MONUMENTS: Interview mit Olly Steele

04.12.2013 | 08:52

"Er hat uns anständige Vocals gegeben". Im Interview mit Olly Steele (Gitarre) von MONUMENTS sprachen wir auf dem Euroblast-Festival über Sängerwechsel und das Band- und Tourleben.

Letztes Jahr habt ihr auf dem Euroblast euren neuen Sänger präsentiert, heute werdet ihr wieder einen neuen Sänger, Chris Baretto, vorstellen. Was ist passiert?

Einige Dinge haben mit Matt [Rose, ehemaliger Sänger] nicht funktioniert. Und als wir mit THE HAARP MACHINE, AFTER THE BURIAL und BORN OF OSIRIS auf Tour waren, war Chris der Sänger von THE HAARP MACHINE und wir haben ihn jeden Abend bewundert. Wir haben auch viele Auditions durchgemacht und einen Demosong bereitgestellt und viel Feedback aus aller Welt bekommen, aber jemand lokales wäre ideal gewesen. Das beste Audition-Material kam aus Amerika, zum Schluss war es eine Entscheidung zwischen einem Typen aus den Staaten und Chris. Und da fiel die Wahl relativ leicht, denn wir mögen Chris persönlich, haben viel mit ihm abgehangen, lieben seine Stimme und es hat einfach Sinn gemacht.

Chris ist ja auch noch Sänger bei EVER FORTHRIGHT. Ist es schwierig den Ansprüchen beider Bands gerecht zu werden?

Solange wir alle im Voraus planen, ist alles gut. Jedem von jeder Band ist bewusst, dass es noch eine andere Band gibt und das klappt ganz gut bisher.

Jedes Mal, wenn ein neues Bandmitglied dazukommt, verändert es die Band. Hat Chris MONUMENTS verändert?

Er hat uns anständige Vocals gegeben, was zuvor einfach noch nicht passiert ist. Er ist ein toller Frontmann und toller Sänger, hat eine markante Stimme, die gut zu unserer Musik passt. Die Stimme ist schließlich dass, wo man am ehesten Veränderungen einer Band bemerkt. Und yeah, wir klingen jetzt etwas anders als zuvor.

Und neben der musikalischen Seite, hat sich das Verhältnis zwischen euch persönlich verändert?

Es ist wie eine Bruderschaft. Alle kommen gut miteinander aus und um fair zu sein, haben wir auch schon eine längere Tour mit ihm gemacht, dort gemeinsam in einem Bus gelebt, um zu sehen ob alles klappt. Er ist wirklich wie das fehlende Puzzlestück.

Euer Debüt-Album "Gnosis" wurde ja im August 2012 veröffentlicht. Gibt es bereits Pläne für ein neues Album?

Ja, es wird definitiv ein neues Album geben, wir schreiben gerade daran. Es gibt im Moment sechs Songs, davon sind zwei fertig und ein weiterer so gut wie fertig. Insbesondere Browne [John, Gitarre] hat haufenweise Riffs und Grooves auf Lager. Unsere Ideen schicken wir uns immer gegenseitig hin und her und geben Feedback. Browne hat immer gerne mehr als nur einen Riff, bevor er etwas rumschickt, es gibt also noch einiges an Material, was wir noch nicht gehört haben.

Kannst du schon einen Ausblick auf das neue Album geben? Inwiefern wird es sich vom Vorgänger unterscheiden? Gibt es weiterhin djentige Grooves?

Es wird immer groovig sein! Wir haben bisher einige aggressive Songs aufgenommen, aber ebenso sehr fröhliche Tracks. Es gibt wie gesagt bisher sechs Songs, von denen ich aber nicht mal weiß, ob die auch aufs Album kommen und durch Chris wird sich der Gesangsanteil verändern. Es wird mehr Harmonien geben und wir versuchen den Klargesang interessanter zu machen.

Ihr seid ja seit dem Euroblast 2012 bis heute, zum Euroblast 2013 ordentlich unterwegs gewesen...

Ja, wir waren in Indien, haben mit SKYHARBOR und TESSERACT in Russland gespielt, wir waren auf Tour mit THE HAARP MACHINE, AFTER THE BURIAL und BORN OF OSIRIS und waren mit JEFF LOOMIS, STEALING AXION und VILDHJARTA unterwegs.

Und was waren die bemerkenswertesten Momente?

Die beste Show, die wir bisher gespielt haben, war in Russland. Es waren 900 Leute da, die Bühne war riesig und wir waren das erste Mal in Russland. Wir wussten gar nicht, was uns erwartet, aber das war überwältigend. Abseits davon natürlich das allgemeine Besaufen.

Ist es schwer, über eine Tour fit zu bleiben?

Yeah! Es ist eigentlich jeden Tag das gleiche: Du wachst irgendwo auf, gehst zum Soundcheck, spielst und betrinkst dich. Jeden Tag! Man schläft nicht viel, trinkt aber umso mehr. Und dann muss man seinen Körper noch durch den Gig bekommen.

Machst du irgendwas um fit zu bleiben und 100 Prozent auf der Bühne zu geben?

Ich mache ein paar Dehnübungen, weil unsere Show viel vom Rücken abverlangt, genau wie vom Genick. Und ich versuche nicht zu früh und nicht zu spät zu essen. Und ich wärme mich an der Gitarre auf, insbesondere heute, wo es sehr kalt draußen ist.

Übst du denn noch viel Gitarre?

Ich war in den letzten Tagen schrecklich nachlässig was das Üben betrifft. Ich habe mehr am Bass geübt, um da etwas voran zukommen. Als Band üben wir aber auch nicht so viel und wenn wir auf Tour sind, versucht Chris seine Stimme so gut es geht zu schonen, er singt auch auf unseren Proben kaum.

Ich kann mir auch gut vorstellen, dass ihr das "Gnosis"-Material in- und auswendig spielen könnt, denn ihr spielt das ja bereits eine ganze Weile.

Ohja! Ich bin zwar mit einigen Songs mehr zufrieden als mit anderen, aber um es für uns interessant zu halten, stellen wir für Konzerte immer eine andere Setliste zusammen.

Redakteur:
Jakob Ehmke

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