UMBRA ET IMAGO: Interview mit Mozart und Lutz

01.01.1970 | 01:00

Während ihrer aktuellen Tour hatte ich die Möglichkeit Umbra Et Imago etwas näher kennenzulernen. Dabei lernte ich einen ganz anderen Mozart kennen, als den, den man erwarten würde wenn man ihn auf der Bühne sieht. Ein total netter und umgänglicher Kerl, der mit mir viel über Lebenseinstellungen, die Gothicszene und über Musik plauderte.

Georg:
Hallo Mozart, ich habe euch das letze mal 97 in Wacken gesehen, werdet ihr auf dieser Tour auch so eine Feuer und Pyroshow mitführen?

Mozart:
Gernerell haben wir das geplant, es hängt halt von den Hallen ab. Es wird immer schwieriger Pyros und Feuer mitzunehmen. Zum einen braucht man einen ausgebildeten Pyrotechniker und dann müssen die einzelnen Häuser in den jeweiligen Bundesländern eine Genehmigung beantragen. In Essen z.B. sind Pyros jetzt total verboten, weil die Feuermelder über der Bühne hängen und anspringen sobald es über 57 Grad warm wird. Da kannst du natürlich nichts machen, sonst kommt die Feuerwehr angerückt. Und in München - hab ich heute gehört - ist die Staatsanwaltschaft schon am Start und ermittelt wegen Pornographie auf der Bühne. Da wissen wir auch noch nicht ob wir was machen können, obwohl die Show total harmlos ist. Es ist immer so eine Art Glücksspiel, wo wir was machen können, und wir müssen uns als Band darauf einstellen. Wenn es keine Pyros gibt, müssen wir halt woanders mehr Gas geben. Und ich glaube das gelingt uns auch ganz gut.

Georg:
Jetzt würde ich gerne erstmal noch auf die Aktuelle CD "Mea Culpa" eingehen. Was willst du mit dem Titel aussagen?

Mozart:
Ich habe letztes Jahr das Buch "Die Päpstin" gelesen und es hat mich interessiert ob es das wirklich gab. Daraufhin habe ich mir einen Band über die Kirchengeschichte gekauft. Der ging vom Frühchristentum bis halt zu den Päpsten. Aber das Buch hat mich nicht schlauer gemacht. Es war halt so, daß zwei Päpste aus dem Archiv des Vatikans gelöscht wurden. Daraus kann man natürlich annehmen, das hat die Autorin gemacht, daß es weibliche Päpste waren. Die hätten sich natürlich als Mann verkleiden müssen. Es hätte mich halt interessiert ob es das gab. Und beim lesen dieser Kirchengeschichte habe ich halt bemerkt, daß immer wenn es dem Vatikan an den Kragen ging, wenn ein Heer in Rom schon eingefallen war, dann hat der Pabst das "Mea Culpa" ausgerufen. Und bei uns in der Neuzeit ist es ganz genauso. Das kann man auch in den Nachrichten feststellen. So ein "Mea Culpa" wird ganz schnell ausgesprochen. Jetzt war ja erst das Tankerunglück in der Bretagne, 4 Wochen "Mea Culpa", und jetzt ist Tote Hose. Und damals war es ganz genauso, sobald die Gefahr vorbei war, wurde genauso weitergemacht. Und da habe ich mir gedacht, daß es ein guter Titel für das Album sei. Ich lese ja oft historische Sachen. Und außer der Technik hat sich nicht viel geändert. Die Einstellungen, die Habgier, die negativen Eigenschaften sind gleichgeblieben. Jetzt geht es mal wieder über zu Kleinkriegen, Weltkriege sind ja jetzt zu gefährlich, das ist immer so Phasenweise. Und dieser Song "Mea Culpa" geht eben darum. Es geht alles den Bach runter und außer die Große Schuld, bei der man Lippenbekenntnisse macht, passiert da nicht viel.
Ansonsten ist das Album recht vielseitig. Es sind ja noch viele andere Themen drin. Wir haben auf dieser Platte weniger sexuell gearbeitet. Nich weil es mich nicht mehr interessiert hätte, aber es ist mir einfach zuviel geworden. Gerade die SM Kisten sind inzwischen so Trendy. Und ich wollte deswegen diesmal darauf verzichten auch im Booklet. Ich persönlich halte SM für eine total schöne Rollenspielart. Mir wird das gerade von so Wichtigtuern vergällt. Es wird ja auch immer so verzerrt dargestellt, so als Prügelndes Machotum und so, ich find das so zum Kotzen. Ich empfinde es als Kunstform der Sexualität. Aber ich wollte mich nicht in die Masse der Veröffentlichungen eingliedern. Daß dann irgendeiner sagt, schon wieder so eine Platte. Ich finde es schon gut so zu arbeiten und auch bei der Bühnenshow würde ich nicht darauf verzichten wollen, es macht ja auch Spass. Es ist halt locker. Ich finds auch locker wenn Mädels im Tourbus mitfahren, es hat halt seine zwei Seiten. Einmal den ganzen Tag das Gegacker ertragen müssen, aber die andere Seite ist, daß die Typen im Bus gut benehmen. Wenn so Mädels dabei sind ist halt alles gesitteter.

Georg:
Was willst du mit dem Song "Lieber Gott" aussagen.

Mozart:
Da haben Heppner und ich unseren Spinnereien freien Lauf lassen. Es gibt ja das Gebet "Lieber Gott, mach mich fromm". Und da steckt ja viel Wahrheit drin. Ein Grund warum ich mich so viel mit Religion beschäftige ist ja, daß es heute so viele Leute gibt für die das alles nicht mehr wichtig ist. Es geht keiner mehr in die Kirche und es geht den meisten Leuten am Arsch vorbei, aber trotzdem haben sie die Moralvorstellungen. Religion ist im Unterbewusten noch so drin. Auch wenn man sagt, daß man Atheist sei. Und zum andern fand ich das Gebet nicht mehr ganz zeitgemäß. Ich glaube "Lieber Gott, mach mich hart" passt besser in unsere Zeit. Damit wir die Welt ertragen können - und das elendige Fernsehprogramm, den ganzen Scheiß und Müll der da gesendet wird. Da muß man einfach hart sein. Und gerade bestätigt es sich ja wieder. Ich kann es zwar nicht begreifen, daß in einem Land wie Deutschland, daß sich ein hochtechnologisches Land schimpft, ein Idiot wie der Slatko zum Volkshelden wird, aber wie es die Ansagerin von Spiegel TV schon sagte: "Jedes Land bekommt die Helden, die es verdient. " Und da greif ich auf das Lied zurück, "Lieber Gott, mach mich hart und töte den Verstand" weil sonst halte ich das nicht aus. Ich kann inzwischen kein Fern mehr gucken, vielleicht noch die Dritten, die haben noch gute Reportagen, aber der Rest ist so hohl, das kann man kaum glauben. Früher haben sie ja die Gothicmusik immer so in eine Arschlochecke gestellt, das seien Knochenlutscher und so, Pathos, Klisches und so weiter. Und dann schau ich mir das Fernsehprogramm an und stelle fest, daß im Vergleich dazu unsere Musik hochintellektuell ist. Und ich versteh gar nicht wie man über diese dumpfbackigen Sachen lachen kann. Ich bin wirklich froh, daß ich noch so ne Mucke mach, weil wir sind alle noch humorvoll, aber Kunst hat für mich noch irgendwo einen ernsthaften Hintergrund, und das fehlt mir in der modernen Kunst, das ist irgendwie ein Abklatsch vom Idiotentum. Ich bin in den 70ern und 80ern groß geworden und da hat die Kunst noch etwas ausdrücken wollen, es gab noch einen Zeitgeist, einen den ich gut fand.

Georg:
Aber in den 80ern ist auch Da Da Da groß rausgekommen.

Mozart:
Ja, das stimmt. Aber vielleicht war Da Da Da noch besser als die Scheiße die jetzt rauskommmt. Wir fanden damals Da Da Da alle stumpfsinnig aber im Vergleich zu der heutigen Kacke (Wadde hadde du de da) hat das noch mehr Intelekt gehabt.

Georg:
Bist du religiös, da du dich ja mit Religion so sehr beschäftigst?

Mozart:
Ich bin sehr religiös aufgewachsen, meine Eltern waren auch sehr religiös und sehr konservativ. Aber das hat mich nie geprägt. Schon als Kind fand ich diese Scheinheiligkeit zum Kotzen. Weil kein religiöser Mensch kann mir weißmachen, daß er nicht mal Sex will.
Ich kann mir gut vorstellen daß ich damals von Jesus Christus Fan gewesen wäre, der Typ hat gute Ansichten gehabt und dafür haben sie ihn fertiggemacht. Was danach daraus gemacht wurde hat wenig damit zu tun.
Ich finde in allen antiken Religionen mehr Sinn als in den heutigen. Wenn man z.B. die Verehrung der Natur bei den Kelten betrachtet. Ich finde das total gut wenn eine Religion den Respekt vor der Natur lehrt. Das fehlt uns heute ja total. Ich kann mit den alten Religionen mehr anfangen als mit den neuen. Wenn man sieht daß die Kirche so viele Reichtümer angehäuft hat, wo doch Jesus sagte: "Ihr braucht nichts zum essen mitnehmen, irh kriegt das vor Ort".
Es gibt natürlich auch in der Kirche Einzelkämpfer die nach ihrem Gewissen gehandelt haben und die viel Gutes bewirkt haben. Aber die Institution Kirche find ich nicht gut. Die hat viel Dreck am Stecken.

Georg:
Auf dem neuen Album hast du mit Felix (Crematory) und Peter (Wolfsheim) zusammengearbeitet, wie kam es dazu?

Mozart:
Mit Peter bin ich schon seit 92 befreundet. Damals gab es Wolfsheim und uns ein Jahr und wir waren zusammen auf Tour und in der Zeit hat sich eine Freundschaft entwickelt, die wir auch sehr gepflegt haben. Und mit Felix lege ich oft zusammen auf, da sehen wir uns natürlich öfters.
Aber die Freundschaft ist nur ein Grund, der andere ist, daß ich gerne mit anderen Künstlern zusammenarbeite. Man kann von anderen Künstlern lernen und das ganze ist nicht mehr so Homogen. Es kommen andere Einflüsse und Ideen. Und das bringt mehr Abwechslung rein. Wir versuchen halt immer wen uns jemand gefällt, oder stimmlich gut dazupasst eizuladen.

Georg:
Du legst ja im Tempel und in der Ruine in Karlsruhe auf, wie reagieren die Leute dort auf dich?

Mozart:
So besonders wie auf Tour ist es nicht, es ist weniger hysterisch. Es kommen sicher einige um mich mal hautnah kennenzulernen, weil auf Tour geht das gar nicht, da hat man nicht die Zeit dazu. Aber die meissten kommen wegen der Mucke. Ich leg da auch viel Metal auf und ich finde es auch total gut, daß die Szenen zusammenwachsen und will meinen Teil dazu beitragen. Ich finde das total gut, und wenn Felix mit auflegt, passiert das noch viel mehr.

Georg:
In der Metalszene ist Umbra et Imago ja noch nicht so bekannt, was bedeutet der Name?

Mozart:
Übersetzt bedeutet er "wesenloser Schatten". Wir haben damals bewusst einen lateinischen Namen gewählt, wir wollten keinen englischen oder deutschen Namen. Latein ist so ältertümlich und es hat was mysitsches. Und "wesenloser Schatten" deshalb, weil es nichts Greifbares sein sollte. Natürlich kriegt man als Band mit der Zeit ein Image, aber es ist schön wenn etwas nicht greifbar ist.


Songwriter und Bassist Lutz läuft gerade vorbeit.

Mozart:
Hey Lutz, komm mach mal mit! Der drückt sich nämlich immer vor den Interviews.

Lutz:
Ja, genau, ich sag jetzt nix.

Mozart:
Wenn du was fachspezifisches hast, Lutz ist unser Komponist.

Lutz:
Ach was, das ist nicht so wichtig.

Mozart:
Los, sag was.

Lutz:
Ne, das ist blöd, ich weiß ja nicht was ihr schon gesagt habt.

Georg:
Also gut, sag was zum neuen Album.

Lutz:
Allgemein etwas zum neuen Album zu sagen ist schwierig. - Für uns ist die Mea Culpa unser Lieblingskind. Gut, das sagt man bei jeder Platte, man muß sie ja auch promoten. Nur ich habe das Gefühl daß es uns diesmal gelungen ist den Bogen über verschidene Musikstile zu spannen ohne daß das Ding auseinanderfällt. Ich finde es ist das geschlossenste Album bisher.

Georg:
Woher bekommst du deine Einflüsse?

Lutz:
Ich steh nicht unbedingt nur auf reine Gothic Bands. Es gibt genauso Metal und Crossover Sachen die mir gefallen. Ich steh aber auch auf die frühen Police und so Sachen. Ich misch daß halt alles für mich und versuche einen Sound zu kreiren der viele Einflüsse hat. Wir hören auch beide Klassik.

Mozart:
Klassik ist sehr wichtig, es entspannt mich. Gerade wenn man was liest oder nachdenken will ist Klassik am besten. Mit so Rap und House Sachen kann ich gar nichts anfangen, das ist halt subejektiv. Wir haben auch Bandmitglieder die sowas hören. Aber was uns beide betrifft, wir sind in den 80ern hängen geblieben. Das hängt aber auch viel mit der Generation zusammen. Wenn man so um die 30 ist, das prägt einen halt. Genauso wie unsere Eltern von den 50ern und Peter Kraus geprägt wurden. Die finden das voll geil . Das war halt ihre Hochzeit.

Georg:
Rührt dein Name Mozart von deiner Klassikliebe her?

Mozart:
Nein, ich war früher in so einer Tanzformation mit Fächerakrobatik und hatte so Rokkoko Klamotten an. Und da hieß es immer, schau mal der Mozart kommt. Und das hat sich so eingebürgert, daß ich ihn als Künstlernamen genommen habe. Jeder spricht mich so an, sogar meine engsten Freunde. Das hat aber nichts damit zu tun, daß ich mich mit Mozart vergleiche, das wäre auch etwas überbewertet. Es gibt zwar Leute die es lustig finden als Reinkarnation auftreten, aber das ist nicht so mein Ding. Aber ich finde einen Künstlernamen insofern gut, weil es ja auch eine bestimmte Figur wiederspiegelt, die man darstellt. Ich finde ein Künstlername gehört einfach dazu und ich fände es Schwachsinn mit bürgerlichem Namen aufzutreten. Ich finde das geil, den kann man sich geben und er ist auf jeden fall exotisch, nicht so wie Karl Heinz Rübenzieher.

Georg:
Lutz, wie ist dein Künstlername?

Lutz:
Ich hab nämlich genau keinen.

Mozart:
Aber Lutz ist doch ein Künstlername.

Lutz:
Ich hatte aber auch noch nie einen Spitznamen. Der Name ist einfach viel zu kurz und zu gebräuchlich.

Mozart:
Wahrscheinlich weil du zu langweilig bist.

Lutz:
Okay, ich gebs zu, ich bin zu langweilig. (Allgemeines Gelächter)

Mozart:
Erbse wolltest du ja auch nicht gerade heissen. Unser Mischer heute heißt nämlich Erbse, der weiß auch nicht warum. Vielleicht wars ne Frühgeburt?

Georg:
Ihr habt ja jetzt auch "Rock Me Amadeus" gecovert, hängt das mit deinem Künstlernamen zusammen?

Mozart:
Das ist ja so geil, das hat eine Verbindung, mein Spitzname Mozart, dann Falco, den wir beide gut finden und der uns auch in den 80ern geprägt hat, und Amadeus, der ja auch Kult ist. Mittlerweile ein hoch angesehener Klassiker, das war früher ja auch nicht so. Da war er ja auch eher im Underground. Und wir haben uns gedacht, das machen wir jetzt einfach. Obwohl wir keine Freunde von Covers sind.

Lutz:
Das war halt auch eine grundlegende Geschichte. Ich stehe eigentlich nicht auf Coverversionen. Ich finde es auch bei anderen Bands nicht gut. Es ist halt ein zweischneidiges Schwert. Und dann haben wiraus Spaß mal im Proberaum White Wedding geübt. Und das haben wir auch nur live gespielt. Davon gibt es keine Aufnahmen. Aber es schlug ein wie ne Bombe.

Mozart:
So metalmäßig mit Grunzton, das ging volle Kanne ab. Das ging wirklich ab.

Lutz:
Jeder - auch die Plattenfirma - hat dann gesagt jetzt macht doch mal ne Coverversion auf Platte. Und wir haben dann gedacht, wenn schon, dann dieses. Wir waren dann aber immer noch skeptisch und haben erst mal ein Demo aufgenommen und es ein paar Leuten vorgespielt. Und wir dachten so als Bonustrack könnte man es draufnehmen. Als die Plattenfirma es gehört hat, hat sie gesagt, Super, das ist eine Single. Und wir sagten, nein, das könnt ihr doch nicht machen. Wir wollen keine Single von dem Ding. Wir wollten es nur als Bonustrack, aber die Plattenfirma sagte, es muß aufs Album. Dann haben wir es eben aufs Album draufgepackt.

Mozart:
Und Live kommt die Nummer tierisch an. Auch die ganz jungen Hüpfer finden das geil, die kennen das doch gar nicht mehr, Amadeus war 85. Das ist 15 Jahre her. Überleg mal wie lang das her ist. Wir leben ...

Lutz:
Jetzt hör mal auf, wir wissen daß wir älter werden. (Allgemeines Gelächter)

Georg:
Wie siehst du die Szene heute, so Bands wie HIM und Wolfsheim?

Mozart:
Also den Erfolg von Wolfsheim akzeptier ich noch eher. HIM ist so eine Erscheinung wie Rammstein. Die jetzt hochkommen weil der Weg geebnet war. Man hat uns ja immer prophezeit, daß Gothic stirbt. Und es waren noch überall so ein paar wenige in den Käffern die schwarrz rumgerannt sind. Aber es ist nicht gestorben, weil Gehalt in der Musik ist, es ist ein Empfinden, ein Lebensgefühl. Und was uns natürlich weitergeholfen hat war die Maueröffnung. Die Leute im Osten waren ja schon im Geheimen drauf. Und natürlich, daß die Metal und Gothicszene immer mehr zusammenwachsen. Das kann man heute doch kaum noch differenzieren. Das sieht man hier in der Roa wie bei uns in der Ruine. Metaller tanzen auf Electro und Goth headbangen auf Metal. Die switchen dann immer zwischen den Floors rum. Das find ich halt auch geil.

Georg:
Und es gibt ja auch Bands wie Therion, die beides verbinden.

Mozart:
Und die das auch gut machen. Oder auch Haggard.

Lutz:
Das ist ja auch eine gute Entwicklung. Wenn nicht jeder mehr nur in seiner Sparte ist und sich nur aus seiner eigenen Sparte befruchtet. Sondern jetzt gibt es halt viel mehr Einflüsse.

Mozart:
Das ist ja wie eine Fusion, wie im Wirtschaftsleben. Wenn etwas fusioniert, dann wird es stärker. Und auch auf so Festivals wie Wacken sieht man es, da spielen auch viel mehr Gothic Bands als früher. Gerade Death, Black und Gothmetal sind ja inzwischen voll wichtig in der Szene, es gibt nicht mehr nur den True Metal.
Ich glaube auch die Techno Szene hat langsam genug. Die wollen wieder was mit Melodie und Gesang. Das ist wieder am kommen.

Georg:
Für mich ist halt Techno keine ehrliche Musik, da steht einer hinterm Mischpult und zieht ein paar Regler rum.

Mozart:
Es ist sicherlich irgendwie schon eine Kunstform, aber halt eine unpersöhnliche, es ist halt was anderes als wenn einer auf der Bühne schwitzt.

Georg:
Wenn du jetzt noch einen Blick in die Zukunft werfen könntest?

Mozart:
Also wir wären schon zufrieden, wenn ...

Lutz:
wir noch ein paar Jahre eine Existenzberechtigung haben. Wichtig ist halt, daß wir weiter Ideen haben .

Mozart:
Wir kommen ja aus dem Underground, und da hört man schnell auf große Visionen zu haben. Man ist eher Realist. Und wir sind stolz auf das was wir erreicht haben. Wir sind haben ja von ganz unten mit so 5 Leuten im Zuschauerraum hochgearbeitet. Wir haben nicht das Glück gehabt daß wir geboomt sind und wir sind immer noch auf dem Markt und das neue Album verkauft sich bisher am besten, das ist jetzt schon abzusehen. Und ein paar Alben würden wir gerne machen. Und wir hoffen halt, daß wir Live auch noch ein paar Zuwachsraten bekommen können. Wir sind sehr gerne unterwegs. Und wenn man von der Musik leben kann, dann kann man schon zufrieden sein.

Georg:
Habt ihr auch noch so Bezug zu so Bands die ja auch mit euch angefangen haben und groß geworden sind wie Lacrimosa oder Angina Pectoris?

Mozart:
Ja klar, man kennt sich, aber wir haben jetzt keine tiefe Freundschaft. Es ist halt so man halt zu ein paar Leuten eine tiefe Freunschaft. Man besucht sich gegenseitig und geht miteinander weg. Aber auch Silke Bischof kenn ich nur. Es hängt weniger mit der Geographie zusammen. Und wenn man auf Tour ist, kommt man eh bei den anderen vorbei. Und wenn man wegfährt, fährt man ja auch weiter weg. Peter (Heppner) wohnt z.B. in Hamburg. Aber es liegt auch viel an Sympathien. z.B. Tanzwut .- die werden wir lang kennen. Oder über Denny unseren Gitarristen, der früher bei Haggard spielte, lernen wir die Leute kennen. Es ist wie woanders auch. Man trifft sich, ist sich sympathisch oder eben nicht.

Georg:
Vielen Dank.

Redakteur:
Georg Weihrauch

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