Königin der Wikinger
- Regie:
- Don Chaffey
- Jahr:
- 1966
- Genre:
- Abenteuer
- Land:
- Amerika
1 Review(s)
29.02.2004 | 16:01Nachdem Regisseur Don Chaffey schon reichlich Erfahrung im Bereich des actionbetonten Kostümfilms hatte sammeln können, (u.a. entstanden unter seiner Regie solch bekannte Streifen wie "Jason und die Argonauten" und "Eine Million Jahre vor unserer Zeit") wagte er sich 1966 an ein weiteres 'episches' Projekt und konnte für seinen neuen Film "Königin der Wikinger" auch eine kleine Starbesetzung aufbieten.
Don Murray , der schon in einigen Hollywood-Werken mitgewirkt hatte und sich vor der Produktion dieses Filmes gegen einen Weltstar wie Christopher Lee durchsetzen konnte, Andrew Kier ("Das grüne Blut der Dämonen"), Niall MacGinnis ("Der Fluch der Dämonen) und Donald Houston ("Sherlock Holmes` größter Fall") sind nur einige Namen, die Chaffey für seine Zwecke gewinnen konnte. Dazu kommt mit der hübschen Carita Järvinen als Hauptdarstellerin eine Frau ins Spiel, die ihre erotischen Reize voll ausspielen sollte. Ein Rezept, mit dem der Regisseur in der Vergangenheit schon positive Erfahrungen hat machen können.
Als letztes fallen natürlich noch die tollen Kostüme ins Gewicht, die den historischen Überlieferungen nachempfunden worden sind und auf jeden Fall Eindruck schinden können. Allerdings muss hier schon fast von Effekthascherei reden, da die optischen Reize das ein oder andere Mal von der weniger spektakulären Handlung ablenken.
Denn hier besteht auch der Schwachpunkt von "Königin der Wikinger", aber um dies zu veranschaulichen, gebe ich zunächst mal einen kurzen Überblick über das Geschehen:
Inhalt:
Der britische König liegt im Sterben, kämpft aber vor seinem Tod noch um die Unterzeichnung eines Vertrages, der dem britischen Volke und den Römern erlaubt, in Frieden gemeinsam über Großbritannien zu herrschen. Kurz nachdem dieser Vertrag in Kraft getreten ist, stirbt der König und seine Tochter Salina wird zum Missmut ihrer Schwester zur neuen Königin ernannt. Doch schon bahnen sich die ersten Konflikte an, denn die römische Brigade will eine öffentliche Bestattung des Königs verbieten. Dennoch lässt Salina eine Beisetzung im Rahmen einer Verbrennung anordnen, und stößt so auf ersten Unmut seitens des römischen Statthalters Justanian. Doch bei einer gemeinsamen Wildjagd können sämtliche Unstimmigkeiten geklärt werden. Justanian und Salina nähern sich infolge dessen immer mehr an und verlieben sich schließlich ineinander.
Octavian, ein römischer Feldherr, der unter dem Kommando des Statthalters steht, sieht diesen Entwicklungen mit Zorn entgegen und als er von der heimlichen Beziehungen der beiden führenden Personen erfährt, beschließt er, diese mit aller Macht zu unterbinden. Während eines Feldzuges von Justanian greift Octavian schließlich das Volk der Königin an und verstößt so gegen den Vertrag. Bei einem blutigen Gemetzel kommen viele britische Bürger um, und da Justanian von seiner Reise nicht zurückzukommen scheint, zögert Salina nicht lange und startet mit ihrem gesamten Volk einen Rachezug, bei dem Octavian's gesamte Streitmacht unterliegt.
Als Justanian von den Ereignissen im Gebiet der Wikingerkönigin erfährt, macht er sich sofort auf den Rückweg, um den schrecklichen Taten ein Ende zu setzen. Er versucht, mit seiner Geliebten zu verhandeln und bietet ihr an, sie vor ein faires römisches Tribunal zu stellen, wo sie und ihr Volk einen fairen Prozess wegen ihrer brutalen Rache bekommen sollen. Salina jedoch verlangt die Freiheit ihres Volkes, so wie sie im Vertrag ausgehandelt wurde und so kommt es zur finalen Schlacht zwischen Briten und Römern, bei der selbst auf die Liebe keine Rücksicht genommen wird.
Obwohl man an der schauspielerischen Leistung der Haupdarsteller nichts aussetzen kann, fehlt es dem Film ein wenig an Spannung, da man nahezu jede Szene vorhersehen kann. Gerade zum Ende hin, wo eigentlich der Höhepunkt sein sollte, flacht der Film etwas ab, nachdem er am Anfang doch einige überraschende Wendungen genommen hat. Trotzdem ist der Film speziell für Anhänger dieses Genres (nicht zuletzt aufgrund der tollen Kostüme) ziemlich sehenswert, auch wenn er sich nicht originalgetreu an den historischen Geschehnissen orientiert.
Das gilt im besonderen Fall für die DVD-Version (erscheint über Anolis/e-m-s) von "Königin der Wikinger", die mit einem gestochen scharfen Bild aufwarten kann, was für einen Film aus dieser Zeit alles andere als selbstverständlich ist. Auch der Ton, der wie üblich in Mono 2.0 gehalten ist, lässt in Hinblick auf das Alter des Streifens keine Wünsche offen.
Zusätzlich gibt es noch eine Dokumentation über verschiedene historische Kriegsszenarien, diverse Bildergalerien sowie die dazugehörigen Trailer.
Fazit: Auch wenn die Storyline zum Ende vorhersehbar scheint, sollten Freunde des Kostüm-Actionfilms mit "Königin der Wikinger" definitiv befriedigt werden.
- Redakteur:
- Björn Backes