TANKARD: Interview mit Andreas 'Gerre' Geremia

01.01.1970 | 01:00

Neue Scheibe, neues Label, neuer Produzent. Und schon sind Tankard wieder oben. Das neue Album "B-Day" dürfte jedem Thrasher Freudentränen in die Augen treiben, so dass mir gar keine andere Wahl blieb, als Frontsau Gerre mit blöden Fragen zu nerven :-)

Georg:
Wofür steht das "B" in "B-Day"

Gerre:
"B-Day" ist natürlich zum einen das Wortspiel mit "D-Day". Das "B" kannst du dann selber deuten. Ob du nun Beer, Birthday oder Bermuda nimmst, ist dir überlassen.

Georg:
Ich dachte schon dass es "Bembel" (hessischer Weinkrug) heißen soll, nachdem ihr auf dem Cover und der Rückseite einen Bembel abgebildet habt.

Gerre:
[lach] Das überlassen wir der Fantasie der Leute. Es regt zum Nachdenken an, wie du selber siehst.

Georg:
Wo wir gerade schon so schön beim Bembel sind; euer Wechsel vom Bier zum "Äppler" (Apfelwein) ist ja noch nicht so sehr durch die Medien gedrungen.

Gerre:
Auf jeden Fall steht das in unserer Catering-Liste für die Veranstalter. Wir wollen drei Kisten Äppler, aber das ist für sie natürlich schwer zu besorgen. Nee, das war ein Scherz.

Georg:
Du hast ja verkündet, dass du nur noch Äppler trinken willst, um abzuspecken.

Gerre:
Aber leider ist ein frisch gezapftes Bier halt doch was Leckeres. Das ist immer ein innerer Kampf. Aber ich versuche zumindest, im Sommer straight-ahead mit Äppler zu Rande zu kommen. Ich muss einfach meine Wampe runtertrainieren, das geht so nicht weiter.

Georg:
Habt ihr schon einmal überlegt, aus "Freibier für alle" "Freiäppler für alle" zu machen?

Gerre:
Gute Idee, werde ich mal aufnehmen. Können wir vielleicht einen neuen Song daraus machen. Obwohl den wohl keiner ausserhalb von Hessen verstehen wird. Aber das macht dann auch nichts.

Georg:
Warum habt ihr für "B-Day" den Produzenten gewechselt? Kam das durch den Labelwechsel?

Gerre:
Nee, damit hat das eigentlich nichts zu tun. Wir wollten schon vor längerer Zeit wechseln, aber wir sind trotzdem immer wieder bei Harris gelandet. Ich denke, es war lange überfällig. Das soll nicht negativ gegen den Harris gehen. Wir haben mit ihm vorher ja jede Platte gemacht . Ich sag es mal so: Der Sound auf der neuen Platte knallt schon deutlich mehr als auf der "Kings Of Beer" oder dem Album davor. Auch das Arbeiten mit dem Andy Classen hat uns einen neuen Kick gegeben, und ich denke, es war die richtige Entscheidung.

Georg:
Ich denke auch, dass es das beste TANKARD-Album seit Langem ist. Von den Songs und von der Produktion her gesehen.

Gerre:
Soundtechnisch war die "Kings Of Beer" einfach zu altbacken. Man kann ja Old-School-Music machen, aber dann muss der Sound auch passen. Ich denke, ich würde dir in soweit Recht geben, dass das Songmaterial eine Steigerung zu den letzten Scheiben ist. Es ist auf der Platte kein einziger Ausfall drauf. Aber das hat ja weniger mit dem Produzenten zu tun. Wir haben wohl irgendwann unser Songwriting geändert. Die neuen Sachen sind im Teamwork entstanden. Früher kam halt jeder mit einem fertigen Song in den Proberaum, und der wurde dann kaum noch verändert. Vielleicht hat es aber auch damit zu tun, daß wir kurz vor der Platte so einen Stress hatten. Die letzten Songs mußten wir unter absolutem Zeitdruck schreiben. Mein Lieblingssong auf der Scheibe "Rectifier" war der letzte den wir geschrieben haben. Vielleicht brauchen wir den absoluten Zeitdruck um gute Songs zu schreiben. Ich weiß es nicht, aber es könnte einfach sein. So stressig wie bei dieser Platte war es noch nie. Wir waren zwar schon immer eine Band, die etwas länger braucht, um Songs zu schreiben. Wir gehen ja auch nicht mit 20 Songs ins Studio und schmeißen dann acht wieder weg.
Ich finde die beiden Alben davor nicht schlecht und steh' auch noch nach wie vor dazu. Das größte Manko war für mich der Sound. Gerade auf der "Kings Of Beer" fehlt mir auch der Druck. Und den haben wir jetzt auf der neuen Platte.

Georg:
Hat vielleicht auch der Andy Gutjahr frischen Wind in die Gitarrenarbeit hineingebracht und wurde diesmal stärker eingebunden?

Gerre:
Andy hat sich auch schon bei der "Kings Of Beer" eingebracht. Aber diesmal war er in der Tat noch stärker eingebunden. Gerade die Solis auf der neuen Platte mag ich sehr, und für den Andy war es auch im Studio ganz locker. Es hat ihm Spaß gemacht, und es klingt auch frischer und freier.

Georg:
Wenn du auf 20 Jahre TANKARD zurückblickst... welche Gedanken kommen dir da in den Sinn?

Gerre:
Höhö höhö höhö [lacht] Ja, es war schon eine harte Zeit, da kann man schon ein Resumé ziehen.

Georg:
Zur Halbzeit?

Gerre:
Oder Drittelpause, keine Ahnung [lacht]. Also mit Sicherheit hat damals, als wir die Band mit 14 oder 15 gegründet haben, keiner davon geträumt, dass es so lange hält. Zumindest für zwei der Urmitglieder. Es war schon so ein Highlight, die erste Platte in den Händen zu halten. Ich denke, wir haben viele schöne Sachen erlebt und viele Sachen richtig gemacht. Natürlich waren da auch ein paar Fehler dabei. Manchmal haben wir uns auch unter Wert verkauft. Aber im Endeffekt kann man nur positiv zurückblicken. Und was mich schon ein bischen stolz macht, ist die Tatsache, dass wir Mitte der 90er durchgehalten und weiter Musik gemacht haben. Und jetzt geht es ja wieder ganz gut aufwärts und ich denke mal, dass das auch der Lohn dafür ist, dass wir nicht aufgegeben haben.

Georg:
Ist es für dich ärgerlich, dass andere Bands, die eine Pause eingelegt haben, jetzt wieder vor euch stehen?

Gerre:
Nein, ich schaue in erster Linie darauf was TANKARD macht. Statements zu anderen Bands gebe ich eigentlich nicht ab. Es gibt einige Reunions die Sinn machen. Wenn ich zum Beispiel an die letzte DESTRUCTION Scheibe denke. Aber es gibt auch Reunion Geschichten, die niemand braucht. Aber da sind wir auch nicht neidisch. Ich denke, wenn es ein Trash-Metal-Revival gibt, dann sind wir dabei. Und wenn nicht, dann halt nicht. Das Feeling in der Band muss einfach stimmen. Und bei uns ist der Spaßfaktor auch groß geschrieben. Und wenn dieser stimmt, dann machen wir weiter, bis es nicht mehr geht.

Georg:
Gab es auch eine Phase die dich richtig angekotzt hat?

Gerre:
Ja, im Jahr 2000 hatte ich ja Probleme mit der Stimme und mir sind die Mandeln rausgerissen worden. Das war halt blöde, weil ich ein paar Monate ausgesetzt habe. Das war auch blöde für die anderen, die ja nicht wussten wie es weitergehen sollte. Und ich hab dann einfach gesagt: "So, jetzt probe ich wieder". Und seitdem läuft es auch wieder ganz gut. Da muß man halt ein bischen aufpassen. Charlie von PARADOX zum Beispiel, kann ja gar nicht mehr singen. Aber ich denke, auf der neuen Platte hören sich die Vocals schon ein bisschen frischer an, als auf der "Kings Of Beer". Der Classen hat natürlich auch beim Gesang einiges anders gemacht. Beim Harris war es so, dass ich das Lied so lange eingesungen habe, bis es perfekt war. Bis jeder Ton richtig getroffen war. Beim Andy war es mehr eine Feeling-Sache. Er hat oft schon beim ersten oder zweiten Take gesagt, dass es klasse sei. Und ich meinte: "Hast du sie noch alle? Das wird nochmal richtig gemacht". Da meinte er: "Du kannst das noch 30 mal machen, davon wird es auch nicht besser". Er hat überhaupt nicht auf Aussprache geachtet, da mußte ich mich selber schlau machen. Er hat in erster Linie auf das Feeling geachtet . Aber dass die Vocals besser klingen, haben mir jetzt auch schon viele gesagt. Natürlich haben wir auf dem Album auch einen Zacken zugelegt. Die Songs sind schon ein Stück härter als auf der "Kings Of Beer". So etwas passiert ja auch unterbewusst. Die Songs kommen einfach aus dem Bauch heraus und bis auf "Underground", die ja eine Mid-Tempo-Nummer ist, sind da schon ziemliche Granaten auf der Platte. Was heißt Granaten. Es ist schon ein ziemliches Gebolze drauf.

Georg:
Gab es auch Entscheidungen, die du wirklich bereut hast?

Gerre:
Eine Sache gab es damals mit unserem alten Schlagzeuger Arnold. Den hätten wir schon viel früher rausschmeissen sollen. Das war nicht in Ordnung, was er gemacht hat. Er war ein supergeiler Drummer, aber wie er die Fans behandelt hat, das war Superscheiße. Da hätten wir viel früher reagieren müssen. Das ist das was mir spontan einfällt, wenn du mich so fragst. Wir hatten schon mal einen Gig, wie letztes Jahr. Da stehst du in einem Jugendzentrum und hast so gut wie kein Licht und eine miserable Anlage. Da stehst du vor der Wahl entweder zu spielen, was dazu führt, daß die Leute das Konzert scheiße finden, oder du gehst, und dann hält dich jeder für einen arroganten Sack. Was du auch machst, es ist falsch. Solche Sachen müssen nicht sein und das sollten wir auch in Zukunft vermeiden. Das soll auch nichts gegen Jugendzentren sein. Wir sind jahrelang durch Jugendzentren getingelt. Aber ein Mindestmaß an Professionalität sollte da schon vorhanden sein. Ich kann mich live halt nur für den miesen Sound entschuldigen, aber den Imageschaden hast du so oder so. Aber wir sind halt auch eine Band die immer versucht das Beste daraus zu machen. Wir haben auch schon mal einen Gig mit GRAVE DIGGER gehabt. Da mußte unser Gitarrist freitags noch arbeiten und hat dann den Flieger verpasst. Da standen wir nun zu dritt in der Nähe von Dresden und haben uns mit dem Veranstalter geeinigt, daß wir halt zu dritt ein kürzeres Set spielen.

Georg:
Stört es dich, dass euch Leute wegen eurem Spaß oder Alkohol-Image nicht ernst nehmen?

Gerre:
Gut, das ist den Leuten überlassen. Ich denke, dass TANKARD auch seine musikalischen Qualitäten haben. Natürlich sind wir nicht die Über-Prog-Band. Aber dass wir spielen können, und unsere Live-Qualitäten haben, haben wir die letzten 20 Jahre bewiesen [lacht]. Wenn ich da jetzt so ausholen darf. Für mich ist es halt die optimale Verbindung: Fun und Metal. Ich bin halt immer noch Metal Fan, sonst würde ich die Musik auch machen und der Spaß ist das Ding, was TANKARD auszeichnet. Und wer damit nichts anfangen kann, der muss damit auch nichts anfangen können. Wir haben ja neulich in Balingen auf dem Bang Your Head gespielt. Da war samstags morgen um 11 Uhr morgens so eine geile Stimmung. Das muß man sich mal reinziehen. Und das gibt einem dann schon Auftrieb.

Georg:
Könntest du dir vorstellen, daß TANKARD mal eine komplette ernste CD macht?

Gerre:
Das könnte ich mir schon vorstellen. Das kommt auch auf die Stimmungslage an. Wir hatten ja auch schon sehr ernste und sehr kritische Texte. Ich denke die Mischung macht's. Aber ich glaube im Augenblick sind wir nicht so drauf. [lacht]

Georg:
Macht es eigentlich Spaß, eine heruntergewirtschaftete Losertruppe wie Eintracht Frankfurt zu supporten? Hab ich den Satz nicht schön gesagt?

Gerre:
Wenn der Satz so abgedruckt wird, wirst du mit Rauchbomben eingenebelt [lacht]. Also was soll ich hier drauf antworten? Eintracht Frankfurt ist einfach der geilste Verein der Welt. So einfach ist das. Nein, Spass beiseite. Ich bin schon ein sehr eingefleischter Eintracht Frankfurt Fan. Und was wir in den letzten Jahren durchmachen mußten, da muss man schon sehr leidensfähig sein. Da müsste mal richtig ausgemistet werden. Wenn wir in die Regionalliga abgestiegen wären, dann wäre das sicher der Untergang gewesen. Ich kann auch bei aller Liebe nicht verstehen was Unterhaching jetzt abgezogen hat.
Sie haben halt unterschrieben, dass das Schiedsgericht die letzte Instanz ist. Und dann haben sie sich nicht daran gehalten. Ich fand es noch legitim einen Antrag zu stellen als 19. in der Liga zu spielen. Aber sie sind sportlich abgestiegen. Da sollte man eher einen Verein aus der Regionalliga aufsteigen lassen, als einen Absteiger drinzulassen. Aber es war auch von der DFL falsch die Lizenz an Unterhaching ohne Vorbehalt zu vergeben. War doch klar, dass sich die Eintracht noch mal mächtig ins Zeug legen würde. Aber wie dem auch sei. Wir sind nochmal mit einem blauen Auge davongekommen und bei der nächsten Kleinigkeit sind wir dran. Und die wird kommen.

Georg:
Und wann kommt die Eintracht auf euch zu und lässt euch den Fan Song machen?

Gerre:
Wir sind ja auf dem "100 Jahre Eintracht Frankfurt"-Sampler aus dem Jahre 1999 vertreten und wurden da auch auf den zweiten Platz gewählt. Der Song hieß "Schwarz-Weiß wie Schnee". Leider ist von der Jury ein anderer Song gewählt worden, der nun im Stadion läuft. Es wäre doch sehr amüsant gewesen, wenn im Stadion ein TANKARD Song laufen würde.

Georg:
Da du dort ja eh immer bist, hättest du den auch gleich live singen können.

Gerre:
Ja, genau [lacht].
Was bist du eigentlich für ein Fan? VfB? Oder was?

Georg:
Wünsch mir doch die Pest an den Hals. Das solltest du doch noch wissen.

Gerre:
Ach ja, Bayernfan. Aber bei dem VfB geht's ja auch nur noch bergab.

Georg:
Kannst du dir vorstellen, mit 60 oder 70 noch auf der Bühne rumzuspringen?

Gerre:
So alt werde ich doch gar nicht. [lacht] Ich glaube nicht, dass ich mit 60 noch diese Musik machen und auf der Bühne herumhüpfen werde. Wir machen noch so lange weiter, wie es uns Spaß macht.

Georg:
Also doch bis 60.

Gerre:
Genau [lacht]

Georg:
Was ist eigentlich das Geheimnis in der Beziehung TANKARD und Buffo? Erzähl doch mal die Wahrheit.

Gerre:
Naja, es ist ja kein Management wie im üblichen Sinne. Der Buffo ist schon seit 1986 dabei. Hatte damals auch schon gute Kontakte aber auch keinen Plan wie man eine Band managen soll. Er ist sowas wie das fünfte Bandmitglied. Er hatte auch schon immer gute Ideen und hält das Geld beisammen.

Georg:
Ist es förderlich, wenn du so einen bekannten Schmierfinken in den Reihen hast?

Gerre:
Nein, wir kriegen ja keine müde Zeile mehr im Rock Hard, nur weil er dort schreibt. In den 90ern hat man dort auch kaum etwas über uns gelesen. Es hat halt den Vorteil, dass er viele Leute kennt und gute Kontakte hat. Er stinkt halt und sieht scheiße aus, aber damit müssen wir halt leben. [lacht]

Georg:
Kommen wir zu etwas Ernsthafterem. Bis zu wieviel Promille muß man als TANKARD Mitglied sein Instrument noch beherrschen können?

Gerre:
Das muß man immer beherrschen können. Egal bei welchem Promillestand.

Georg:
Ich habe gestern in "n-tv" ein Interview mit Campino von den TOTEN HOSEN gesehen. Er meinte, sie hätten früher öfters zugesoffen und zugedröhnt auf der Bühne gestanden, und haben dann auf einmal gemerkt, dass es das nicht bringt. Man bekommt nicht mit, was im Publikum passiert usw. Daraufhin haben sie sich geändert. Gab es bei euch auch so ein Erlebnis?

Gerre:
Also in unseren Anfangszeiten war das auch so. So '85 oder '86. Da waren wir rotzeblau auf der Bühne. Und irgendwann haben wir gemerkt, dass es das nicht bringt. Die Leute zahlen Eintritt und wir sind so blau daß wir uns ständig verspielen. Das geht einfach nicht. Bei uns gibt es jetzt kein Alkoholverbot, wie bei vielen anderen Bands. Aber es geht einfach nicht, dass jemand bei uns total besoffen auf der Bühne herumfällt.

Georg:
Und wie denkst du über die Straight-Edge-Bewegung? Sind das die Aliens?

Gerre:
[lacht] Nein, die Aliens sind doch wir. Ich finde das okay, jeder soll das machen, wozu er Bock hat.

Georg:
Wo wir schon bei Straight Edge sind. Was macht deine Arbeit in der Fixerstube?

Gerre:
Ich habe jetzt ja fertig studiert und habe mein Berufsanerkennungsjahr hinter mir und bin jetzt fest angestellt. Dadurch mache ich in dem Laden nicht nur den üblichen Schichtdienst, sondern auch viel anderen Kram. Bürosachen, Verwaltung, ich bin im Betriebsrat und so weiter. Von daher ist das schon entspannter als nur den Schichtdienst runterzuschrubben, um auf seine Kohle zu kommen. Ich bin da noch gut motiviert. Aber irgendwann werde ich sicher irgendetwas anderes machen. Vielleicht auch etwas im Musikbiz. Das ist schon etwas, das mich interessiert. Wir hätten halt damals unsere eigene Plattenfirma aufmachen sollen. Das traut man sich nur meistens nicht. Ich bewundere da ja den Henne von AFM, der ja auch Sozialarbeiter war, und was der dort inzwischen hochgezogen hat, ist schon geil. Der Wechsel hat uns auch nochmal gut getan. Bei Century Media haben sie schon sehr gute Arbeit geleistet, aber die haben halt noch so Bands wie ICED EARTH und TIAMAT und du bist nur Nummer 25. Und bei AFM kommen halt weniger Sachen raus und von daher wird da auch nochmal mehr Druck gemacht.

Georg:
Aber für die Charts hat es nicht gereicht.

Gerre:
Nein, wobei in so einem Sommerloch könnte man das schon schaffen. Wir waren ja mit der "Meaning Of Life" schon mal in den Charts, aber das ist schon 12 Jahre her. Das war schon lustig.

Georg:
Das Cover hat ja Sebastian Krüger wieder gezeichnet. Wird er wieder für euch zeichnen?

Gerre:
Ja, ich bin schon froh, daß Buffo den Kontakt wieder hergestellt hat. Ich denke das hat er auch ganz geil hingekriegt. Diese Symbiose zwischen dem Covergirl, unserem Dünnen, von der letzten Scheibe und dem alten Alien. Das ist schon eine coole Verbindung. Das nächste Cover wird er auf jeden Fall machen. Da müssen wir uns nur noch etwas ausdenken. Vielleicht ein verrottendes Alien. Oder vielleicht sollten wir auch mal wieder den Professor drauftun. Also den von der "Chemical Invasion".

Georg:
Aber euer Kampf hat sich ja nicht wirklich gelohnt.

Gerre:
Aber das Chemo Bier kauft doch keiner. Unsere Bewegung war Erfolg auf der ganzen Linie [lacht].

Georg:
Wieso seid ihr eigentlich der Meinung daß Pils Bier wäre?

Gerre:
Wieso?

Georg:
Das ist doch untergärig.

Gerre:
Aha, und deswegen ist es kein Bier? Was ist es dann?

Georg:
Plörre.

Gerre:
Und was trinkst du dann? Weizenbier?

Georg:
Genau. Was trinkt man wohl als guter Süddeutscher :-). Und was trinkt man als guter Hesse?

Gerre:
Als guter Hesse trinkt man ein schönes Pils, Export und Äppler. Es gibt ja auch Leute die Weizenbier mit Bananensaft trinken.

Georg:
Das ist ja auch Kulturbolschewismus wie wenn man Pils trinkt.

Gerre:
Naja, wenn das deine Meinung ist...

Georg:
Nein, eigentlich versuche ich gerade dir einen blöden Kommentar zu entlocken

Gerre:
[lacht] Was soll ich denn dazu sagen? Pils ist geil. Pils ist genauso geil wie unser Fußballverein [lacht].

Georg:
Hattet ihr auch schon mal ein Groupieproblem? Wurde es euch irgendwann zuviel?

Gerre:
Nein, TANKARD ist ja die hässlichste Band Deutschlands. Und von daher hatten wir da nie Groupies. Bei uns sind immer so total versiffte Engländer im Tourbus mitgefahren. Aber mit Frauen war da nichts.

Georg:
Wann kommt eure nächste Welttournee?

Gerre:
Nun, wir haben ja recht viele Gigs zur Zeit. Wir sind so gut wie jedes Wochenende unterwegs. Aber so eine 40 Tage Tour können wir nicht machen, weil wir ja alle berufstätig sind und TANKARD eher ein Hobby ist. Leben kann man davon ja auf keinen Fall. Aber an der Live Front tut sich schon einiges. Im September spielen wir in Italien, im Dezember in Griechenland, wo wir auch noch nicht waren. Das sind Sachen auf die man sich total freut. Und nach Japan wollen wir natürlich auch.

Georg:
Da wart ihr doch schon.

Gerre:
Ja, aber wir wollen da nochmal hin. Das Bier war so billig. Hat nur 10 Mark gekostet.

Georg:
Das ist schon ein Grund, dahin zu fahren. Wenn man so 10 Mark am Tag verdient

Gerre:
[lacht] Ne, das war halt eine vollkommen andere Welt. Das war schon faszinierend. Finanziell ging es so Null auf Null auf. Aber das war schon okay so.

Redakteur:
Georg Weihrauch

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