Resurrection Of The Little Match Girl
- Regie:
- Sun-Woo Jang
- Jahr:
- 2002
- Genre:
- Science-Fiction
- Land:
- Südkorea
- Originaltitel:
- Sungnyangpali Sonyeoui Jaerim
1 Review(s)
02.10.2004 | 20:03Flimmernde Bilder aus dem Märchen von Hans Christian Andersen: Ein Mädchen (Eun-kyeong Lim) versucht auf den verschneiten Straßen Schwefelhölzer (hier: Feuerzeuge) zu verkaufen und erfriert schließlich unbeachtet. Szenenwechsel.
Der junge Ju (Hyun-sung Kim) führt ein eher tristes Leben. Während sein Freund Yi ein erfolgreicher Pro-Gamer ist und von den Mädchen umschwärmt wird, fährt der unbeachtete Ju mit einem Mofa Fastfood aus. Das ändert sich schlagartig, als Jo einem verstörten Straßenmädchen ein Feuerzeug abkauft – und damit die Eintrittskarte ins Cyberspace. Ziel des virtuellen Spiels ist es, das besagte "Schwefelholz-Mädchen" bzw. "Little Match Girl" zu erobern. Dabei duellieren sich allerhand seltsame Gestalten. Beispielsweise Oinjos durchgeknallte Gang, die für einige Slapstick-Einlagen sorgt, oder der Clan um den adrett gedressten Obryum. Jo versucht, sich der Kampflesbe (im wahren Sinne) Lala anzuschließen und findet sich allmählich in dem realen Spiel zurecht. Doch dann stößt er auf Spielregeln, die er brechen muss. Nur der mysteriöse HWLF-Meister kann ihm dabei helfen. Als das Schwefelholz-Mädchen mit einer Maschinenpistole Amok läuft, nähert sich langsam die entscheidende Endschlacht gegen das alles beherrschende "System". Kurz vor dem Ziel steht Ju jedoch seinem Freund Yi gegenüber ...
"Resurrection Of The Little Match Girl" wurde als das gigantischste Filmprojekt angepriesen, das je in Korea realisiert wurde. In der Tat dauerten die Dreharbeiten drei Jahre und verschlangen ein großes Budget. Allerdings braucht die koreanische "Matrix"-Version eine ganze Weile, um in die Gänge zu kommen. Bei den ersten, teils völlig übertriebenen Kampfszenen muss sich der Zuschauer schnell darauf einstellen, dass diese eher humorvoll inszeniert wurden und sich der Film streckenweise nicht ganz ernst nimmt. Auch der Taxifahrer, der das Schwefelholz-Mädchen zwischendurch retten will, ist beispielsweise eine Lachnummer für sich. Nach 42 Minuten bekommt man dann endlich eine erste "Bullet"-Szene à la Matrix serviert. Der Endkampf wurde ebenfalls gut in Szene gesetzt, und an den Matrial-Arts-Szenen gibt es nichts auszusetzen. Nur ist das Ganze vielleicht etwas zu sehr an das große Hollywood-Vorbild angelehnt. Gerade beim (etwas kitschigen) Ende fühlte ich mich stark an "Matrix – Reloaded" und den Architekten erinnert. Zudem werfen die 123 Minuten eine Menge Fragen auf, die aber nur knapp beantwortet werden. Die Einführung der Charaktere ist so kurz gehalten, dass man schon mal den Überblick verliert und auch keine richtige Beziehung dazu aufbauen kann.
Die Schwächen gleicht der Film jedoch durch phantastische Bilder, Stunts und eine Prise Humor aus. Geht man nach dem Spruch "lieber gut geklaut..." und sieht den Film als Hommage, so bietet "Resurrection Of The Little Match Girl" nette Unterhaltung für alle "Matrix"- und Asien-Fans. Die DVD enthält neben der deutschen und koreanischen Tonspur ein Making Of, einen Filmbericht, sowie Trailer.
- Redakteur:
- Carsten Praeg