FEAR FACTORY - Hamburg

20.12.2010 | 12:05

04.12.2010, Grünspan

"We are FEAR FACTORY!"

"Was? FEAR FACTORY spielen im Grünspan? Nächste Woche schon? Warum weiß ich davon nichts?" So erging es mir und auch einigen anderen aus meinem Umfeld, wie ich erfahren habe. Also: Karte geholt und nichts wie hin. Nach dem super Einstand im März, sollte sich der geneigte FEAR FACTORY-Fan einen weiteren Abend in der Hansestadt nicht entgehen lassen.

HIGH ON FIRE läuteten die Eingangsglocken. Das aus Oakland stammende Trio war mir bisher noch kein Begriff, also war ich gespannt, was mich wohl erwarten mag. Umso mehr überraschte mich der Stoner/Heavy-Metal-Sound, den ich zu hören bekam. "Stoner-Lemmy" stand auf meinem Notizblock.

Die Herren fuhren einen energiegeladenen Set auf, man dankte es mit vielen Moshpits. Irgendwie so ganz anders als der Industrial Metal von FEAR FACTORY, aber trotzdem (oder deswegen) Daumen hoch!

Setlist HIGH ON FIRE:
1. Frosthammer
2. Rumors Of War
3. Bastard Samurai
4. Fire, Flood And Plague
5. Silver Black
6. Snakes For The Divine

 

 

 

 

FEAR FACTORY starteten wie erwartet mit dem mächtigen Opener des neuen Albums, 'Mechanize'. Doch die vereisten Hamburger wollten noch nicht so richtig. Das sollte sich mit 'Fear Campaign' schlagartig ändern: Das Grünspan wurde von null auf hundert zum Hexenkessel. Der Sound war megafett, die Riffs und Doublebass-Salven ratterten aus den Boxen, dass es eine Freude war.

Das Jahresrad wurde zurückgedreht auf 1998, und mit 'Shock', 'Smasher/Devourer' und 'Securitron (Police State 2000)' kamen gleich drei Tracks des meines Erachtens nach wie vor unübertroffenen Konzeptwerks "Obsolete". Bei 'Linchpin' war das Grünspan nicht mehr zu stoppen. Alle gaben alles.

Burton C. Bells cleane Gesangspassagen ließen leider bis zu diesem Punkt des Konzertes eher zu wünschen übrig. Bis jetzt! Wie ausgetauscht brillierte er nun sowohl bei den Shouts als auch bei den Melodien, wodurch das Energielevel noch höher geschraubt wurde. Nach zwei neuen Tracks war es endlich Zeit für die Industrial-Metal-Hymne 'Martyr' vom Debüt und weiteren vier Tracks von "Demanufacture".

FEAR FACTORY bewiesen, dass sie nach wie vor das Zepter im Industrial Metal in der Hand haben und die Vorreiter eines Sounds sind, an dessen Kopie so viele Bands kläglich scheitern.

 

Das Konzert wurde leider ohne Zugaben oder Ansagen und recht lieblos für die anschließende Rockabilly-Party beendet.

Setlist FEAR FACTORY:
1. Mechanize
2. Fear Campaign
3. Shock
4. Smasher/Devourer
5. Securitron (Police State 2000)
6. Linchpin
7. Acres Of Skin
8. Powershifter
9. Industrial Discipline
10. Martyr
11. Hunter/Killer
12. Self Bias Resistor
13. Demanufacture
14. Replica

Danke an Aglaja Brix für die Fotografien!

Redakteur:
Jakob Ehmke

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