STONE SOUR: Interview mit Josh Rand

20.12.2019 | 18:13

Zur Veröffentlichung von "Hello, You Bastards - Live In Reno" klingelte STONE SOUR-Gitarrist Josh Rand bei uns durch.

Meine erste Observation gilt natürlich dem sehr natürlichen und offensichtlich unbehandelten Sound des Live-Albums. "Ja, das hast du absolut richtig erkannt. Ohne jetzt arrogant klingen zu wollen, finde ich, dass wir eine sehr, sehr gute Live-Band sind und genau das wollen wir auch auf dem Live-Album präsentieren. Von daher war uns schnell klar, dass wir auch keine Overdubs oder sonst etwas nutzen wollten, sondern die Aufnahme wie sie ist verwenden würden." Das Ergebnis ist ein authentisches, mitreißendes Tondokument, das überraschenderweise in Reno aufgenommen wurde. "Ja, das war auch für uns überraschend.", lacht Josh. "Eigentlich war es gar nicht geplant, diesen Gig zu veröffentlichen. Wir sind danach nach Russland geflogen und haben dort einige Shows gespielt und wir wollten einen davon aufnehmen. Aber dabei sind so viele Dinge schief gelaufen, dass keine der Shows auch nur ansatzweise gut genug klang, um sie für ein Live-Album zu nutzen. Dann habe ich mir noch einmal die Reno-Show angehört und die hat mich einfach umgeblasen. Das war dann eine einfache Entscheidung."

Stone Sour Cover

Das Album wird auch auf Vinyl in einer speziellen, limitierten Verpackung angeboten. "Ja, es war mir wichtig, dass wir unseren Hardcore-Fans etwas Spezielles anbieten. Das Packaging habe ich selbst entworfen, dazu haben ich die Jungs angetrieben, die 2500 Unterschriften auf den Setlisten abzuliefern. Außerdem gibt es noch ein paar Gimmicks wie Gitarrenpicks oder einen Backstage-Pass. Dabei war uns auch wichtig, dass wir es zu einem fairen Preis anbieten und es nicht teurer als ein normales Doppel-Vinyl wird. (woran sich leider nicht jeder Händler hält - PK) Nicht jeder unserer Fans kann sich eine Veröffentlichung für 80 oder 100 Dollar leisten. Und die sollen nicht leer ausgehen müssen.", erzählt Josh. Eine sehr löbliche Einstellung.

josh rand stone sourEs stellt sich natürlich die Frage, ob es Vor- oder Nachteile hat, wenn man nicht weiß, dass gerade eine Show für eine spätere Veröffentlichung aufgenommen wird. "Das ist eine gute Frage. Was vielleicht ein Vorteil ist, ist, dass man nicht anfängt nachzudenken, wenn man mal einen Fehler gemacht hat. Ich glaube, wenn ich mir dem sehr bewusst wäre, dann würde mich das möglicherweise etwas verkrampfen lassen. So geht es einfach weiter."

Wie und vor allem wann es mit STONE SOUR weitergeht, ist jetzt erst mal ungewiss. "Ja, jetzt ist erst einmal Pause, da SLIPKNOT wieder die erste Priorität einnehmen wird. Das war ja bislang immer so und das ist auch für uns alle okay so, denn es hat auch etwas Positives. Wir als Band freuen uns immer, nach der Pause wieder zusammen zu kommen und neues Material aufzunehmen. Und ich glaube, auch für die Fans ist das nicht so schlecht, weil ja eine gewisse Spannung aufgebaut wird und sie nicht total übersättigt sind. Das Live-Album jetzt ist eine kleine Überbrückung und ein großes Danke an unsere Fans. Und dann schauen wir mal, was passiert."

Redakteur:
Peter Kubaschk

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