FIREWIND: Interview mit Bob Katsionis

27.11.2010 | 13:53

Seit Gus G. bei Ozzy die Axt schwingt, sind auch FIREWIND etwas mehr in den Fokus geraten. Wir sprachen mit Keyboarder Bob Katsionis über "Days Of Defiance", das Leben in Griechenland und die Auswirkungen von Gus’ Arbeit bei Ozzy auf FIREWIND.

In das Gespräch steigen wir natürlich mit dem aktuellen Werk "Days Of Defiance" ein, das einmal mehr sehr gelungenen Melodic Metal bietet. "Ja, bisher sind die Reaktionen auf das neue Album wirklich sehr positiv und wir sind natürlich sehr glücklich darüber. Gerade, weil wir zuletzt schon einige Veränderungen durchleben mussten. Wir hatten einen Wechsel in der Besetzung, wurden Zeuge wie unser Mastermind in kurzer Zeit ziemlich bekannt wurde und mussten dennoch sehen, dass wir die Balance halten. Aber das hat für die Musik auch keine große Rolle gespielt, da alles schon eingespielt war, bevor Gus bei Ozzy eingestiegen ist.", klärt Bob auf.


Auch den Hauptunterschied zu den Vorgängern kann Bob schnell auf den Punkt bringen: "Wir haben diesmal die Songs zu einem großen Teil auf der Tour geschrieben. Dieser Umstand allein sorgt schon dafür, dass wir andere Emotionen und Einflüsse in die Nummern einbauen. Man spürt das sehr deutlich bei Songs wie 'Embrace The Sun', 'Heading For The Dawn' oder 'Riding On The Wind'. Das war schon sehr interessant für uns, da wir das vorher so noch nie gemacht hatten." Der Beobachtung, dass "Days Of Defiance" in gleichem Maße heavier und melodischer geworden und zudem technisch auf einem höheren Level ist, stimmt Bob durchaus zu. "Ja, das kann man so sehen. Das liegt auch daran, welche Sounds wir ausgesucht haben. Im Grunde wissen wir ja, was wir wollen und experimentieren nicht besonders viel. Aber das vor allem Gus einfach noch besser geworden ist, ist nicht von der Hand zu weisen. Und dabei war er sehr schnell und effektiv und musste gar nicht große Mühen aufbringen. Er wusste einfach von Anfang an, wie jeder Part klingen sollte.", erzählt Bob. Dass Gus jetzt mit Ozzy spielt, spürt die Band ebenfalls deutlich. "Ja, dadurch, dass Gus bei Ozzy eingestiegen ist, werden schon mehr Leute auf uns aufmerksam. Aber das ist für uns eher ein Ansporn, denn jetzt müssen wir einfach noch besser werden, damit wir auch diese Leute überzeugen können mit unserer Musik."

Diese wird jetzt auch vom neuen Drummer Michael Ehre gespielt. "Nachdem schon unser letzter Drummer Mark Cross von METALIUM zu uns kam, war Michaels Weg irgendwie vorgezeichnet.", lacht Bob. "Aber im Ernst, Gus hat Michael auf der Frankfurter Musikmesse kennengelernt und dann ging alles recht schnell. Michael ist wirklich ein toller Schlagzeuger.", lobt Bob.

Natürlich muss man mit einem Griechen auch über die wirtschaftliche Lage des Landes sprechen.  "Also ich persönlich habe jetzt noch keinerlei Schwierigkeiten erlebt, was sicher auch daran liegt, dass ich von niemandem abhängig und generell ein positiver Typ bin, der eher die positiven Seiten und Chancen sieht. In meinem Job läuft es derzeit sogar eher besser und in ein größeres Haus bin ich auch gezogen. Es ist auch jetzt natürlich nicht so, dass wir hier in Griechenland auf einmal Hunger leider, überhaupt nicht. Die Situation wird von den Medien auch ein wenig dramatisiert. Das passiert ja auch in anderen Ländern, die die gleichen Probleme haben wie wir, so wie Portugal, Irland oder Spanien. Da gibt es natürlich schon eine Art "Angst", dass diese Länder irgendwann vollständig von anderen Staaten kontrolliert werden. Das war auch ein Grund, warum wir das Album zuerst "Fear" nennen wollten, aber dann haben wir uns doch für eine positive Message entschieden. Man muss die Herausforderungen, die kommen werden, annehmen und ihnen trotzen. Wir wollen,dass die Menschen in Griechenland sich nicht verstecken.", kommentiert Bob.

Redakteur:
Peter Kubaschk

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