DEEP PURPLE - Hard Road - The Mark I Studio Recordings 1968-69

30.08.2014 | 07:58

Die 1960er und 1970er waren eine andere Zeit, auch wenn man auf die Anzahl von Veröffentlichungen schaut. Und auch wenn die legendäre Mark I-Besetzung von DEEP PURPLE lediglich 15 Monate Bestand hatte, brachten es Evans, Blackmore, Simper, Lord und Paice auf stattliche drei Alben. Nachdem Evans und Simper dann die Band verließen und durch Gillan und Glover ersetzt wurden, schrieben DEEP PURPLE mit der noch legendäreren Mark II-Formation letztendlich Geschichte und hievten sich selbst mit eigener Kraft und Alben wie "In Rock", "Fireball" oder "Machine Head" schließlich auf den Thron der härteren Rockmusik. Doch all den anschließenden Erfolg hätte es ohne die Mark I-Besetzung wohl nie gegeben. Aus diesem Anlass stellt Networking-Media nun mit "Hard Road - The Mark I Studio Recordings 1968-69" einen musikalisches Leckerbissen der Superlative zur Verfügung.

 

Wie der Titel schon verrät, konzentriert sich diese schmucke Aufklappbox auf die ersten drei Studioalben von DEEP PURPLE. Sowohl das Debüt "Shades Of Deep Purple" als auch "The Book Of Taliesyn" und "Deep Purple" sprudelten schon damals vor unglaublicher Kreativität und Tatendrang und haben nach unglaublichen 45 Jahren nichts an Klasse einbüßen müssen.

 

 

 

 

Die Mark I-Besetzung:

Gesang: Rod Evans, Gitarre: Ritchie Blackmore, Hammond-Orgel: Jon Lord, Bass: Nick Simper, Schlagzeug: Ian Paice

Die Zeitreise beginnt mit "Shades Of Deep Purple", das in zwei verschiedenen Versionen und verschiedenen Artworks in dieser Box erscheint. Das Album kommt als Stereo- und Mono Mix daher, wurde mit sieben Bonusstücken, darunter einem Outtake ('Shadows'), einer Instrumentalversion von 'Love Help Me', einem alternativen Take ('Help'), sowie einigen Remixen, aufgemotzt und hat mit 'Hush' und 'Kentucky Woman' sogar einige Uralt-Perlen im Gepäck, die sich auch heute noch in der einen oder anderen Setliste der Briten verirren. Dieses Album bzw. diese Formation sollte den späteren Erfolgsweg ebnen. Liebe Leute, ihr bekommt hier die ersten Gehversuche des Heavy Metals, Hardrocks und Progrocks zu hören, was speziell die Nostalgiker ansprechen durfte. Sicherlich war noch längst nicht alles Gold, was glänzte, doch für ein Debüt, was in einer einziges, 18-stündigen Session aufgenommen wurde, ist "Shades Of Deep Purple", ob nun als Stereo- oder als Mono Mix, durchaus beachtlich. Und auch wenn der Psychedelic- und Blues-Einfluss am Anfang noch deutlich höher war als im weiteren Karriereverlauf, zaubern Nummern wie 'Mandrake Root' oder 'Hey Joe' (eins von insgesamt drei Fremdkompositionen auf dem Album) selbst mir jungem Hasen noch ein leichtes Grinsen ins Gesicht.

Shades Of Deep Purple (Mono Mix)
01. “And The Address”
02. “Hush”
03. “One More Rainy Day”
04. “Prelude: Happiness/I’m So Glad”
05. “Mandrake Root”
06. “Help”
07. “Love Help Me”
10. “Hey Joe”
11. “Shadows” (Album outtake)
12. “Love Help Me” (Instrumental version)
13. “Help” (Alternate take)

Shades Of Deep Purple (Stereo Mix)
01. “And The Address”
02. “Hush”
03. “One More Rainy Day”
04. “Prelude: Happiness/I’m So Glad”
05. “Mandrake Root”
06. “Help”
07. “Love Help Me”
08. “Hey Joe”
09. “And The Address” (2003 Remix)
10. “Hush” (1968 Monitor Mix)
11. “I’m So Glad” (2003 Remix)
12. “Hey Joe” (2003 Remix)

 

Das nächste Schmuckstück in der Mark I-Fundgrube ist "The Book Of Taliesyn", das ebenfalls in einem Stereo- und einem Mono Mix berücksichtigt wird und (zumindest auf der Stereo-Version) insgesamt fünf Bonusstücke bereithält. Nur wenige Monate nach der Debüt-Veröffentlichung gab es also in den letzten Atemzügen des Jahres 1968 den Nachfolger zu bestaunen. Abermals behält die Orgel Lords die Oberhand und erneut haben sich insgesamt drei Coverversionen ('We Can Work It Out', 'Kentucky Women', 'River Deep, Mountain High') auf dem Zweitwerk verirrt. Neben jenen gibt es aber auch speziell mit dem orchestralen 'Anthem', sowie dem Instrumental 'Wring That Neck' Eigenkompositionen zum Hin- und Aufhorchen. Aufgrund der sehr zeitnahen Veröffentlichung klingen "Shades Of Deep Purple" gefolgt von "The Book Of Taliesyn" wie aus einem Guss und sollten im weiteren Verlauf vom schlicht betitelten "Deep Purple" vollendet werden. Zu dem ursprünglichen Song-Septett gesellen sich ein instrumentales Outtake namens 'Playground' und dessen Remix, ein 2003er Remix von 'Kentucky Women', sowie ein Outtake von Mike Leander und Leon Russell ('Oh No No No') und die Single-Version von 'River Deep, Mountain High'. Man sieht, auch dieser Rundling hat verschiedene, seltene Köstlichkeiten im Angebot, die die Remastered-CD von 2000 nicht im Repertroire hatte.

The Book Of Taliesyn (Mono Mix)
01. “Listen, Learn, Read On”
02. “Wring That Neck”
03. “Kentucky Woman”
03. a. “Exposition”
03. b. “We Can Work It Out”
04. “Shield”
05. “Anthem”
06. “River Deep, Mountain High”

The Book Of Taliesyn (Stereo Mix)
01. “Listen, Learn, Read On”
02. “Wring That Neck”
03. “Kentucky Woman”
03. a. “Exposition”
03. b. “We Can Work It Out”
04. “Shield”
05. “Anthem”
06. “River Deep, Mountain High”
07. “Playground” (Instrumental outtake)
08. “Kentucky Woman” (2003 remix)
09. “Oh No No No” (Studio outtake)
10. “Playground” (Remixed instrumental outtake)
11. “River Deep, Mountain High” (US Single Edit)

 

Last, but not least: "Deep Purple". Das selbstbetitelte Drittwerk der Briten kam ein halbes Jahr nach "The Book Of Taliesyn" auf den Markt und bildet das letzte Album der Mark I-Besetzung, ehe Evans und Simper durch Gillan und Glover ersetzt wurden. Dieses Album zeigte erstmals konkret, wie der DEEP PURPLE-Mannschaft der Hardrock-Anzug stehen könnte. Und bei Stücken wie 'Chasing Shadows', 'Fault Line', 'The Painter' oder der Klassik-Hardrock-Mammutkombination 'April' dürfte auch dem Letzten klar geworden sein, dass sich hier Großes anbahnen würde. Auch wenn das Album viereinhalb Dekaden später in dieser Box nur in einer Stereo-Version erscheint, bekommt es mit insgesamt acht Zusatztracks (drei davon bis dato unveröffentlicht!) das wohl üppigste Upgrade. 'Emmaretta' und 'The Bird Has Flown' kommen in jeweils zwei verschiedenen Versionen daher und werden von 'Why Didn’t Rosemary?', einem frühen Instrumentaltake, dem 2003er Remix von 'Blind', einem weiteren Instrumental namens 'Lalena', sowie dem ersten 'April'-Teil unterstützt. So gibt es auf dem letzten Mark I-Album insgesamt 16 Lieder, die jedes DEEP PURPLE-Nostalgieherz höher schlagen lassen.

Deep Purple (nur Stereo Mix)
01. “Chasing Shadows”
02. “Blind”
03. “Lalena”
04. “Fault Line”
05. “The Painter”
06. “Why Didn’t Rosemary?”
07. “Bird Has Flown”
08. “April”
09. “Emmaretta” (2012 Stereo mix - previously unreleased)
10. “The Bird Has Flown” (Early version, 2012 stereo mix - previously unreleased)
11. “Why Didn’t Rosemary?” (Early instrumental take - Previously unreleased)
12. “Blind” (2003 Remix)
13. “Lalena” (Instrumental)
14. “April (Part 1)” (Single B-side)
15. “Emmaretta” (Original single A-side)
16 . “The Bird Has Flown” (Original US single B-side)

 

Wer also nach dieser kleinen Zeitreise auf den Geschmack gekommen ist, sollte nicht allzu lange mit dem Kauf von "Hard Road - The Mark I Studio Recordings 1968-69" warten. Aber auch Sammler und bisher eingefleischte Fans bekommen mit dieser Box die DEEP PURPLE-Vollbedienung und value for money! Ergänzt werden diese fünf liebevoll zusammengestellten Rundlinge durch ein 48-seitiges Booklet mit vielen raren Fotos und lesenswerten Hintergrundinformationen.

Auch wenn die Mark I-Besetzung von DEEP PURPLE am 4. Juli 1969 in Cardiff sein Ende fand, schafft sie es durch Networking-Media und dieser schönen Box noch einmal in die Gedächtnisse der Fanschar einer absoluten Rocklegende. Ihr wollt wissen, wie es zu den späteren Glanztaten gekommen ist und wie hoch damaliges Genie und Niveau schon lagen? Dann wünsche ich euch viel Spaß mit "Hard Road - The Mark I Studio Recordings 1968-69".

Redakteur:
Marcel Rapp

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