Dark Star
- Regie:
- John Carpenter
- Jahr:
- 1974
- Genre:
- Science-Fiction
- Land:
- USA
1 Review(s)
02.11.2004 | 20:06Vielen ist John Carpenter lediglich als Regisseur solch großartiger Horror-Produktionen wie "Vampire" und "They Live" bekannt. Andere schätzen den Mann für die berühmt-berüchtigte "Haloween"-Reihe, die ihm seinerzeit den Durchbruch in der internationalen Filmbranche bescherte. Doch nur wenige wissen, dass sich der gute Herr zum Anfang auf dem Science-Fiction-Sektor versucht, und dort auch sein Debüt "Dark Star" abgeliefert hat. Das ist jetzt genau 30 Jahre her, und aus gegebenem Anlass wird dieser Film nun quasi zum Jubiläum neu auf DVD aufgelegt, wofür Genre-Fans sicherlich mehr als dankbar sind, wird "Dark Star" doch vor allem bei Anhängern solcher Filme wie "Kampfstern Galactica" seit jeher als Kult verschrieen.
Story:
Vier Astronauten befinden sich auf einer zwanzigjährigen Dienstreise durch die Galaxis und sprengen auf ihrem Weg durch das Universum sämtliche instabilen Planeten in die Luft, da sie ihnen auf ihrer Reise sonst im Weg stehen würden. Den Sinn und Zweck ihrer Mission hat ihnen ihr Kommandant von Anfang an verschwiegen, doch fragt auch kein Besatzungsmitglied nach dem 'Warum' oder 'Wieso' dieses Einsatzes. Und da eben dieser Kommandant seit einigen Jahren tot ist, sind die vier Weltraumchaoten völlig auf sich alleine gestellt und müssen sich mit den seltsamsten Problemen herumschlagen. So hat man zum Beispiel einen sogenannten Exoten, ein kleines rundes Etwas, das wohl eine Mischung aus Tier und Pflanze sein soll, mitgenommen, welches jedoch plötzlich quertreibt und einen Teil der Besatzung angreift. Außerdem kämpft man schon länger gegen das Problem des aufgebrauchten Toilettenpapiers an. An anderer Stelle muss einer Atombombe die Frage nach dem Sinn ihrer Existenz beantworten. Als diese aber am Ende beschließt, in zwanzig Minuten zu detonieren, laufen den seltsamen Personen auf dem Schiff "Dark Star" schließlich die Zeit und die problemlösenden Ideen davon und nach zwanzig Jahren sieht man sich zum ersten Mal mít einer tatsächlichen Notsituation konfrontiert.
Bewertung:
"Dark Star" hat sicherlich von allem etwas: der Film verfügt über einen recht satirischen Aufbau, teilweise recht trashig anmutende Spezialeffekte (hier verweise ich noch einmal auf den eben beschriebenen Exoten, für den man anscheinend einen aufblasbaren Wasserball verwendet hat) und eine Story, die eigentlich gar keine ist. Aber gerade das ist das Spezielle an "Dark Star". Man darf erst gar nicht versuchen, die Handlung als solche ernst zu nehmen, sondern muss sich einfach auf die kitschige Atmosphäre und manche zunächst sinnlos erscheinende Situation einlassen, und schon wird man das Ganze nicht nur als Kult, sondern auch als gelungene Parodie der damals aufkeimenden Science-Fiction-Sachen abfeiern.
Auf jeden Fall hat "Dark Star" irgendwas Besonderes, und auch wenn ich nicht wirklich in der Lage bin, herauszufinden, was das im genauen ist, so muss ich doch eingestehen, dass mich der Film derart gefesselt hat, dass ich ihn mir auch noch ein weiteres Mal angesehen habe, um manche Details besser zu verstehen und für mich selber einen Sinn zu finden.
Komisch ist die Sache schlussendlich zweifelsohne, doch wie gesagt, wer den nötigen Humor mitbringt und auf trashige Science-Fiction-Action steht, an dem wird "Dark Star" sicherlich nicht spurlos vorübergehen.
- Redakteur:
- Björn Backes