Sleepover Nightmare
- Regie:
- Boon Collins
- Jahr:
- 2004
- Genre:
- Horror
- Land:
- USA
1 Review(s)
09.12.2005 | 07:09Was wissen wir über Teenie-Slasher? Ausflüge ins Ferienlager oder Partys enden für viele tödlich. Beischlaf sowieso. Die Mädels schreien ohne Ende. Die Jungs auch. Der Killer trägt gerne Overall und schleicht durchs Unterholz. Mehrere der Pubertierenden erwischt es auf der Suche nach dem Freund/der Freundin. Der Zuschauer weiß schon, bevor der Film angefangen hat, wie er enden wird. Spannung kommt nie auf. Und da sich das alles schon tausendmal bewährt hat, dachte sich Boon Collins: "Mensch, die Geburtstagsfeier von Opa Heinrich habe ich mit meiner Zwei-Euro-Kamera doch super für die Nachwelt festgehalten. Ich glaube, ich fahre mal zur nächsten Highschool und locke ein paar naive Kids mit dem Versprechen einer großen Filmkarriere in meinen Pick-up. Dann eiern wir ganz locker zum nächsten See und ich lasse sie machen, was sie immer tun: eine Party feiern. Während sie fröhlich vor sich hin tanzen, halte ich einfach die Kamera drauf und lasse meinen grimmig guckenden Bruder Fred ab und an durchs Bild stolpern. Das wird ein Spaß. Ich glaube, ich werde richtig berühmt."
Was der gute Boon Collins in seinem grenzenlosen Tatendrang vergaß, war, dass außer ihm – und vielleicht Fred – keine Sau Spaß an dem finalen Auswurf haben würde. Und eigentlich dachte ich, dass in einen Film nur eine begrenzte Anzahl an Klischees passt und er irgendwann einfach "voll" ist. Aber "Sleepover Nightmare" setzt wirklich fast neue Maßstäbe. Da wären beispielsweise die Charaktere: Es gibt den aufgeblasenen Möchtegern-Macker; den Loser, der eigentlich keiner ist; dessen Kumpel, der allerdings doch einer ist; die verwöhnte Schnepfe, welche die Party gibt; den Bekifften; und die Freundin des Mackers, die aber eigentlich den Loser, der keiner ist, gut findet. Herzlich willkommen in der Highschool-Komödienhölle! Aber halt: Wir befinden uns ja in einem Horrorfilm. Also gibt's zusätzlich auch den entlaufenen Irren. Dessen Motiv, die Teenies unsanft aus dem Tanzwahn zu reißen, ist so dermaßen beknackt, dass mir die Worte fehlen. Alles andere in diesem Film ist genauso stereotyp bzw. dämlich. Jede Einstellung, jede Kamerafahrt – falls man das so nennen kann –, jeder Dialog (halte mir bitte jemand die Ohren zu!) ist über alle Maßen ausgelutscht. G-R-A-U-E-N-H-A-F-T! Warum solch ein filmisches Desaster überhaupt veröffentlicht wird, ist schlicht nicht zu begreifen.
Zum Schluss möchte ich aber auch das Stück Lebenshilfe, das der Film bietet, nicht verschweigen. Falls ihr für die nächste Pool-Party noch die passende Anmache für eure Auserwählte braucht, hält "Sleepover Nightmare" einen ganz todsicheren Tipp parat: Ihr schnappt euch die Angebetete (ob's in anderen Geschlechterkonstellationen auch funktioniert, gilt es auszuprobieren) und hüpft mit ihr ins Schwimmbecken. Dann fragt ihr sie, ob sie mit euch – und an dieser Stelle musste ich zurückspulen, um mich zu vergewissern, dass der Begriff wirklich gerade an mein Ohr gedrungen war – "Poreiben" spielen will. Ja, richtig: "Poreiben". Also schubbert ihr euer Hinterteil fröhlich an ihrem. Da geht dann schon ordentlich die Post ab, und die Gute ist kaum noch zu halten. Der absolute Plattmacher kommt aber erst. Im nächsten Schritt verlangt ihr danach, das Ganze mit nacktem Hinterteil zu wiederholen. Sie ziert sich wahrscheinlich etwas, aber ihr legt einfach los und die Badehose ab. Und nun aufgepasst: Ihr nehmt jetzt die Buxe und drapiert damit euren Kopf. Genau: euren Kopf. Ihr legt euch das Ding schlicht und einfach auf die Rübe. Das war's. Das Mädel verfällt euch auf ewig. Nichts wird diese zarte Bande je zerstören können. Ich darf vielleicht noch sagen, dass mein Zustand in diesem Moment mit dem Wort "Wachkoma" sehr treffend umschrieben werden kann.
Pluspunkte von "Sleepover Nightmare"? Hauptdarstellerin Hayley Sales hat ein bisschen Ähnlichkeit mit Natalie Portman. Mehr is' nicht!
- Redakteur:
- Oliver Schneider