Alien vs. Predator
- Regie:
- Paul W.S. Anderson
- Jahr:
- 2004
- Genre:
- Horror
- Land:
- USA
2 Review(s)
03.12.2005 | 01:29Was macht man bloß, wenn man an Ideenarmut leidet und trotzdem Kohle scheffeln will? Richtig man schnappt sich ein paar bekannte Figuren aus Buch, Film oder anderen Quellen und schustert daraus eine neue Geschichte zusammen. Manchmal erfolgreich, oft jedoch fabriziert man damit Murks hoch zehn. Im Jahre 2004 beschloss Fox, zwei der fiesesten Spezies aus dem eigenen Fundus aufeinander losgehen zu lassen. Dabei ist das alles nicht neu, denn schon Dark Horse Comics (u. a. "Batman") kam schon Anfang/Mitte der Neunziger auf den gleichen Trichter. Als Spin-off des Themas wurde auch der PC in den Zwist einbezogen. Zwei AVP-Games ließen Zockern und Freunden des Ego-Shooter-Genres das Blut in den Adern gefrieren. Jetzt ward es wohl langsam Zeit, die Kinoleinwand zum Kriegsschauplatz der Kult-Außerirdischen zu erklären. Immerhin sind ausgefeilte Filmtricks heutzutage ja fast für'n Äppelken zu haben. Unlängst sind nun die DVD-Versionen auf die Käufer losgelassen worden.
Vorgeplänkel
Die Antagonisten bestehen aus den vielleicht beliebtesten Hard-to-kill-Viechern, welche die neuzeitliche Filmgeschichte zu bieten hat. Der insektoide Xenomorph des Schweizer Illustrators H.R. Giger, der 1979 erstmals die Besatzung eines Raumfrachters (und gleichsam die Kinobesucher) terrorisierte, ist mittlerweile das Sinnbild für den Begriff "Alien" geworden. Da ein Monster aber selten allein kommt, gesellten sich in den Fortsetzungen gleich massenhaft von den vermehrungsfreudigen Biestern hinzu, welche Sigourney Weaver ihr weiteres (filmisches Ab-)Leben zur Hölle machten. Organisiert wie ein Ameisenstaat, hat jedes Alien-Nest, das etwas auf sich hält, auch eine mächtige Königin aufzubieten, als wären die flinken Arbeiterinnen und Kriegerinnen nicht schon schlimm genug. Okay, wenigstens sind die Drohnen doof wie Hupe.
Potente Säure als Blut, zwei stahlharte Gebisse, ein ebenso harter Panzer, messerscharfe Klauen und ein übler Mehrzweck-Schweif sind ihre (Bio-)Waffen. Zu allem Überfluss können Aliens sich auch an Wänden und Decken fortbewegen wie unsereins beim Waldspaziergang. Dabei ist es aber gerade das interessante, für Menschen stets tödliche Brutverhalten, welches zu den berühmtesten Albträumen und Ekelszenen der Filmgeschichte zählt. Mit anderen Worten: Wenn auch nur ein einziger dieser Kameraden in der Gegend herumbandust, ist selbst eine dicke Wumme kein Garant für das Überleben. Besser ist, man kann sich von Scotty ganz schnell, ganz weit wechbeamen lassen. Ansonsten wird dieser Tag mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit sehr, sehr ungesund.
Es sei denn, man gehört zur Spezies der Predatoren. Hünenhafte, interstellare Kopfjäger, die bis an die vier Kiefergreifer mit Hightech-Schnickschnack bewaffnet und von einem seltsamen Krieger-Ethos nebst perfidem Humor beseelt sind. Ein lustig-listiger Tarnschild, diverse Klingenwaffen, Plasma-Schulterkanonen, Speere und Netzwerfer sind nur ein paar der Gemeinheiten, die ihnen helfen, an begehrte Jagdtrophäen zu kommen. Schädel nämlich, wahlweise mit oder ohne Wirbelsäule dran. Kopfjäger ist hier absolut wörtlich zu verstehen. Besonders gern tauchen die Sportsfreunde alle paar hundert Jahre auf unserem netten Planeten auf und jagen bevorzugt renitente Homo sapiens. Viel Feind - viel Ehr'. Obschon die Wahl der Waffen Menschen gegenüber ziemlich unfair ausfällt.
Zuallererst lernte das Publikum auch nur einen einzelnen Vertreter dieser Gattung kennen, der Arnie und seiner Söldnertruppe 1987 im südamerikanischen Urwald die Camo-Hosen ordentlich stramm zog. Bis sich der Weltraumrüpel zu guter Letzt dem Gouvernator doch geschlagen geben musste und sich selbst nuklear aus der peinlichen Affäre zog. In Teil 2 durfte sich Danny Glover einige Jahre später blutige Backpfeifen im Großstadtdschungel einfangen. Dieser Predator war noch durchtriebener und zudem besser ausgerüstet als sein Kumpel, kam allerdings nicht mehr dazu, seine nukleare Selbstzerstörungsladung zu zünden. Na ja, er hat's versucht und der Wille zählt bekanntlich. Ein kleines Easter Egg schlug hier die Brücke zu den Giger-Aliens. Wer gegen Ende von "Predator II" genau hinsieht, bemerkt unter den Trophäen des Predators den abgetrennten Kopf eines Xenomorphen.
Zur Story
Was als augenzwinkernder Gag eines übermütigen Filmemachers begann, führte nun zu einer eigenen Storyline. Wir befinden uns im Jahre 2004 (das heißt, wer die Langfassung anwählt, macht zunächst einen kleinen Abstecher nach 1904) in den eisigen Gefilden der Antarktis. Ein Beobachtungssatellit der Weyland Company ortet eine unerklärliche Wärmequelle tief unter dem Eispanzer. Weitere Scans lassen darauf schließen, dass sich dort unten eine riesige Pyramide befindet. Erbauer: unbekannt. Seltsamerweise weist die Baustruktur sowohl ägyptische und südamerikanische als auch kambodschanische Züge auf. Alle drei vergangenen Hochkulturen haben bekanntlich Pyramiden besessen, doch hier sind alle Stile in einer einzigen vereint. Und was hat eigentlich die plötzliche Strahlung zu bedeuten? Irgendetwas muss im Inneren getriggert worden sein. Was, von wem und warum? Unbekannt. Noch.
Der umtriebige und sterbenskranke Milliardär Charles Bishop Weyland hat seine Kohle mit bahnbrechenden Erfindungen in der Kybernetik gemacht. Ansonsten ist dem ollen Knaben, der schon alles hat, ziemlich langweilig. Da er eine fortschrittliche Technologie in der Pyramide mutmaßt (womit er natürlich nicht schlecht liegt), trommelt er kurzerhand ein international zusammengewürfeltes Team aus Spezialisten für eine Expedition zusammen. Er begibt sich als Chef sogar höchstselbst mit auf das Abenteuer. Die Gruppe besteht aus Archäologen verschiedener Fachrichtungen, einer erfahrenen Bergsteigerin und einem Bohr-Team, welches einen Stollen zur Pyramide treiben soll. Allerdings ist das nicht nötig. Noch vor ihrer Ankunft nimmt ihnen jemand die Arbeit ab. Aus den Tiefen des Alls nagelt ein Raumschiff mittels Energiestrahl ein hübsches Loch ins Eis, bis hinunter zur Pyramide. Zufall?
Wohl kaum. Hier sind Predatoren zum fröhlichen Gang-Bang auf dem Weg. Besser gesagt, handelt es sich um drei Jugendliche der äußerst langlebigen Spezies, die sich in der Pyramide als erwachsene, galaktische Haudraufs bewähren sollen. Eine anspruchsvolle Mutprobe, wenn man bedenkt, auf wen sie dort unten zu treffen gedenken. Aliens natürlich. Erschwerend kommt für die außerirdischen Rotzlöffel hinzu, dass - einmal aktiviert - das Innere der labyrinthischen Pyramide alle zehn Minuten sein Aussehen ändert. Davon ahnen die tapsigen Menschenkinder jedoch nicht die Bohne, als sie sich durch den Schacht wuseln, das Bauwerk betreten, in Augenschein nehmen und versehentlich jenen Verschiebe-Mechanismus auslösen. Schon vorher hat die Alien-Königin fleißig Eier gelegt und die Facehugger klappern schon vor lauter Vorfreude mit den dürren Klammerfingern Applaus. Als auch noch die eigentlichen Hausherren der zu groß geratenen Geisterbahn eintreffen, gelangen die Menschen vollends zwischen die Fronten.
Inszenierung
Wie nicht anders zu erwarten, pflegt man zunächst ein gemächliches Story-Build-up, bis es zur Sache geht - sechs Filme (viermal Alien und zweimal Predator) haben uns gelehrt, wie man das macht. Leider verfällt auch AVP in dieses simple Strickmuster und unterscheidet sich in vielerlei Hinsicht nicht von seinen Vorgängern. Waren diese Elemente zum Spannungsaufbau früher einmal originell und haben das Publikum dazu verleitet, sich im Sitz festzukrallen, weiß man mittlerweile zur Genüge, was gebacken ist. Das Übliche eben. Nach dem Zehn-kleine-Negerlein-Prinzip (tatsächlich sind's hier zwölf) wird die Schar der Expeditionsteilnehmer mit schöner Regelmäßigkeit dezimiert. Mal von Aliens, mal von den Predatoren. Einerlei. Denn dass ein recht zerbrechlicher Organismus wie der eines Menschen keine wirkliche Schnitte gegen gleich zwei der fiesesten Spezies der Galaxis hat, dürfte jedem einleuchten.
Was AVP von seinen Cousins unterscheidet, ist die Gleichgültigkeit gegenüber dem Schicksal der Opfer. War man sonst darauf bedacht, dass es dem Zuschauer um jeden gekillten Menschen irgendwie Leid tat, nutzt auch hier die halbstündige krude Vorgeschichte nicht, um einem die Teammitglieder irgendwie ans Herz wachsen zu lassen. Es wird zwar versucht, durch ein wenig Background-Geplänkel eine persönliche Beziehung und Sympathie zwischen Zuschauer und Figuren aufzubauen, doch das misslingt in weiten Teilen. Bis auf wenige Ausnahmen alles Dutzendgesichter. Ihre Figuren sind schon von der ersten Sekunde an zu potenziellem Kanonen- bzw. Alienfutter verdammt und gestempelt.
Lance Henriksen ("Alien II - Die Rückkehr") und Ewen Bremner ("Pearl Harbor", "Black Hawk Down") sind so ziemlich die einzigen halbwegs bekannten Gesichter des Ensembles. Was per se noch nicht heißen muss, dass der dreckige Rest der Laien-Schauspieltruppe aus No-Names zwingend schlecht sein muss. Das Drehbuch hat aber leider keinen Platz für akzeptabel ausgearbeitete Figuren, und auch gute Dialoge sind mit der Wärmekamera eines Predators zu suchen. So beschränkt sich sie schauspielerische Leistung der meisten Darsteller aufs schablonenhafte Dahinscheiden. Henriksen hat alias Milliardär Weyland einen recht ausgedehnten Cameo-Auftritt und ist das Bindeglied zur Alien-Reihe - er verkörpert in Alien II den Androiden Bishop, der Ripley am Ende rausboxt. Die Ersatz-Ripley dieses Film wird von Sanaa Lathan reinkarniert.
Welche Figur also am Ende übrig bleibt, dürfte somit von vornherein vollkommen klar sein. Spannend sind hierbei allenfalls Wetten bei einem geselligen Videoabend, in welcher Reihenfolge nun welcher der übrigen Darsteller das Essbesteck dauerhaft reichen muss. In dieser Vorhersehbarkeit, die sich durch den ganzen Streifen wie Kaugummi zieht, liegt auch die Crux. Da nutzen auch die ganzen versuchten Kunstgriffe nichts. Weder das Aufwärmen des bis zum Erbrechen mehrfach wiedergekäuten Finsternis-Klaustrophobie-Breis, noch, die Sache dadurch halbwegs interessant zu machen, dass es sich bei den Expeditionsteilnehmern diesmal nicht um bis Oberkante Unterlippe bewaffnete und ausgebildete Marines handelt, sondern um leidlich unbewaffnete Zivilisten.
Fast. Das Bohr-Team (das irgendwie auch noch mit Security-Aufgaben betraut ist) verfügt über automatische Waffen. Was auch immer man auf einer archäologischen Mission am sprichwörtlichen Arsch der Welt auch damit anfangen oder schützen will. Offenbar war man der Meinung, dass es für den Zuschauer wenig glaubhaft wäre, dass die Menschen - ohne potente Knarren - länger als schätzungsweise zehn Minuten gegen die übermächtigen Monster durchhalten würden. Also hat man unter recht fadenscheinigen Gründen wenigstens ein paar Typen mit modernen Schnellfeuer-Plempen in die Story gequetscht. Plausibler ist die Geschichte damit keineswegs geworden. Im Gegenteil, es wirkt zu konstruiert - wie so vieles.
Dass man dieses zusammengewürfelt wirkende Prequel mit etlichen Anspielungen und Hinweisen auf die anderen Filme gespickt hat, macht die Rezeptur auch nur geringfügig schmackhafter. Eine der originelleren Ideen ist die Verbindung zu den alten irdischen Hochkulturen. Inspiriert von grenzwissenschaftlichen Theorien, dass diese außerirdische Hilfe hatten, waren es für die Macher eben die Predatoren, welche sich dort schon vor tausenden Erdjahren weltweit mondäne Trainingszentren in Pyramidenform schufen und für ihre Jagdausflüge mit Giger-Aliens besiedelten. Weit hergeholt, doch eröffnet es den Production-Designern und Kulissenbauern die Möglichkeit, sich nach Herzenslust kreativ (und nur vom Budget begrenzt) austoben zu zu dürfen.
Die Mischung aus ägyptischer, aztekischer und kambodschanischer Stilrichtung kombiniert mit predatorischen und xenomorphischen Motiven ist tatsächlich gelungen. Die Sets sehen gut aus, was im Übrigen auch für den Rest der Tricktechnik gilt. Die Keilereien insbesondere zwischen Predatoren und Aliens sind überaus sehenswert und gut in Szene gesetzt. Bemerkenswert an dieser Stelle, dass der Großteil davon nicht - wie zu erwarten wäre - im Rechner entstand, sondern old school per Animatronics und anderen klassischen Techniken bzw. realen Schauspielern in aufwändigen Kostümen erzeugt wurden. Selbstverständlich kann ein solches Action-Spektakel nicht ohne CGI auskommen, und es sind immer noch genug Einstellungen von Kollege Computer beigesteuert oder wenigstens frisiert. In Sachen Tricks, Ausstattung und Choreographie kann AVP in der Tat Punkte gutmachen.
Ein weiterer Posten auf der Haben-Seite ist der knackige Sound. Hier haben die Tonleute einen exzellenten Job abgeliefert, sowohl was die Geräuscheffekte als auch deren Abmischung angeht. Leider kann die lobenswerte Akustik die dürre Handlung und den 08/15-Plot auch nicht herausreißen, allenfalls ein wenig davon ablenken. Der musikalische Score ist weder als gut noch als schlecht zu bezeichnen, "unauffällig" ist das richtige Adjektiv. Zumindest besitzt die vergleichsweise düstere Filmmusik keinen großen Wiedererkennungswert und entwickelt vor allem keinen rechten Pep. Sie dümpelt so vor sich hin und wird oft genug von den dominanten Soundeffekten einfach überlagert und platt gedrückt, bevor sie selbst Dramatik entfesseln könnte.
DVDs und Bonusmaterial
Bislang sind zwei Versionen im Handel: Die Single-Disc mit der Kinofassung und die Doublette mit dem Namen "Extreme Edition". Diese kommt mit einem extra Pappschuber daher, auf dem auf Vorder- und Rückseite je ein Alien- und ein Predator-Kopf eingeprägt ist. In diesem Schuber befindet sich aber eine normale DVD-Hülle für das Doppel. Wer darauf spekuliert, die Extreme Edition wäre uncut, segelt auf dem falschen Dampfer. Beide derzeit erhältlichen Versionen sind FSK 16, die EE hat neben dem wesentlich üppigeren Bonusmaterial lediglich eine etwas verlängerte Fassung des Filmes zu bieten. Man hat die Wahl per schön gestaltetem Menü, welche der Versionen man sich geben möchte. Die Langfassung weicht nur geringfügig von der Theatrical ab und hat einen alternativen, schlüssigeren Beginn.
Ob eine FSK-18-Version in Vorbereitung ist, war bis dato nicht zu erfahren. Es ist jedoch sehr wahrscheinlich, denn tatsächlich wirken manche Metzel-Szenen (insbesondere die, bei denen Menschen zu Schaden kommen) auffällig-unauffällig geschnippelt und somit entschärft. Da geht noch was, so rein splattertechnisch betrachtet. Grünes Außerirdischenblut und -gekröse erregt entgegen rotem Lebenssaft nicht die Gemüter bei der Prüfstelle. Doch das ist ein anderes Thema - halten wir fest: Kaum anzunehmen, dass 20th Century Fox auf die lukrative Einnahmequelle einer ungeschnittenen Version verzichten sollte, um doch noch Kohle in die Kassen zu spülen. Vor allem, weil dem Film in den Kinos nicht gerade der erhoffte Blockbuster-Erfolg beschieden war.
Die restliche Ausstattung entspricht dem heute üblichen Standard dessen, was die Zielgruppe erwartet. Zwei Audiokommentare und reichhaltiges Bonusmaterial sind der EE eigen. Dazu sollte man jedoch erwähnen, dass die immerwährende, gegenseitige, verbale Schulterklopferei (die ausgelutschte Wir-hatten-uns-alle-soooo-dolle-lieb-Leier) doch auf Dauer ziemlich nervt. Das Bild ist ohne Fehl und Tadel, der Sound sogar mehr als überdurchschnittlich. Gute Gelegenheit herauszufinden, wie DTS-fest die Nachbarschaft ist, doch auch in Dolby Digital 5.1 rumort es noch fett und ausgewogen aus den Boxen. Die Synchronisation geht in Ordnung, tief schürfende Dialoge sind ja sowieso nicht anzutreffen. Schade nur, dass Ewen Bremners (übrigens von Oliver "Justus Jonas" Rohrbeck gesprochen) breiter, schottischer Akzent in der deutschen Tonspur unter den Tisch fällt.
Fazit
Kann man sich ansehen - muss man aber nicht. Dabei ist wirklich Potenzial vorhanden gewesen, wie man anhand der superben Klopperei der titelgebenden Hard-Ass-Lebensformen sehen kann, sobald sie sich (endlich) hart und dreckig auf die Runkel geben: tricktechnisch und handwerklich hervorragend. Die übrige Handlung ist Patchwork aus den Vorgängern mit einer Prise der (wesentlich originelleren) Comic-Vorlage gewürzt, ohne mit deren Spannungsbogen und Schockeffekten mithalten zu können. Man kennt die Situationen allesamt zur Genüge und kann daher mit erschreckender Präzision voraussagen, was als nächstes passiert. Bis hin zum geklonten Showdown, der - ein wenig aufgebohrt - fast zu hundert Prozent aus Alien II stammt. Die DVD-Produktion ist ordentlich und nicht zu beanstanden. Gute Scheibe, um vor den Kumpels mit seinem Home-Cinema-Equipment zu strunzen - AVP holt fast alles aus dem Medium raus.
Die DVD-Daten auf einen Blick:
Einheitlicher Titel: "Alien vs. Predator"
basierend auf den Figuren von Dan O'Bannon und H.R. Giger (Alien) sowie Jim und John Thomas (Predator)
Genre: SF-Action
Ersterscheinungsjahr & Land: USA 2004
DVD: April 2005
Label: 20th Century Fox Home Entertainment
Lauflänge: ca. 100 Min. + ca. 180 Min. Bonus
Version & Altersfreigabe: 2 DVD Extreme Edition / FSK 16
Bildformat: Widescreen 16:9 (1,85 : 1)
Tonformat: DTS (D) und DD 5.1 (D und E)
Produktion: John Davis, Gordon Carroll, David Glier
Regie: Paul W.S. Anderson
Drehbuch: Paul W.S. Anderson
Musik: Harald Kloser
Darsteller u.a.: Lance Henriksen (Weyland), Sanaa Lathan (Lex), Ewen Bremner (Miller), Raoul Bova (de Rosa), Colin Salmon (Stafford)
- Redakteur:
- Jürgen Pern
Nicht nur der Titel lässt Erinnerungen an alte japanische Trash-Movies à la "Godzilla gegen King Kong" wach werden, auch die ganzen Kampfszenen werden ähnlich dramatisch in Szene gesetzt. Damit es zu dieser "ultimativen" Schlacht überhaupt kommen kann, muss auch eine Pseudogeschichte herangezogen werden, und die lautet so:
Der Milliardär Charles Bishop Weyland (Lance Henriksen) hat eine bisher unerforschte Tempelanlage in der Antarktis entdeckt. Natürlich kann er nicht alleine dorhin düsen, doch für was hat man eigentlich die ganze Kohle? Also schnurstracks die besten Wissenschaftler zusammengetrommelt, ab geht es. Geleitet wird das zwanzigköpfige Team von der knackigen Eisforscherin Alexa Woods (Sanaa Lathan). Als das ganze Team in der Antarktis angekommen ist und auch die Tempelanlage tief unten im Eis erreicht hat, fangen sie auch unverzüglich zu forschen an. Doch als es an den Wiederaufstieg geht, wird einer nach dem anderen auf mysteriöse Art und Weise abgemurkst.
Alles in allem ist die Story etwas dünn und erinnert sehr stark an HOSEN-Song 'Zehn kleine Jägermeister'. Klar, die Spezial Effekte sind schon klasse, doch leider hat man vieles an Blutgespritze und Splatter in der Sneak weggeschnitten. Selbst ein zünftiges "Motherfucker" von Alexa wurde zensiert. Ferner finden die meisten Kampfszenen im Halbdunkel statt, so dass man überhaupt nix mitkriegt oder der Kampf schon vorbei ist, wenn sich die Augen an das Dunkle gewöhnt haben. Der Film ist auf unglaubliche 127min angesetzt, doch nach ein bisserl mehr als neunzig Minuten war bei der Sneak-Preview Schicht im Schacht. Das Allein beweist, wieviel da weggeschnibbelt wurde. Sollte der Film wirklich in der zensierten Version in die Kinos kommen rate ich jedem "AVP"-Fan davon ab, sich das Teil anzusehen. Eher sollte die DVD abgewartet werden, da dort die Möglichkeit noch besteht, das Ding unzensiert zu sehen. Wer die finale Schlacht nicht abwarten kann und möchte, soll ruhig reingehen. Ansonsten sind die hart verdienten Euros in andere Filme oder CDs besser investiert.
- Redakteur:
- Tolga Karabagli