Dead Meat
- Regie:
- Conor McMahon
- Jahr:
- 2004
- Genre:
- Horror
- Land:
- Irland
1 Review(s)
22.11.2005 | 07:27Auweia, was für eine abgefahrene Idee. Cono McMahon hat sich in seinem Bestreben, einen 'etwas anderen' Splatterfilm abzudrehen, beim Thema "Rinderwahnsinn" bedient und die Krankheit dahingehend verwendet, um die Zombies in seinem aktuellen Streifen "Dead Meat" aufgrund einer Infektion mit dieser Krankheit aufmarschieren zu lassen. Was einerseits mal innovativ und eigenwillig klingt, verblasst aber leider dennoch aufgrund einer sehr dumpfen, überaus sinnlosen Handlung. Schade drum.
Story
Helena und Martin wollen ihren nächsten Urlaub mitten in der ländlichen Idylle Irlands verbringen. Doch ihre Fahrt ins Grüne endet in einer schrecklichen Tragödie: Martin überfährt auf dem Hinweg einen Mann mitten auf einer einsamen Landstraße. Das Unfallopfer ist jedoch kein gewöhnlicher Mensch mehr; er hat sich bereits mit der Rinderseuche infiziert und wandelte als Untoter durch die Gegend. Die Folge dessen muss auch Martin am eigenen Leib erfahren; der Überfahrene beißt Martin ein saftiges Stück Fleisch aus dem Hals und überträgt die Kuh-Krankheit auch auf ihn. Von da an flüchtet Helena vor den in der Nachbarschaft herumlungernden Untoten und findet bei ihrer Flucht in den Totengräber Desmond, mit dem sie gemeinsam ums nackte Überleben kämpft.
Viel Blut, massig Zombies, aber keine echte Handlung - das ist der erste und auch bleibende Eindruck, den "Dead Meat" hinterlässt. Der Streifen ist bestenfalls B-Trash, der hauptsächlich von den verschiedenen Schlacht-Szenarien zehren möchte, aber selbst in diesen Momenten wenig spektakulär, geschweige denn spannend wird. Warum "Dead Meat" also beim Fantasy-Filmfest 2005 der Publikumsrenner war, ist mir ein Rätsel; vielleicht hatten die Kritiker ja schon den ein oder anderen Whiskey intus und hielten den Film für eine Comedy-Sendung ...
Wie auch immer; 80 Minuten lang sieht man nur daherlaufende Zombies, eine recht seltsam emotionale, flüchtende Helena, die aber glücklicherweise nicht ganz so schlecht gespielt wird, und einen ziemlioch suspekten Totengräber, der sich seiner untoten Opfer mit seiner Schaufel entledigt und dabei vielleicht für die einzigen kultigen Momente in diesem wild zusammengestellten, chaotischen Szenario sorgt.
Ansonsten ist der Streifen nicht mal für Hardcore-Splatter-Fans interessant, es sei denn, man ist schon so abgestumpft, dass einem die heftigen Blutspritzer und die zugegeben gar nicht mal so schlecht inszenierten Brutalo-Effekte ausreichen, um sich stimmungstechnisch hochzuschaukeln. Der echte Zombie-Fanatiker hingegen wird sich hier maximal ein müdes Lächeln abringen oder sogar direkt vor Schrecken mit dem Kopf schütteln.
Bei der Aufarbeitung hingegen weiß die DVD durchaus zu überzeugen, gerade im Hinblick auf das qualitativ sehr hochwertige Bild, das mit sehr klaren Farben aufwarten kann. Zudem erfreut sich die visuelle Darstellung einer enormen Schärfe und einem Reichtum an Kontrasten. Dem hat der Sound aber leider nicht viel entgegenzusetzen. Die zahlreichen blutigen Action-Szenen werden nie entsprechend in Szene gesetzt, und die zahlreichen Möglichkeiten, die dts-Untermalung auszukosten, nie wirklich genutzt.
Das Bonusmaterial geht indes in Ordnung. Ein kurzes Making-of namens "Mad Cows and Zombies" zeigt in Kurzfassung die Entstehungsgeschichte des Films und der dazugehörigen Idee. Außerdem gibt es in Form von "Brain Eater" einen weiteren Kurzfilm aus diesem Genre, der mir fast noch besser gefällt als der Hauptfilm.
Fazit
"Dead Meat" ist ein sehr trashiger und insgesamt recht dröger Splatter/Zombie-Streifen, der vor lauter Blut und Effekten ganz vergisst, eine logische Handlung aufzubauen. Daher ist das Ganze auch nur für diejenigen interessant, die den vollkommenen Blutrausch brauchen und sonst gar nichts anderes sehen wollen. Da dieses Zielpublikum aber (hoffentlich) nur aus einer geringen Zuschauerzahl besteht, wird er mit Sicherheit auch zu Recht nur wenige Liebhaber finden.
- Redakteur:
- Björn Backes