AMON AMARTH - Karlsruhe

08.09.2005 | 11:49

13.08.2005, Substage

Es entwickelt sich mittlerweile zur Tradition, dass im Karlsruher Substage in der Sommerzeit ein metallischer Topact aufspielt, um sich zumeist für einen Festivalauftritt warm zu spielen. In den letzten Jahren gaben sich u.a. DIO, ANTHRAX und SEPULTURA - zumeist bei brütender Hitze - die Ehre. Heuer stand der Karlsruher Kult-Club ganz im Zeichen von Thors Hammer, denn die Wikinger von AMON AMARTH haben das Substage geentert, um auch den Badenern mal ordentlich einzuheizen. Apropos einheizen, in diesem Jahr waren die Temperaturen in der ehemaligen Straßenunterführung erfreulicherweise unterhalb der 50 Grad, obwohl das Substage kurz vor dem "Sold Out" stand.

Damit es kein reiner schwedischer Abend wird, haben AMON AMARTH neben ihren Landsmännern von IMPIOUS noch CATARACT aus der Schweiz mit auf die kurze Rundreise eingeladen.

IMPIOUS

Die Todes-Thrasher von IMPIOUS eröffnen den Reigen an diesem Abend und sorgen schon nach wenigen Minuten für erste Nackenschmerzen. Schon bei der letzten Tour durften IMPIOUS den Einheizer für AMON AMARTH machen und konnten vielerorts Lob einstreichen. Engagiert und kompromisslos geht man zu Werke und es gibt gleich ordentlich was auf die Ohren. Eine bessere Einstimmung hätte man sich gar nicht wünschen können. Die Meute tobt und die ersten Pits sind am rotieren. Kurz vor dem Siedepunkt ist der Laden, als mit 'Show Me Your God' und 'The Deathsquad' die Höhepunkte des Sets serviert werden. Eine sehr kurzweilige halbe Stunde, in der ich locker zwei Kilogramm Gewicht verloren habe. Hossa...

Setliste IMPIOUS:
Death Wish Star
Toxic Paranoia
Wicked Saints
Inject
Burn The Cross
Show Me Your God
The Deathsquad
Dimension hell
Infernique

CATARACT

CATARACT müssen nur noch die gute Vorlage von IMPIOUS annehmen, was ihnen stellenweise gelingt. Erneut artet das Geschehen vor der Bühne aus und selbst den Fotografen läuft das Wasser in Strömen gen Südpol. Die Eidgenossen wissen mit ihrer hardcorelastigen Mucke zu gefallen, finden aber etwas weniger Anklang im Publikum als ihre Vorgänger. Dass die Stimmung trotzdem nicht abreißt, liegt an der energiegeladenen Performance, gerade Fronter Fedi hält die Meute immer wieder auf Trab und animiert zum mitmachen. Ganz ordentlich.

Setliste CATARACT:
Killing Tool
As We Speak
I Regret
Forsaken Cries
GodEvil
Skies Grow Black
Fuel
Reborn From Fire
Vulcano
Devon
Vanished In The Dark
Nothings Left
Hollow Horns

AMON AMARTH

Nach der obligatorischen Umbaupause erklingt endlich der Klang eines Horns und der Einmarsch der Wikinger gleicht einem Siegeszug. Behütet von Odin und unter dem Zeichen von Thors Hammer wird das Quintett frenetisch in Karlsruhe empfangen, wie einst die Nordmänner daheim nach ihren langen Fahrten. Nachdem Shouter Johan Hegg noch einen letzten Schluck aus dem Trinkhorn nimmt, geht es auch gleich fulminant mit 'An Ancient Sign Of Coming Storm' los. AMON AMARTH blasen zum Angriff und schon nach kurzer Zeit rinnt den Musikern der Schweiß in Strömen herunter. Da nützt es auch nichts, dass Johann Hegg und Basser Ted Lundström mit freiem Oberkörper an den Start gegangen sind, was wohl nicht nur dem Zwecke diente, ihren metgestählten Astralköper der Fanschar unverhüllt zu präsentieren.

Die donnernde Bassdrum gräbt sich tief in der Magengrube fest und auch die Gitarren blasen fett aus der Front-PA. Insgesamt ist der Sound am heutigen Abend sehr druckvoll, ohne aber in unerträglicher Lautstärke zu gipfeln. Im Publikum gibt es bereits zu diesem frühen Zeitpunkt kein Halten mehr. Dank solcher brachialen Nummern wie 'Pursuit Of Vikings' oder dem folgenden 'Ride For Vengeance' ist es aber auch nicht verwunderlich. Der Pit dehnt sich immer weiter aus, ja sogar rund um den FOH-Platz sind kreisende Matten auszumachen. Man kann förmlich den Schweiß und das Adrenalin in der Luft schmecken.

Die Songauswahl konzentriert sich erfreulicherweise nicht nur auf das letzte Album "Fate Of Norns", sondern bietet einen gesunden Querschnitt durch alle Alben. Wobei es eigentlich müßig ist, einzelne Stücke hervorzuheben. Nahezu jede Nummer wird dankbar von der Fanschar angenommen, die den Schweden ja fast schon hörig aus den Händen frisst. Beeindruckend, welchen Status AMON AMARTH mittlerweile in der Szene eingenommen haben, was sicherlich auch auf ihre Livequalitäten zurückzuführen ist.

Nach gut anderthalb Stunden läuten 'Bleed For The Ancient Gods' und 'Victorius March' das Ende der Show ein, ehe die Bandhymne 'Death In Fire' vom 2002er Album "Versus The World" das Finale bildet. AMON AMARTH waren zwar das erste Mal in der Fächerstadt, aber sicherlich nicht das letzte Mal, wie Johan Hegg freudestrahlend mit seiner Ansage "This is our first time here in Karlsruhe, but by judging from what we've experienced here - it won´t be the last!" dem Publikum verkündet.

Setliste AMON AMARTH:
An Ancient Sign Of Coming Storm
Pursuit Of Vikings
Ride For Vengeance
Masters Of War
The Last With Pagan Blood
Once Sealed In Blood
Bastards Of A Lying Breed
The Fate Of Norns
Thousand Years Of Oppression
Versus The World
North Sea Storm
Releasing Surtur's Fire
Where Silent Gods Stand Guard
For The Stabwounds In Our Backs
Bleed For The Ancient Gods
Victorius March
Death In Fire

Redakteur:
Frank Hameister

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