Basilisk - Chronik der Koga-Ninja Vol. 1
- Regie:
- Fuminori Kizaki
- Jahr:
- 2005
- Genre:
- Trickfilm
- Land:
- Japan
- Originaltitel:
- Basilisk: Kôga ninpô chô
1 Review(s)
02.05.2008 | 09:31Story
Shogun Ieyasu Togukawa beschleichen starke Zweifel darüber, welcher seiner Söhne nach seinem bevorstehenden Tod sein Erbe antreten soll. Aus lauter Eigennutz über diese krisenreiche Entscheidung unternimmt er einen verheerenden Schritt, der die gesamte Dynastie nach Jahren des Friedens wieder zerrütten soll. Togukawa befiehlt, den Nichtangriffspakt der befeindeten Ninja-Clans der Iga und Koga zu brechen und in einem erneuten, erbitterten Kampf auszumachen, an wen das lukrative Erbe in Bälde übergehen soll.
Noch während die Clans die Namen ihrer zehn einflussreichsten Ninjas auf einer Schriftrolle festhalten, sterben ihre Anführer bereits in einem blutigen Gefecht. Die Schriftrollen fallen in die Hände der Iga, die nun alles daransetzen, bereits vor der Veröffentlichung des Beschlusses die zehn gegnerischen Ninjas niederzumetzeln und ihre Vormachtstellung zu behaupten. Einige blutige Attentate später sind sich jedoch auch die Koga über die neuesten Entwicklungen im Klaren und stellen sich bereitwillig dem Kampf mit ihren widerwärtigen Rivalen.
Inmitten dieser Turbulenzen wird die Beziehung zwischen den beiden Clan-Enkeln Gennosuke und Oboro auf eine harte Probe gestellt. Beide hatten die Friedensperiode ihrer Stämme genutzt, um ihre Liebe reifen zu lassen und über ihre Hochzeit nachzudenken. Die jüngsten Erschütterungen jedoch entzweien ihr Verhältnis und drohen, ihr Schicksal auf unangenehme Weise zu besiegeln ...
Persönlicher Eindruck
"Basilisk - Chronik der Koga-Ninja" ist die Verfilmung der erfolgreichen Manga-Serie von Futaro Yamade, die hierzulande via Heyne vertrieben wird und vielerorts in höchsten Tönen gelobt wurde. Ein schweres Erbe also für den Anime, der vom prestigereichen Studio Gonzo aufgearbeitet und unter der Regie von Fuminori Kizaki produziert wurde.
Und tatsächlich tut man sich in den ersten Episoden noch ziemlich schwer, die komplexen Verfechtungen, welche die Story aufbietet, einigermaßen transparent darzustellen, was hier vor allem wegen der Häufung offenkundig wichtiger Charaktere knifflig anmutet. Ohne lange Einleitung befindet man sich bereits inmitten einer Erzählung, deren Hauptstrang über mehr als ein Dutzend elementarer Figuren verfügt, die wiederum es erst einmal einzuordnen gilt - und gerade hier stellen sich anfangs noch einige Verständnisprobleme ein.
Unterdessen öffnet sich die eigentliche Story zwar recht behäbig, avanciert aber schon sehr rasch zu einem sehr vielversprechenden Fundament. Der Konflikt zwischen den Ninja-Clans wird ausführlich beschrieben, die Willkür der Shoguns gezielt in den Fokus gerückt und auch die teils hasserfüllte Atmosphäre absolut treffend aufgebaut. Problematisch sind lediglich die sprunghaften Breaks in der Story, welche die allgemeine Struktur des Plots ein wenig hektisch und chaotisch erscheinen lassen. Die ersten Kapitel sind gezeichnet von raschen Szenenwechseln und überraschenden Wendungen, was im Hinblick auf das sehr hohe Erzähltempo zwar sicherlich angenehm sein mag, bedingt durch die Einführungsprobleme ob der Vielzahl der tragenden Charaktere aber nicht ganz so förderlich für das Gesamtverständnis der Handlung ist. Hier wäre es stellenweise schon sinnvoll gewesen, den Rahmen noch etwas ausschweifender reifen zu lassen, bevor es schließlich ans Eingemachte geht - wobei reine Action-Fans dies sicherlich wieder anders sehen werden, kommen diese doch gerade durch das hohe Tempo erst so richtig auf ihre Kosten.
Die genannten Handicaps, sofern man sie überhaupt so nennen darf, sind aber eigentlich typische Ausgeburten einer "Vol. 1", insbesondere wenn man bedenkt, dass "Basilisk" über insgesamt 24 Episoden bzw. acht DVDs verlaufen wird, also in Sachen Umfang ein weiteres Bombastwerk ist. Dass daher zu Beginn noch eine Menge Mysterien offen bleiben und ein gewisser Selbstfindungsprozess in allen Bereichen der Handlung erforderlich ist, klingt selbstverständlich. Allerdings sollte man diesbezüglich auch nicht zu weit ausholen, um die eigentliche Geschichte nicht gänzlich aus dem Fokus zu verlieren und die Verflechtungen demnächst schon kontinuierlich miteinander verwachsen zu lassen. Die ersten drei Kapitel dieses ersten Silberlings bleiben hinsichtlich dessen zwar noch im Rahmen, liebäugeln aber auch schon einmal mit der Grenze zur überzogenen Komplexität – und gerade dies macht "Basilisk" für den unbefangenen Zuschauer zumindest bis zu diesem Zeitpunkt noch zu einer echten Herausforderung.
Nichtsdestotrotz hinterlässt schon die erste DVD einige überragende Eindrücke. Die Aufarbeitung ist geradezu fantastisch, insbesondere was den starken DTS-Sound sowie den Soundtrack im Allgemeinen betrifft. Die musikalischen Untermalungen und der Titelsong gehören zum Besten, was der Anime derzeit zu bieten hat, und werten das Gesamtprodukt "Basilisk" noch einmal gehörig auf. Hinzu kommt das schicke Bonusmaterial, welches sch bei einer Laufzeit von anständigen 50 Minuten ganz und gar Interviews mit der Crew und der Cast der Serie hingibt. So lässt man sich ein solches Unterfangen jedenfalls sehr gerne gefallen!
Ergo: "Basilisk Vol. 1" ist zwar inhaltlich noch ein wenig knifflig, womöglich auch noch unübersichtlich, verfügt aber über die nötigen Elemente, um dem Fantasy-Anime ganz neue Impulse zu verleihen. Die Geschichte ist anspruchsvoll, das Tempo enorm hoch und auch die Charaktere sind faszinierend. Sollte die Story demnächst noch etwas stringenter werden, steht hier tatsächlich ein weiteres Meisterwerk aus dem Hause Gonzo auf der Liste der Pflichtanschaffungen!
http://www.ova-films.de
http://www.alive-ag.de
Basilisk: Kôga ninpô chô
Produktionsland / Jahr: Japan 2005
Produktionsstudio: Gonzo
freigegeben ab 16 Jahren
Technische Daten:
Sprache / Ton: Deutsch DD 5.1, Deutsch DTS, Japanisch DD 2.0
Bildformat: 16:9
Untertitel: Deutsch
Extras:
Interview mit Cast & Crew Teil 1 (ca. 50 Minuten)
- Redakteur:
- Björn Backes