Black Cat Vol. 4
- Regie:
- Shin Itakagi
- Jahr:
- 2005
- Genre:
- Trickfilm
- Land:
- Japan
1 Review(s)
12.10.2008 | 23:17Story
Auf der Suche nach einem neuen Job reift in Train Heartnet und seinen Gefährten eine furchtbare Erkenntnis: Creed hat das letzte Gefecht überraschenderweise überlebt und plant mit Hilfe der Taoisten bereits die Entstehung einer neuen Welt. Zunächst paralisiert macht sich die Black Cat daran, Creeds Apostel aufzuspüren und den Tod Sayas ein für allemal zu rächen. Doch bevor er überhaupt eingreifen kann, gilt es, die Identität eines vermeintlichen Doppelgängers zu lüften, der sich mit Trains Pseudonym schmückt und seinen Ruf mächtig ruiniert. Aber ausgerechnet dieser Falschspieler bringt ihn schließlich wieder in Kontakt mit Creeds Organisation und beschert ihm unfreiwillig die Spur zum Schloss des abtrünnigen Ex-Kollegen. Creed jedoch hat seinen Kontrahenten bereits erwartet und tut nun alles in seiner Macht stehende, um Heartnet auf seine Seite zu ziehen. Wäre die Black Cat nur nicht so naiv gewesen, den Feind alleine aufzusuchen…
Persönlicher Eindruck
Nach den einschneidenden Ereignissen der letzten drei Episoden und den dramatischen Wendungen des dritten Silberlings könnten die Entwicklungen in dieser Fortsetzung bereits entscheidend für das Finale dieser Serie sein, selbst wenn dieses rein faktisch noch in weiter Ferne liegt. Doch wichtige Akzente müssen gesetzt werden, da nun schon einige elementare Versatzstücke des Plots auf dem Scheideweg stehen und nach einer Lösung bzw. einer Klärung verlangen.
Ausgerechnet dies geschieht in den Folgen 10-12 allerdings nur bedingt; statt nämlich das Tempo der vorherigen Kapitel sofort wieder aufzunehmen, schaltet Regisseur Shin Itagaki kontinuierlich ein paar Gänge herunter, um mal wieder ein wenig Ruhe in die Geschichte zu bringen. Zwar gleicht vor allem der Auftakt der vierten Scheibe noch einem richtig üppigen Spektakel und lässt aufgrund Creeds gehaltsschwerer Verkündung ein echtes Feuerwerk erwarten. Doch sobald der offenkundige Bösewicht die Motive seiner Organisation erklärt hat, wird die Handlung wieder für eine ganze Weile durch einige humorvolle Szenen aufgelockert, die über die Dauer einer ganzen Episode von der eigentlichen Story ablenken. Gut oder doch eher sub-optimal? Schwer zu sagen…
Problematisch ist auf jeden Fall der ziemlich ambivalente Fortschritt im Storykomplex. Die kurzen Eingewöhnungsschwierigkeiten wurden in den sich überschlagenden Ereignissen der letzten beiden DVDs ganz lässig überspielt und gegen ein sehr erfrischendes Konglomerat aus tiefgründiger Background-Story, souveräner Action und mutigen bizarren Inhalten eingetauscht; eine Entwicklung, die an dieser Stelle aber leider wieder kurzzeitig zu stehen kommt. Dies ist zum einen auf die Betonung des außergewöhnlichen Humors der Serie zurückzuführen, der insbesondere in der mittleren Folge um den Doppelgänger der Black Cat sehr stark ausgeprägt ist. Andererseits spielt aber sicherlich auch die weitere Perspektive der Story eine gewichtige Rolle, denn nach den Geschehnissen der jüngsten Vergangenheit war schon zu befürchten, die Regie hätte einen Großteil des Potenz-Pulvers bereits verschossen.
Insofern hat das gebremste Tempo der neuen Kapitel sicherlich auch sein Gutes, denn es erlaubt der Geschichte, neue Wege einzuschlagen, die komplexeren Nebenstränge ein wenig zu entschärfen und gleichzeitig auch wieder die Beziehung der Protagonisten untereinander wieder etwas mehr in den Fokus zu rücken. Auf diesem Gebiet liegt daher auch die wahre Stärke der neuen Folgen; die Charakterentwicklungen sind erneut enorm und ergeben zum Ende der drei Abschnitte mal wieder ein völlig neues Bild von Heartnet und Co. Gleichsam verändert sich auch die Seite des Bösen, auf der neben den Kronos-Numbers nun auch die Apostel mitmischen und den Plot trotz besagter Entschärfungen noch einmal eine Spur komplexer gestaltet. Gerade im spannenden, vorläufigen Finale nach Abschluss des ersten Dutzends gibt es schließlich wieder einen Showdown, der in Sachen Action und Tempo alles übertrifft, was diese Serie bislang hervorgebracht hat – und Entschädigung für 50 relativ enthaltsame Minuten liefert.
Festzuhalten ist am Schluss schlicht und einfach, dass die vierte Ausgabe von “Black Cat“ in ihrem Erscheinungsbild noch einmal ganz anders ist als die bereits recht interessanten, vielschichtigen Vorgänger. Das Tempo wird vorläufig gedrosselt, dies aber zugunsten eines sehr detaillierten Einblicks in die drei Parteien des Konflikts. Und da die Entwicklung ein weiteres Mal so weit geht, dass sich die Ausgangslage wiederholt in einem völlig anderen Licht präsentiert, darf man im Resümee auch von einem erneut und durchweg starken Silberling um Train, Sven und Co. freuen. Oder kurz: Fans der Serie kommen auch in “Black Cat Vol.4“ voll und ganz auf ihre Kosten!
- Redakteur:
- Björn Backes