My Big Fat Greek Life
- Regie:
- Pamela Fryman, Peter Bonerz
- Jahr:
- 2003
- Genre:
- Komödie
- Land:
- USA
- Originaltitel:
- My Big Fat Greek Life
1 Review(s)
03.01.2004 | 13:56Nach dem mit Erfolg gekrönten Kinohit "My Big Fat Greek Wedding" beschloss man kurzerhand, die Geschichte von Toula, ihrem Mann Ian und ihrer griechischen Großfamilie in Serienform zu verbraten. Das ganze hört auf den Namen "My Big Fat Greek Life" und liegt nun in Form der ersten Staffel auf DVD vor. Schauspieler John Corbett, der den amerikanischen Lehrer Ian im erfolgreichsten Independent-Film aller Zeiten verkörperte, stand für die Serie nicht mehr zur Verfügung, wurde durch Steven Eckholdt ersetzt und hört jetzt auf den Namen Thomas.
Ungeachtet dessen fängt "My Big Fat Greek Life" genau da an, wo "My Big Fat Greek Wedding" aufgehört hat. Toula und Thomas kehren aus ihren Flitterwochen zurück und werden am Flughafen von ihrer Familie überrascht, die gleich eine Feier für sie organisiert hat. Dort überreicht ihnen Vater Gus das Hochzeitsgeschenk: Ein eigenes Haus gegenüber dem Familienrestaurant "Dancing Zorbas". Dass dort niemals Ruhe vor der griechischen Sippschaft herrscht, ist klar. Und somit ist ausreichend Stoff für sieben klischeegetränkte Folgen gegeben, die sich rund um die Familie mit all ihren Problemchen, Lebensweisheiten, kulturellen Differenzen und Liebenswürdigkeiten drehen.
Kurz und vernichtend gesagt ist "My Big Fat Greek Life" eine einzige Katastrophe. Über mangelnde Story und eingespieltes Tonbandlachen sehe ich als alter "Al Bundy"-Fan getrost hinweg, die geballte Ladung Langeweile und das Herumreiten auf vollkommen witzlosen Szenen macht es aber verdammt schwer, sich mehr als eine Folge am Stück anzusehen. Und wenn bei jedem noch so nichtigen, belanglosen Satz von Toula auf Knopfdruck Lachen eingespielt wird, das nach einer angetrunkenen Meute zur Faschingszeit klingt, die gerade den Witz ihres Lebens gehört haben, kann man nur noch entnervt aufgeben. "My Big Fat Greek Life" wirkt, als hätte man all die "komischen" Einfälle, die selbst für den Film zu flach waren, zusammengekehrt und in loser Reihenfolge eine Geschichte daraus konstruiert. Das Potential der Geschichte um den Nicht-Griechen Thomas, der in eine griechische Familie eintritt und sich mit den dortigen Gepflogenheiten auseinandersetzen muss, wurde bereits im Film "My Big Fat Greek Wedding" hinreichend ausgeschöpft. Was in der Serie geschieht, ist einfach nur planlos, künstlich, aus der Luft gegriffen und zusammenhanglos.
Der erste Fehler, der bei der Erschaffung der Serie begangen wurde, ist der, dass man auf die Zutaten des dazugehörigen Films vertraut hat: Dass diese Zutaten damals zum Erfolg verholfen haben, ist unbestritten. Dass die selben Zutaten heute jedoch, unter anderen Bedingungen, einem verlorengegangen Rezept und anderer Ausstattung zu einem Mahl führen, das selbst für den Abfluss zu schade ist, ist ebenso unbestritten. Eine flexiblere Story und neue Witze, auf denen man herumreiten kann, wären hier angebracht gewesen.
Der zweite Fehler liegt ganz klar in der Verwendung des Tonbandlachens: Diese Unsitte, die bei Serien wie "Eine schrecklich nette Familie" oder "Bill Cosby" zugegebenermaßen dazugehört, wirkt angesichts der maximal zum Schmunzeln anregenden Szenen und des inflationären Gebrauchs einfach nur deplaziert.
Fazit: Langweilig, öde, ermüdend... "My Big Fat Greek Life" ist nur schwer zu ertragen. Mögen wir von weiteren Staffeln verschont bleiben.
- Redakteur:
- Christian Debes