IRON MAIDEN: Ein Live-Monument wird 40!

14.12.2025 | 16:04

Was IRON MAIDEN auch anfasst, wird zu Gold. Vor allem die 1980er Jahre gelten als goldene Ära der NWoBHM-Legende, in denen es für Dickinson und Co. unaufhaltsam nach vorne ging. Mittendrin wurde mit "Live After Death" auch das erste Livealbum der Briten veröffentlicht, das bis heute zu den besten Metal-Livealben aller Zeiten zählt. Veröffentlicht wurde dieses Schmuckstück und Must-Have für alle Fans gitarrenlastiger Musik am 14. Oktober 1985. Somit feiert "Live After Death" seinen 40. Geburtstag, was Parlophone Records dazu veranlasste, eine brandneue, üppig verpackte und limitierte Sammlerausgabe dieses Meilensteins auf zweifarbigen Vinyl-LPs auf den Markt zu bringen und somit die Geschichtsstunde erneut anzukurbeln. Dies nehmen wir zum Anlass, genauer auf das Original sowie den wundervollen Re-Release zu schauen.

Album, Tour, Album, Tour, Album, Tour  IRON MAIDEN mauserte sich in den ersten Jahren durch diesen doch brutalen Turnus zu einem Veröffentlichungs- und Live-Monster. Angeführt von Eddie und Bruce' unnachahmlicher Stimme, der Gitarrenfraktion Murray und Smith, Nicko an der Schießbude und Steve Harris, dessen Bassspiel die Eisernen Jungfrauen nicht nur prägte, sondern der die Fäden auch in der Hand hielt. "Iron Maiden", "Killers" und "The Number Of The Beast" ebneten den Weg, den "Piece Of Mind" und "Powerslave" veredelten. Bevor mit "Somewhere In Time" der nächste Goldschlag kam, war also die "World Slavery Tour" angesagt, die die Briten vom 14. bis zum 17. März 1985 nach Long Beach, Kalifornien, brachte. Und auch die Amis hatten Bock auf IRON MAIDEN, sodass kurzerhand insgesamt 13 Stücke für die Live-Scheibe verwendet wurden. Ursprünglich wurden auch nur die Songs aus Kalifornien verwendet, denn erst mit der Wiederveröffentlichung von 1998, einer Doppel-CD, gab es dann die langersehnte Verlängerung: 'Wrathchild', '22 Acacia Avenue', 'Children Of The Damned', 'Die With Your Boots On' und das monumentale wie auch phänomenale 'Phantom Of The Opera' wurden am 8., 9., 10. und 12. Oktober im Hammersmith Odeon aufgenommen und schmiegen sich hervorragend an die Originalfassung.

Wir blicken etwas genauer hin: Während Eddie aus seinem Grab steigt und wir das Lovecraft'sche Zitat "That Is Not Dead Which Can Eternal Lie, Yet With Strange Aeons Even Death May Die" erblicken, sehen wir diese gelb-blaue Farbenpracht, die uns Riggs geschenkt hat. Und machen wir uns nichts vor  wenn Churchills Rede erklingt, direkt danach 'Aces High' angestimmt wird und die kalifornische Menge im Folgenden bei '2 Minutes To Midnight' und dem unsterblichen 'The Trooper' komplett steilgeht, wünscht man sich nur, man wäre dabei gewesen! Über mehr als vier Dekaden haben auch die üblichen Evergreens nichts an Ausstrahlung einbüßen müssen, und bei einem packenden, aber sehr guten Live-Sound und der Vorstellung einer Band, die sich von Sekunde zu Sekunde in einen absoluten Rausch spielt, kann man vor 'Flight Of Icarus', 'Powerslave' oder 'Hallowed Be Thy Name' nur den Hut ziehen. Nein, es geht einfach nicht besser als auf "Live After Death", wenn dann noch die gleichnamige Bandhymne, 'Run To The Hills' und 'Running Free' folgen und den Triumphzug fortsetzen. Da ist das Fehlen von 'Sanctuary' ein Umstand, den man ob der Klasse, Magie und Stärke dieses Outputs gut verkraften kann. Und exakt jene Livealben-Blaupause, dieses euphorisierende wie historisch so bedeutsame Stück Musik erfährt nun einen wunderbaren Tribut.

Die Wiederveröffentlichung kommt mit dem so kultigen, originalen Gatefold-Sleeve-Artwork und enthält zwei 140-Gramm Schallplatten  eine in Blau, eine in Gelb  mit dem remasterten Sound von 2015. Auf den Inlays können sich Freunde der Nostalgie an allerlei alten Fotos und Aufnahmen der einstigen Zeit erfreuen, während das Paket zudem eine 24-seitige Replik des "World Slavery Tour"-Programmheftes sowie eine Tour-Pass-Replik enthält und somit die Zeitreise perfekt macht. Stilecht und sehr liebevoll aufbereitet kommen selbst Die-Hard-MAIDEN-Fans hier vollends auf ihre Kosten, während sie auch im zwölfseitigen Hochglanz-Booklet blättern. Zwölf Seiten? Richtig! Denn neben dem originalen Booklet mit acht Seiten gibt es einen exklusiven und brandneuen Essay über jenes Live-Monument, in dem Alexander Milas  IRON MAIDEN-Fanclub-Redakteur  Harris, McBrain und Rod Smallwood sowie Derek Riggs, DEM Eddie-Schöpfer, zu "Live After Death" ein paar Worte entlockte. Ein absolut sehens- und lesenswertes Erlebnis also. Ikonisch, episch, mächtig  durch die Vielzahl an geschmackvollen Gimmicks wird die Geschichtsstunde lebendig.

Hier stimmt einfach alles, während die einzelnen Mosaiksteinchen dieser Veröffentlichung  sowohl im Original als auch als vorliegender Re-Release  zu einem großen Kunstwerk zusammengesetzt werden. Während das kultige Artwork, dieser rebellische Sound und eine Songauswahl zum Zungeschnalzen ohnehin schon Ekstase auslösen, sorgen heuer die tollen Replika, die Aufmachung der farbigen Vinyls sowie die generelle Huldigung eines absoluten Meisterwerks für die satte Farbe dieser Schöpfung, dieser meisterlichen Kreation namens "Live After Death".

Redakteur:
Marcel Rapp

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