Mississippi - Fluss der Hoffnung
- Regie:
- Peter Hortin
- Jahr:
- 1995
- Genre:
- Drama
- Land:
- USA
- Originaltitel:
- The Cure
1 Review(s)
11.12.2003 | 16:00Story
Dexter ist elf Jahre alt und hat sich bei einer Bluttransfusion mit dem HIV-Virus infiziert. Trotz anfänglicher Scheu entwickelt sich zwischen dem intelligenten Jungen und seinem schüchternen Nachbarn Erik eine intensive Freundschaft. Während Eriks Mutter ihrem Sohn den Kontakt zu Dexter verbietet, unterstützt dessen Mama die Beziehung. Als die beiden Jungen in einer Zeitung lesen, daß ein Wunderheiler in New Orleans ein Mittel gegen die Immunschwäche gefunden haben will, reißen sie von zu Hause aus. Mit einem selbstgebauten Floß treiben sie den Mississippi hinunter, um zu dem vielversprechenden Mediziner zu gelangen. Eine Fahrt im Schatten des Todes, die den beiden das größte Geschenk des Lebens macht: Freundschaft.
Kommentar
Einfach nur ergreifend. Ganz klar, man sollte bereit sein, sich auf den Film einzulassen und natürlich auch Gefühle zuzulassen. Dann aber wird der Film einen bewegen. "Mississippi - Fluss der Hoffnung" zeigt, mit welchen (teilweise einfach saudummen) Vorurteilen jemand zu kämpfen hat, der an AIDS erkrankt ist. Darüber hinaus ist der Kerninhalt des Films natürlich die Freundschaft zwischen Dexter und Erik.
Zu sehen, wie diese Freundschaft langsam und zaghaft entsteht, sehr schnell fest und innig wird und schließlich mit Dexters Tod ein tragisches Ende nimmt geht einem sehr nahe.
Man merkt dem Film an, dass das Zielpublikum bei den 'ab Sechsjährigen' beginnt, denn in vielen Bereichen gibt der Dialog zwischen den Hauptakteuren einfach keinen Tiefgang her, der gerade in Bezug auf das sensible Thema durchaus möglich gewesen wäre.
Dies ändert aber nichts am Unterhaltungsfaktor dieses Films. Kaum jemand wird die DVD fröhlich nach dem Abspann in die Hülle zurückstecken, aber nach den knapp 98 Minuten hat er zumindest einen einfach wunderschönen Jugendfilm gesehen, über zwei abenteuerlustige Jungen, eine Freundschaft und eine tödliche Krankheit.
Der bereits 1995 gedrehte Film ist ein sehr gefühlvolles Drama und eine der interessantesten und innovativsten Herangehensweisen an die AIDS-Problematik. Die beiden Hauptdarsteller sind übrigens ebenfalls keine Unbekannten mehr: Joseph Mazzello, der den Dexter spielt, war u.a. bereits in "Jurassic Park" und "The Lost World: Jurassic Park" zu sehen. "Erik"-Darsteller Brad Renfro dürfte vielen aus der Grisham-Adaption "Der Klient" bekannt sein.
Absolut sehenswerter Film, keineswegs nur für Kinder und Jugendliche.
- Redakteur:
- Sebastian Hirschmann