliste war eindeutig auf die letzten beiden Veröffentlichungen "Shadow Hearts" und "The Opposite From Within" ausgerichtet und hatte zahlreiche Schädelbrecher in sich. Selbst die sogenannte "Wall Of Death", bei der Sänger Andreas Dörner die Halle mittig bis hin zum Mischpult teilt und dann die Meute auf sein Kommando gegeneinander rennen lässt, wird brav mitgemacht. Auch Neuzugang Marco Schaller (Ex-SIX REASON TO KILL) am Bass hat sich schon nahtlos ins Bandgefüge integriert und zählt zu den Aktivposten im Line-Up. Der Sound war im Vergleich zu GOD FORBID nicht ganz so grottig und somit um einiges erträglicher.

MACHINE HEAD
Die zwischenzeitliche Umbaupause fällt dann doch etwas länger aus und es verstreicht noch so einiges an Zeit bis Robb Flynn und Co. die Bretter betreten. Doch bereits der Opener 'Imperium' entschädigt für alles. Von Anbeginn an gleicht der Schlachthof einem Tollhaus und die rappelvolle Bude frisst dem sympathischen Fronter aus der Hand. Auch die Mitstreiter an der Front in Form von Phil Demmel (g) und Adam Duce (b) gehen äußerst motiviert zu Werke. Zum Programm braucht man eigentlich nicht viele Worte zu verlieren: Nahezu alle Bandklassiker werden dargeboten, wobei sich Stücke wie 'Descend The Shades Of Night' oder 'Imperium' auch zu All-Time-Faves entwickelt haben und sich nahtlos in der Hitliste einreihen. MACHINE HEAD sind für ihre schweißtreibenden Auftritte ja bekannt und dementsprechend steigen die Temperaturen im Schlachthof.

Fronter Robb Flynn zischt wie gewohnt während der Show ein Bierchen und unterstreicht jeden Schluck mit einem tiefen "Prooost". Was gibt es noch zu vermerken? Ach ja, Robb verkündet, dass Schlagwerker Dave McClain in Wiesbaden geboren wurde und er deshalb eine kleine Soloeinlage bekommt. Gegen Ende hin gibt es dann noch eine "Extended-Version" von 'Descend The Shades Of Night', sowie das übliche 'DM Prösterchen'-Lied: Alle knüppeln drauf los und Robb grunzt ganz tief "Proooooost" ins Mikrophon. Getreu dem alten Thrasher-Proberaum-Motto "Alle fangen gleichzeitig an und wer zuerst fertig ist, geht Bier holen".

Wie gewohnt wird das Ende des Abends mit 'Davidian' eingeleitet. Doch wer MACHINE HEAD kennt weiß, wenn der Abend gut verläuft, lässt man sich gerne noch zu einem kleinen Medley hinreißen. Am heutigen Abend ist es ein Gebräu aus SEPULTURAs 'Territory', PANTERAs 'Walk' und METALLICAs 'Battery', was den Fans bestens schmeckt und die Halle noch einmal zum Kochen bringt. Als Rausschmeißer fungiert 'Block' und nach gut anderthalb Stunden war dann Schicht im Schacht. Fazit: Geile Band, geiles Publikum, geile Location. Einzig die Merch-Preise waren abartig teuer und sorgten vielerorts für Unmut.

Setliste MACHINE HEAD
Imperium
Seasons Wither
Old
Bulldozer
Days Turn Blue To Gray
The Blood, The Sweat, The Tears
Ten Ton Hammer
In The Presence Of My Enemies
Take My Scars
Descend The Shades Of Night
Davidian
Medley
Block

Redakteur:
Frank Hameister

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