Yin-Yang Master, The
- Regie:
- Yojiro Takita
- Jahr:
- 2001
- Genre:
- Fantasy
- Land:
- Japan
- Originaltitel:
- Onmyoji
1 Review(s)
01.11.2004 | 20:44Im Fantasy-Bereich sind die asiatischen Produktionen den europäischen ja seit jeher um einiges voraus, auch wenn speziell in Japan und Hongkong eine Menge Durchschnittsware produziert wird. Nimmt man aber solch tolle Geschichten wie die "A Chinese Ghost Story"-Reihe als Maßstab, die in ihrer Heimat zu Recht zum großen Kassenschlager avanciert ist, dann wird mal wieder deutlich, dass man in Fernost ein weitaus besseres Gespür für Mysteriöses und Aussergewöhnliches hat, als auf unserem Kontinent.
"The Yin-Yang Master" ist ein weiterer solcher Erfolgshit und wird mit solch großen Worten wie "Japans Antwort auf 'Der Herr Der Ringe'" beworben, was jedoch, wie sich nachher noch unmissverständlich herausstellen soll, völlig übertrieben dargestellt ist, denn dem letzten Streifen von Yojiro Takita fehlt noch so einiges, um es mit DEM Meilenstein der neuzeitlichen Filmgeschichte aufzunehmen.
Story:
Im mystischen Japan des Mittelalters wird die Erde nicht nur von Menschen sondern auch von Dämonen, Göttern und anderen Fabelwesen bevölkert. An ihrer Spitze stehen die spirituellen Priester, die sogenannten Yin-Yang Meister, die allesamt über magische Kräfte verfügen und mit deren Hilfe sie das Gleichgewicht auf der Erde sicherstellen. Doch eines Tages wird die Kraft dieser Zaubermeister auf eine harte Probe gestellt, denn eine Gruppe von machtgierigen Hexenmeistern versucht, den Thronfolger mit einem dämonischen Fluch zu beschwören und auf diese Weise selber das Zepter an sich zu reißen. Seimei, der wahrscheinlich stärkste und mächtigste Yin-Yang Meister kann dies gerade noch verhindern und den erkrankten Thronfolger retten, doch sieht er sich fortan den finsteren Mächten der Hexenmeister als Gegner ausgeliefert. Er macht sich fortan mit seinem Freund und Lehrling Hiromaki auf, um den schrecklichen und mysteriösen Feinden das Handwerk zu legen und so das Gleichgewicht in Japan wiederherzustellen.
Bewertung:
Man muss "The Yin-Yang Master" von zwei verschiedenen Seiten betrachten. Da wäre zum einen mal die äußere Erscheinung, die vor allem aufgrund der tollen Kostümauswahl mal wieder äußerst lobenswert ist. Andererseits muss man dies gerade in dieser Sparte Film mittlerweile als Grundvoraussetzung betrachten, auch wenn ich sagen muss, dass die Kleider in diesem Film wirklich außerordentlich ansehnlich sind.
Dann kommen wir aber direkt auf die Geschichte an sich zu sprechen, und diese zeichnet sich leider durch eine arg dröge, fast schon langweilige Handlung aus. Jedenfalls gibt es innerhalb der insgesamt 112 Minuten nur wenige Momente, bei denen man wirklich so etwas wie Spannung verspürt. Es passiert zwar eine ganze Menge, doch wirkt fast jede Handlung in sich sofort abgeschlossen, und manchmal ist der rote Faden im Verlauf des Handlungsstrangs so dünn, dass man überlegen muss, warum der Film nicht schon früher beendet wird.
Weiterhin sind die Dialoge bei "The Yin-Yang Master" äußerst flach ausgefallen. Natürlich muss man berücksichtigen, dass die Asiaten ihren ganz eigenen Humor haben, doch kommt dieser in so vielen anderen Produktionen weitaus besser und vor allem origineller zum Tragen, so dass man von den kaum lustigen Sprüchen von Seimei schon sehr schnell genervt ist.
Als Letztes muss ich auch noch Kritik im Hinblick auf die Special Effects loswerden. Wieder einmal ausgehend vom Klassiker "A Chinese Ghost Story" sind die Effekte bei "The Yin-Yang Master" im direkten Vergleich äußerst dürftig, wobei mir besonders die Darstellung der Dämonen und Geister missfällt, die schon fast billig wirkt.
Am Ende gibt es dann doch noch einige Pluspunkte, nämlich für die tolle Kameraführung und die großartige Verbindung von Bild und Ton auf der DVD-Version, welche dieser Tage über e-m-s erschienen ist. Doch insgesamt kann als dies nicht darüber hinwegtäuschen, dass "The Yin-Yang Master" von den Klassikern seines Genres meilenweit entfernt ist und der Vergleich mit "Der Herr der Ringe" schon fast wie eine Beleidigung für das Original anmutet.
- Redakteur:
- Björn Backes