Black Cat Vol. 1
- Regie:
- Shin Itakagi
- Jahr:
- 2005
- Genre:
- Trickfilm
- Land:
- Japan
1 Review(s)
26.03.2008 | 08:24Story
Als Sweeper lebt der smarte Eigenbrödler Sven mehr schlecht als recht. Die Auftragslage ist schlecht, die Jobs hingegen sind kaum ehrenvoll. Dann jedoch erfährt er vom Kopfgeld, welches auf den skrupellosen Gangster Lib Tyrant ausgesetzt ist, und begibt sich auf die Jagd nach dem Schwerverbrecher. Tryant ist schnell aufgespürt, betreibt er doch gerade ausgiebig Propaganda für seine bevorstehende Gouverneurs-Karriere. Diese wird er aber nicht mehr antreten können, da er hinterhältig ermordet wird, nicht jedoch von Sven, sondern von einem mysteriösen Profikiller namens Train Heartnet, der im Untergrund nur Black Cat genannt wird.
Frustriert von seinem Misserfolg macht sich Sven auf die Suche nach einer neuen Mission und stolpert unfreiwillig in eine wilde Verfolgungsjagd, an deren flüchtigem Ende ein junges Mädchen steht. Sven erwirbt alsbald ihr Vertrauen und erfährt, dass ihre Schwester derzeit von einer Mafiaorganisation bedroht wird. Tatsächlich wird das Mädchen bedroht, nämlich von der Waffe des Kopfgeldjägers Heartnet. Aber bevor Sven die Szenerie aufklären kann, taucht auch schon das organisierte Verbrechen auf und bringt die Situation zur Eskalation. Mit Ach und Krach gelingt die Flucht, doch die Gründe für das erneute Auftauchen der Black Cat bleiben Sven und seiner jungen Begleiterin weiterhin unklar - bis die Dame, Svens Auftragsgeberin, die Wahrheit über ihre 'Schwester' erzählt ...
Persönlicher Eindruck
"Black Cat" fällt auf Anhieb in die Kategorie 'ungewöhnlich'. Die Szenerie mutet auf den ersten Blick recht merkwürdig und bizarr an, da sie einerseits extravagant, andererseits aber auch recht durchgedreht scheint. Gleiches lässt sich ferner auch für die recht ungewöhnlichen Charaktere sagen, die aufgrund ihrer erheblichen Diversität in ihrem Zusammenspiel prinzipiell gar nicht harmonieren können, dies aber letztendlich dennoch erstaunlich gut hinbekommen.
Allerdings dient die erste DVD-Ausgabe wie so oft erst einmal der Annäherung an den Plot und seine Figuren, und auch dies gelingt in den ersten drei Episoden schon einmal richtig gut. Man bekommt einen groben Überblick über die Hauptdarsteller - wenngleich ihr ungleiches Verhältnis zueinander nicht mal ansatzweise geklärt ist -, entwickelt ein Gefühl für die eigenwillige, doch nach einiger Zeit fesselnde Atmosphäre und freundet sich auch relativ schnell mit den vergleichsweise schwer zugänglichen Persönlichkeiten an. So weit, so gut.
Und dennoch hätte man sich hier und dort noch ein bisschen mehr Linearität gewünscht. Besonders in der Einstiegsepisode wird man mit Eindrücken überfrachtet, und auch die Handlung nimmt noch keinen gezielten Verlauf an. Ebenso ist man sich über die Rollenverteilung noch nicht im Klaren, was zwar bei einer längeren Serie, wie sie "Black Cat" nun mal ist, kaum ungewöhnlich ist, hier aber doch auffällt. Dem Spannungsaufbau tut dies aber keinen Abbruch. Kontinuierlich werden einzelne, elementare Bruchstücke des Gesamtstrangs in den Plot eingefügt, wechseln sich mit flotten Action-Szenen ab und lassen auch für emotionale Inhalte ein wenig Raum.
Innerhalb dieses Szenarios bilden sich zudem zwei äußerst coole, einprägsame Charaktere heraus, die sicher noch über die aktuelle Staffel hinaus von sich reden machen. Zum einen ist dies der smarte Sven, nach außen hin ein Herumtreiber und Taugenichts, aber innerlich ein instinktiver Draufgänger, der trotz seiner harten Auftragsjobs seine menschliche Seite nicht aufgegeben hat. Sein Gegenüber ist die Titelfigur Train Heartnet, ein undurchschaubarer Sonderling und als solcher eine Art Schatten, der nur in ausgewählten Szenen auftaucht, dort aber die Handlung erheblich vorwärts bringt und für ihre Entwicklung stets Akzente setzt. Und dass man sich zu derlei Aussagen hinreißen lässt, spricht eigentlich schon fast Bände.
Dennoch, "Black Cat" ist an sich ein gewöhnungsbedürftiger Anime mit einer noch nicht klar strukturierten Story, ungewöhnlichen Szenarien und vielen bis dato mysteriösen Elementen. Dies macht die Sache aber nicht nur interessant, sondern auch lohnens- und sehenswert, gerade im Hinblick auf das Charakterdesign. Da weiterhin auch die Animationen aus dem prestigereichen Studio Gonzo ("Trinity Blood", "Basilisk") fabelhaft und mitunter sogar imstande sind, abseits der Story weitere Highlights zu setzen, steht einer vielversprechenden, sehr guten Serie nach diesem Auftakt nichts mehr im Wege. Volume 1 hat jedenfalls schon einmal die hierfür nötige Überzeugungsarbeit geleistet.
http://ova-films.de/
- Redakteur:
- Björn Backes