STAIRWAY: Interview mit Graeme Leslie

01.01.1970 | 01:00

Über die aktuelle CD der Briten Metaler STAIRWAY (“On Hallowed Ground”) war ich im positiven Sinne überrascht. Die Band gibt es mittlerweile auch schon eine kleine Ewigkeit, Grund genug ein paar Fragen an Graeme Leslie (Sänger, Gitarrist) zu stellen.


Stefan: Wann habt ihr die Band gegründet, ich habe mal gelesen 1978, ist das richtig?

Graeme: Yeah, es WAR 1978… so viele Jahre ist das jetzt schon her. Wir waren zu der Zeit alle in der Schule und entschieden uns eine Band zu gründen. Wir wollten unseren damaligen Helden nacheifern. Damals waren wir alle etwas naiv und noch feucht hinter den Ohren und wahrscheinlich auch nicht besonders gut!!

Stefan: Was waren euere ersten Songs damals und spielt ihr heute noch welche davon?

Graeme: Eine sehr gute Frage, ich kann mich nicht mehr wirklich erinnern, mit was wir damals anfingen… Ich meine mich zu erinnern, dass wir einfach viel gejammed haben… ja, BEATLES Songs waren immer dabei, glaube ich. Heute spielen wir davon nichts mehr.

Stefan: Was waren damals euere Ziele mit der Band?

Graeme: Hauptsächlich wollten wir glaube ich berühmt werden. Aber ist das nicht bei jedem so?

Stefan: Und habt ihr heute noch ähnliche Ziele?

Graeme: Heute ist es etwas anders. Wir sind froh zu fühlen, dass wir uns mit jedem Album verbessern können und wir wollen unseren Reiz versprühen, wenn wir können.

Stefan: Ist es war, dass ihr niemals euer Line-Up geändert habt, seit Andy Edwards 1982 zur Band stieß?

Graeme: Ja. Wir sind immer noch die gleichen vier Typen. Wir hatten nie wirklich einen Wechsel im Line-Up. Pete, Rob und ich sind schon immer zusammen. Andy kam als viertes Mitglied dazu. Ich glaube auch nicht, dass wir uns nach so langer Zeit jemals noch mal ändern könnten (in der Besetzung). Ich glaube ein Line-Up Wechsel würde bei uns nicht funktionieren. Wir alle wissen instinktiv, was der andere tun wird, meistens noch bevor wir es getan haben. Das ist etwas, das passiert, wenn du mit den gleichen vier Leuten über einen so langen Zeitraum arbeitest.

Stefan: Bist du mit dem neuen Album zufrieden (ich bin es!) ?

Graeme: Ja sind wir… sehr zufrieden. Wir haben es diesmal aus einem anderen Winkel betrachtet. Anstatt ins Studio zu gehen mit fertigen Ideen, habe ich im Studio an einer Idee gearbeitet und sie dort dann weiterentwickelt. Es hat sehr gut geklappt und brachte während der Aufnahmen einen frischen Wind. Wir denken, dass man das auf dem Album hört.

Stefan: Welche Reaktionen hast du so erhalten auf die neue CD?

Graeme: Bis jetzt sind die Reaktionen exzellent ausgefallen. Von überall haben wir gehört, dass die Fans es lieben, ebenso wie die Presse. Das ist großartig. Es ist immer etwas Nervenaufreibend, wenn du etwas neues herausbringst und nicht weißt, wie es angenommen wird. Aber es viel super aus.

Stefan: Welche Hoffnungen hast du mit der neuen CD?

Graeme: Wir haben mit jeder Veröffentlichung unseren Bekanntheitsgrad erweitern können und das wollen wir so weiterführen. Wir kamen mit dem letzten Album leicht mit dem japanischen Markt in Berührung und wenn´s geht wollen wir dort bekannter werden.

Stefan: Wie viele Scheiben würdest du gerne verkaufen?

Graeme: Es wäre großartig, wenn wir die gesamte Erstpressung absetzen könnten und dann eine zweite machen könnten – oder gar eine dritte, aber wir müssen abwarten. Mit dem ganzen Interesse, dass bisher geweckt wurde, könnte das womöglich wahr werden… wer weiss!!!

Stefan: Denkst du heute ist eine gute Zeit solche Musik zu machen, wie ihr es tut?

Graeme: Sicherlich… und wenn ich ein Urteil über die ganzen bisherigen Mails fällen kann, dann sieht es so aus, als hätten die Leute Hunger nach traditionellem Metal Sound und das ist, was wir machen und womöglich für immer fortführen!

Stefan: Hast du heute noch Einflüsse und welche waren es bisher?

Graeme: Ja und hauptsächlich sind es immer noch die gleichen, als wir anfingen. QUEEN waren und sind immer noch ein grosser Einfluss, genauso wie DEEP PURPLE und die Bands dieser Tage. In der neueren Zeit bewundere ich TONY MARTIN (ex SABBATH), er hat eine exzellente Stimme und ist sehr unterbewertet. Es gibt momentan viele gute Bands mit verschiedenen Stilrichtungen und das ist sehr gut so. Rock in all seinen Richtungen wird mehr zum main-stream, was nicht´s schlechtes sein kann.

Stefan: Welche CDS hast du als letztes gekauft?

Graeme: Ich habe als letztes DEF LEPPARD´s letzte CD “X“ gekauft und NICKELBACK. Jemand hat mir ROB ROCK´s CD gegeben, ein weiterer exzellenter Sänger. Ich höre immer noch viel Zeug wie PURPLE und als letztes habe ich meine alte ZEPPELIN Vinyls wiederentdeckt. Auch heute noch großartige Musik.

Stefan: Probt ihr noch mit der Band und wie oft?

Graeme: Wir proben nur, wenn es für etwas zu proben gilt… Zum Beispiel für ein Album oder ein Konzert.

Stefan: 1997 habt ihr euch mit der Band eine Auszeit genommen, warum?

Graeme: Hauptsächlich weil wir nach der Veröffentlichung unseres Debuts 1993 über drei Jahre hinweg konstant live spielten und wir fühlten, dass wir eine Pause von dem Ganzen machen mussten. Und wir hatten nicht wirklich Zeit für etwas anderes, nachdem Andy 1982 bei uns eingestiegen war. Wir entschieden uns für eine Zeit zu verabschieden.

Stefan: War es also geplant, dann weiterzumachen?

Graeme: Ja sicher, wir brauchten nur diese Pause. So eine Pause hilft neu zu bewerten, was du machst. Rückblickend, ich denke 6 Jahre zwischen unserer ersten und zweiten CD waren wohl zu lange. Aber das haben wir mit der neuen CD behoben. Dafür haben wir jetzt nur noch drei Jahre gebraucht.

Stefan: Habt ihr schon mal außerhalb Englands gespielt?

Graeme: In einem Wort, nein… bis jetzt noch nicht… darüber sprechen wir momentan, wir müssen sehen, was durchführbar ist.

Stefan: Spielt ihr zur Zeit Konzerte?

Graeme: Wir haben jetzt schon einige Zeit nicht mehr live gespielt, es hat sich nicht ergeben hier in UK zu spielen. Und die Live Szene gibt es so gut wie nicht mehr. So langsam wird´s wieder besser, also ändert sich das hoffentlich wieder.

Stefan: Hast du Kontakt zu anderen Bands, zum Beispiel zu ASHEN MORTALITY (ex SEVENTH ANGEL) ?

Graeme: Ian hat einmal nicht weit weg von mir gewohnt und ich habe ihn hin und wieder gesehen. Wir sind in der Vergangenheit einige male zusammen aufgetreten, als er das noch mit SEVENTH ANGEL tat. Aber er zog runter in den Süden an die Küste, also haben wir irgendwann den Kontakt verloren.

Stefan: Was machst du außer Musik, hast du einen Job?

Graeme: Ja… die Tage mit den großen Geschäften mit Plattenfirmen sind schon seit langer Zeit gezählt für Metal Bands und da wir unser eigenes kleines Label haben, müssen wir auf andere Möglichkeiten zurückgreifen, mit denen Geld zu verdienen ist. Um unsere persönlichen täglichen Rechnungen zu begleichen, arbeiten wir alle im Motor Handel auf verschiedene Art und Weise. Außer Pete, der in einer Fabrik arbeitet.

Stefan: Wird es weitere drei Jahre für die nächste CD brauchen?

Graeme: So etwas planen wir nicht wirklich…. Obwohl drei Jahre ein guter Rhythmus sind. Momentan arbeiten wir hart an der Promotion für unsere aktuelle CD “On Hallowed Ground“. Also haben wir noch keine Pläne für neue Alben.

Stefan: Und welche Pläne habt ihr für die Zukunft?

Graeme: Wie gesagt, wir promoten die neue CD so gut wir können und das nimmt sehr viel Zeit in Anspruch. Für die Zukunft, wir würden gerne wieder live auftreten und unsere neuen Sachen präsentieren. Wir haben noch nichts vom “Bleeding Heart“ Album live gespielt, also wäre es nicht schlecht, auch davon etwas zu spielen. Wir würden wirklich gerne in den USA und in Japan bekannter werden, was auch noch für Europa gilt. Es gibt also noch viele Länder zu erobern… Eine interessante Zukunft jedenfalls, das denken wir!!

Stefan: Bist du ein Fußball Fan?

Graeme: Nicht ein begeisterter Fußballfan, obwohl ich gerne die grossen Spiele verfolge, wie z. B. die Weltmeisterschaft. Ich habe eine Neigung zu Liverpool, weil ich da geboren bin. Andy hat mal für Aston Villa gearbeitet, also ging er die meisten Spiele anschauen – kostenlos.

Stefan: Irgendwelche Kommentare?

Graeme: Ich möchte lediglich unseren Fans in Deutschland danke sagen und mich für die bisherige Unterstützung bedanken. Haltet weiterhin die Metal Fahne hoch. God Bless!

Redakteur:
Stefan Lang

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