Locals, The
- Regie:
- Greg Page
- Jahr:
- 2003
- Genre:
- Horror
- Land:
- Neuseeland
- Originaltitel:
- Locals, The
1 Review(s)
02.01.2005 | 08:05Eigentlich wollte Grant ja gar nicht auf den Ausflug mit. Als sein Kumpel Paul morgens bei ihm in der Wohnung steht, würde Grant das Wochenende lieber im Bett verbringen und sich nach der Trennung von seiner Freundin im Selbstmitleid suhlen. Doch Paul lässt keine Entschuldigung gelten und so sind die beiden wenig später auf dem Weg in Richtung Meer und Strand, um zu surfen, zu saufen und möglichst Sex zu haben. Auf der Fahrt durch's neuseeländische Niemandsland begegnen ihnen Kelly und Lisa, zwei attraktive Blondinen auf dem Weg zu einer Party. Unter der Bedingung, dass die Jungs mit dem heißen Reifen der Mädchen mithalten können, laden sie Paul und Grant zu der Party ein. Die Verfolgungsjagd endet für die beiden Männer aber schnell im Straßengraben und die Frauen sind auch nicht mehr zu finden. Auf der Suche nach Hilfe werden Paul und Grant Zeugen eines Mordes und einiger obskurer Ergeinisse und finden sich direkt selbst auf der Abschussliste und auch ansonsten ist irgendwie nichts mehr, wie es sein sollte ...
Anscheinend genügt es nach Ansicht mancher Verantwortlicher schon, mit einem erfolgreichen Regisseur, in diesem Fall HdR-Regisseur Peter Jackson, die nationale Herkunft zu teilen, um einen sehenswerten Film zu produzieren. Anders kann ich mir nicht erklären, dass diese Tatsache auf dem Cover des Films extra hervorgehoben wird.
Nein, so einfach ist es natürlich nicht, aber fangen wir von vorne an.
"The Locals" stammt also aus Neuseeland und ein Großteil des Hypes um diesen Film stammt ebenfalls aus seiner Heimat. Angesichts dessen, dass man mit Neuseeland manches verbindet, aber wohl niemand ernsthaft überragende Filme, ist diesem Hype gegenüber große Skepsis angebracht.
"The Locals" bietet 85 Minuten durchaus gänsehauterzeugenden Horror mit einem --- ACHTUNG SPOILER im Rest des Satzes --- Ende, wie man es ähnlich schon aus "The 6th Sense" oder "The Others" kennt.
Es gelingt dem Film durchaus, Spannung zu erzeugen und den Zuschauer zu fesseln. Die Atmosphäre, der gesamte Spannungsaufbau, ist dabei leider das Lobenswerteste am Film. Sowohl Storyline als auch die Leistung der Darsteller als auch die Regiearbeit bleiben hinter der Atmosphäre zurück.
Die Geschichte ist nicht wirklich neu, das Ende nur bedingt überraschend.
Die Darsteller, abgesehen von Peter McCauley, der den Bösewicht spielt, sind im Wesentlichen neuseeländische "Größen", die außerhalb der Heimat bestenfalls wirklichen Hardcore-Filmfreaks bekannt sein dürften. Die Darstellung bewegt sich dabei auf der gesamten Bandbreite zwischen "unglaubwürdiger Schauspielschüler" und "überzeugender Horrorfilmdarsteller".
Den größten Haken stellen aber Regie und Kameraarbeit dar. Völlig grundlos scheint die Kamera am Ende mancher Szenen auf einem "leeren" Bild stehen zu bleiben, an anderer Stelle aber wird das Geschehen aus einem absolut ungünstigen Blickwinkel eingefangen. Erstaunlich ist, dass all das trotz allem der Atmosphäre nur bedingt oder gar nicht abträglich ist.
"The Locals" ist durchaus interessant für Fans von Filmen irgendwo zwischen B-Movie- und Hochglanz-Hollywood-Horror. Wer sich mit der hin und wieder sehr amateurhaften Mache und der nicht immer überzeugenden Darstellung arrangieren kann, dürfte durchaus gut unterhalten werden.
Auf der DVD von SunFilm Entertainment befindet sich der Film in deutscher wie englischer Sprache, letzteres im Format DD 5.1, ersteres in den Formaten DD 5.1, DTS und Dolby Surround 2.0. An Bonusmaterialen finden sich der Audiokommentar des Regisseurs, Interviews mit Regisseur und Darstellern, ein Blick "Behind the Scenes" und diverse Trailer.
- Redakteur:
- Sebastian Hirschmann