STORMWARRIOR: Interview mit Lars Ramcke

14.06.2011 | 05:24

"Heathen Warrior" heißt der neuste Zapfenstreich der Hamburger Speed-Metal-Haudegen von STORMWARRIOR. Und wenn man in zumindest meinen Augen solch ein Großwerk unter die Menschheit bringt, dann schreit das nahezu nach einem ausführlichen Interview. Darum entbehrte mir Bandkopf Lars Ramcke ein paar wertvolle Minuten und beantwortete meine brennenden Fragen über das neue Album mit all seinen mehr als interessanten Anekdoten, die VÖ-Verschiebungen und die hoffentlich bald kommende DVD mit einer typisch norddeutschen Gelassenheit und Fröhlichkeit. Dabei gibt er auch tiefe Einblicke in die Thematik der Songs und deren geschichtlichen Hintergründe.

Grüß Dich Lars. Erst einmal vielen Dank, dass du dir Zeit für die Beantwortung meiner Fragen nimmst. Wie sieht es momentan denn im Hause STORMWARRIOR aus? Wie geht es euch?

Prima, Danke! Man kommt dann nach der langen Arbeitszeit am Album so langsam wieder runter und kehrt ins "normale" Leben zurück. Ab nächste Woche stehen dann die Proben für den Sommer an und man kann nebenbei endlich wieder ein paar Sachen erledigen, die seit einem ¾ Jahr liegen geblieben sind.

 

Ende Mai erblickt nun nach langem und ungeduldigem Warten euer viertes Meisterstück "Heathen Warrior" das Licht der Welt. Warum hat es im Vorfeld eigentlich so viele Verschiebungen gegeben?

Ja, das war alles schon recht strange und auch sehr anstrengend mit den ganzen Verschiebungen sowohl für uns, als auch für die Plattenfirma usw. Um das zu verstehen, muss man wohl ein wenig weiter ausholen.

Als sich nach "Heading Northe" diese ganzen Schwierigkeiten mit Dockyard ergaben, welche dann auch im Endeffekt im Split bzw. in der Aufgabe Dockyards als aktive Plattenfirma endeten, waren wir erstmal (auch finanziell) lahmgelegt. Es standen versprochene Zahlungen von Dockyard aus, die dringend benötigt wurden, um weitermachen zu können, nur wir wurden immer wieder vertröstet und alles stand irgendwie still und hing in der Luft.

Zeitlich gesehen hätte das der eigentliche Zeitpunkt sein müssen, um neue Songs zu schreiben und eine Vorproduktion zu erstellen etc. Aber dafür war keine Zeit vorhanden, da wir so schnell wie möglich einen neuen (guten) Deal mitsamt Vorschüssen brauchten, um STORMWARRIOR überhaupt weiterführen zu können (es hätte auch alles noch ganz anders kommen können, aber davon brauchen wir ja nun zum Glück nicht reden…).

Als wir dann den Deal mit Massacre-Records unter Dach und Fach hatten, musste Einiges ins Studio investiert werden, damit wir relativ problemlos anfangen konnten zu arbeiten. Nun ist es natürlich so, dass eine Plattenfirma nach Vorschußzahlungen auch nicht ewig auf ein Album warten möchte und plötzlich hieß es dann "Release: Ende Dezember 2010" und es mussten dann relativ bald irgendwo ein paar Songs her, haha!

Ich hab dann innerhalb von drei Wochen das halbe Album roh zusammengeschrieben (ohne irgendwelche Texte und dem ganzen Drumherum-Arrangement), sodass man einfach mit den Drum-Aufnahmen beginnen konnte. Während den Aufnahmen haben wir dann sozusagen die andere Hälfte des Songmaterials roh zum Arbeiten fertiggestellt.

Nun war es allerdings so, dass Hendrik (Drummer – Anm. d. Red.) letzten Sommer einen Bandscheibenvorfall hatte, eigentlich noch nicht wirklich fit genug war, um Einspielen zu können, es aber trotzdem irgendwie fertig werden musste. Die Drum-Aufnahmen liefen dann etwa so ab, dass wir alle halbe Stunde ein paar Minuten Pause machen mussten und Hendrik erstmal mit Hilfe von Rückenübungen seine Rücken- / und Beinstellungen wieder korrigieren musste, bevor es dann weitergehen konnte.

Da begann man dann also schon der Zeit hinterher zu laufen. Das hätte man eventuell während der Gitarrenaufnahmen später wieder aufholen können, wenn die Songs schon komplett fertig arrangiert und ausgearbeitet gewesen wären und es auch z.B. schon annähernd irgendwelche Texte gegeben hätte.

Auf meine angeführten Zweifel zur Einhaltung des VÖ-Termins wurde dann leider nicht eingegangen, also haben wir von da an unter absolutem Zeitdruck gekämpft, um irgendwie fertig werden zu können, was eigentlich schon von Vornherein zum Scheitern verurteilt gewesen ist.

Naja, das ging dann so weiter, bis es einfach wirklich nicht mal annähernd mehr zu schaffen war. Wer uns kennt, weiß, dass wir uns lieber bei der ganzen Welt unbeliebt machen und mal eben alles aufs Spiel setzen, als ein halbgares und damit im Endeffekt nur durchschnittliches Album abzugeben.

Wenn ich damals Eines von Kai Hansen gelernt habe, dann dass es im Nachhinein wirklich niemanden interessiert, ob das Album rechtzeitig wie geplant dann und dann erschienen ist, sondern nur wie das Endresultat ist. "Es klingt scheiße, aber dafür waren wir ja rechtzeitig fertig und alle haben uns lieb…" lassen vielleicht andere Bands mit sich machen, aber nicht wir.

Ich kürze das hier mal ein wenig ab; solange noch künstlerische Arbeit am Album erledigt werden muss (Arrangements, Texte, usw.), ist es einfach unmöglich genau vorherzusagen, wie lange etwas dauern wird, vor allem wenn man von Anfang an einen absoluten Kampf gegen die Zeit aufnehmen muss. Wenn dann noch zusätzlich irgendwelche ungeplanten Ereignisse eintreten, wird alles noch schwieriger abzuschätzen.

Im Nachhinein kann man einfach nur sagen, dass wir wahrscheinlich schon im Februar/März mit allem durch gewesen wären, hätte man gleich genügend Zeit bekommen, das Album komplett fertig zu schreiben und zu arrangieren, bevor es an die eigentlichen Aufnahmen ging. Dann hätte es den normalen Weg ohne Verschiebungen gehen können und niemand hätte sich aufregen müssen. Aber ich denke, das ist dann spätestens nach diesem Album auch bei allen Beteiligten angekommen und ich werde auf jeden Fall von meiner Seite aus nie wieder ein Statement über einen eventuell möglichen VÖ-Termin abgeben, solang ich mir nicht 100% sicher bin, dass er auch zu halten ist. Gut, dann kann natürlich immer noch irgendetwas Unvorhersehbares eintreten (private, familiäre Umstände, o.ä.), aber da kann man dann nun wirklich auch nichts machen.

Nun ist es ja geschafft. Es ist ja kein Geheimnis, dass ihr mit STORMWARRIOR auf der Pole-Position meines persönlichen Band-Treppchens steht. Somit war die Neugier auf euer neues Schaffenswerk umso größer. Seid ihr mit dem Endprodukt ähnlich zufrieden oder hättet ihr im Nachhinein noch gerne etwas am Sound verändert?

Wenn man solange daran gearbeitet hat, hört man wirklich bis zum Schluss jedes noch so kleinste Detail, jede Drumbewegung,  jede einzelne Note, sei sie auch noch so weit hinten in irgendwelchen Chorarrangements o.ä. versteckt. Da ist man dann schon sehr kritisch während des Mischens, ob auch alles so wird, wie man sich das irgendwann mal vor ein paar Monaten, während der laufenden Produktion, ausgemalt hat.

Es sind einige Stellen auf dem Album, die ich sicherlich etwas anders im Kopf hatte, die aber so wie sie dann gemischt wurden auf jeden Fall genauso gut, wenn nicht sogar doch noch etwas besser funktionieren. Wirklich zufrieden bin ich mit dem jeweiligen Album eigentlich immer erst, wenn ich es dann selber ein paar "tausend Male" durchgehört habe und sämtliche „eventuelle Möglichkeiten“ und Einzelheiten der Produktionsphase aus meinem Gehör verschwunden sind.

Das ist mittlerweile der Fall und ich kann sagen, Tommy hat einen richtig guten Job gemacht und dem ganzen Album einen absolut schön warmen und sehr lebendigen Analogsound verpasst. Meiner Meinung nach, der beste Sound den wir bisher hatten.

Gerade der Gesang kommt in diesem "80er Soundgewand" mit den originalen Geräten aus der Zeit sehr gut rüber. Bei "Heading Northe" hatte ich hinterher das Gefühl, dass der Gesang zu dünn gemischt wurde. Ich habe dieses Mal auch nicht viel anders gesungen, geschrieen, usw. als beim letzten Album, aber dieses Mal kommen halt auch ein paar Feinheiten zur Geltung, die letztes Mal etwas verschwunden sind, wodurch dann an einigen Stellen der Gesang vielleicht etwas dünn im Gesamtbild rüberkam.

Ich bin absolut zufrieden mit dem Album, kann aber auch nachvollziehen, wenn manche Leute dieses Mal ein paar Durchläufe mehr benötigen als z.B. bei "Heading Northe", aber so sollte es ja auch werden.

Manche Songs funktionieren alleine schon sehr gut, manche umso besser, wenn man das fertige Booklet mit den Texten vor sich hat und so sehr schnell tief in die Songs eintauchen kann.

Es ist eigentlich immer schade, dass die Reviewer versuchen müssen, die Alben ohne Texte zu verstehen. Das schmälert dann oftmals den Gesamteindruck und reduziert das Ganze ausschließlich auf die Musik.

Und es war nun bei uns schon immer so, dass die Texte einen ähnlichen Stellenwert inne hatten, wie die musikalische Seite, was bei vielen anderen Bands eben anders ist und was dann mir zumindest oftmals unerklärlich ist, wieso dann gerade dieses oder jenes Album überall abgefeiert wird, obwohl es eigentlich den kompletten Irrsinn beinhaltet.

 

Kommen wir einmal zu den einzelnen Songs. Der Titeltrack, samt Intro ist ein bärenstarker Beginn, kann aber nicht vollends durchschlagen wie damals 'Signe Of The Warlorde' oder 'Heroic Deathe', wohingegen mit 'Heirs To The Fighte' samt seinem Gänsehaut-Refrain und vor allem das schnelle 'Ravenhearte' Stücke präsentiert werden, die in guter, alter STORMWARRIOR-Manier aus den Boxen dreschen. Welche Songs würdest du den Fans als Anspieltipps mit auf die Reise geben?

Kommt darauf an wie die jeweilige Erwartungshaltung an das Album ist und wie die Bereitschaft der Fans ist, sich mit neuen Ereignissen im Soundbild auseinander zu setzen bzw. anzufreunden. Jeder Song für sich hat etwas Eigenes und ist in eine eigene Richtung ausgearbeitet, wodurch viele verschiedene Facetten auf dem Album zur Geltung kommen.

Etwas traditioneller ausgefallen sind sicherlich 'Heathen Warrior', 'Fyre & Ice' oder auch 'Ravenhearte'. Zu meinen persönlichen Faves gehören aber auch Songs wie 'The Ride of Asgård', 'Wolven Nights' oder 'The Valkyries Call', welcher zusammen mit 'And Northern Steele Remaineth' einen schönen, mächtigen aber zugleich auch mystischen Abschluss des Albums bildet.

Wie gesagt, wenn man sich die Zeit nimmt und sich mit der Musik UND den Texten auseinanderzusetzt, gibt es auf dem Album eine ganze Menge zu entdecken.

Es ist definitiv kein "1 Mal Hören und dann Vergessen-Wegwerfprodukt".

Da hast du vollkommen Recht. Erzähl uns doch ein wenig über die Thematik von "Heathen Warrior". Mit welcher Absicht bzw. mit welchem Ziel seid ihr an dieses Unterfangen gegangen?

Auf dem Cover ist Odin zu sehen, wie er, wenn man so will, aus alter Zeit heranbraust und alte vergessene Kunde mit sich bringt. Auch wenn es kein klassisches Konzeptalbum an sich darstellt, kann in jedem Song ein Bezug zu Odin bzw. zum Odinskult oder eben zur vorchristlichen Zeit als solche, als die Welt noch nicht vom machtgeilen Christentum bzw. der Kirche und ihrem "alleingültigen Gott" verunstaltet war, hergestellt werden.

Ob es nun die heidnische Weltanschauung ist, in welcher das Leben ohne Kampf einfach nicht zu bewältigen ist (in alter Zeit der pure Kampf ums Überleben, in heutiger Zeit das "Sich nicht Verbiegen lassen" und aufrecht durchs Leben zu gehen) wie beispielsweise im Titelsong oder auch bei 'And Northern Steele Remaineth'; oder Bräuche aus alter Zeit, die die Kirche für sich vereinnahmt und abgewandelt hat, weil sie sie einfach nicht aus dem Volk prügeln konnte (es sei hier nur mal beispielsweise "Weihnachten" bzw. die 12 Rauhnächte ('Wolven Nights') zur Jahreswechselzeit erwähnt, in welchen nach alter Tradition Kontakt mit dem Jenseits aufgenommen wurde, um Frieden mit dem Totenreich zu schließen, das kommende Jahr zu orakeln (was von der Kirche dann später als Hexerei bezeichnet und verfolgt wurde…), etc.. und in welcher Zeit nach alter Überlieferung Odin und sein wildes Gefolge aus dem Totenreich nachts umherstreift und jeden heimsucht, der nicht Frieden mit sich selbst und dem Jenseits geschlossen hat ('The Ride of Asgård').); oder in 'Bloode To Bloode' die Heilungskräfte Odins (basiert übrigens auf den Merseburger Zaubersprüchen, falls sich da jemand mal etwas näher mit befassen möchte; die Spruchformel im Refrain wurde später im Übrigen auch wieder "christianisiert" bzw. dem Christentum und ihrem Kreuzmann angedichtet… je mehr man sich damit beschäftigt, was von unserer alten Kultur so alles durch das Christentum und der Kirche verunstaltet wurde, umso wütender wird man…); oder 'The Valkyries Call', welches schildert, wie nach altem Glauben die Schlacht gesehen wurde (die Walküren sitzen bildlich gesprochen am Webstuhl und spinnen das weitere Voranschreiten der Schlacht und entscheiden so über Sieg und Niederlage, während sie zur selben Zeit die Gefallenen auf die Odinsburg geleiten…Gibt es etwas "Romantischeres" als sich so einen Schlachtverlauf auszumalen?...haha…));

Es gibt also wie gesagt jede Menge zu entdecken, wenn man die Texte mitverfolgt…

D.h. es ist definitiv möglich, Texte zu dem Thema zu verfassen, ohne stumpf aus der Edda abzuschreiben und das dann als geniales eigenes Konzeptalbum verkaufen zu wollen. Soll ja Bands geben, die so etwas machen und damit die Leute nerven und so dazu beitragen, dass manche Leute dieses ganze Thema für ausgelutscht halten.

 

Eine mehr als interessante und vertiefenswerte Thematik, wie ich finde. Im Vergleich zu damaligen Veröffentlichungen, speziell zu meinem Lieblingswerk "Northern Rage" ist eine Entwicklung mehr als deutlich. Dennoch fehlen mir solche Songs der Marke 'Valhalla' oder 'Bloode Eagle'. Speziell an die nicht mehr ganz so rauen Vocals muss man sich als geneigter Fan erst einmal gewöhnen, passen nach dieser Phase jedoch bestens zum Gesamtsound der Platte. Wie siehst du bandintern diese Entwicklung?

Ehrlich gesagt finde ich die Vocals immer noch sehr rau. Es ist wohl nicht gerade so, dass der Gesang in irgendeiner Forma glattgeschliffen klingt, wie bei vielen Bands aus dem normalen "Power-Metal-Einheitsbrei".

Wie oben geschrieben, ist das Rohe beim letzten Album mixtechnisch vielleicht etwas verloren gegangen (auch wenn es performancetechnisch da war), aber es kann mir niemand erzählen, dass der Gesang auf "Heathen Warrior" dünner oder ausdrucksloser daherkommt, als auf dem letzten Album.

Dass sich eine Stimme mit der Zeit weiterentwickelt und man etwas kontrollierter und abwechslungsreicher damit umgeht, ist völlig normal. Und es ist ja nun auch nicht so, dass sich der Gesangsstil urplötzlich von heut auf morgen komplett geändert hat und alle Welt plötzlich überrascht dasteht.

Beim ersten Album beispielsweise hab ich einfach nur relativ planlos drauflos geschrieen, vielleicht ist es genau das, was manche Leute am besten fanden. Kann ja sein, aber das ist jetzt eben nicht mehr so und würde auch heutzutage nicht mehr zu den Songs passen. Wenn das für jemanden ein Problem darstellt und ihm die Weiterentwicklung an sich zuwider ist, hat er ja immer noch das erste Album zum Anhören.

Es gibt Leute die beschweren sich darüber, dass der Gesang nicht rau genug ist, es gibt Leute die wollen lieber einen Kiske-artigen, komplett cleanen Gesang auf unseren Scheiben hören.

Da kann ich nicht auf irgendwen hören und werde es auch nicht, sondern mein Ding auch weiterhin so durchziehen, wie ich es für richtig halte. (! – Anm. d. Red.)

 

Mit Hendrik Thiesbrummel habt ihr seit einigen Monaten einen neuen Mann hinter der Schießbude. Inwiefern trug er am STORMWARRIOR-Sound bei? Welchen Einfluss hatte er bei der Fertigstellung von "Heathen Warrior"?

Dadurch, dass er, wie oben erwähnt, durch seinen Bandscheibenvorfall und den Schmerzen doch recht angeschlagen war und trotzdem immer wieder aufgestanden ist (sei’s auch nur für eine halbe Stunde…haha!) und weitergekämpft hat, hat er sozusagen gleich von Anfang an den Spirit vom Titelsong auf das gesamte Album übertragen.

Hendrik ist ein sehr versierter Drummer, der sich sehr gut in ein bestehendes Gefüge einfinden kann und sofort zu verstehen weiß, was wohin gehört und wie es zu klingen hat. So gesehen war es was die Ausarbeitung der Drums anbelangt, ein sehr unkompliziertes Arbeiten mit ihm.

Ärgerlich war wirklich, daß er nach den Drum-Aufnahmen wieder genau dieselben Schmerzen hatte, wie direkt nach dem Bandscheibenvorfall. Mittlerweile ist aber alles wieder gut und er hat hoffentlich keine bleibenden körperlichen Schäden davongetragen (die seelischen Schmerzen während der Drum-Session mit mir kann ich nicht beurteilen…haha).

Das wäre nur eben vermeidbar gewesen hätte man von Vornherein etwas später anfangen können…

 

Mir stellt sich indes natürlich auch die Frage, warum Falko nach all den Jahren die Segel gestrichen hat. Kannst du uns da etwas Licht ins Dunkeln bringen?

Mit Falko stehen wir immer noch in recht gutem Kontakt und man tauscht auch nach wie vor noch mal das ein oder andere Equipment hin und her, wenn gerade irgendwo etwas fehlt.

War halt damals eine sehr stressige Zeit für alle und da bleibt eben auch die eine oder andere Reiberei mal nicht aus. Gerade, wenn man dann in manchen Punkten unterschiedliche Ansichten hat und aus welchen Gründen und Entwicklungen jetzt auch immer unterschiedlich viel Zeit und Energie oder Input investieren kann oder bereit ist zu geben.

Das ist für jede Band schwierig, die sich in dieser "Zwischenebene" befindet (zu "groß" das es schade ist, es aufzugeben, weil halt noch Einiges gehen wird, aber eben noch nicht "groß" genug, um davon leben zu können, geschweige denn eine Familie zu ernähren, trotzdem in jedem Fall ein Fulltime-Job). Da ist es eigentlich auch ganz natürlich, dass sich unterschiedliche Ansichten und Einstellungen entwickeln und manchmal passt dann eben eine Konstellation plötzlich nicht mehr, die zuvor jahrelang wunderbar hingehauen hat.

Ich denke mittlerweile würden wir alle damit etwas stressfreier und erwachsener umgehen können als damals, aber das muss man eben auch erst einmal lernen.

Ich denke aber wir können behaupten, etwaigen Stress von damals beigelegt zu haben.

Falko ist mittlerweile glückliches Familienoberhaupt, wird aber mit Sicherheit irgendwann wenn es zeitlich usw. bei ihm besser passt irgendwo auf der musikalischen Bildfläche wieder in Erscheinung treten, da bin ich mir ziemlich sicher. Wäre sonst sehr schade um sein Talent. Bevor da jetzt irgendwelche Gerüchte entstehen, ich rede jetzt nicht von einer Rückkehr zu STORMWARRIOR…haha!

 

In wie weit habt ihr noch Kontakt zu ehemaligen Sturmkriegern, wie beispielsweise zu Jussi oder David?

Mittlerweile doch recht selten. Seit der Ballroom in Hamburg weg ist, ist ja auch Jussi’s Wohnzimmer, wie er immer sagte, geschlossen und man sieht sich eigentlich eher selten, vor allem wenn man das ganze Jahr im Studio lebt…;-)

 

Kannst du etwaige weitere Tourpläne für dieses Jahr bekannt geben? "Heathen Warrior" brennt nur darauf, auf der Bühne präsentiert zu werden.

Bisher haben wir lediglich ein paar einzelne Shows zusammen sowie ein paar Festivalauftritte wie "Bang Your Head" oder das "Headbangers Open Air", bei welchem wir zum letzten Mal mit Kai Hansen die alten Sachen zum Besten geben werden.

Ich hoffe man bekommt noch eine schöne Tourmöglichkeit, aber das wird dann alles auf www.stormwarrior.de bekannt gegeben werden, welche sich übrigens zur Zeit im Umbau befindet und zum Release komplett neu auftreten wird.

 

Wir sind auf jeden Fall gespannt. Im August findet im Osnabrücker Ballroom die Release-Party zum Album gemeinsam mit GUN BARREL statt. Auf was können sich die Fans und auch meine Wenigkeit da einstellen? Habt ihr etwaige Überraschungen in Petto?

Wir arbeiten dran, ob das klappt, was wir vorhaben hängt nicht direkt von uns ab, wäre aber mit Sicherheit eine sehr coole Geschichte. Wenn es nicht klappt, wird es eben "nur" eine richtig geile Party. Die Songauswahl wird aber alle bisherigen Alben abdecken, also sollte für alle etwas dabei sein.

Für jeden also etwas dabei. Wie sieht es derweil eigentlich mit eurer schon so lange versprochenen Live-DVD aus? Nehmen jene Pläne langsam Formen an? Zumal der Wacken-Gig auch schon vier Jahre her ist.

Na endlich, hab schon gedacht du fragst gar nicht mehr…haha!

Ja, das leidige Thema. Wenn irgendjemand mal die Herren, die das Headbangers Open Air letztes Jahr aufgenommen und gefilmt haben, dazu bewegen könnte, zu reagieren und zu antworten, geschweige denn das Material endlich mal rauszurücken auf dem die Spinner sitzen und unter deren Ärschen die Aufnahmen scheinbar zum Vergammeln bestimmt sind, dann hätten wir auch endlich unser versprochenes Bonusmaterial für die DVD…!!!

Ohne Bonusmaterial macht es wohl im Moment relativ wenig Sinn für die meisten Leute und auch für Remedy Records das Teil nachzuwerfen. Scheinbar haben wir im Moment keine andere Möglichkeit, als diesen Sommer dann noch etwas mitzuschneiden und das dann als Bonus zu verwenden, dann wäre wenigstens auch noch etwas Aktuelleres dabei…

Alternativ gäbe es nur noch die Mitschnitte von den Magic Circle Festivals, die uns vertraglich zustehen und uns zugesichert wurden, aber welche von Joey etc. auch nicht rausgerückt werden…

So ist es halt, wenn einige Leute zu ihrem Wort stehen…

 

Dann war es das vorerst von meiner Seite und möchte mich vielmals bei dir für deine geopferte Zeit bedanken. Ich hoffe, wir sehen uns zur Release-Party in Osnabrück und haben da einmal Gelegenheit, das eine oder andere Bier gemeinsam zu trinken. Soviel in eigener Sache, die letzten Worte gehören selbstverständlich dir. Hast du eventuell noch etwas an euer Fans bzw. unsere Leser zu sagen?

Das sollten wir hinkriegen! Ich wünsche allen viel Vergnügen mit der neuen Scheibe und vor allem die Möglichkeit die nötige Zeit zu investieren sich musikalisch UND textlich in das Album tiefer einzufinden.

Für die Vinylliebhaber sei noch erwähnt, dass auch wenn es lange gedauert hat, es dann doch noch endlich hingehauen hat, "Heading Northe" auf Vinyl zu veröffentlichen! Damit wäre dann auch die Vinylreihe endlich vervollständigt.

Auf einen angenehmen Festivalsommer!

Redakteur:
Marcel Rapp

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