Bestien lauern vor Caracas
- Regie:
- Michael Carreras
- Jahr:
- 1968
- Genre:
- Horror
- Land:
- Großbritannien
- Originaltitel:
- The Lost Continent
1 Review(s)
07.12.2004 | 07:48Eigentlich sind die Hammer-Studios ja für erstklassige Horrorstreifen bekannt, man denke nur an die Verfilmungen der "Dracula"-Geschichten oder an die Abenteuer von Frankenstein. Weiterhin sind bekannte Gestalten wie zum Beispiel Rasputin (mit einem grandiosen Christopher Lee) in der Hammer-Edition zu tadellosen Filmehren gekommen; der Name versprach also stets Qualität. Diesem Standard kann "Bestien lauern vor Caracas", eine britische Produktion aus dem Jahre 1968, jedoch zu keiner Sekunde standhalten, was nicht nur an den enttäuschenden Leistungen der doch recht gut besetzten Schauspielergarde liegt, sondern auch an der stumpfsinnigen, spannungsarmen Handlung.
Story:
Das Frachtschiff Carita sticht mit einer bunt zusammengewürfelten Mannschaft, von der aber niemand weiß, dass der Kapitän eine illegale, höchstexplosive Ladung mit an Bord hat, in See. Darüber hinaus plant dieser, sich im Anschluss an diese Fahrt ins Ausland abzusetzen, da er sich vom Verkauf des Sprengstoffes ein lukratives Geschäft verspricht. Die Crew bekommt jedoch Wind von den Plänen ihres Anführers und startet eine Meuterei, die in einem Hurrikan schließlich darin endet, dass die Passagiere das Schiff verlassen müssen und infolge dessen Gefahr laufen, auf hoher See zu verhungern.
Doch es kommt ganz anders; die gekenterten Boote laufen schon nach kurzer Zeit auf Land und treffen dort wieder die Besatzung des Schiffes. Doch das ist noch nicht alles; auch irgendwelche seltsamen Kreaturen haben sich auf der Insel breitgemacht und bedrohen die gestrandeten Menschen. Nacheinander fallen die Passagiere gigantischen Monsterkrabben, menschenfressende Algen und spanischen Konquistadoren zum Opfer und scheinen auf der Insel ausweglos gefangen zu sein.
Bewertung:
Mal abgesehehen davon, dass die Effekte (vor allem die Monster) in ihrer Darstellung äußerst billig und vollkommen unrealistisch erscheinen und daher auch ziemlich peinlich wirken, zeichnet sich "Bestein lauern vor Caracas" noch durch viele weitere lächerliche Einzelheiten aus. Die gläubigen Konquistadoren, die ein Kind als Oberhaupt haben, geben Anlass zu unfreiwilligen Lachkrämpfen, die Dialoge sind teilweise einfach nur einschläfernd und auch der Handlungsstrang ist dermaßen langweilig und uninspiriert, dass man sich schon nach wenigen Minuten sehnlichst auf das Ende freut. Dass selbst die deutsche Filmdiva Hildegard Knef in ihrer Rolle völlig versagt, passt da ganz gut ins Bild. Und das kann man auch von den übrigen Protagonisten behaupten, die zum größten Teil schon in weitaus erfolgreicheren Produktionen mitgewirkt haben, allen voran Eric Porter, der in seiner Rolle als Kapitän mehr als nur enttäuscht.
Eigentlich bleibt am Ende dann auch nur festzuhalten, dass "Bestien lauern vor Caracas" eine dröge Actionklamotte mit einer peinlichen, fast schon sinnlosen Handlung und völlig überbewerteten Schauspielern ist, die das gute Image der Hammer-Studios beschmutzt und auch für Freunde des betonten B-Movies nichts zu bieten hat. Im Gegenteil, dass der Film abschließend auch noch als Horrorvariante von Jules Verne's "Die geheimnisvolle Insel" beschrieben wird, grenzt schon fast an eine Beleidigung.
- Redakteur:
- Björn Backes