NEUER HEISSER SCHEISS - Ein Rückblick auf die heißesten Metalle des Jahres 2023

18.03.2024 | 22:35

Welche Alben aus dem Jahr 2023, die landläufig in der Rubrik New Wave Of True Heavy Metal geführt werden, haben unsere Redaktion nachhaltig beeindrucken können?

In unserer Redaktion hat es sich ein Grüppchen gedanklich Langhaariger zur Aufgabe gemacht, die schier unüberschaubare Stilistik-Ecke mit der lustigen Bezeichnung "New Wave Of True Heavy Metal" [bzw. "Neue Welle Oder Tanz Heavy Metal", wie Meister Holg es nennt - die Red.] etwas genauer in Augenschein zu nehmen. Wir, das sind Marius Lühring, Stephan Lenze, Jens Wilkens, Jhonny Walzer, Mahoni Ledl und Holger Andrae, und wir starten die lose Reihe von Artikeln unter dem Banner "Neuer Heißer Scheiß" mit diesem Beitrag, in welchem wir einen kleinen Rückblick auf das Jahr 2023 geben wollen. Dazu haben wir uns intern abgesprochen, was unsere jeweiligen Highlights aus dem Metier waren und diese retrospektiv noch einmal beleuchtet. Daher haben wir uns auf zwölf Scheiben verständigt, die nach unserer Meinung zu den besonders wertvollen Vertretern dieser Bewegung zählen. Wer unsere Seite ab und an besucht, kennt unsere Gruppentherapien. So ähnlich dürft ihr dies hier auch betrachten, mit dem Unterschied, dass wir dies hier als lockeren Austausch untereinander geführt haben. Dabei waren sich unsere Ohren nicht immer einig. Am Ende hat jeder von uns noch ein Ranking abgegeben, sodass auch die Seelen aller Bewohner von Nerdistan balsamiert werden. Read on…

Erstmal die Fakten, sprich die Alben unserer völlig subjektiven Auswahl:

CENTURY – "The Conquest Of Time"
GATEKEEPER – "From Western Shores"
KERRIGAN – "Bloodmoon"
MEGATON SWORD – "Might & Power"
THE NIGHT ETERNAL – "Fatale"
OWLBEAR – "Chaos To The Realm"
SACRED OUTCRY – "Towers Of Gold"
SINTAGE – "Paralyzing Chains"
SMOULDER – "Violent Creed Of Vengeance"
TANITH – "Voyage"
TRIUMPHER – "Storming The Walls"
WINGS OF STEEL – "Gates Of Twilight"

Starten wir alphabetisch mit dem schwedischen Duo CENTURY, welches seit 2020 im Underground für Aufsehen sorgt. Zuerst ein Demo, dann zwei Singles und in diesem Jahr nun mit "The Conquest Of Time" ein erster Longplayer. Michael Meyer hat im Mai bei uns ein sehr euphorisches Review verfasst. Wir wollen mal schauen, wie gut das Album bei uns so ankommt und starten mit Jhonny, der wohl gleich zu Beginn gut zusammenfasst, weshalb wir so eine Rückschau überhaupt machen: "Vom Sound her klingt "The Conquest Of Time" von CENTURY wie ein Relikt von 1984. NWoBHM-Spätphase, STORMWITCH, Proto-US-Metal... mit dem späteren Power-Geballer oder Prog-Wahnsinn hat das hier nichts zu tun. Da es sich um Schweden handelt, sind sicher auch Bands wie GOTHAM CITY als Referenz zu nennen. Mir gefällt der teils leicht holprige Stil durchaus. Eine positive Überraschung, denn von dieser Band hatte ich vor bisher wohl am wenigsten Notiz genommen."

Da hat Trüffelsucher Jens ein bisschen Vorsprung und weiß von daher auch etwas detaillierter zu berichten: "CENTURY hatte ja mit dem "Demo MMXX" doch ein wenig Staub im Underground aufgewirbelt. Dann musste auch die 7'' 'The Fighting Eagle' ins Haus. Es sorgte aber schon für Ärger, als ich feststellte, dass der Song auch auf dem Debütalbum vertreten ist. Vielleicht habe ich mir "The Conquest Of Time" nicht unvoreingenommen genug zu Gemüte geführt, denn die Adiletten wippen ständig im Takt mit, wenn die neun Stücke laufen. Es gibt Heavy Metal, der so vertraut erscheint, dass er gleich für Entspannung sorgt. So ein Fall ist CENTURY. 'Sinister Star' ist richtig gut! Ja, GOTHAM CITY dürfte ein Einfluss sein, aber definitiv auch HEAVY LOAD. Vor allem die Gesangslinien erinnern an glorreiche Zeiten, an die HEAVY LOAD 2023 mit dem lange erwarteten Comeback-Album leider nicht ganz anknüpfen konnte. Das Artwork von "The Conquest Of Time" ist zwar eine Frechheit, aber das schwedische Duo hat meinen Geschmack musikalisch ganz gut getroffen."

Der Verfasser selbst, früher auch mal mit Trüffelsucher-Diplom am Revers unterwegs, ist heutzutage aber überfordert im Dickicht der Veröffentlichungen und muss von daher folgendes niederschreiben: "Eine Band, die unterhalb des Jahres komplett an mir vorbeigegangen ist und deren Demo und 7" ich ebenfalls nicht wahrgenommen habe. Was ich höre, ist schön treibender, altmodischer Heavy Metal, der zwar wenige neue Akzente setzen kann, dafür aber herrlich frisch klingt. Mir fehlt etwas das Alleinstellungsmerkmal, aber die Zutaten sind alle stimmig. Ich bin bei Jens, dass 'Sinister Star' herausragt, höre aber zum Glück wenig HEAVY LOAD-Anleihen bzw. wenn, dann nur solche, die an die wenigen Großtaten der Marke 'The Guitar Is My Sword' erinnern. Die Sohlen meiner Adiletten sind beim forschen Mitwippen weggeschmurgelt, sodass nun neue her mussten." Marius' Ohren belegen dann, dass ähnliche Assoziationen nicht gleichbedeutend mit gleicher Gefühlslage sein müssen: "Ich gehöre auch nicht zu den großen HEAVY LOAD-Bewunderern und nehme das CENTURY-Debüt aber ebenfalls als frische Herrlichkeit wahr. Wobei das etwas Zeit gedauert hat. Den Sound empfand ich zunächst nämlich als gar nicht frisch. Eher verwaschen-dumpf. Das störte. Aber nur kurz. Nach ein paar Durchläufen fand ich den Schlüssel und öffnete CENTURY alle Tore. Die flippige Gitarrenarbeit des Duos erinnert mich immer mal wieder an jene von SATAN, vielleicht gefällt das deshalb so gut, Holg? "The Conquest Of Time" landete auf Platz 20 meiner Jahresabrechnung." Ja, die Parallele bei der Gitarrenarbeit zu meinen Lieblings-Hufviechern aus England ist nicht von der Hand zu weisen. Bleibt die Frage, ob Großmeister Ledl hier auch begeistert ist? "CENTURY aus Schweden hat mit "The Conquest Of Time" ein wahrlich grandioses 80er-Jahre-Album geschaffen. Am Anfang brauchte ich ein paar Durchläufe, um die Klasse des Dargebotenen zu erkennen. Hier wirkt wirklich alles authentisch, selbst die Retro-Produktion passt wie die Faust aufs Auge. Der Gesang des Herrn Staffan Tengnér weckt immer wieder wohlige Assoziationen zu den heroischen HEAVY LOAD, die mit ihrem aktuellen Album im Vergleich zu CENTURY eindeutig den Kürzeren ziehen. Vor vielen, vielen Jahren hätte diese Scheibe locker Klassikerstatus gehabt." Liest sich so, dass ich da wohl der einzige Ignorant im Team bin, der einen HEAVY LOAD-Vergleich nicht zwingend als Kaufargument betrachtet. Entschuldigung.

Weiter im Takt geht es mit einer kanadischen Truppe, die bereits ein paar Alben am Start hat. Die Rede ist von GATEKEEPER, jener Band, die mit "From Western Shores" ihren ersten Longplayer mit Sänger-Neuzugang Tyler Anderson vorlegt. Dieser hatte im Jahr 2021 den Underground-Tausendsassa Jean-Piere Abboud (TRAVELER, SYRINX, ex-BORROWED TIME etc.) am Mikrophon ersetzt. Jhonny hat dem Album bei uns ein Neun-Punkte-Review verpasst und unsere Soundcheck-Crew hievte es auf einen respektablen sechsten Platz. Wir dürfen gespannt sein, wo es bei uns in der Endabrechnung landen wird, aber lesen wir, was Jens zu dem Album zu sagen hat: "Nach dem Abgang von Jean-Pierre Abboud dachte ich zunächst, dass für GATEKEEPER eine schwere Zeit anbrechen könnte. Aber falsch gedacht, denn Tyler Anderson kann den Ausnahmesänger tatsächlich ersetzen. In meinen Ohren klingt "From Western Shores" sogar noch etwas tighter als das bisherige Material, auch wenn ich gerade die EP "Grey Maiden" sehr schätze. Die schnelleren Stücke sind auch nicht mehr so hektisch wie auf dem Debüt "East Of The Sun", und insgesamt ist "From Western Shores" etwas epischer ausgefallen. Besonders die gravitätisch marschierenden Stücke sind klasse. Echte kanadische Wertarbeit eben." Und kanadische Wertarbeit in unserem Metier zeigt sich in Bands wie EXCITER, VOIVOD, SACRED BLADE, ANVIL, RUSH oder TRIUMPH. Also ein sehr dickes Kompliment, was Jens da ausspricht.

Sieht Herr Walzer das ähnlich? "Die Sorgen [bezogen auf den Sängerwechsel - der Verf.] hatte ich bei GATEKEEPER auch – aber ich finde, Anderson ist wirklich ein starker Ersatz. Ich weiß gar nicht, ob ich das Material stärker finde als das erste Album und die von dir erwähnte EP, aber ich mag diesen epischen Ansatz, der mich durchaus an MEGATON SWORD erinnert, aber nicht ganz so kauzig ist. Für mich schon das stärkste Material in diesem Segment in 2023." Oha, hier fallen ja schon Superlative! Auch bei Herrn Lühring? "Das höre ich genauso. Diese Schreie von Tyler Anderson zwischendurch gehen mir so dermaßen ins Gebein, dass sich die epische Faust ganz automatisch zum Himmel reckt. Unfassbar, dass GATEKEEPER in unserem eigentlich durch geschulte Ohren besetzten Soundcheck Schwächen beim Komponieren angedichtet wurde. Das ist epischer Metal vom Allerfeinsten! Ich liebe "From Western Shores", weshalb mich das Album sehr intensiv durch's letzte Jahr begleitet hat. Fast so sehr wie MEGATON SWORD. Aber eben nur fast." Hm, lesen wir hier schon eine Art Vorentscheidung im Kampf um unsere güldene Underground-Krone? Da muss ich mal ein bisschen was abschwächen, denn "ich gestehe, mich mit GATEKEEPER noch nie wirklich beschäftigt zu haben. So höre ich jetzt "From Western Shores" zum wiederholten Male und bin schwer angetan. Das ist Musik zum Faustballen und Mitsingen. Um mal mit bösen Vergleichen zu kommen: Würde PRIMORDIAL so klingen, würde ich das toll finden. So finde ich jetzt halt GATEKEEPER toll." Komische Ohren halt. Auch Mahoni hat hier eine eigene Meinung: "Auf die Kanadier GATEKEEPER bin ich eigentlich erst mit ihrem zweiten Album "From Western Shores" aufmerksam geworden und hatte leider noch nicht die Zeit, mich mit Album Nummer eins "East Of The Sun" näher zu beschäftigen. "From Western Shores" begeistert direkt mit dem eröffnenden Titeltrack, lässt auch im Mittelteil keinerlei Ausfälle erkennen und beendet ein großartiges Epic-Metal-Album standesgemäß mit dem achtminütigen 'Keepers Of The Gate'. 48 dahinschmelzende Minuten für Fans von frühen MANOWAR, VIRGIN STEELE oder auch ETERNAL CHAMPION, ohne dabei auch nur annähernd antiquiert zu klingen. So geht Epic Metal in der Neuzeit! Erwähnenswert ist auch das grandiose Artwork von Duncan Storr, der bereits mit seinen Arbeiten für SKYCLAD, DARK FOREST oder ELIXIR absolut überzeugen konnte."

Album Nummer drei in unserer kleinen Abhandlung ist der Erstling von KERRIGAN aus dem Breisgau. Jens hat der Scheibe eine 8,5 in seinem Review verpasst und zwei der hier Mitwirkenden hatten das gute Stück in ihren Perlen des vergangenen Jahres. Ein ordentliches Gestrüpp an Vorschusslorbeeren. Schauen wir, was das gesamte Team so zu dem Album meint und starten gleich mit Stephans Meinung: "Via Spotify und Kopfhörer zwei Hördurchläufe mit "Bloodmoon" von KERRIGAN absolviert. Für ein Debüt verdammt stattlich und facettenreich, handwerklich und technisch ist den Jungs hier wenig bis nüscht vorzuwerfen. Nice, dass die auch verschiedene Tempi beherrschen: Von klassischem Midtempo über schon hauchdünn am Speed Metal kratzend ist da ja gut was vertreten an Geschwindigkeitsstufen. Der Gesang hat so was schön kauzig-SciFi-80er-mäßiges, weiß nicht, ob ihr wisst, was ich meine. Gut, songwritertechnisch ist da noch ein wenig Luft nach oben (find the perfect Riff!), aber die sollte man auf dem Zettel haben in Zukunft. Bin hier also sehr auf die weitere Entwicklung gespannt." Perfektion ist aber sicherlich nicht unser Maßstab in dieser Baustelle, werter Herr Kollege, oder? Da muss ich doch gleich selbst mal einhaken: "Ja, hauchdünn und kratzend empfinde ich KERRIGANs Riffing und den Sci-Fi-Gedanken kann ich wunderbar nachvollziehen. Ich war jedenfalls schon beim ersten Song 'Eternal Fire' Feuer und Flamme. Wer bei PORTRAIT und ATTIC die jeweiligen Schrillinge nicht mag, ist hier aber musikalisch bestens versorgt. Obendrein hat die Band etliche fiese Ohrwürmer im Köcher. Da werden Erinnerungen an NWoBHM-Demos geweckt. Nicht umsonst in meiner Jahres-Besten-Liste vertreten."

Der Kollege Walzer mit den jüngeren Ohren findet allerdings ein paar Haare in der sonst so würzig schmeckenden Suppe: "Der Name KERRIGAN kam mir erst in den letzten Wochen öfter unter. Die Breisgauer sind 2024 beim "Keep It True Rising"-Festival dabei. Insgesamt wirkt die Scheibe schon klasse, aber leider teils etwas dünn vom Sound. Liegt das an der Streaming-Qualität? Mir gefallen die teils mehrstimmigen Vocals und die feinen Gitarren. Der Retro-Sound, der irgendwo zwischen NWoBHM und speedigem US Metal ist, geht in eine Richtung, wie sie auch von ENFORCER oder AMBUSH groß gemacht wurde. Typischer "Trveheim"-Festival-Stoff, würde man in meinem Freundeskreis sagen." Zur Klang-Thematik müssen die alten Ohren noch mal etwas antworten: "Nein, der Sound liegt nicht an der Streaming-Qualität, denn da bekommt man ja immer exzellentesten Hörgenuss geboten. Hier gibt es den organischen Klang einer unverbraucht klingenden Band, die sogar einen Bassisten an Bord hat, den man heraushören kann und die Wert auf Hooklines legt. Von daher passt der NWoBHM-Vergleich natürlich." Jhonny lässt diese leicht grantige Reaktion vom Holg aber nicht ohne passende Reaktion: "Ich bin ja wirklich kein Soundfetischist, fand den Sound bei KERRIGAN aber doch etwas weniger präzise als bei den anderen Kandidaten hier. Das wird mich nicht davon abhalten, die Band zu mögen, ist mir beim Hören aber aufgefallen." Okay, dann ist der Mecker-Opa ja beruhigt. Beinahe, denn auch Marius siebt mit der Ohren-Lupe und tippt folgende Zeilen ins Gerät: "Ich kann bestätigen, dass KERRIGAN deutlich erträglicher als PORTRAIT und ATTIC agiert. Mit denen komme ich nämlich nicht wirklich klar. Mit KERRIGAN dagegen sehr viel besser. Mir fehlt bisweilen etwas Durchschlagskraft im Sound und dazu noch ein paar Kompositionen, die den Geradeausweg auch mal verlassen. Dazu passt dann auch der NWoBHM-Verweis, da geht es mir auch oft etwas zu direkt zu. Trotzdem ist "Bloodmoon" ein wirklich schickes Debüt, das definitiv Lust auf mehr Töne aus Freiburg macht." Jhonny fühlt sich bestätigt: "Die 'Durchschlagskraft' ist vielleicht das, was mir aufgrund des Sounds auch fehlte. Kann ich jedenfalls gut nachvollziehen." Okidoki, 2:1 für junge Ohren. Kann Jens für einen Ausgleich sorgen? Seine sachliche Herangehensweise glättet die Wogen: "KERRIGAN hat mit "Bloodmoon" ein sehr gelungenes Debüt abgeliefert. Die Songs zünden fast alle, das Klangbild ist stimmig und auch der Gesang überzeugt, gerade in den hohen Lagen. Die Arbeit an den Becken, die man schon bei 'Eternal Fire' zu hören bekommt, ist nicht unbedingt alltäglich. Dass beim Songwriting noch Luft nach oben ist, kann ich so nicht bestätigen. Ein oder zwei Titel sind zwar dabei, die ich jetzt nicht unbedingt auf ein Mixtape packen würde ('Forces Of The Night', 'Hold The Banner'), aber dennoch gefallen sie mir. 'Eternal Fire', 'Bloodmoon', 'Child Of Sin' und 'Mesmerizer' haben echtes Hitpotenzial. Das Album ist nicht ohne Grund in unserer Auswahl gelandet."

Erst Mahonis warme Feierrede sorgt für komplette Begeisterung: "Aus dem schönen Breisgau, genauer gesagt aus Freiburg, kommt KERRIGAN, eine Band, die mit ihrem Debütalbum "Bloodmoon" in der Szene bereits ordentlich Staub aufgewirbelt hat. Ähnlich wie bei MDXX handelt es sich ursprünglich um ein Studioprojekt des Duos Bruno Schotten und Jonas Weber, die hier tatkräftig von Jonathan Döring am Schlagzeug unterstützt werden. Inzwischen kursieren aber Gerüchte, dass wir dieses Projekt auch live zu sehen bekommen werden [Jhonny hat weiter oben schon so konkret gerüchtet, dass wir das jetzt mal als Tatsache nehmen. - die Red.], was absolut großartig wäre. Kategorisch ist die Musik der Jungs dem New Wave Of Traditional Heavy Metal zuzuordnen. Die acht Kompositionen umgibt ein mystisches Flair, wie ich es einst 1984 beim Debüt von WARLORD erleben durfte. Für mich ist es immer wieder erstaunlich, wie lebendig und produktiv die Metal-Szene in Deutschland war und noch immer ist. Mit KERRIGAN reiht sich ein mehr als vielversprechender Newcomer in dieses elitäre Genre ein." Offenbar eine Band, die man im Auge behalten muss.

Die nächste Truppe in unserer kleinen Rückschau hört auf den vielversprechenden Namen MEGATON SWORD und dürfte Freunden unserer Sparte bereits ein Begriff sein. Das zweite Album der Schweizer mit dem Titel "Might & Power" bietet ja schon im Titel ausreichend Potenzial für eine immense Erwartungshaltung. Ob man dieser gerecht werden kann, werden die nächsten Zeilen ergeben. Ich übergebe erstmal an Jens: "Da ich mich in unserer Gruppentherapie zu "Might & Power" schon ausführlich zum Zweitwerk von MEGATON SWORD geäußert habe und auch in meinen "Perlen" auf das Album eingegangen bin, fasse ich mich hier kurz. Ich mag den unverwechselbaren Stil der Schweizer sehr und schätze ihre Interpretation von Epic Metal. Niemand singt außerdem so wie Uzzy Unchained. Er sorgt maßgeblich dafür, dass jeder Song im Gedächtnis haften bleibt. Ja, Songs schreiben können sie natürlich auch, die Jungs aus Winterthur. Klanglich sagt mir "Might & Power" wie schon das Debüt "Blood Hails Steel - Steel Hails Fire" ebenfalls zu." Warme Worte zum Einstieg. Da muss ein Nordmann her, um hier etwas Sachlichkeit einzufädeln, nicht wahr, Herr Lenze?

"MEGATON SWORD: Ein gutes Album, welches allerdings nicht so ganz an den famoseren Vorgänger heranreicht. Das kam mir doch irgendwie schmissiger und angenehm eingängiger vor. Die Songs dort haben sich, wie es sich für guten Heavy Metal eben gehört, schneller in die Hörrinde eingespeist. Trotz des nur leichten Qualitätsabfalls auf dem aktuellen Album zeigen die Eidgenossen aber noch immer, wie man epischem Heavy Metal neues und frisches Leben einhaucht, ohne dass es dabei irgendwie altbacken klingt, und das auch noch mit leichter Doom-Note versehen, welche auf dem Debüt nicht ganz so ausgeprägt gewesen ist. Der Gesang ist nach wie vor einzigartig, ich für meinen Teil liebe diese außergewöhnlichen Kauz-Koloraturen in seiner Stimme. Mal schauen, wie die Reise weitergeht, ich bin gespannt..." Beschreibungen, in denen ein Kauz erwähnt wird, können ja per se nicht schlecht sein. Was sagt aber unser Jhonny? "Zu MEGATON SWORD gilt es immer festzuhalten, dass der Gesang die Band einfach sehr eigenständig macht. Damals beim "Stormcrusher"-Festival ging das Mikro nicht, der Sänger hing in der Luft, es tat mir unfassbar leid. Das Shirt trage ich weiter sehr gern, und dieses zweite Album ist wohl sogar stärker als das Debüt. Mit 'Raikaszi' gibt es zudem einen echten Hit, aber am stärksten finde ich die epischen Metal-Momente. Für mich eines der ganz großen Highlights des Jahres." Diesen Song habe ich in meinem Review auch schon hervorgehoben. Darf man also gern mal als Anspieltipp vermerken. Aber es gibt auch andere Highlights auf dem Album, wie Marius, unser Schmalzexperte, zu berichten weiß: "MEGATON SWORDs "Might & Power" habe ich zu meinem Album des Jahres gekürt. Keine andere Scheibe lief so häufig wie diese und keine andere konnte mich so packen. Aus jeder Pore dieser Band tropft die Leidenschaft. Der Sänger geht mit seinen Stimmbändern erbarmungslos an die Grenzen und vertont die blutrünstigen Texte so enorm großartig, dass ich mich selbst schon in eingeweideverschmierte Rüstungen träume. Und dann gibt's mit 'Babe Eternal' einfach mal so eine dermaßen feinfühlige Ballade hintendran, dass es schon fast unfair für die 'Konkurrenz' ist, auf welchem Niveau die Schweizer hier agieren. Selten werde ich nach zwanzig Jahren Metalhören noch so sehr mitgerissen. Ein bemerkenswertes Album." Offenbar ein Album für den heimeligen Schmuse-Abend. Braucht der Metaller ja auch.

Album Nummer fünf hört auf den Titel "Fatale" und war sehr weit oben in der Perlengalerie des Verfassers. Dass dieser eine entsprechend hohe Meinung zu dem Zweitwerk von THE NIGHT ETERNAL hat, steht also schon mal fest. Geben wir das Wort aber zuerst an Jens, der die Angelegenheit sehr anders hört und tatsächlich auch ein bisschen cheatet, was seine Platzierung angeht. Aber lest selbst: "Meine Bedenken in Bezug auf "Fatale" von THE NIGHT ETERNAL habe ich im Rahmen unserer Gruppentherapie ja bereits ausführlich geschildert. Meine Meinung hierzu hat sich auch nach mehreren Monaten "Fatale"-Abstinenz keinen Deut geändert. Eigentlich müsste mir das Material ganz ausgezeichnet gefallen, aber leider ist da der Gesang von Ricardo, mit dem ich nach wie vor so meine Probleme habe. Auf mich wirkt er aufgesetzt, was nicht unbedingt stimmen muss, aber das ist eben mein persönlicher Eindruck. Das Dunkle in der Musik von THE NIGHT ETERNAL sagt mir dagegen sehr zu. In unserer sehr starken Liste von zwölf NWoTHM-Alben ist nicht mehr drin als die rote Laterne." Da kommt dann aber Herr Walzer mit starken Argumenten dagegen um die Ecke: "THE NIGHT ETERNAL ist für viele ja eine der wichtigsten Bands der letzten Jahre gewesen. Mich haben die Artworks zwar fasziniert, aber intensiv mit der Truppe auseinandergesetzt habe ich mich noch nicht. Das war sicher ein Fehler, denn ich fühle mich immer wieder an IN SOLITUDE erinnert - gerade auch an ihr grandioses Abschlussalbum. Ob man da gleich von einem 'Klassiker' sprechen würde, wenn es sich um eine ältere Scheibe handeln würde, wie Holgers Rezension suggeriert, sei mal dahingestellt. Auf jeden Fall ist es ein wirklich feines traditionelles Metal-Album mit leichten Gothic-Einflüssen und sehr eigenwilligem Gesang."

Marius hakt hier gleich ein: "Also, "Sister" ist das einzige Album von IN SOLITUDE, das ich wirklich interessant fand. Alles andere rauschte immer nur an mir vorbei. Aber tatsächlich finde ich den Vergleich auch etwas irreführend. Klar, irgendwie könnte man auch THE NIGHT ETERNAL mit einem Gothic-Label belegen, so wie es auch mit UNTO OTHERS und eben IN SOLITUDE geschehen ist. Aber abgesehen von der schon genannten Stimmung höre ich da wenig Gemeinsamkeiten. Ricardo Baum singt zum Glück voller Inbrunst und rennt damit bei mir offene Ohren ein. Die Gitarrenleads packen durchweg und selbst die Songtexte finde ich gut. Ein wunderbares Album, das im heißen Juli genauso gut funktioniert wie im Dezember beim Spaziergang an der kalt-stürmischen dänischen Nordseeküste. Habe ich extra für euch ausprobiert." Das Thema "Sister" habe ich höchst eigenmächtig vor Jahren auf diesen Seiten mal abgehandelt.

Da alle anderen Aussagen in Marius' Gedanken zutreffend sind, sehe ich mal freundlich über diese Ohrentgleisung hinweg und gebe etwas widerwillig an den Kollegen Lenze weiter, der hier etwas aus der Reihe ohrt: "THE NIGHT ETERNAL: Absolut nicht mein Ding, das kann und will ich nicht verhehlen. Musikalisch kann man den Jungs noch nicht mal wirklich viel vorwerfen, wobei aber auch instrumental nicht wirklich viel hängen bleibt. Da ein anständiges Riff, hier eine halbwegs vernünftige Hookline. Alles schön und gut, rechtfertigt den ganzen Hype aber doch nicht wirklich. Der 'Gesang' schlägt dem eisernen Fass dann aber wirklich den Boden aus. Klingt, als hätte sich der gute Mann aus Versehen an einem halben Dutzend Semmelknödel verschluckt und vor Schreck mit ner Galone Motoröl nachgespült. Vielleicht hilft es, dass ich auch mit IDLE HANDS und UNTO OTHERS nicht allzu viel anfangen kann. Reine Gothic-Mucke hingegen geht mir eigentlich ganz gut ins Ohr. Wahrhaft seltsam ist das manchmal mit den Hörgewohnheiten, aber das hier, und hier spricht ausnahmsweise mal mein altes ignorantes Scheuklappen-Musik-Nazi-Ich, hat mit HEAVY METAL, wie ich ihn interpretiere, mal so rein gar nichts zu tun. Ich freue mich trotzdem, mir die Band mit dir demnächst anschauen zu dürfen. Möglicherweise werde ich ja dabei 'geläutert' und verlasse das Venue als neuer DIE HARD-Fan." Leider wurde aus der livehaftigen Überzeugungsarbeit nichts. Aber das holen wir bestimmt mal anderswann nach, denn ich denke, THE NIGHT ETERNAL wird nicht zum letzten Mal in Hamburg gespielt haben. Trotzdem liegen mir die Worte meines sonst so sehr geschätzten Kollegen etwas schwer im Magen: "Zu Hülf! Was wird denn hier zum zweitbesten Album des Jahres geschrieben? Parallelen zum verkorksten "Sister"-Abschluss-Werk der sonst so tollen IN SOLITUDE? Aufgesetzter Gesang? Ich musste gerade einen großen Becher Himbeer-Beruhigungs-Joghurt essen, um hier ohne Herzbeschwerden weiterschreiben zu können. Ich verstehe den IN SOLITUDE-Vergleich, wenn es um die grundsätzlich düstere Stimmung in der Musik geht und diese dann mit hinterhältig-widerhakenden Hooks auszustatten. Darin sind die vier Jungs von THE NIGHT ETERNAL nämlich wahre Meister. Da passt dann auch der kraftvolle Gesang von Ricardo ganz exzellent. Ich bin sehr gespannt, wie die Reise mit dem nächsten Bassisten weitergehen wird." Und auch Mahohi unterstreicht noch einmal die Klasse dieses Albums: "Zunächst einmal hat mir das Vorgängeralbum "Moonlit Cross" noch etwas besser gefallen als das vorliegende zweite Werk. Es sind auch wirklich nur Nuancen, die den Unterschied zum Vorgänger ausmachen und wie alles im Leben ist es einfach eine Frage des persönlichen Geschmacks. Auch diesmal umgibt die Songs auf "Fatale" ein leicht melancholischer Touch, der ein herrlich warmes Gefühl in der Magengegend erzeugt. Ricardo Baum verfügt über ein Organ, das für diese Art von Musik absolut prädestiniert ist und für einen enormen Wiedererkennungswert sorgt. Zweifellos einer der größten Hoffnungsträger unseres Landes." Danke!

Weiter im Text geht es mit OWLBEAR und dem Album "Chaos To The Realm", welches bisher auch auf unserer Seite wenig Beachtung finden konnte. Unser Jhonny findet ein paar erste Worte: "OWLBEAR - von dieser Truppe hörte ich zuletzt mehrfach. Was für ein dämliches Cover - das gefällt mir! Der Gesang gefällt mir ebenso, und die Musik klingt frisch, ohne dabei die leicht ausgetretenen NWoTHM-Pfade ständig rauf- und runterzumarschieren. Die 'singenden' Gitarren und der sehr schön ins Klangbild gemixte Bass sorgen für Begeisterung - bei mir zumindest. Die eisernen Jungfrauen beeinflussen den Sound ähnlich wie manche Legenden des US Metal." Das macht doch Lust auf mehr, oder Marius? "Ich hingegen habe den Namen noch nie gehört oder gelesen. Das Artwork ist tatsächlich sehr schön. Die Sängerin ist großartig und auch bei den Gitarren gebe ich dir recht, Leona Haywards Bassspiel allerdings kenne ich von NORTHERN CROWN deutlich gefühlvoller. Klar, Doom Metal ist auch ein anderes Genre, das dafür viel mehr Freiräume bietet, aber hier war ich tatsächlich etwas enttäuscht vom OWLBEAR-Sound. Leider wirkt das Debüt auf mich noch etwas so, als befände sich die Band in der Findungsphase des roten Fadens. So ein Song wie 'Voyage Of The Wraith', der offensichtlich von RUNNING WILD inspiriert ist, passt für mich gar nicht zum Rest, der eher US-amerikanisch komponiert wurde. Klar, sowas kann auch eine nette Abwechslung sein, mich haut es aber völlig aus dem Fluss. Ansonsten befindet man sich nicht nur textlich in der Nähe von MEGA COLOSSUS, jedoch ohne die ganz großen Kniffe und Widerhaken, die aus einer guten Metalscheibe eine großartige machen. Aber gut, das ist eben ein Debüt. Die Band sollte man im Auge behalten."

Auch Mahoni findet Gefallen an der Scheibe: "Eingebettet in das wohl auffälligste Artwork unserer "Heißer Scheiß"-Reihe, glänzt das amerikanische Quartett mit einer gekonnten Mischung aus amerikanischem und europäischem Power Metal. Fixpunkte des OWLBEAR-Sounds sind der tolle Gesang von Frontfrau Katy Scary und die exzellente Gitarrenarbeit des jungen Ausnahmegitarristen Jeff Taft (nein, hat nichts mit Dreiwetter... zu tun). Die zehn zumeist flott vorgetragenen Songs lassen dem Zuhörer kaum Zeit zum Durchatmen und wecken große Erwartungen auf ein hoffentlich bald erscheinendes Nachfolgealbum." Da stutzt Jhonny doch mal kurz: "Ist es peinlich, wenn mir überhaupt nicht aufgefallen ist, dass da eine Frau singt?" Marius spielt den Erklärbären: "Nein. Hier singt ja eine Transfrau mit durchaus männlicher Stimme." Jhonny ist beruhigt: "OK, macht es verständlicher - danke dir!" Aber auch Jens ist an dieser Stelle etwas irritiert: "Das hatte ich vermutet. Die Stimme hat auch tatsächlich etwas Androgynes, was ich immer interessant finde." Wie findest du denn die Scheibe sonst so, Jens? "In "Chaos To The Realm" von OWLBEAR hatte ich vor knapp einem halben Jahr mal reingehört, vor allem weil ich unbedingt wissen wollte, wie eine Band mit so einem bekloppten Namen tönt. Dieser oft im Uptempo gehaltene Heavy Metal, der gar nicht mal so stark nach US Metal klingt, wie man vielleicht vermuten könnte, hebt schon die Laune. Auf Albumlänge ist das Schlagzeugspiel allerdings ein wenig zu eintönig für meinen Geschmack. Aber das ist schon ein gelungenes Debüt, das Lust auf mehr macht." Sieht das Nörgel-Lenze ebenso? "Mit OWLBEAR kann ich leider wenig bis nix anfangen. Das ist mir alles zu uninspiriert und reißbrettartig. Hier und da ein ganz vernünftiges Riff, ein guter Songteil gelegentlich, auf Strecke aber leider zu wenig für meinen Geschmack. Sänger ist toll, keine Frage, handwerklich ist das auch alles sauber und gut, aber es erreicht mein stählernes Herz halt nicht wirklich, obwohl ich sicher bin, dass da ne gewaltige Menge Herzblut drinsteckt. Bei solcher Musik will ich aber wie von Geisterhand geführt aus dem Kühlschrank ein schönes kühles Blondes fischen und fistraisen, hier langt der Impuls leider nur für einen Esslöffel Sanostol und hängende Schultern. Sorry, einfach not my iron cup of tea..." Wir reden hier ja auch nicht von Tee. Bitte beim Thema bleiben. Der Verfasser selbst hat dann abschließend auch noch eine Meinung: "Ich kann verstehen, wenn man OWLBEAR nicht so prickelnd findet, aber vielleicht ist ja die von Marius sehr richtig erkannte Nähe zu MEGA COLOSSUS mein Anker im frech-fröhlich riffelnden Heavy Rock. Bei so viel Unbeschwertheit und der richtigen Mischung der Härte, stört mich so etwas nämlich nicht. Nicht umsonst in meinen Perlen gelandet." Hier gibt es offenbar sehr unterschiedliche Meinungen, sodass es spannend wird, zu sehen, wo das Album am Ende in unserem Ranking landen wird.

Aber auf zur nächsten Scheibe. Dieses Mal führt uns die Reise nach Griechenland, wo SACRED OUTCRY mit "Towers Of Gold" auf uns wartet. Hanne hat in ihrer Besprechung die Höchstnote gezückt. Da wollen wir doch mal schauen, ob wir ebenso begeistert sind. Jens: ""Towers Of Gold" von SACRED OUTCRY ist sicherlich das kommerziellste Album in unserer exquisiten Auswahl an Veröffentlichungen. Dennoch steht es in meinem Ranking weit oben, da hier einige Schlüsselreize ins Spiel kommen, bei denen ich komplett machtlos bin und wie Wachs dahinschmelze. Der Gesang von Daniel Heiman hat sicherlich den größten Anteil an dieser Wirkung. Da kann ich auch über das gelegentlich etwas zu sehr ausgereizte Baller-Drumming, das wir auch von anderen Power-Metal-Bands zu Genüge kennen, hinweghören. 'The Voyage (Towards Immortality)' begeistert mich jedes Mal. In den letzten Jahren bin ich süchtig nach epischen Melodien, und die liefert SACRED OUTCRY frei Haus." Marius hört das Album mit ähnlichem Ergebnis: "'Kommerziell' passt gut. Die runderneuerte SACRED OUTCRY-Besetzung spielt sehr melodischen und sehr europäischen Metal, zum Glück, ohne dabei die Gitarren zu vergessen. Mit dem schon erwähnten Drumming und dem steten Einsatz von Keyboards bewegt man sich schon recht nahe an Daniel Heimanns ex-Band CRYSTAL EYES und Konsorten. Das gefällt mir natürlich sehr gut, passt aber nur bedingt zum kleinen Underground-Hype um SACRED OUTCRY. Klar, eine gehörige Portion Epik steckt schon drin in dem Ganzen, aber die finde ich auch bei ähnlich gelagerten neuen Bands wie SILENT WINTER (übrigens ebenfalls aus Griechenland) oder FRETERNIA, die in den wählerischen Kreisen gar nicht stattfinden. "Towers Of Gold" ist aber natürlich ein sehr schönes Album, wenngleich ich nun in die ganz großen Lobeshymnen nicht einsteigen mag."

Ein leicht negativer Grummelton und schon kommt der Kauz aus seinem Nest getappst: "Manchmal überrasche ich mich ja selbst, denn eigentlich müsste mir die Musik von SACRED OUTCRY zu süßlich sein, zu viel 'Europa' im US Metal quasi. Komischerweise gelingt es den Herrschaften aber, mich ziemlich mitzureißen. Das liegt auf der einen Seite am exzellenten Gesang, zum anderen aber auch an der gelungenen Balance zwischen Melodie und Härte. Manchmal glaube ich, sehr alte HELLOWEEN in den Riffs zu hören, dann wieder Mid-90er-SAVATAGE, aber auch SYMPHONY X oder OUTWORLD. Feine Scheibe." Wenn sogar der Holg dieses Album toll findet, können ja kaum noch abwertende Kommentare folgen, oder Jhonny? "Irgendwie macht SACRED OUTCRY alles richtig - und kann mich trotzdem nicht ganz packen. Wunderbare Gitarrenleads, feine Arrangements, ein starker Sänger... hier stimmen viele Zutaten. Trotzdem finde ich das immer nur gut. Denn die Songs reißen mich nie so richtig vom Hocker." Nanünana, doch nicht alles Gold, was würfelt? Mahoni kennt die Antwort: "SACRED OUTCRY ist, zumindest gefühlt, die kommerziellste Band unserer illustren Runde, was nicht zuletzt an der klaren, leicht modern klingenden Produktion liegen dürfte. Vor allem das Schlagzeug macht sich öfter etwas unangenehm bemerkbar, vor allem bei den vielen Doublebass-Einsätzen. Die Griechen bieten feinsten Epic Metal, der mit dem grandiosen 14-minütigen Epos 'Towers Of Gold' gekrönt wird. Nun komme ich Meckertante wieder zu einem Aber: Sänger Daniel Heiman setzt für meinen Geschmack etwas zu sehr die Eierquetsche ein. Hier wäre weniger tatsächlich mehr gewesen. Aber wirklich feines Album." Ob dies am Ende für einen Treppchenplatz oder gar die Gold-Medaille reicht, werden wir später sehen.

Zurück in heimischen Gefilden, wenden wir uns "Paralyzing Chains" von SINTAGE zu. Dem Quintett aus Leipzig hat sich Nordmann Lenze unter besonderen Begebenheiten gewidmet: "Heute mal mit der SINTAGE in der Badewanne gewesen. Das Cover erinnert an ein bestimmtes OMEN-Albumcover, der Sänger lässt mich anfänglich an einen gewissen Herrn Conklin denken (ohne dessen Klasse natürlich je zu erreichen), nicht die allerschlechtesten Voraussetzungen. Durch die Bank riffstarker, treibender Heavy Metal mit ordentlich Power im Allerwertesten, so gefällt mir das. Gaspedal wird ja quasi ohne Pause durchgetreten, ohne mal ein bisschen Tempo rauszunehmen. Warum aber auch nicht? Einen richtigen Durchhänger kann ich hier beim besten Willen nicht ausmachen, und mit 'Wild Dogs' haben die sogar ja fast eine kleine Hymne rausgehauen. Zu dem Song seh ich mich doch bereits mit einem Bier in der Kralle beim HOA ordentlich fistraisen, da gehören die aber mal schleunigst hin." Dem kann ich mich auch ohne Plantsch-Untermalung nur anschließen: "Haha, auch ohne dekadenten Badewannen-Einsatz hatte ich den OMEN-Vergleich vor Augen. Für mich ein Manko, wie ihr wisst. Zum Glück ist die gebotene Musik dann aber ganz anders. Hier wird schnörkelfrei und mit viel Herzblut einfacher, räudiger Heavy Metal gespielt, der schnell zündet. Mit 'Escape The Scythe' hat man sogar einen heimlichen Hit an Bord. Daumen hoch!" Auch Jhonny ist recht angetan: "Von SINTAGE aus Leipzig habe ich bisher nicht wirklich Notiz genommen. Eine Veröffentlichung bei High Roller Records sollte doch zu mehr Präsenz führen? Das ist jedenfalls eine flotte Scheibe, die voll in die Richtung von frühen ENFORCER / AMBUSH geht. Der Sound ist etwas besser als bei KERRIGAN, der Gesang manchmal auf eine sympathische Art leicht 'heiser'. Ein bissl rauscht das Album bei mir auch durch, es bleibt noch nicht ganz so viel hängen. Das ist natürlich alles gut gemacht und macht live sicher einen Riesenspaß, aber ist es auf Platte auch nachhaltig? Da bin ich mir noch unschlüssig." Da hakt sich Jens gleich mal ein: "Von SINTAGE kannte ich bisher nur den Namen. Das Artwork verspricht jedenfalls schon mal traditionellen Heavy Metal mit Qualität. Und die Musik enttäuscht nicht: frisch, energiegeladen, treibend und positiv in der Ausstrahlung. Wie Jhonny höre ich hier ENFORCER und AMBUSH, aber auch frühe IRON MAIDEN und WARLOCK. Wer einen Songtitel 'Spirit Of The Underground' im Programm hat, muss das Herz am rechten Fleck haben. Das eine oder andere Riff kommt mir nicht ganz unvertraut vor, aber das schadet nicht. Von dieser Band, die live bestimmt die Hütte abreißt, will ich mehr hören."

Und auch Marius ist nicht vollends begeistert, zieht aber die gleichen Parallelen: "Ja, das höre ich sehr ähnlich. Der Vergleich mit AMBUSH passt ganz gut, die Schweden sind mir vom Songmaterial auf Albumlänge nicht aufregend genug und das geht mir mit SINTAGE genauso. Das Tempo variiert selten, die Riffs sind zwar knackig produziert, aber auch schon etliche Male gehört und richtige Hooklines suche ich auch vergebens. Zum Glück hängt sich hier der Sänger voll rein und lässt dann doch ab und zu aufhorchen." Wie hört sich das recht rüde Geballer in Mahonis Ohren an? "Ähnlich wie bei SMOULDER ist auch bei SINTAGE der Gesang, zumindest für meine Ohren, über die gesamte Distanz des Albums schwer zu hören. Die Einflüsse aus klassischem US-Metal, NWoBHM und europäischen Bands kommen wirklich gut rüber, aber der sehr angestrengt wirkende Gesang hält mich davon ab, SINTAGE über einen längeren Zeitraum anzuhören. Häppchenweise ganz gut, aber als Ganzes für mich nicht bekömmlich. Sänger Randy klingt immer so, als würde er am Limit oder sogar etwas darüber agieren." Euphorie klingt anders. Es bleibt spannend…

Eben bereits von Mahoni erwähnt, folgt nun die Betrachtung des aktuellen Albums von SMOULDER namens "Violent Creed Of Vengeance". Das kanadische Trüppchen hat im Underground bereits ein recht gutes Ansehen und Sängerin Sarah Ann gilt beinahe als eine der Mini-Ikonen in der neuen Szene. Da kommt Jens mit seiner Meinung beinahe etwas überraschend um die Ecke: "SMOULDER hat auf "Violent Creed Of Vengeance" den Doom-Anteil ja doch deutlich reduziert und spielt aktuell vorwiegend Epic Power Metal der US-amerikanischen Schule. Das funktioniert instrumental auch sehr gut. Die Gitarren harmonieren vorzüglich und auch Bass und Schlagzeug fügen sich nahtlos ein. Ich habe in meinem Review ja schon geschrieben, dass ich Sarah Anns Stimme für diesen stilistischen Kurswechsel nicht zu hundert Prozent für geeignet halte. Jetzt mit etwas Abstand sehe ich das sogar noch etwas kritischer. Eine Uptempo-Nummer wie 'The Talisman And The Blade' braucht, wie ich finde, eine klarere Artikulation und mehr Power in der Stimme. Der Gesang ist nicht verkehrt, aber etwas hysterisch und wenig heroisch. Dennoch gefällt mir "Violent Creed Of Vengeance", was insbesondere an den tollen Gitarren liegt." Huch! Das sind ja ungewohnt harsche Worte aus dem Munde des diplomatischen Jens'. Da kann SMOULDER-Fan Marius sicherlich gegenhalten: "Ich finde das neue Album tatsächlich deutlich schwächer als den Vorgänger. Wie du schon sagst, wurde der Doomanteil reduziert und mit ihm auch meine Begeisterung für SMOULDER. Das mit der unpassenden Stimme für den schnelleren Stil wurde hier schon gesagt. Das empfinde ich leider ähnlich. Dazu fand ich den Auftritt in Hamburg auch eher nur okay, was nicht dafür gesorgt hat, dass ich anschließend unbedingt noch viel Zeit mit dem neuen Album verbringen wollte." Oha, auch hier keine totale Begeisterung. Hören Jhonnys Ohren das anders? "So anders kann der Zugang sein. Für mich ist die Doom-Reduktion tatsächlich eher ein Upgrade." Er wird dann aber auch etwas genauer in seiner Analyse: "Das zweite SMOULDER-Album räumt aus meiner Sicht nicht ganz so ab in der Szene wie das Debüt. Vielleicht ist das aber ein subjektives Empfinden, das nicht wirklich der Realität entspricht. Mir gefällt das Album jedenfalls tendenziell noch besser als der Vorgänger. Aus meiner Sicht ist die Tendenz klar: mehr Epik, weniger Doom. Sarah Ann als Sängerin ist ein ganz dicker Pluspunkt bei dieser trotz der hörbaren Einflüsse eigenständigen Band. Ein Hit wie 'Ilian Of Garathorm' ist diesmal aber nicht vertreten."

Ich bin beruhigt, dachte ich doch, ich hätte wieder die seltsamsten Ohren im Team: "Ich sitze hier etwas unbequem zwischen den Stühlen, denn die Schlurf-Reduktion ist mir zwar kurz aufgefallen, hat mich aber nicht die Bohne gestört, denn es gibt für mich noch immer typischen SMOULDER-Sound. Dieses Mal halt etwas flotter, dafür aber mit so wundervoll vielen Gitarren-Harmonien und Ear Candy in Sachen Hooks. Da ist mir das Tempo gerade mal völlig wumpe." Herr Ledl hatte ja weiter oben schon etwas angedeutet, hier nun sein Resümee. "SMOULDER bekommt erst durch dieses Forum mehr Aufmerksamkeit meinerseits, was zum großen Teil mit dem Gesang von Sarah Ann zu tun hat. Ihr kennt das ja, wenn der Gesang nicht passt, hat es die Musik schwer. Musikalisch sehr unterhaltsamer Epic Metal, der vor allem durch eine grandiose Gitarrenarbeit zu gefallen weiß. Auch das Artwork von Michael Whelan ist ein echter Hingucker, aber der Gesang ist mal so gar nicht meins, so dass ich auch weiterhin einen zumindest kleinen Bogen um SMOULDER machen werde." Auch ein Meister-Mahoni kann mal irren…

Wer ein kleines bisschen das deutsche Alphabet beherrscht, wird ahnen, welche Band nun folgen wird. Richtig! TANITH mit "Voyage". Da wir dieser Band um den SATAN-Gitarristen bereits ein wenig Beachtung auf unserer Seite geschenkt haben, steigen wir hier sofort mit Jens ins Geschehen ein: "Das Debüt "In Another Time" von TANITH war schon gut, aber da fand ich immer, dass die beiden besten Songs, 'Citadel' und 'Eleven Years', schon auf der ersten 7'' vertreten waren. Ich war daher angenehm überrascht, dass das neue Material insgesamt diese Qualität aufweist. Hut ab, dass die Probleme, die durch den Abgang des zweiten Gitarristen Charles Newton entstanden sind, "Voyage" in keiner Weise anzuhören sind! Die Art, wie sich Cindy und Russ den Gesang teilen, ist einfach grundsympathisch, und die Songs machen einfach jede Menge Spaß. TANITH ist eine Band fürs Herz. Kein Wunder, denn "Voyage" ist ja auch mit viel Liebe zum Detail gemacht. Das fängt schon bei der Aufnahme an, die wie für Vinyl gemacht ist. Mein Favorit auf dem Album ist übrigens 'Snow Tiger'." Und auch Kollege Lenze gerät ein bisschen ins Schwärmen: "Zu TANITH hat Holg ja in seinem großartigen Review nun schon wirklich alles auf den Punkt gebracht. Diese Combo kann und muss man einfach nur lieben. Russ Tippins ist und bleibt wohl einer der am meisten unterschätzten Gitarristen auf dem Erdball. Dieser Sinn für Melodien, dieser Wechselgesang...Ohrgasmus deluxe! Diese Band ist einfach wie eine große schöne Decke. Man möchte sich unweigerlich in sie einwickeln und einkuscheln und sich dann gar nicht mehr rausschälen aus dieser wohligen Komfortzone."

Da ich bereits erwähnt werde, will ich hier erneut ins Werbehorn tuten: "Da das Album meine Jahres-Besten-Liste anführt, dürfte klar sein, dass es auch hier mein Favorit ist. Diese außergewöhnliche Kombination beim abwechselnden Gesang und auch innerhalb der Musik, macht TANITH für mich einfach einzigartig. Musik fürs Herz. Völlig faszinierend, wie sehr die Band beim Nischen-Festival "Hammer Of Doom" abräumen konnte. Sogar ohne eine einzige Ansage!" Dass meine Aussage zu diesem Album sehr positiv ausfallen würde, war vorher klar, aber gibt es auch kritische Stimmen? Mahoni? "Hölgs unantastbares Album des Jahres darf in meiner Aufzählung natürlich nicht fehlen. Wenn man Musik mit dem Attribut 'schön' beschreiben würde, was ich natürlich nicht tun werde, dann würde man von "Voyage", dem zweiten Album aus dem Hause TANITH, und seiner erhabenen Schönheit förmlich erschlagen werden. Diese einzigartig warme Produktion, die man schon nach wenigen Sekunden unter 100 anderen Produktionen heraushört, ist eine absolute Ausnahmeerscheinung und erwärmt die Herzen der Zuhörer. Gitarrenmelodien zum Verlieben und Dahinschmelzen und ein bezaubernder Wechselgesang von Cindy Maynhard und Russ Tippins machen dieses Album zu etwas ganz Besonderem. Russ Tippins Gesang weist in den mittleren Tonlagen übrigens eine frappierende Ähnlichkeit mit RIOT V-Sänger Todd Michael Hall auf." Interessanter Vergleich, Herr Ledl! Aber auch noch keine wirkliche Kritik. Vielleicht findet Onkel Jhonny ja ein paar Haare in der Suppe? "Die Musik von TANITH ist wunderschön, wohl noch etwas stärker als auf dem Debüt, von dem ich manchmal noch das lustige Eulen-T-Shirt trage. So ganz gehört TANITH für mich aber nicht in diese Schublade, da es an vielen Ecken eher eine Art Retro-Rock als klassischer Metal ist, in meinen Ohren. Da denke ich an Bands wie JETHRO TULL, URIAH HEEP oder auch DEAD LORD. Dass an der Saitenfraktion Russ Tippins von SATAN aktiv ist, sorgt aber natürlich für eine schöne Brücke. Das Gitarrenspiel ist wunderschön. Auch atmosphärisch ist es ein feines Album." Hm, schon wieder fällt dieses Attribut "schön".

Ist hier also tatsächlich alles wunderschön, Herr Lühring? "Ich habe es echt schon oft versucht mit TANITH. Ich hege große Sympathien für diese Band um Zauberer Tippins und im Grunde gefallen mir auch alle Zutaten für dieses Hartrockgemisch. Es gibt gniedelige Gitarren, es gibt kreatives Schlagzeugspiel, viele Melodien und Abwechslung. Und dann gibt es eben zwei Gesangsstimmen. Und während ich den Einsatz von Cindy Maynard als zwar nicht besonders spannend, aber immerhin gut empfinde, erreicht mich Tippins mit seiner Stimme so gar nicht. Das ist für einen ziemlich gesangsfixierten Hörer, der ich nun mal bin, eine zu große Hürde. So schade es ist - die Songs sind bis auf ein paar Ausnahmen wie das etwas dröge 'Mother Of Exile' oder das zu poppige 'Flame' wirklich schön, aber auch mit dem neuen Album werde ich leider nicht warm mit TANITH." Da ist sie also, die Stimme des Suppentauchers. Das kann ich natürlich nicht unkommentiert lassen: "Uiuiui! Ich finde ja gerade diese völlig unaufgeregte Art des Gesangs von Russ so wunderbar authentisch und emotional. Da ziehe ich dann mal die Parallele zu Patrick Walker von WARNING/40 WATT SUN, der seine Emotionen für mich auf ähnliche Weise vorträgt." Leider greift auch dieser Vergleich bei den sonst so kompetenten Ohren von Marius nicht: "Gut, Walker fabriziert mit seinem Organ aber ja völlig andere Musik, die sogar dadurch gewinnt, dass das ein eher limitierter Sänger singt. Zumal ich bei Walker schon einen größeren Stimmumfang wahrnehme. Tippins ist da für mich zu flach und eintönig und ausdrucksschwach. Und das passt nicht zu dieser bunten Musik." Zum Thema "bunt" kann ich dann noch immer meine Finger nicht stillhalten: "Da Russ mit Cindy noch einen gesanglichen Farbtupfer mit an Bord hat, passt das für mich ganz wunderbar. Spätestens in einer Livesituation, wo es der Band gelingt komplett ohne Ansagen am späten Nachmittag eine ganze Halle zu begeistern. Ganz ohne optischen Firlefanz und ohne breitbeiniges Gepose. Einfach durch gute Musik. Ich bleibe bei: unaufgeregt und gerade deshalb so toll." Aber Marius' Ohren bleiben standhaft: "Ich würde da gerne mitmachen. Klappt einfach nicht. Das war bestimmt schon der zehnte Versuch." Ein versöhnlicher Ausklang. Das macht schöne Musik mit kompetenten Ohren. Friede, Freude, Ohrenkuchen.

Ganz andere Klänge kommen aus dem Hause TRIUMPHER. Die Truppe aus Athen spielt das, was man bei der geographischen Vorlage erwarten darf: Power Metal. "Storming The Walls" als Titel für das Debütalbum darf dann gern programmatisch betrachtet werden. So hört dies auch der wertgeschätzte Kollege Lenze: "TRIUMPHER-Erstdurchlauf hier im Home Office bockt gewaltig. Muss den Kaffee wohl gleich durch ein kaltes Hopfengetränk ersetzen. Klingt hier und da ein wenig wie eine Band in Fellhosen, die bedingungslos bereit ist, für den METAL zu KÄMPFEN, TÖTEN und zu STERBEN!" Und auch der sonst so sachlich argumentierende Jens sucht im Kleiderschrank nach entsprechender Garderobe: "Ja, wie Stephan habe auch ich hier Fellhosen vor dem geistigen Auge stehen, wenn "Storming The Walls" von TRIUMPHER läuft. Das ist vielleicht das schwierigste Album im Ranking. Was ist wichtiger: musikalische Darbietung oder Eigenständigkeit? Vor allem gesanglich tönt der Langspieler mächtig nach den Metal Kings. Fans mögen es mir verzeihen, aber ein besseres Album habe ich von MANOWAR in den letzten Jahrzehnten nicht gehört. Hier wird der Epic Metal gefeiert, wobei die Zugabe von Power Metal das Salz in der Suppe ist. Wenn ich ganz tief in mich hineinhorche, möchte ich "Storming The Walls" schon jetzt wieder in meiner Liste nach oben hieven."

Vielleicht erklären diese Parallelen auch meine Meinung zu "Storming The Walls": "Eben gab es den erneuten Versuch TRIUMPHER in einem Rutsch zu verköstigen. Leider bin ich erneut an der zu hohen Dosis MANOWAR erstickt. Da komme ich einfach nicht aus meiner runzeligen Haut heraus. Wenn die arg angestrengt klingenden Screams aus den Boxen gequetscht werden und obendrein der Soundoverkill die Nerven strapaziert, bin ich raus. Dabei kann der gute Mann exzellent singen und erinnert tatsächlich an den einen Man Of War, den ich so gern mal in einer weniger peinlichen Band hören würde. Gut, das Leben ist kein Ponyhof und von daher muss auch eine Band wie TRIUMPHER mit der völlig unqualifizierten Meinung meiner Ohren leben." Aber mit diesen Empfindungen stehe ich relativ allein auf weiter Flur, denn auch Marius ist sehr angetan: "Ja, in Griechenland werden immer noch die Kings of Metal so verehrt, wie es sich gebührt. TRIUMPHER steht da in der Klangtradition wirklich an erster Stelle. So sehr wie Eric Adams zu klingen, das ist schon beachtlich. Da das einer der besten Sänger überhaupt und aller Zeiten ist, gibt es aber wahrlich schlechtere Vorbilder. Natürlich könnte man sich jetzt damit begnügen, die Griechen als Kopie (oder bessere Fortsetzung) darzustellen und mangelnde Eigenständigkeit zu kritisieren. Da sich in die Songs aber immer mal wieder auch schwarzmetallische Anleihen verirren und man sich eben an der MANOWAR-Frühphase orientiert, die ausreichend abwechslungsreich tönt, und nicht am Stampfhymnenabschnitt wie so viele andere Epigonen, ist "Storming The Walls" eben doch wirklich spannend. Ich ärgere mich sehr, dass ich die Band erst jetzt entdecken durfte. Die hätte meine Top 20 noch aufmischen können." So anders können die Ohren ausschlagen, obwohl man ähnliche Assoziation hat.

Noch anders rauschen die Ohrmuscheln im Hause Walzer: "Ich höre bei TRIUMPHER ehrlich gesagt nur bedingt MANOWAR-Anleihen, die Band wirkt da auf mich schon eigenständiger. MANOWAR-Anleihen wären aber ja auch nie ein Nachteil. Ich höre aber deutlich mehr kraftvollen Power Metal. Schade, dass ich aufgrund von Herausforderungen mit dem Hotel beim Konzert am "Keep It True Rising"-Festival nicht dabei sein konnte." Da ist sogar Marius erstaunt: "Echt? Also der Sänger klingt teilweise tatsächlich genauso wie Eric Adams. Und auch besonders beim Schlagzeugspiel höre ich sehr oft die Inspiration der ersten vier MANOWAR-Alben heraus." Jhonny hält dagegen: "Naja, ich höre nicht 'gar keine MANOWAR-Anleihen' - aber bei euch allen scheint das ja quasi die Erst-Assoziation zu sein. Der Songaufbau erinnert mich nicht so stark an MANOWAR, auch das Klangbild nicht. Beim Gesang kann ich nicht widersprechen, aber eine Kopie ist das für mich absolut nicht. Aufs Drumming muss ich beim nächsten Spin noch mal mehr achten." Da bleibt es mal wieder an Mahoni, diplomatische Schlussworte zu formulieren: "Feinsten Epic Metal aus Griechenland kredenzt uns TRIUMPHER auf "Storming The Walls". Nicht selten werden hierbei Erinnerungen an die glorreichen alten MANOWAR-Zeiten geweckt, was nicht zuletzt an der grandiosen Stimme von Mars Triumph liegt. Als Anspieltipp sei hier der über siebenminütige Titelsong mit seinen Gänsehaut erzeugenden Chören empfohlen. Für mich absolut unverständlich, dass dieses Juwel bisher so wenig Beachtung in der Öffentlichkeit gefunden hat. Den nächsten Satz wird unser Rüdiger sicher nicht gerne lesen, aber MANOWAR würde heutzutage vermutlich töten, um noch einmal ein Album mit solch hoher musikalischer Qualität veröffentlichen zu können. MANOWAR plays, TRIUMPHER kills!"

Kommen wir nun zum letzten Album unserer kleinen Rückschau: WINGS OF STEEL und "Gates Of Twilight". Da Lenze hier gleich mal eine begeisternde Tapete abgeliefert hat, will ich ohne große Vorrede an ihn weitergeben: "Alter Verwalter, meine Jahresliste ist ja jetzt schon für den Allerwertesten, wie geil ist denn bitte WINGS OF STEEL? Von der Band hatte ich vorher wirklich noch nie irgendwas gehört, was leider wieder mal beweist; zu viele Bands, zu viel Subgenres, zu viel einfach von viel zu viel... Bevor ich irgendeinen Ton gehört hab, noch so für mich gedacht: Bandname klingt doch irgendwie nach "Progressive", dann die ersten Takte in die Lauscher gedrungen und wieder so für mich gemunkelt, das müssen Amerikaner sein, WEST-Amerikaner, und siehe da bei 'Metal Archives': Der ganze Quatsch mit der Hard-Rock- und Heavy-Metal-Ausbildung all die Jahre und Jahrzehnte zuvor war also nicht komplett verschenkt. Genau mein Beuteschema, das Teil muss also umgehend ins Haus! Klingt ja wie eine Band Ende der 80er auf der Schwelle ins 90er-Jahrzehnt, die zuvor schon fünf Alben auf allerhöchstem Niveau rausgehauen hat, US Progressive Metal at its very very best (das kann doch unmöglich ein Debüt sein!), und da geht's schon mal los, ist für mich irgendwie gar nicht so klassischer Heavy Metal, sondern eben eher US Prog Metal mit starker Heavy-Seite, aber geschenkt und am Endes des Tages natürlich total wumpe, bin ja froh, dass das Ding letzten Endes hier gelandet ist, sonst hätte ich davon ja gar nicht Notiz genommen. Schon irre, auf was für 'nem Level die da zocken! Sänger nicht von dieser Welt, hör nur ich da ein leichtes Kiske-Timbre raus? Musikalisch erinnert mich das alles an eine Mischung aus JACOB'S DREAM und VENI DOMINE ('Lady Of The Lost'), aber auch darüber hinaus dürften die Jungs wohl alle ne Menge guter, alter US-Metal-Bands gehört und ihre Hausaufgaben in dieser Hinsicht erledigt haben. In kompositorischer Hinsicht ist das alles 1A deluxe, Riffs zum Niederknien, das lässig-schmissige 'Garden Of Eden' könnte ich mir auch mit einem Glas guten Whisky an einer Bar sitzend gefallen lassen (wenn ich denn Whisky trinken würde), auch ruhige Schlagseite/Powerballade ('She Cries' und 'Slave Of Sorrows') beherrschen die ja aus dem FF. Beängstigend geil! Muss ich wie gesagt physisch haben und damit noch einige weitere Male auf Hörreisen gehen. Das wäre ohne Wenn und Aber in meine Jahres-Top 10 gekommen, wären die mir vorher über die Gehörgänge gelaufen. Ohne jetzt die anderen Sachen alle schon gehört zu haben, glaube ich zu wissen, das wird wohl meine Nr. 1 im 12er-Ranking sein."

Muss man eigentlich gar nichts mehr hinzufügen, oder Jhonny? "Hui, bei WINGS OF STEEL verstehe ich den Mini-Hype. Ich denke dabei sofort an CRIMSON GLORY, auch wenn das Material zum Teil etwas stampfiger ausfällt. Das werde ich wohl auf jeden Fall noch als CD brauchen. Also, wenn ich an die Begrifflichkeit 'US Metal' denke, dann habe ich einen Sound vor Augen, der ganz nah an WINGS OF STEEL dran ist. Dabei klingt die Scheibe heimlich eher nach den Neunzigern als nach dem glorreichsten Jahrzehnt, aber Kenner wissen, dass auch in dem verpöhnten Traditionsjahrzehnt viel interessantes im US-Metal-Sektor erschien. Dort, meilenweit entfernt von jeder Chance auf Erfolg, würde auch "Gates Of Twilight" einen Platz finden. Und was für überragender Gesang ist das denn? Und die leichte Doom-Note im 'Garden Of Eden' (CANDLEMASS-Schule) holt mich auch ab, und 'She Cries' liegt irgendwo zwischen QUEENSRYCHE 1988 und SAVATAGE 1985." Bevor wir hier jetzt in komplett verklärte Welten abdriften, fragen wir doch mal im Hause Wilkens nach einer sachlicheren Meinung: "Jhonny liegt schon richtig mit seiner Beobachtung, dass WINGS OF STEEL klanglich näher an den Neunzigern als an den Achtzigern dran ist. Mir gefällt übrigens gerade auch der Sound sehr gut, auch wenn er einigen Traditionalisten zu muskulös ausgefallen ist. Die musikalische Bandbreite auf "Gates Of Twilight" ist schon enorm, wenn man das Album mehrmals hört, und das habe ich in den letzten Monaten ausgiebig getan. Die EP ist übrigens ebenfalls sehr empfehlenswert. Nur ist hier der Einfluss von JUDAS PRIEST noch etwas stärker spürbar. Gesanglich macht WINGS OF STEEL niemand etwas vor. Leo Unnermark gehört unbedingt zur ersten Garde. Aber auch die Gitarrenarbeit ist grandios. Das ist mal wieder eine neue Band, die ich bedingungslos abfeiern kann." Hm, auch hier die totale Begeisterung.

Muss der olle Kauz mal wieder den Spielverderber spielen. "Mit meiner Meinung zu den auch hier komplett abgefeierten WINGS OF STEEL werde ich mir keine Freunde machen, aber soll ich lügen? Zuerst zu den positiven Merkmalen: Der Gesang von Leo Unnermark ist über jeden Zweifel erhaben! Das ist eine absolute Goldkehle. Außerdem muss ich sagen, dass die härteren Nummern allesamt sehr gut sind. So bin ich zu Beginn des Albums komplett begeistert und habe sehr schon den Nachfolger von FIFTH ANGEL vor dem geistigen Ohr. Mit zunehmender Spielzeit habe ich aber ein Problem mit dem furchtbar kantenlosen Klangbild und wenn dann auch noch bluesige Hardrock-Schlüpferstürmer dazwischen auftauchen, bin ich komplett raus. Das klingt dann zwar mindestens so gut wie WHITESNAKE Mitte der 80er, aber ich möchte das hier nicht hören. Vielleicht liegt meine Antipathie darin begründet, dass mein erster Kontakt mit WINGS OF STEEL ein Livemitschnitt war, bei welchem die Band mit einer knapp bekleideten Backing-Sängerin aufgetreten ist und die gesamte Performance vor allem von Leo sehr Hairspray-Metal-like wirkte. Darauf stehe ich ja leider genau gar nicht. Rockstar-Posen nur von Leuten, die auch eben solche sind. Und auch dann bin ich meist skeptisch. Schade, da wäre mehr für mich drin gewesen." Bin ich wieder mal allein im Ohriversum oder kann mich Monsieur Lühring verstehen? "Auch ohne vorher irgendwelche Videos gesehen zu haben, zücken die WINGS OF STEEL auch für mich ein ziemlich zweischneidiges Schwert. Da finden sich wirklich Songs, die CRIMSON GLORY oder SAVATAGE gut zu Gesicht stünden und im nächsten Moment zerstört eine für meine Ohren beinahe eklig sleazige Nummer wie 'Leather And Lace' jeden Bonus. Und ja, auch die Produktion finde ich suboptimal. Mich stört vor allem der völlig dünne Schlagzeugklang. Das Album passt meines Erachtens nur zur Hälfte überhaupt in diese Liste. Manche Songs schielen zu sehr in Richtung Hair Metal. Das scheint ja auch ästhetische Vorlage zu sein. Und das ist auch völlig in Ordnung, das ist nur eben nicht meine Musik. Und das ist schade, weil die andere Hälfte mich mit Stücken wie dem Titelsong oder 'Garden Of Eden' voll überzeugt." Aha, doch nicht ganz allein. Aber Jens argumentiert: "Mit 'Leather And Lace' hatte ich auch von Anfang an meine Probleme. Das Album wäre ein besseres ohne diesen Song. Die Jungs hätten uns vorher fragen sollen, ob man 'Leather And Lace' nicht besser streichen sollte. Ja, Posing scheint in der Tat auch eine Rolle zu spielen. Da wären mir coole Shirts auch lieber als nackte Oberkörper. Aber dass der Schlagzeugklang dünn sein soll, kann ich so gar nicht bestätigen. Zumindest auf CD ballern die Drums ganz amtlich." Und auch zu meiner optischen Problematik hat er eine Meinung: "Übrigens kann ich über das Posen hinwegsehen, da die Jungs von WINGS OF STEEL per E-Mail sehr nett waren und innerhalb von Minuten auf Fragen geantwortet haben. Über die Zeitverschiebung hab' ich da noch gar nicht nachgedacht." Ja, der direkte Kontakt zu Musikern kann Einfluss auf das Hörempfinden haben. Verstehe ich zu 100%.

Wie gewohnt, geht das Schlusswort an Mister Ledl: "WINGS OF STEEL hat mich mit der selbstbetitelten EP 2022 so richtig umgehauen. Ich war geneigt, den Jungs die Nachfolge von CRIMSON GLORY zuzutrauen, was - Achtung! - hauptsächlich am sensationellen Sänger Leo Unnermark lag (ja, es gibt Sänger/innen, die auch ich wirklich gut finde). Aber auch die Gitarrenarbeit von Parker Halaub war Gänsehaut pur. Umso ernüchterter war ich zunächst, als mit "Gates Of Twilight" der erste Longplayer erschien. Auch dieser ist wirklich sehr gut gelungen, kann aber auf Albumlänge den Vorschusslorbeeren nicht ganz gerecht werden. Es haben sich einige Füller in das Songmaterial eingeschlichen, die das Album nicht ganz homogen wirken lassen. Es klingt, als wären die Songs für zwei verschiedene Alben komponiert worden. ABER das ist Meckern auf sehr, sehr hohem Niveau. Die Jungs haben ein unglaubliches Potential." Auch keine komplette Begeisterung. Da stellt sich die Frage, wie sich diese unterschiedlichen Meinungen am Ende auf das Ranking auswirken.

So viel zu den Einzel-Meinungen unseres Teams. Schauen wir uns nun an, welches Gesamtresultat sich daraus ergibt.

 

FINAL RESULT:

Rang

Band Album
01. MEGATON SWORD Might & Power
02. TANITH Voyage
03. GATEKEEPER From Western Shores
04. WINGS OF STEEL Gates Of Twilight
05. TRIUMPHER Storming The Walls
06. KERRIGAN Bloodmoon
07. THE NIGHT ETERNAL Fatale
08. SMOULDER Violent Creed Of Vengeance
09. CENTURY Conquest Of Time
10. SACRED OUTCRY Towers Of Gold
11. OWLBEAR Chaos To The Realm
12. SINTAGE Paralyzing Chains

Die Einzel-Wertungen:

Holger Andrae:

01. TANITH - Voyage
02. THE NIGHT ETERNAL - Fatale
03. MEGATON SWORD – Might & Power
04. SMOULDER – Violent Creed Of Vengeance
05. KERRIGAN – Bloodmoon
06. GATEKEEPER – From Western Shores
07. OWLBEAR – Chaos To The Realm
08. SACRED OUTCRY – Towers Of Gold
09. CENTURY – The Conquest Of Time
10. SINTAGE - Paralyzing Chains
11. WINGS OF STEEL – Gates Of Twilight
12.TRIUMPHER – Storming The Walls

Jens Wilkens:

01. WINGS OF STEEL – Gates Of Twilight
02. MEGATON SWORD – Might & Power
03. SACRED OUTCRY – Towers Of Gold
04. TANITH - Voyage
05. KERRIGAN – Bloodmoon
06. GATEKEEPER – From Western Shores
07. CENTURY – The Conquest Of Time
08. SINTAGE - Paralyzing Chains
09. OWLBEAR – Chaos To The Realm
10. TRIUMPHER – Storming The Walls
11. SMOULDER – Violent Creed Of Vengeance
12. THE NIGHT ETERNAL - Fatale

Jonathan Walzer:

01. GATEKEEPER – From Western Shores
02. MEGATON SWORD – Might & Power
03. WINGS OF STEEL – Gates Of Twilight
04. SMOULDER – Violent Creed Of Vengeance
05. TANITH - Voyage
06. OWLBEAR – Chaos To The Realm
07. TRIUMPHER – Storming The Walls
08. THE NIGHT ETERNAL - Fatale
09. CENTURY – The Conquest Of Time
10. SACRED OUTCRY – Towers Of Gold
11. KERRIGAN – Bloodmoon
12. SINTAGE - Paralyzing Chains

Mahoni Ledl:

01. TANITH - Voyage
02. TRIUMPHER – Storming The Walls
03. KERRIGAN – Bloodmoon
04. MEGATON SWORD – Might & Power
05. GATEKEEPER – From Western Shores
06. THE NIGHT ETERNAL - Fatale
07. CENTURY – The Conquest Of Time
08. WINGS OF STEEL – Gates Of Twilight
09. SMOULDER – Violent Creed Of Vengeance
10. SACRED OUTCRY – Towers Of Gold
11. OWLBEAR – Chaos To The Realm
12. SINTAGE - Paralyzing Chains

Marius Lühring:

01. MEGATON SWORD – Might & Power
02. GATEKEEPER – From Western Shores
03. THE NIGHT ETERNAL - Fatale
04. TRIUMPHER – Storming The Walls
05. CENTURY – The Conquest Of Time
06. SACRED OUTCRY – Towers Of Gold
07. KERRIGAN – Bloodmoon
08. OWLBEAR – Chaos To The Realm
09. SMOULDER – Violent Creed Of Vengeance
10. SINTAGE - Paralyzing Chains
11. TANITH - Voyage
12. WINGS OF STEEL – Gates Of Twilight

Stephan Lenze:

01. TANITH - Voyage
02. WINGS OF STEEL – Gates Of Twilight
03. SINTAGE - Paralyzing Chains
04. TRIUMPHER – Storming The Walls
05. MEGATON SWORD – Might & Power
06. SMOULDER – Violent Creed Of Vengeance
07. CENTURY – The Conquest Of Time
08. KERRIGAN – Bloodmoon
09. SACRED OUTCRY – Towers Of Gold
10. GATEKEEPER – From Western Shores
11. THE NIGHT ETERNAL - Fatale
12. OWLBEAR – Chaos To The Realm

Redakteur:
Holger Andrae

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