HELL OVER HAMMABURG: Interview mit Wolf-Rüdiger Mühlmann

22.02.2017 | 14:51

Das HELL OVER HAMMABURG geht am ersten März-Wochenende in seine nächste Runde. Grund genug für uns ein paar Worte mit dem Veranstalter zu führen.

Das seit einigen Jahren in der altehrwürdigen Markthalle zu Hamburg stattfindende Festival erfreut erneut mit einer bunt-schwarzen Mischung quer durch den Stilistikwald der harten Stromgitarrenmusik und ist somit schnell zu einem festen Termin auf dem Festivalkalender vieler Überzeugungstäter geworden. Kurz vor dem Event entlocken wir Veranstalter Wolf-Rüdiger Mühlmann ein paar Informationen zum Festival.



Wie ist ursprünglich die Idee zu dem Festival entstanden?

Das Hell Over Hammaburg ist vor fünf Jahren aus einem Gefühl der Unzufriedenheit heraus entstanden, denn vor damals herrschte meiner Meinung nach in Hamburg eine metallische Monokultur. Sprich: Die lebendige und vielseitige Undergroundszene kam viel zu kurz und hatte kaum eine Plattform, die zweitgrößte Stadt Deutschlands mutete mehr und mehr wie ein Vorort von Wacken an. Und da Monokultur auf Dauer den Boden unfruchtbar macht, auf dem irgendwann nix mehr wächst, nahmen wir uns Festivals wie das Hell's Pleasure zum Vorbild und machten uns daran, die Vielseitigkeit des Undergrounds in Form eines Festivals in die Markthalle zu bringen.

Obwohl das Line-up jedes Mal eine große stilistische Bandbreite abdeckt, wirkt es in sich immer schlüssig. Nach welchem "Prinzip" wählst du die Bands aus?

Wir erstellen eine Wunschliste jener Bands, die wir selbst sehr gerne live sehen möchten, und versuchen dann, diese Liste in die Tat umzusetzen. Dabei soll ein gesundes Gleichgewicht aus Heavy Metal, Black Metal, Death Metal, Doom und okkultem Abseitigen herrschen.

Auf welche Bands gab es rückblickend die besten Resonanzen?

Bislang zählten CULT OF FIRE, WEDERGANGER, SATAN, DEMON, ATLANTEAN KODEX, MGLA, OMEGA MASSIF, BLACK SHAPE OF NEXUS, THE RUINS OF BEVERAST, DEAD LORD, SULPHUR AEON, SOLSTICE sowie HIGH SPIRITS zu den großen Gewinnern.

Gab es Bands, die du gerne machen wolltest, die nicht bei dir spielen wollten?

Ja, aber sie wollten bzw. konnten aus verschiedenen Gründen nicht bei uns auftreten. Bei einem Großteil scheiterte es am leidigen Geld, denn unser Budget ist nun mal arg begrenzt. EXCITER, 30 Jahre "Into The Pandemonium" sowie ELECTRIC WIZARD waren für uns finanziell nicht zu stemmen. Und für THE DEVIL'S BLOOD waren wir leider in Sachen Festivalstart einige Jahre zu spät...

Für mich spiegelt das Festival ein bisschen den Spirit der NWoBHM wider, wo es VENOM neben DEF LEPPARD (ja, ich weiß, die wollen kein HM sein) und SAVAGE neben SHIVA gab. Wie siehst du das?

Die Verbindung zwischen allen Bands unseres Billings, sei es Classic Rock oder Black Metal, ist Leidenschaft und Glaubwürdigkeit. Wenn es diesbezüglich stimmt, ist das Subgenre eigentlich egal.

Du musstest zwei Absagen verkraften. Einmal TAROT und danach auch noch HELLBRINGER? Magst du dazu etwas sagen?

Beide Bands wollten neben der Festivalteilnahme europaweit diverse Clubshows spielen, waren auf Fördermittel des Staates Australien angewiesen und hatten diese Gelder auch rechtzeitig beantragt. Leider wurden die Anträge Mitte Januar abgelehnt. Und so kam es zu den Absagen.

Wie einfach ist es so kurz vor dem eigentlichen Event noch adäquaten Ersatz zu bekommen? Hat man da schon irgendwas auf der Wechselbank "geparkt"?

Wir hatten im Hinterkopf so manche Bandnamen als potenziellen Ersatz. Zum Glück konnten wir kurzfristig zwei tolle Ersatzbands verpflichten.

Gibt es irgendwelche Veränderungen zu den letzten Festivals?

Ja. Im großen Saal werden mehr und im kleinen Saal weniger Bands als im Vorjahr spielen. Somit können unsere Gäste noch mehr Bands live sehen. Außerdem bieten wir erstmals "Early Bird Tickets 2018" am Merchandise-Stand an, und zwar für einen Vorzugspreis von 50 Euro. Der frühe Vogel fängt den Wurm, und treue Festivalbesucher sollen in den Genuss eines spürbaren Rabatts kommen können.

Das Problem mit den Kapazitäten in der kleinen Halle und dem teilweise fast nicht möglichen Hineinkommen sorgt bei manchen für etwas Unmut.

Vollständig ändern können wir das leider nicht, denn es liegt in der Natur der Sache, dass es Probleme gibt, wenn eine Halle groß und die andere klein ist. Aber wie bereits bemerkt, haben wir das Programm noch mehr entzerrt.

Gibt es noch Tickets? Wird es eine Abend- und Tageskasse geben?

Es gibt noch ausreichend Tickets, sowohl im Vorverkauf als auch an der Tages- und Abendkasse. Für spontane Reisende gibt es demzufolge keinerlei Probleme.

Wo kann der geneigte Besucher parken?

In diversen Seitenstraßen rund um die Markthalle gibt es ausreichend Parkmöglichkeiten. Park & Ride wäre ebenfalls eine Alternative.

Was muss man sonst noch wissen?

Unser Team wird alles tun, damit unsere Besucher und alle Bands ein tolles Wochenende in Hamburg erleben können! Wir freuen uns auf euch!

Wir freuen uns auch schon.


Running Order 2017

FRIDAY, 3. MARCH
Doors open: 14:30
Große Halle / big venue (cap.:1.100): 16.00 - 16.45: ARROGANZ 17.15 - 18.00: NIGHT VIPER   18.30 - 19.15: UADA   19.45 - 20.45: OUR SURVIVAL DEPENDS ON US 21.15 - 22.15: TYGERS OF PAN TANG 22.45 - 00.00: GRAVE MIASMA


Foyer: 23.30 bis 3.00 Metal Disco

SATURDAY, 4. MARCH
Doors open: 14:30

Große Halle / big venue (cap.: 1.100): 15:30 - 16:10: DOOL 16:40 - 17:20: QRIXKUOR 17:50 - 18:30: DARK FOREST 19:00 - 19:45: SORTILEGIA 20:10 - 21:10: HIGH SPIRITS 21.40 - 22.30: MISTHYRMING 23:00 - 00.10: ANGEL WITCH


Marx / small venue (cap. 250): 16:00 - 16:45: VULTURE 17:15 - 18:15: YEAR OF THE COBRA 18:45 - 19:45: LASER DRACUL 20:15 - 21:15: KHTHONIIK CERVIIKS 21:45 - 23.00: SLAEGT

Redakteur:
Holger Andrae

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