SUNRIDE: Interview mit Wille

09.04.2005 | 01:44

Die Finnen SUNRIDE scheinen momentan voll durchzustarten. Ihre neue Scheibe "The End Justifies The Means" heimst allerorts mächtig geile Kritiken ein und der Rundling wird durch eine dicke Tour, unter anderem gefeatured durch Powermetal.de, promotet. Die Zeichen stehen also auf Sturm. "Wir sind absolut zufrieden mit dem Resultat der Scheibe", bestätigt Sänger und Gitarrist Wille. "Wir erfinden ja das Rad nicht neu. Wir machen einfache, melodische Rockmusik mit Einflüssen aus dem Pop Metal, mit Lyrics, die sich auf persönliche Erfahrungen und Gegebenheiten beziehen. Wir wollen einfach nur Musik kreieren, von der wir denken, dass sie noch nicht existiert auf dieser Welt und dass sie die Menschheit bitter nötig hat, haha. Das ist unser vorrangiges Ziel. Musik, die uns völlig vereinnahmt und es uns ermöglicht, uns mitzuteilen."
Was finnischen Bands auf den Weltmarkt hin betrachtet immer wieder exzellent gelingt. Man nehme nur die Megaseller NIGHTWISH als Beispiel. "SENTENCED, HIM, THE RASMUS, die Liste geht immer weiter", führt der ruhige Sänger an. "Die Chancen, sich auch außerhalb Finnlands einen guten Namen zu machen, sind derzeit sehr gut. Du hast ja nichts weiter zu tun, als deine eigene Musik zu komponieren und deine Message zu transportieren. Dann musst du einfach nur noch zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein. Dann fehlt nur noch das passende Label, das ordentlich pusht und fertig ist die kommende Metalhoffnung. Aber erfolgreich zu sein, war und ist nicht das erklärte Ziel dieser Band. Wir wollen nur unser Ding durchziehen. Wenn wir dabei was reißen sollten, ist es umso besser."

Angesprochen auf meine gezogenen Parallelen zwischen SUNRIDE und amerikanisch geprägtem Stoner Rock, wird der kleine Vokalist etwas ernster. "Ich glaube nicht, oder zumindest fällte mir keine Band ein, die exsistiert und ähnlich klingt wie wir. Du hast Parallelen zwischen uns und OZZY gesehen und das ist wirklich ein dickes Kompliment. Weit ist dieser Vergleich auch nicht hergeholt. Dennoch denke ich nicht, dass wir irgendwelche Versatzstücke des OZZY-Sounds in unseren integriert haben, auch wenn er definitiv eine Inspirationsquelle für uns ist." Genug Erklärung, kommen wir zur anstehenden Tour, bei der die Finnen unter anderem am Freitagabend auf dem diesjährigen Rock Hard Festival gastieren werden. "Wir sind sehr stolz darauf, auf einem Festival zu spielen, das so verwurzelt im Heavy Metal ist", brüstet sich Wille. "Ich hoffe die Show geht glatt und die Leute haben Spaß an unserer Performance. Wenn du auch anwesend bist, sollten wir außerdem einige Bierchen zischen." Holla, das Angebot wurde soeben angenommen! "Ansonsten bin ich sehr gespannt auf die Deutschland-Shows. Wir erwarten uns aber nicht wirklich etwas von diesen Reisen, außer natürlich jeder Menge Spaß. Nach über zehn Jahren SUNRIDE haben wir mittlerweile gelernt, dass es besser ist, sich nicht in Erwartungen zu stürzen, die nicht erfüllt werden können. Der Markt ist groß. Die Geschmäcker sind verschieden und manch einer wird uns lieben und manch einer hassen. Also warten wir es einfach mal ab."

Somit steht auf jeden Fall der Fun im Vordergrund und der Wille, auch mal rauszukommen aus dem Tagesgeschäft. "Ich bin Graphik-Designer und Freelancer, hocke den ganzen Tag hinter meinem PC und glotze auf den Bildschirm. Das ist nicht wirklich spannend, oder? Die anderen haben ebenfalls ihre täglichen Käfige, aus denen es jetzt mal Zeit wird, auszubrechen. Auch wenn wir nach einer gewissen Zeit reumütig in ihren Schutz zurückkehren werden. Aber diese Ausbrüche machen das Leben lebenswert, zumindest meines. Musik bedeutet alles für mich. Sie ist mein Lebensstil. Und in dreißig Jahren werden wir total fett in irgendwelchen Spielunken Bluesversionen von SUNRIDE-Songs zocken und uns unserem Ende entgegen chillen. Keine rosigen Zukunftsaussichten also. Wir leben im Jetzt und Hier. Also kauft unsere Scheibe und habt eine gute Zeit mit SUNRIDE."

Redakteur:
Alex Straka

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