Auch die Engel essen Bohnen
- Regie:
- E. B. Clucher
- Jahr:
- 1973
- Genre:
- Action
- Land:
- Italien/Spanien/Frankreich
- Originaltitel:
- Anche gli angeli mangiano fagioli
1 Review(s)
04.12.2004 | 08:34"Auch die Engel essen Bohnen" ist nicht der einzige Film, den Drehbuchautor und Regisseur E. B. Clucher mit Bud Spencer abgedreht hat, jedoch ist es der einzige in der Serie, bei dem Bud Spencer ohne Terence Hill auskommen muss. Seinen Part übernimmt Guliano Gemma, der den beliebten Frauenhelden aber nur bedingt gut ersetzen kann, da seine Sprüche und auch seine Ausstrahlung bei weitem nicht so grandios sind wie diejenigen von Terence Hill. Trotzdem gehört "Auch die Engel essen die Bohnen" zu den besten Filmen aus der Frühphase des bärtigen Prügelknaben und ist zudem noch einer der wenigen, in denen Bud Spencer noch mit 'normalem' Gewicht zu überzeugen weiß.
Story:
In den frühen 30er-Jahren verdient sich der Catcher Charlie sein Geld im Ring bei einigen Gelegenheitskämpfen, muss sich dabei aber immer dem Willen der Mafia beugen, die vorher klar festsetzt, wer den jeweiligen Kampf gewinnen soll, um so bei den Wetten fett abzustauben. Eines Tages beschließt Chralie, bei diesen Schaukämpfen nicht mehr länger mitzumachen und entzieht sich den dubiosen Geschäften.
Da Charlie in seinen Kämpfen immer eine Maske aufgezogen hatte, wird er später auf der Straße nicht mehr wiedererkannt; lediglich der Kleingannove Sonny, der Charlie mal beim Umkleiden beobachtet hat, kennt die wahre Identität des kräftigen Mannes.
Daher schließt er sich auch mit ihm zusammen, um mit ihm als Team das ganz große Geld zu machen - jedoch greifen die beiden dabei auf illegale Mittel zurück und schließen sich dem Mafiaboss Angelo an, der Sonny und Charlie schließlich als Geldeintreiber und Killer einsetzt. Doch die beiden Kleinkriminellen sind ihrem Job trotz ihrer Fähigkeiten als schlagkräftiges Duo nicht gewachsen und bringen ziemlich schnell die New Yorker Unterwelt durcheinander - bis sie schlussendlich erneut mit der Mafia in Konflikt geraten.
"Auch die Engel essen Bohnen" bietet alles, was man sich von einem Bud-Spencer-Film erhofft, soll heißen: flotte und furztrockene Gags, haufenweise Prügeleien, eine relativ ansehnliche Story und einen Hauptdarsteller in Höchstform. Immer wieder sind die Lachmuskeln gefordert, und das liegt nicht alleine an den Sprüchen eines Bud Spencer, sondern auch an seiner Mimik und Gestik, für die er seit jeher bekannt ist. Ein Höhepunkt ist die Szene, in der er an einem Passanten vorbeigeht, welcher ihn nach Feuer für seine Zigarette fragt. Bud antwortet schlicht und einfach 'nein', nimmt dem Passanten die Zigarette ab und steckt sie sich selber in den Mund - genial!
Eine andere Sache, die noch erwähnt werden sollte, ist die in anderen Streifen kaum wahrzunehmende Brutalität. Klar, Schlägereien gehören zum guten Ton in den Bud-Spencer-Filmen, kompromisslose Schießereien jedoch nicht - deshalb ist die Altersfreigabe mit 16 Jahren auch völlig in Ordnung, während ich eine solche bei vergleichbaren Filmen für unnötig halte.
Bleibt zuletzt die Rolle von Guliano Gemma, über die man sich als eingefleischter Fan streiten kann. Im Prinzip spielt er genau den Part, den ein Terrence Hill ansonsten immer übernimmt, jedoch weitaus weniger überzeugend, streckenweise sogar ziemlich arrogant. Mir persönlich wäre Hill jedenfalls lieber gewesen, aber wie gesagt, darüber kann man sich nun streiten.
Seit kurzem ist "Auch die Engel essen Bohnen" im Vertrieb von e-m-s als DVD erhältlich, jedoch mit einigen Mängeln. So ist das Bild doch recht schwammig und teilweise extrem unscharf ausgefallen; da hätte man sicher aus der Originalversion mehr herausholen können. Auch der Ton ist ziemlich hölzern, was sich vor allem bei den Geräuschen in den einzelnen Schlägereien bemerkbar macht. Bonusmaterial war auch nicht viel zu erwarten, so dass neben den üblichen Features nicht viel geboten wird.
Daher ist das Fazit auch schnell geschrieben: Film hui, digitale Aufarbeitung pfui!
- Redakteur:
- Björn Backes