Warlock III - Das Geisterschloss
- Regie:
- Eric Freiser
- Jahr:
- 1999
- Genre:
- Horror
- Land:
- USA
- Originaltitel:
- Warlock III - The End Of Innocence
1 Review(s)
01.04.2005 | 09:15Was alles so an einem frühen Morgen in einem Studentenwohnheim passieren kann: Die hübsche Studentin Kris (Ashley Laurence) wacht am Anfang von "Warlock III - Das Geisterschloss" in den Armen ihres Freundes auf und bekommt einen Anruf: Ein Historiker meldet sich und teilt ihr mit, dass ihre Familie eigentlich ein Haus besitzt, das demnächst weggerissen werden soll. Ob sie denn nicht vorher noch einmal vorbeikommen wolle, fragt er. Natürlich will Kris, schließlich ist sie eine Waise und wollte schon immer einmal wissen, wer sie eigentlich in diese Welt gesetzt hat. So fährt sie zu dem so genannten Miller-Haus, nicht ohne auf dem Weg dorthin fast eine alte Vettel zu überfahren - die faltige Oma droht: "Fahr' nicht dorthin". Vor Ort wirkt denn auch das Haus so, wie verwunschene Anwesen das in Horrorfilmen eben so tun: Staubig, knarzig, voller Schatten. Gerade wird es Kris so richtig unheimlich, da kommt ihr Freund vorbei, alle ihre Kumpels und Kumpelinen im Schlepptau. Gemeinsam räumen sie auf, die Angst verfliegt. Doch dann kommt Besuch: Ein Mann namens Phillip Covington schaut herein und gibt sich als Architekt aus. Bald schon ist die beste Freundin von Kris verschwunden, ihre restlichen Begleiter scheinen immer mehr in der Bann des unheimlichen Mannes zu fallen. Der vermeintliche Bauspezialist kommt nämlich direkt aus dem 17. Jahrhundert, ist der so genannte Warlock und will Kris dem Teufel opfern, damit Luzifer endlich die Weltherrschaft bekommt.
Diese Story hört sich dünn an? Ist sie auch. Denn eigentlich ist der gesamte Streifen "Warlock III - Das Geisterschloss" fast schon eine Beleidigung für den gesunden Menschenverstand, besonders das Ende strotzt nur so vor Logikfehlern. So bleibt Zeit für eine allgemeine Betrachtung: Bei dieser Art Film ist es immer wieder erstaunlich, was für blöde Diener sich Satan auf der Erde aussucht: So ist Warlock zwar mit tollen Kräften ausgestattet und könnte eigentlich jeden in der Teenager-Gruppe mit einem kleinen Fingerschnipps töten, hat es aber trotzdem nötig, zwischen den Jugendlichen erst aufwendig zu intrigieren, um den Film unnötig in die Länge zu ziehen. Die Grusel-Szenen der "Handlung" reichen dabei von klischeemäßig flackernden Lampen bis hin zu langen Gängen, sind also so vorhersehbar wie die Wahrscheinlichkeit, dass es auch morgen noch irgendwo auf der Welt regnet. Zwischendurch lässt Regisseur Eric Freiser natürlich auch ein paar Blutstropfen vergießen, doch sehen die zugehörigen "Gore"-Effekte einfach nur Mitleid erregend aus, unfreiwillig komisch wäre eine weitere Beschreibung. Dazu kommen noch ein paar SM-Szenen, die ebenso belanglos wie unpassend dem Film noch einen Thrill mehr zu geben versuchen. Lediglich einige Kameraeinstellungen sind ganz passabel, auch die DVD besitzt ein nettes Menü und gute Qualität, aber auch dies kann den Streifen an sich nicht vor der Bruchlandung retten. So gleicht "Warlock III - Das Geisterschloss" einer Freakshow mit unbedarften Darstellern und Dialogen, die jenseits von Gut und Böse liegen - klingt grausam und ist auch so ...
- Redakteur:
- Henri Kramer