Augustus
- Regie:
- Roger Young
- Jahr:
- 2003
- Genre:
- Drama
- Land:
- Deutschland, Italien, Spanien
- Originaltitel:
- Augustus
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04.01.2004 | 20:09In einer Reihe namens "Imperium" werden in den nächsten Jahren insgesamt sechs Monumentalfilme über die Geschichte des römischen Reiches produziert. Der erste Teil davon beginnt mit der Geschichte des Neffen Cäsars, über Augustus und dessen Machtübernahme und Herrschaft.
Weitere Filme über Persönlichkeiten wie Nero, Titus, Marc Aurel, Constantin und den Kampf von Rom folgen bis zum Jahr 2006.
Der Film "Augustus" beginnt mit einem missglückten Attentat auf den alten, gebrechlichen Augustus. Der Attentäter wird sofort getötet, dennoch es ist klar, dass Augustus nicht nur Freunde hat. Sein alter Freund und potentieller Nachfolger Agrippa, gleichzeitig Ehemann von Augustus' Tochter Julia, wird kurz darauf tot aufgefunden. Die Frage um die Nachfolge von Augustus wird somit immer schwieriger, zumal Livia, eine alte, etwas zwielichtige Gefährtin von Augustus gerne ihren eigenen Sohn Tiberius an der Macht sehen würde und insofern unumwunden Druck auf ihn ausübt.
Bei Gesprächen zwischen Augustus und seiner Tochter Julia entstehen Rückblenden, die den großen Teil des Filmes ausmachen. Hier erzählt Augustus von seinem Leben, dem gemeinsamen Kampf mit Cäsar für Rom, seiner Adoption als Sohn Cäsars, seinem Aufstieg als römischer Herrscher und den darauffolgenden Geschehnissen.
"Augustus" besticht durch die interessante Aufarbeitung der römischen Geschichte, die hervorragende Charakterdarstellung (u.a. durch Peter O'Toole und Benjamin Sadler) und die beeindruckenden Bildern aus längst vergangenen Tagen, die sich beispielsweise in imposanten Schlachten entladen. Das Spiel um Macht, Intrigen, Liebe und Tod wurde selten so fesselnd gestaltet wie hier. Neben den Beweggründen und Geschichten der einzelnen Charaktere wurde immer Wert auf historische Korrektheit gelegt. Durch die Rückblenden wird immer ein Bezug zur Gegenwart hergestellt, der nach und nach mehr Klarheit in die gegenwärtige Situation bringt. Im Vergleich zu bekannten aktuellen Hollywood-Adaptionen historischer Themen verzichtete man bei "Augustus" dankenswerterweise auf übertriebenen Pathos, künstlich hineingequetschte Liebesgeschichten und das Zurechtbiegen der Geschichte, um den Film interessanter zu machen.
Als Fazit bleibt eine klare Empfehlung: Selten war Geschichtsunterricht so anschaulich und mitreißend. Die umfangreiche Ausstattung der 2DVD-Box mit einer Dokumentation über Augustus und einem interessanten Making-Of des Films weiß ebenso zu überzeugen. Ein Stück Geschichte, das man gerne besitzt.
- Redakteur:
- Christian Debes