DOOMSWORD: Interview mit Deathmaster

01.01.1970 | 01:00

Die italienischen Undergroundhelden von DOOMSWORD haben mit "Resound The Horn" zum zweiten Mal ein kraftvolles, episches Doom-Metal-Album auf das bangende Volk losgelassen und dürften damit jeden wahren Metaller begeistern. Klar, dass ich da Kreativkopf, Sänger und Gitarrist Deathmaster mit einigen Fragen per Datenleitung auf den Leib rücken musste. Viel Spaß dabei!


Peter:
Gratulation zu dem sehr guten neuen Album. Wie ist Dein Urteil über "Resound The Horn"?

Deathmaster:
Als erstes möchte ich mich für das Interview bedanken. Leute wie ihr halten den Metal am Leben!
Zurück zum Interview... Wir sind wirklich zufrieden mit "Resound The Horn". Die Produktion ist gut, die Musik ist noch besser. Wir denken wirklich, dass wir damit einen ziemlichen Erfolg erreichen können, der unsere entsprechend Arbeit würdigt.

Peter:
Wie war das Feeling beim Entstehungsprozess des Werkes?

Deathmaster:
Ich wollte einfach meinen musikalischen Traum verwirklichen. Ich habe gefühlt, dass es an einer Band mangelt, die epischen Heavy Metal definiert. Also haben das DOOMSWORD getan. Wir repräsentieren eine Ausnahmeerscheinung und wurden so zum Kult, da es keine Band in der italienischen Szene, wenn nicht sogar weltweit, gibt, die einen ähnlichen Stil hat wie wir.

Peter:
Wie sind die Reaktionen auf "Resound The Horn" bisher?

Deathmaster:

Die sind völlig unglaublich! Wir trauten unseren Augen nicht, als wir all die Reviews lasen, welche uns so oft fast die Höchstpunktzahl gegeben haben.
So war es wirklich überall. Wir haben ausschließlich bessere Reviews bekommen. Manchmal frage ich mich, ob wir solchen Noten würdig sind.

Peter:
Warum hat es so lange gedauert bis ihr "Resound The Horn" eingespielt hattet?

Deathmaster:
Wir hatten eine Menge Probleme. Vor allem mit dem Line-Up. In den drei Jahren verließ Guardian Angel (Gitarrist) die Band und ich entschied selber zu singen, so dass ich Nightcomer mitteilen musste, dass es keinen Platz in der Band mehr für ihn gibt.

Peter:
Habt ihr diese "Battle-Lyrics", weil sie Teil des traditionellen Heavy Metal sind? Oder seid ihr einfach geschichtlich sehr interessiert?

Deathmaster:
Wir sind schon lange leidenschaftliche Geschichtsfans. Und wir schreiben über diese Schlachten auf eine andere Art und Weise als die meisten anderen Bands. Wir haben etwas sehr tragisches in unseren Texten und feiern den Moment des Todes als den epischsten. Wir sprechen nicht über Ruhm ohne auch von Schmerz zu berichten. Wir sind überzeugt davon, dass die Realität viel näher an unseren Ideen ist als dieses Geschwätz von den langhaarigen Kriegern mit reinem Herzen, die Millionen von Feinden zur Strecke bringen.

Peter:
Wie denkst Du mit etwas Abstand über Euer Debüt?

Deathmaster:
Ich bin immer noch davon überzeugt, dass es ein wirklich gutes Album ist. Es hat seine eigene Atmosphäre und hat uns den Status einer Kultband eingebracht. Klar, es ist nicht perfekt, aber es war ganz sicher etwas völlig neues in der italienischen Szene. Das ist auch der Grund, warum ich so davon überzeugt bin, dass es in der Zukunft auch als Kultalbum betrachtet wird.

Peter:
Wie kommt es, dass eine italienische Band diese keltische Atmosphäre und Einflüsse hat?

Deathmaster:
Das liegt daran, dass wir aus einem Teil Italiens kommen, der viel mehr mit der keltischen als mit der romanischen Kultur verbunden ist. Der Name unserer Region bedeutet soviel wie "Region bei den Alpen bewohnt von den Kelten". Und wir fühlen uns dieser Tradition zugehörig. Viel mehr als der typisch italienischen Tradition.

Peter:
Warum hat Guardian Angel die Band verlassen?

Deathmaster:
Er hat einfach die Metal-Szene für immer verlassen. Er hat seine Meinung zur Musik verändert. Es war also eine freundschaftliche Trennung.

Peter:
Wer ist Guardian Angel II (der neue Gitarrist – d. Verf.)? Was hat er vorher gemacht? Und warum hat er nicht sein eigenes Pseudonym bekommen?

Deathmaster:
Er ist Gitarrist von TIME MACHINE (entweder Joe Taccone oder Gianluca Ferro – d. Verf.) und hat schon auf dem Debüt einige Solos eingespielt. Er heißt Guardian Angel II, weil wir die WARLORD-Tradition weiter führen wollen. Dort hieß die Sänger ja auch Damien King und Damien King II. (leider haben nun WARLORD selbst mit der Tradition gebrochen – d. Verf.)

Peter:
Wieso benutzt ihr überhaupt Pseudonyme?

Deathmaster:
Wir mögen die Idee nicht Rockstars oder so was ähnliches zu werden. Wir wollen die Musik sprechen lassen anstelle unserer Gesichter. Wir wollen einfach nicht, dass unsere Musik eine physische Identität bekommt. Diese mystische Aura, die uns bisher umgibt, ist der Grund, warum Menschen unseren Zugang zur Musik würdigen. Jeder kann sehen, dass wir die Band sind, die am weitesten vom Musikbusiness entfernt ist.

Peter:
Wie kamt ihr in Kontakt mit Dragonheart Records?

Deathmaster:
Wir sind schon seit dem Release unseres Demos in Kontakt und sie wussten es schon zu schätzen, auch wenn sie meine Vocals nicht so sehr mochten. Wir blieben über die Jahre in Kontakt und nach der Veröffentlichung des Debüts entschieden sie sich einen Deal mit uns zu machen, auch weil Enrico von Dragonheart einer unserer größten Fans ist.

Peter:
Können wir eigentlich eine DOOMSWORD-Tour erwarten? Und wenn ja, mit welchen Bands?

Deathmaster:
Live zu spielen würde bedeuten, dass wir diese mystische Aura zerstören, die wir uns erarbeitet haben. Also haben wir beschlossen nicht live zu spielen.
Jetzt haben wir aber das Angebot bekommen mit MANILLA ROAD hier in Italien zu spielen und das wäre natürlich eine große Gelegenheit für uns, da wir MANILLA ROAD wie Götter verehren. Jetzt denken wir darüber nach doch live zu spielen. Wie das dann aussehen würde, kann ich allerdings nicht sagen.

Peter:
Ihr scheint ziemlich stark von den 80ern beeinflusst zu sein. Was fasziniert Dich so an den 80ern? Und was denkst Du über die aktuelle Metalszene?

Deathmaster:
Ich bin schon ein ziemlicher 'old-school-guy', aber ich bin nicht nur von den 80ern fasziniert. Ich bin fasziniert von jeder Art Musik, die als gut empfinde. Das ist Grund warum meine Lieblingsband z.B. WARLORD und CANDLEMASS sind, aber auch SOLSTICE oder SKULLVIEW. Die heutige Szene ist überflutet von Bands, die versuchen berühmt zu werden und dabei alle gleich klingen. Aber es gibt immer noch einige Gruppen, die ihren eigenen Stil und Sound haben. Ich liebe Bands wie SOLITUDE AETURNUS, THUNDERSTORM, SKULLVIEW, SOLSTICE, TWISTED TOWER DIRE, SLOUGH FEG und DOMINE.

Peter:
Wie würdest du "True Metal" definieren?

Deathmaster:
Purer Heavy Metal, der von Herzen kommt ohne irgendwelche Businessgedanken.

Peter:
Was denkst Du, wenn Fans sagen, dass DOOMSWORD Kult sind?

Deathmaster:
Ich fühle mich, als wäre ein Traum wahr geworden. Denn unser Ziel war es immer großartige Metalalben zu veröffentlichen und als Kultband angesehen zu werden.
Es ist aber auch eine Art Bürde, denn so sind DOOMSWORD dazu verdammt immer nur Kultalben zu veröffentlichen, sonst sind wir gleich Verräter. Und ich denke, dass es nicht so leicht ist deine Fans mit jedem Album zufrieden zu stellen.

Peter:
Was sind Deine Ziele mit DOOMSWORD?

Deathmaster:
Wir wollen nur das bekommen, was wir auch verdient haben und dessen würdig sind. Wir können nicht davon träumen von unserer Musik zu leben. Das ist eine unmögliche Aufgabe für eine Band die über Wikinger, Kelten und den Tod singt.

Peter:
Was denkst Du über Online-Magazine?

Deathmaster:
Es ist ein guter Weg, um die Metalheads auf dem laufenden zu halten, weil sie immer sehr aktuell sind. Der einzige Nachteil ist, dass man sie nicht zu Hause sammeln kann.....

Peter:
Abschließend noch ein paar Worte an eure Fans?

Deathmaster:
Danke für den Support in den letzten Jahren. Ohne euch könnten DOOMSWORD nicht leben. Stay Heavy!

Redakteur:
Peter Kubaschk

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