NORTH SEA ECHOES: Interview mit Ray Alder

25.02.2024 | 13:32

Hinter NORTH SEA ECHOES steckt niemand Geringeres als FATES WARNING-Aushängeschild Ray Alder, der gemeinsam mit Jim Matheos ein neues, musikalisch hochwertiges Projekt aus dem Boden gestampft hat. Mit "Really Good Terrible Things" haben die beiden Ausnahmeerscheinungen des Progressive Metals auch ein Erstlingswerk am Start, das den Vorschusslorbeeren mehr als gerecht wird und schlichtweg fabelhafte Musik zu bieten hat. Und wir sind sehr froh, dass Ray ein paar Minuten Zeit hatte, um unsere Fragen ob des neuen Monsters zu beantworten.

Lieber Ray, es ist mir eine große Freude, dir einige Fragen stellen zu können. Wie geht es Jim und dir? Wie ist die Stimmung bei NORTH SEA ECHOES?
Uns geht es gut, danke. Wir freuen uns auf die Veröffentlichung des neuen Albums.

Ihr beide habt eine neue Band gegründet. Was war eure Absicht, als ihr NORTH SEA ECHOES gegründet habt?
Eigentlich keine Absicht. Jim rief mich eines Tages an und sagte, dass er an neuer Musik für sein Projekt TUESDAY THE SKY gearbeitet habe und dass er das Gefühl habe, dass sie Gesang brauche. Er fragte mich, ob ich Interesse hätte, die Vocals zu schreiben und aufzunehmen, und ich sagte natürlich ja. Wir wussten nicht wirklich, was wir mit der Musik machen wollten. Aber nachdem wir einige Songs aufgenommen hatten, beschlossen wir, ein Album bei einer Plattenfirma zu veröffentlichen.

Und Hand aufs Herz - wie viel FATES WARNING-Vibe steckt in NORTH SEA ECHOES? Sind die beiden Bands überhaupt vergleichbar?
Nein, ich glaube nicht, dass es wirklich einen FATES WARNING-Vibe gibt. Es ist ein völlig anderes Monster. Wir hatten nicht die Absicht, zu versuchen, wie FATES WARNING zu klingen.

Ich durfte mir vorher "Really Good Terrible Things" anhören und bin unglaublich beeindruckt von der Atmosphäre. Und es passt auch sehr gut zum Bandnamen. Wie viel Nordsee-Aura ist in euer Debüt eingeflossen? Was hat euch inspiriert?
Vielen Dank! Nun, Jim hatte die Musik bereits fertig, als er mich zu dem Projekt hinzuzog, also kann ich nicht sagen, was ihn inspiriert hat. Aber für mich ist das, worüber ich schreibe, das, was die Musik mich fühlen lässt. Ich denke, dass ich auf diesem Album eine Menge verschiedener Themen abdecke.

Hattest du bei der Erstellung dieser Platte noch andere Hilfe? Oder war es ein Herzensprojekt zwischen dir und Jim allein?
Nein, Jim war der alleinige Autor der gesamten Musik und ich habe die Texte und Melodien geschrieben. Wir beide haben einfach frei geschaffen, ohne den Ehrgeiz, etwas anderes zu schreiben als Musik, die uns Spaß macht.

Der Titel des Albums ist auch ein wunderbares Paradoxon. Welche wirklich guten, schrecklichen Dinge sind euch im Laufe eurer Musikerkarriere passiert und was drückt der Titel im Zusammenhang mit den einzelnen Songs aus?
Was den Titel angeht, so gibt es natürlich gewisse Dualitäten im Leben, die vielleicht herausfordernd oder schmerzhaft waren. Allerdings haben sie auch eine tiefe Bedeutung, die sie unvergesslich macht. Ich denke, dass die Texte von "Really Good Terrible Things" ein perfektes Beispiel dafür sind.

Das Album hat auch einen sehr natürlichen Charakter in Bezug auf die Titel - 'Flowers In Decay', 'Throwing Stones', 'We Move Around The Sun', 'Touch The Sky' - war das eine bewusste Entscheidung oder sind die Titel eher zufällig entstanden?
Wir haben mit bestimmten Titeln für einige Songs herumgespielt. Aber die meisten ergaben sich ganz natürlich aus den Texten selbst. Es gibt auch kein Gesamtkonzept, zumindest sollte es nie eines geben. Aber ich glaube, dass die Gegenüberstellung der Texte nicht ganz zufällig war.

'Open Book' ist ein großartiger Opener. Vor allem die Zeile "Jeder Tag ist ein offenes Buch" könnte nicht treffender sein. Ist das dein Motto? Jeder Tag ist ein neuer Tag, ein neues Buch, das mit Leben gefüllt werden muss?
Ich glaube, dass wir unsere eigenen Geschichten schreiben. Manche haben keine andere Wahl, als das Blatt zu spielen, das sie bekommen haben. Diejenigen von uns, die das Glück haben, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen, sollten das als Geschenk betrachten.

'Where I'm From' ist auch ein wirklich großartiges Stück. Du selbst stammst aus San Antonio. Inwieweit hat dich deine texanische Heimat musikalisch beeinflusst?
Ich glaube nicht, dass sie das hat. Obwohl ich meinen Heimatstaat Texas liebe, ist es schon sehr lange her, dass ich dort gelebt habe. Aber ich habe natürlich sehr schöne Erinnerungen an meine Kindheit und meine Jugend, als ich versucht habe, mir meinen Weg durch die Welt zu bahnen.

Gibt es Pläne, die "Really Good Terrible Things"-Songs auf den Bühnen der Welt zu präsentieren? Was hält das Jahr 2024 noch für die NORTH SEA ECHOES bereit?
Jim und ich haben nie wirklich über Tourneen für das Album gesprochen. Vielleicht können wir abwarten, wie es nach der Veröffentlichung ankommt und dann können wir vielleicht darüber reden. Wir werden sehen.

Hand aufs Herz - gibt es irgendwelche Pläne der Band über dieses Album hinaus oder stehen FATES WARNING und REDEMPTION erst mal wieder auf der Tagesordnung?
Im Moment schreibe ich mit Mark Zonder an einem neuen AZ-Album. Und Jim und ich haben andere Pläne für die Zukunft besprochen. Ich denke, wir werden abwarten und sehen, was passiert.

Ray, vielen Dank für die Beantwortung meiner Fragen. "Really Good Terrible Things" wird noch viele Runden bei mir drehen! Was möchtest du unseren Lesern und euren Fans noch mit auf den Weg geben?
Danke, Marcel. Ich möchte nur sagen, dass dieses Album kein FATES WARNING-Album ist und auch nie als etwas anderes gedacht war als neue Musik von Jim und mir. Und ich hoffe, dass jeder die Musik so sehr genießt, wie ich es tue.

Fotocredits: Jeremy Saffer

 

Redakteur:
Marcel Rapp

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