Armitage III - Dual-Matrix
- Regie:
- Katsuhito Akiyama
- Jahr:
- 2002
- Genre:
- Trickfilm
- Land:
- Japan
1 Review(s)
23.02.2005 | 07:44Bauherren, aufgepasst! Naomi Armitage und Ross Sylibus betreten die Erde. Im Nachfolger des Weltklasse-Animes "Armitage III - Poly-Matrix" haben die beiden Hauptfiguren ihren Namen geändert, ihre Tochter Yoko gezeugt und eine glückliche kleine Bilderbuch-Familie auf dem Mars gegründet. Alles scheint perfekt. Doch schon zu Beginn der knapp 90 Minuten "Armitage III - Dual-Matrix" wird Naomi von ihrer Existenz als eigentlich illegale und menschlich fühlende Roboterfrau eingeholt. Auf der Erde brechen nämlich in einem Antimaterie-Kraftwerk laut den offiziellen Medien derbe Roboterunruhen aus. Doch Naomi Armitage merkt, dass dieser Aufstand auch mit ihr und ihrem Leben als "Third"-Roboter zu tun hat. Hals über Kopf verlässt sie Kind und Mann, um auf dem blauen Planeten ein bisschen herumzustöbern. Die Erde in Form von Chicago entpuppt sich jedoch als ähnlich ungastlicher Ort wie der Mars, dunkle Straßenzüge und jede Menge Ganoven bestimmen das Bild. Die bildhübsche Robo-Lady findet zwischen all diesem Schmutz heraus, dass die Rebellion in dem Werk nur dazu diente, Beweismaterial über Forschungen und Entwicklungen für neue "Thirds" zu vertuschen. Hinter diesem Komplott steckt der Vorsitzende der Earth Robot Union, Demitrio Mardini. Der irre Bösling plant, die "Thirds" für eine Armee neu zu erschaffen. Dazu möchte er an Naomi Armitages Daten gelangen - schließlich ist sie mit ihren Gefühlen mehr als nur eine perfekte Kopie eines Menschen. Ross und Yoko sind inzwischen auch zur Erde gereist; Ross soll als Abgesandter des Mars bei einer Konferenz für die Rechte der Roboter stimmen. Dies passt Demitrio jedoch überhaupt nicht, er nimmt Töchterchen Yoko als Geisel. Und plötzlich stehen vor Naomi Armitage noch gefährlichere Gegner: zwei perfekte seelenlose Kopien ihrer selbst ...
Schon die Story verrät, dass die "Dual-Matrix" etwas einfacher als die "Poly-Matrix" gestrickt ist. Während nämlich der Vorgänger noch existenziell-philosophische Fragen nach dem Wesen des Menschseins stellte, sind solche Überlegungen bei "Armitage III - Dual-Matrix" zugunsten einer stringenten Action-Story nahezu ausgeklammert. Dies verleiht dem Film eine gewisse Oberflächlichkeit. Dennoch ist es kein schlechter Streifen, im Gegenteil. Denn die Abenteuer von Naomi Armitage und ihrer Familie auf der Erde sind durchweg spannend, die Handlung bewegt sich dynamisch auf einen Höhepunkt zu und besitzt zudem noch überraschende Wendungen. Die Energie der Geschichte wird von dem an THE PRODIGY erinnernden Cyberpunk-Soundtrack famos unterstützt. Und so hangeln und kämpfen sich die Helden von Actionszene zu Actionszene, riesige Fassaden gehen effektvoll und wunderbar gezeichnet zu Bruch. Spätestens mit dem Auftauchen der beiden Replikanten erreicht die Dramatik der Handlung ihren Höhepunkt und verharrt dort bis Filmende - die beiden Spiegelbilder von Naomi Armitage wirken so kalt und gefühllos, als wären sie grade direkt einem der Terminator-Streifen entstiegen. Damit ist "Armitage III - Dual-Matrix" die durchaus gelungene Fortsetzung eines genialen Konzepts. Doch ob die Idee um die Armitage und die "Thirds" nun noch mehr Filme verträgt? Eher nein ...
p.s.: Die DVD ist im Gegensatz zu "Armitage III - Poly-Matrix" mit wesentlich mehr Extras bestückt, so zum Beispiel einem etwa 17-minütigen "Making of ..." Feine Sache!
- Redakteur:
- Henri Kramer