Annihilator / Seven Witches - München

11.06.2002 | 06:30

25.05.2002, Backstage

Gerade rechtzeitig öffneten die Pforten des neuen Backstage ( das alte Gelände wurde von der Bundesbahn verkauft), um ein absolutes Konzert-Highlight zum Besten zu geben. Ein ziemlich deftiges Package wurde dem Münchner Publikum serviert, das zumindest in weiten Teilen das hielt, was es versprochen hatte.

DEBASE
Pünktlich um 20.30 Uhr begannen die Schweden DEBASE und zu meiner Schande muss ich gestehen, dass mir weder die Band, noch ein einziger Song geläufig waren. Aber das wird sich auf alle Fälle ändern!!
DEBASE spielen arschtighten und groovigen Powermetal, der sich sehen, bzw. hören lassen kann; sie verfügen über einen charismatischen Sänger, der das Publikum so richtig schön anheizen konnte und über einen absoluten Ausnahmedrummer, der selbst die schwierigsten Passagen mit einer spielerischen Leichtigkeit meisterte. So ungefähr nach Song Nummero 4 dämmerte es mir langsam, dass etwas fehlen würde – nämlich die obligatorischen Soli! Zu meiner weiteren Verwunderung wurde auch bei den nachfolgenden 3 Tracks kein einziges Gitarrensoli zelebriert, dafür vollbrachten die beiden Axeman ein wahres Rhythmusgewitter, das unablässig zum mitbangen anregte.
DEBASE sollte man sich unbedingt merken – zumindest was die Livequalitäten betrifft!!

SEVEN WITCHES
Nach gut 20 Minuten Umbauphase traten die Mannen um Saitenhexer Jack Frost auf die Bühne. Leider, leider war der Sound (im Gegensatz zu DEBASE) grottenschlecht. Sänger Wade Black, hatte so sein liebe Mühe, die Töne richtig zu treffen. Ist aber auch nicht weiter verwunderlich, wenn man bedenkt, dass er ein paar Tage zuvor, nicht einen einzigen Ton herausbrachte und Jack Frost selbst zum Mikro greifen musste. Allerdings war auch der gesamte Sound einfach nur schlecht. SEVEN WITCHES boten einen guten Querschnitt ihres bisherigen Schaffens, wobei das Hauptaugenmerk auf eindeutig auf dem neuen Material der „Xfiled To Insanity And One“ lag. Leider entfernten sich nach einiger Zeit immer mehr Metalheads aus der Halle, was aber nicht an der Performance oder der Songauswahl lag, sondern an dem wirklich (das kann man gar nicht oft genug betonen) miesen Sound.
Nach 45 Minuten hatte auch das Leiden der Band ein Ende – die die hard Fans allerdings geizten nicht mit Applaus, den sich SEVEN WITCHES ohne Zweifel auch verdient hatten.

ANNIHILATOR
Weitere 30 Minuten später war es dann soweit – Jeff Waters und Co. enterten die relativ kleine Bühne des Backstages und zauberten was das Zeug hielt. Ein absolut toughe Mixtur neuerer und ältere Songs begeisterten die rund 500 Anwesenden. Allen voran Saitengott Jeff Waters und Sangeskünstler Joe Comeau, die eine absolut sehens- und hörenswerte Show ablieferten.
Letzterer zeigte sich stimmlich in absoluter Topform und erinnerte stellenweise an einen jungen Rob Halford. Logisch, dass nicht nur mir mehr als einmal eine Gänsehaut über den Rücken lief.
Als erste Überraschung präsentierten uns die Kanadier „Murder“ als Einstieg, danach ging es Schlag auf Schlag weiter. Klassiker meets „Waking The Fury“, wobei der Sound – nimmt einmal SEVEN WITCHES als Grundlage – um 300 % besser war. Wie sich allerdings unschwer an der Setlist erkennen lässt, überwiegten auch hier die Klassiker. „Kill Of The King“, „Set The World On Fire“ oder „NeverNeverland“ wurden gnadenlos abgefeiert. Joe bedankte sich mehrmals beim Publikum und sogar Jeff lies sich zu Danksagungen hinreißen. Ein weiteres Schmankerl war der überaus freundliche Umgang mit den Crowdsurfern. So wurden diese mit einem Lächeln von Joe (der Kerl bringt immerhin locker seine 110 Kilo auf die Waage) „sanft“ ins Publikum befördert. Oder Basser Russel Berquist vergab des öfteren einen Bodycheck und brachte die Bühnenposer unter den Stagedivern somit zurück an ihren Platz. Selbst Jeff lächelte jedem einzelnen „Bühnenhopser“ zu oder ließ es sich auch nicht nehmen, kurz mit jenen zu bangen.
Kurz gesagt, die komplette Band hatte enormen Spaß und konnte das ohne Probleme dem dankbaren Münchner Publikum vermitteln. Die Neuzugänge Randy Black, der sogar ein annehmbares Drumsolo von sich gab, und Curran Murphy an der zweiten Axt, der in „The Blackest Day“ das Solo spielen durfte, fügten sich nahtlos in das neue Bandgefüge ein.
Nach 100 Minuten und 3 Zugaben, war dann leider Schluss!
Übrig blieb ein absolutes Metal-Highlight, welches dieses Jahr mit Sicherheit zu meinen Live-Favoriten zählt!

Murder
Ultramotion
The Box
Denied
The Blackest Day
King of the Kill
Torn
Drum Solo
My Precious Lunatic Asylum
Set the World on Fire
I am in Command
Refresh The Demon
Syn. Kill 1
Never Neverland
Striker
Bliss
Phantasmagoria
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Crystal Ann
Alison Hell
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Shallow Grave

Redakteur:
Alex Kragl

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