REFLEXION: Interview mit Juha

13.03.2008 | 12:03

Das Debüt-Album "Out Of The Dark" verhalf den Finnen von REFLEXION nicht nur zu einem hohen Einstieg in die heimischen Charts, sondern öffnete auch Türen außerhalb. So konnten die Fünf durch ihren Auftritt auf dem WGT bereits in Deutschland einige Fans gewinnen, die sicherlich ebenso gespannt wie die finnischen Anhänger auf das neue Material warten. Bevor dieses nun im April erscheint, hatte ich die Gelegenheit, Sänger Juha, der bereits FOR MY PAIN mit seiner Stimme bereichert hatte, einige kurze Fragen zu stellen.

Ricarda:
So, da es das erste Interview mit REFLEXION ist, müssen wir leider erstmal diese ganzen typischen Fragen durchkauen.

Juha:
(lacht) Kein Problem.

Ricarda:
Vielleicht kannst du erst einmal kurz etwas zur Bandgeschichte erzählen.

Juha:
Wie kennen uns alle eigentlich schon seit längerer Zeit. Irgendwann kam uns die Idee mit der Band, und so haben wir irgendwann angefangen, Musik miteinander zu machen.

Ricarda:
Wie seid ihr auf den Bandnamen gekommen?

Juha:
Eigentlich war das eher Zufall, wir haben einfach überlegt, was sich gut anhören würde und haben mit Worten herumgespielt. Irgendwann kamen wir dann auf Reflection, also so, wie es normalerweise geschrieben wird. Wir fanden, dass das Wort irgendwie gut zu unserer Musik passt und haben uns dafür entschieden. Und plötzlich hatte jemand die Idee, ct gegen ein x auszutauschen, also hatten wir dann REFLEXION. Und das gefiel uns allen noch viel besser, weil es den Namen mysteriöser und cooler macht.

Ricarda:
Wann hast du bemerkt, dass Musik eine Karriere für dich sein könnte und nicht nur ein Hobby?

Juha:
Schon sehr früh, glaube ich. Ich wollte eigentlich nie irgend etwas anderen werden.

Ricarda:
Dann war es also schon ein Kindheitstraum?

Juha:
Ja, das kannst du so sagen.

Ricarda:
Jetzt wo dieser Traum in Erfüllung gegangen ist, ist das Musikgeschäft noch immer so glamourös wie du dachtest?

Juha:
(lacht) Nein, natürlich nicht. Aber ich denke, das ist ganz normal. Man hat sehr oft eine so romantische Vorstellung vom Musikgeschäft und muss erst einmal realisieren, dass es eben ist, was es ist, nämlich ein Geschäft. Wir sind jetzt nicht mehr so naiv, aber es macht natürlich trotzdem noch Spaß, in dem Geschäft tätig zu sein.

Ricarda:
Hat es lange gedauert, bis ihr euren Plattenvertrag bekamt?

Juha:
Es ging eigentlich. Es kam uns schon ziemlich lang vor, aber rückblickend ging es eigentlich. Es gibt viele Bands, die um einiges länger brauchen.

Ricarda:
Meinst du, es wäre schneller gegangen, wenn ihr aus Helsinki und nicht aus Oulu gekommen wärt?

Juha:
Ja, definitiv! Wenn du in Helsinki wohnst, sitzt du quasi an der Quelle. Auf der anderen Seite ist die Konkurrenz in Helsinki auch sehr groß, von daher kann es auch ein Vorteil sein, wenn du woanders herkommst.

Ricarda:
Das erste Album war gleich ein ziemlicher Erfolg.

Juha:
Ja, das stimmt. Es war echt super, wir hätten damit so gar nicht gerechnet, aber es hat uns natürlich total gefreut.

Ricarda:
Jetzt kommt das Nachfolgealbum...

Juha:
Ja, genau. Es kommt im April.

Ricarda:
Gibt es irgendwelche Unterschiede zum Vorgängeralbum? Würdest du sagen, dass ihr euch als Band weiterentwickelt habt?

Juha:
Ja, auf alle Fälle. Das neue Album ist härter und natürlich einfach besser (lacht). Die Lieder passen gut zueinander, so dass das Album wirklich ein Ganzes ist. Und wir sind viel selbstsicherer geworden, was das Songwriting betrifft. Jedenfalls sind wir alle sehr stolz auf das Resultat und sind schon sehr gespannt, wie es angenommen wird.

Ricarda:
Bist du für die Songs und Texte zuständig?

Juha:
Beim ersten Album ja. Beim zweiten gibt es auch einige Lieder von anderen Bandmitgliedern. Das zweite Album ist also mehr eine Bandzusammenarbeit als es das erste war.

Ricarda:
Woher nimmst du deine Inspiration?

Juha:
Eigentlich überall her. Ich schreibe generell darüber, was mich in dem Moment so beschäftigt, das können Situationen sein, die mich selbst betreffen oder jemanden, der mir nah steht.

Ricarda:
Worüber würdest du nie einen Song schreiben?

Juha:
Über Politik, denke ich. Ja, ich kann mir nicht vorstellen, einen politischen Song zu schreiben. Natürlich kann es sein, dass mich politische Geschehnisse teilweise beim Schreiben irgendwie beeinflussen, aber ich würde wohl nie ein Lied ganz bewusst über Politik schreiben.

Ricarda:
Du willst also eher als Eintertainer gesehen werden?

Juha:
Ja, ganz genau, REFLEXION ist eine Band, die die Leute unterhalten will.

Ricarda:
Ihr habt auch eure Plattenfirma gewechselt. Warum?

Juha:
Ich will da nicht so ins Detail gehen, aber es hat einfach nicht mehr funktioniert. Wir waren nicht auf der gleichen Wellenlänge, und daher haben wir nun gewechselt.

Ricarda:
Funktioniert es jetzt besser?

Juha:
Bin jetzt ja (lacht). Wir werden sehen. Aber wir sind alle sehr positiv eingestellt, daher wird es schon gut werden.

Ricarda:
Ihr habt für das neue Album 'Listen To Your Heart' von ROXETTE aufgenommen. Warum?

Juha:
Es ist einfach ein toller Song, und wir haben ihn bereits schon früher gespielt. Also war es nur ein kleiner Schritt, unsere Version schließlich auch auf eine CD zu bannen.

Ricarda:
Gibt es weitere Lieder, die du gerne covern würdest?

Juha:
Nein, eigentlich nicht so wirklich. Zumindest fallen mir jetzt keine ein.

Ricarda:
Wie schaut es denn mit FOR MY PAIN aus? Ist das Projekt tot?

Juha:
Nein, tot ist es nicht, aber es liegt zur Zeit auf Eis. Alle Beteiligten sind einfach viel zu beschäftigt, um Zeit in FOR MY PAIN zu investieren. Es war von Anfang an klar, dass uns das Projekt einfach Spaß machen und keine Pflicht werden sollte. Aber vielleicht haben wir irgendwann in Zukunft alle mal wieder Zeit, etwas mit FOR MY PAIN auf die Beine zu stellen. Schön wäre es schon.

Ricarda:
Habt ihr bereits Tourpläne? Vielleicht auch für Deutschland?

Juha:
Im Moment leider noch nichts Konkretes, aber geplant wird natürlich schon. Ich denke aber, dass wir auch nach Deutschland kommen werden. Der Gig in Leipzig hat uns sehr viel Spaß gemacht und kam auch gut bei den Leuten an. Es ist also nur eine Frage der Zeit und der Promotion, denke ich.

Ricarda:
Werdet ihr auch auf Festivals spielen?

Juha:
In Finnland bestimmt, ja. Aber auch hier haben wir noch keine festen Pläne. Sobald etwas sicher ist, wird es aber auf unserer Webseite stehen.

Ricarda:
À propos Webseite: Die Band engagiert sich sehr, Kontakt mit den Fans aufrecht zu erhalten, zum Beispiel schreibt ihr in euer Forum. Wie wichtig findest du das?

Juha:
Es ist natürlich sehr wichtig, denn die Fans sind das, was die Band am Leben erhält. Ich bekomme mittlerweile so viele Emails, dass ich leider nicht mehr alle beantworten kann, aber ich versuche zumindest ab und an ins Forum zu schreiben. Mikko ist in dieser Hinsicht aber noch mehr engagiert, er kümmert sich auch um Promotion und so.

Ricarda:
Wie wichtig ist das Image einer Band heutzutage?

Juha:
Ich denke schon, dass Image eim ziemlich wichtiger Teil ist. Es ist immer attraktiv, wenn nicht nur die Musik gut ist, sondern man quasi ein ganzes Paket serviert bekommt.

Ricarda:
Habt ihr euer Image kreiert oder seid ihr schon immer so gewesen?

Juha:
Eigentlich sind wir schon immer so gewesen. Natürlich macht man sich für ein Konzert oder Promoaufnahmen besonders zurecht, aber uns wurde nie gesagt, wie wir aussehen müssen. Wir liefen schon immer so herum (lacht).

Ricarda:
Gut, das war alles. Danke für deine Zeit.

Juha:
Kein Problem. Danke.

Redakteur:
Ricarda Schwoebel

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