Second Name - Dein Name sei Tod
- Regie:
- Paco Plaza
- Jahr:
- 2003
- Genre:
- Thriller
- Land:
- Spanien
- Originaltitel:
- El Segundro Nombre
1 Review(s)
28.09.2003 | 01:03Der junge spanische Regisseur Paco Plaze drehte in der Vergangenheit bereits einige Kurzfilme ab, hat sich aber über die Landesgrenzen hinaus noch keinen Namen machen können. Ob sich dies mit seinem ersten größeren Filmprojekt "Second Name - Dein Name sei Tod" in irgendeiner Weise ändern wird, bleibt abzuwarten.
Basierend auf dem Roman "Pakt der Väter" von Ramsy Campell ist "Second Name" ein recht komplexer, in vielen Abschnitten auch sehr verwirrender Film geworden, der besonders nach den ersten zwanzig Minuten sehr anstrengend wird.
Doch kommen wir erst einmal zur Grundstory:
Der Vater der 25-jährigen Daniella begeht völlig überraschend und ohne jegliche Vorzeichen Selbstmord. Für die junge Frau bricht eine Welt zusammen, hat sie doch in ihrem Vater, der sie fast alleine großgezogen hat, einen lebenslustigen, liebevollen Mann gesehen, dessen unbegreiflicher Tod für Daniella viele Fragen aufwirft.
Die Tochter möchte den Tod ihres Vaters nicht einfach so stehen lassen und macht sich eigenständig an Ermittlungen, um den rätselhaften Selbstmord aufzuklären. Doch es dauert nicht lange, bis der nächste Skandal auftritt: Des Vaters Leiche wird aus dem Grab geraubt und wenige Zeit später ziemlich verstümmelt in einer mit Müll zugekleisterten Nebengasse gefunden. In diesem Zusammenhang möchte ich gerne den Inspektor der Kriminalpolizei zitieren, der zum Raub der Leiche die folgenden Worte beisteuert: "Es können auch irgendwelche Kids gewesen sein, die ihre Heavy Metal-Platten rückwärts hören". Einen Kommentar spare ich mir...
Daniellas Spur führt zu einem gewissen Tobi Harris, mit dem ihr Vater kurz vor dessen Tod noch in Kontakt stand. Wie sie später herausfindet, handelt es sich bei besagtem Harris um einen mehrfachen Mörder, der ganz nebenbei in seiner Wohnung einzelne Fotos von Daniella beherbergt, die erst wenige Tage alt sind.
Für die junge Dame steht fest, dass Harris für den Selbstmord verantwortlich ist, und sie versucht, auch die Polizei davon zu überzeugen. Die zeigt sich aber von Daniellas Ausführungen wenig beeindruckt.
Im weiteren Verlauf ergibt sich jedoch noch eine völlig andere Gruppe von Verdächtigen. Daniella stößt auf eine Sekte, die sich auf den heiligen Abraham bezieht und ihre Erstgeborenen tötet, um so einen verdienten Wohlstand zu erlangen. Außerdem bekommt die Frau Bilder von verschiedenen anderen Mordopfern zugesteckt, die anschienend auch in ein ähnliches Komplott verwickelt sind.
Inwiefern die Sekte mit den Morden zu tun hat, welche Rolle Daniellas psychisch kranke Mutter spielt und inwiefern Harris in die ganze Geschichte verwickelt ist, möchte ich hier noch nicht verraten. Allerdings ist es auch gar nicht so einfach, dem Geschehen bis zu diesem Zeitpunkt zu folgen, da einfach keine Spannung aufkommen will.
Die Vermischung von einzelnen Horror-Elementen mit einem gewissen Anspruch lässt jede Dramatik vermissen, so dass "Second Name" speziell im mittleren Abschnitt recht belanglos wirkt und erst zum überraschenden Ende hin wieder interessanter wird. Leider ist dies viel zu spät, um diesem Film eine Empfehlung auszusprechen, woran das beigefügte Bonusmaterial dieser DVD garantiert auch nicht viel ändern wird. Hier werden Interviews mit Darstellern und dem Regisseur, Trailer und Szenen vom Set gezeigt, die aber nicht über das mäßige Filmmaterial hinwegtäuschen können.
Fazit: "Second Name" erscheint optisch als mysteriöser vielversprechender Horrorfilm, scheitert aber an der langweiligen Story und den eher durchschnittlichen schauspielerischen Leistungen.
- Redakteur:
- Björn Backes