Sword In The Moon
- Regie:
- Kim Eui-Seok
- Jahr:
- 2003
- Genre:
- Action
- Land:
- Korea
- Originaltitel:
- Cheongpung Myeongwol
1 Review(s)
18.06.2006 | 11:40Irgendwie ist es doch schade, dass die Filmlandschaft in Deutschland so sehr auf Hollywood-Produktionen ausgerichtet ist und deshalb Filme anderer Herkunft weder im Kino noch im Fernsehen groß Beachtung finden. Dabei gibt es gerade für asiatische Werke eine eingefleischte Fangemeinde, doch der Durchbruch auf breiter Ebene gelingt kaum einem Film. So geht es auch den meisten Filmen aus Korea, die oft durchaus großes Kino zu bieten haben. Zu diesen Streifen gehört auch Kim Eui-Seoks Produktion "Sword In The Moon", die mit großartigen Bildern, Kostümen, Farben und Kameraeinstellungen ein Szenario aus dem Korea des 17. Jahrhunderts auf die Leinwand projiziert.
In dieser Zeit der Kriege und Feldherren treten die Protagonisten Yun Kyu-yup (Cho Jae-Hyun) und Choi Ji-hwan (Choi Min-Su) in die Eliteeinheit "Sword In The Moon" ein und werden dort während der soldatischen Ausbildung zu Freunden, zu Blutsbrüdern. Danach wird Kyu-yup zu den Grenztruppen versetzt, während Ji-Hwan in die königliche Leibgarde einberufen wird. Als ein Kommandant aus Kyu-yups Regiment zum Putsch gegen den König aufruft, versucht Kyu-yup dem - in Loyalität zu seinem General - entgegen zu wirken. Doch er scheitert. Der Putschist droht ihm damit, dass er ihn und seine ganze Einheit töten lasse, wenn er ihm nicht den Kopf des Generals brächte und ihm fortan bedingungslose Treue schwöre. Kyu-yup sieht keine andere Wahl, als sich zu fügen. Er tötet den General und wird zum grausamen und umbarmherzigen Vollstrecker und Schwertmeister des Usurpators, der kurz darauf den legitimen König stürzt und sich selbst zum König ausruft. Dabei ist Kyu-yup in dem Glauben, dass sein einstiger Freund Ji-hwan bei der Verteidigung des alten Königs gefallen sei. Als jedoch kurz nach dem Putsch ein Minister des neuen Regimes nach dem anderen von einem Attentäter ermordet wird, hat Kyu-yup eine dunkle Vorahnung, die sich bald bewahrheiten soll: Ji-hwan hat überlebt und sinnt zusammen mit der Tochter des ermordeten Generals auf Rache. Kyu-yup muss sich nun entscheiden, ob er seinem abgepressten Eid dem neuen König gegenüber loyal sein oder der Stimme seines Herzens folgen soll.
Während der Film Kyu-yups Gefühlswelt und Zerissenheit sehr melodramatisch und intensiv dokumentiert, bleibt sein Freund und/oder Gegenspieler Ji-hwan leider über weite Strecken ein bisschen zu sehr im Dunkeln. Dadurch, dass überdies die Erzählung nicht linear vonstatten geht, sondern mit etlichen mehr oder minder verwirrenden Rückblenden versehen ist, wirkt "Sword In The Moon" zunächst etwas verwirrend und komplexer als er eigentlich ist. Bei aufmerksamem Zuschauen, erschließt sich die Geschichte jedoch sehr schnell. In einer durchaus fesselnden Mischung aus Martial-Arts-Film und Historienepos erzählt Regisseur Kim Eui-Seok von emotionaler Zerissenheit und dem Widerstreit zwischen Loyalität und Opportunismus, zwischen Mut zum Widerstand und der Klugheit der Anpassung. So haben wir es hier nicht mit einem Film zu tun, der Schwertkampf-Szenen als Selbstzweck darstellt, sondern der vielmehr gute Action und opulente Bilder mit einer Moral und einer schlüssigen Handlung verbindet, die auch Gewicht hat. Somit ist "Sword In The Moon" für Fans asiatischer Filmkunst definitiv empfehlenswert, sollte aber auch den Durchschnitts-Cineasten von der filmischen und dramaturgischen Qualität koreanischer Produktionen überzeugen können.
Ausstattung und technische Daten:
DVD-9
Tonformat: Dolby Digital 5.1
Sprache: Deutsch, Koreanisch
Bild: 16:9
RC2 / PAL
FSK: 16
Bonus: Making-of, Trailer, Fotoshooting
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle