Last Sword, The - Die Wölfe von Mibu
- Regie:
- Takita, Yohiro
- Jahr:
- 2003
- Genre:
- Historienfilm
- Land:
- Japan
- Originaltitel:
- Mibu Gishi Den
1 Review(s)
04.05.2008 | 08:59Filminfos
O-Titel: Mibu Gishi Den
Dt. Vertrieb: e-m-s
Erscheinungsdatum: 02.08.2007
Regisseur: Yojiro Takita
Kamera: Takeshi Hamada
Schnitt: Nobuko Tamita
Länge: 133 Minuten
Musik: Joe Hishaishi
Darsteller: Kiichi Nakai, Yui Natsukawa, Sora Toma, Miki Nakatani, Takehiro Murata, Atsushi Ito, Yuji Miyake
Handlung
"The Last Sword - Die Wölfe von Mibu" erzählt einen Ausschnitt der Lebensgeschichte des Samurai-Kriegers Kanichiro Yoshimura (Kichii Nakai). Der Film basiert auf dem preisgekrönten Roman von Jiro Asada.
Der Film beginnt mit einem Ereignis, das in Tokio im Jahr 1899 stattfindet. In einer kalten Winternacht trägt ein alter Mann seinen sechsjährigen Enkel zu einem Arzt, da er starkes Fieber hat. Obwohl der Arzt im Inbegriff ist, mit seiner Praxis in eine andere Stadt umzuziehen, und Teile seiner Einrichtung schon abtransportiert wurden, weist er den jungen Patienten und seinen Großvater nicht ab. Die Frau des Arztes versorgt den Jungen. Währenddessen kommt der Arzt mit dem alten Mann ins Gespräch. Anlass hierfür ist unter anderem eine alte Fotographie, die einen Samuraikrieger zeigt. Der alte Mann versucht, mehr über das Foto und die Person, die darauf abgebildet ist, zu erfahren. Schließlich kommen in dem Alten eigene Erinnerungen hoch, war er doch selbst früher ein Samurai. Er erinnert sich an einen Kampf im Hof eines Samuraiordens, nach dessen Ende ein Krieger namens Kanichiro Yoshimura (kurz: Yoshimura) als Rekrut in den Orden der Shisengumi aufgenommen wurde und seither als Lehrer der Schwerttkunst tätig ist.
Yoshimura ist ein Samurai-Krieger niederen Ranges. Seine Armut zwingt in dazu, seine Frau und seine Kinder zu verlassen, um sich einem größeren Samuraiorden anzuschließen. Fortan dient er dem Orden der Shisengumi, einer gefürchteten Verbindung herrenloser Samurai, der 1863 gegründet wurde. Seinen Sold schickt er seiner Familie. Als Mitglied der Samuraischule gewinnt er zunehmend das Vertrauen der jungen Novizen und entwickelt sich dort zu einem angesehenen Lehrer. Yoshimura vermisst seine Heimat und seine Familie sehr, was immer wieder deutlich zutage tritt.
Der Samuraikrieger Hajime Saito (Koichi Sato) verachtet Yoshimura - nicht zuletzt, weil er Werte wie Loyalität und Treue nicht sehr schätzt. Bei einem gemeinsamen Spaziergang - Saito gibt vor, von Yoshimura nach Hause begleitet zu wollen - versucht er hinterlistig und in kaltblütiger Art und Weise, Yoshimura mit seinem Schwert zu töten. Doch dieser wehrt sich und gewinnt die Oberhand in der dramatischen Auseinandersetzung. Er sieht sich schließlich selbst in der Situation, seinen Kontrahenten töten zu können. Doch Yoshimura lässt Saito am Leben. Fortan genießt Yoshimura einen gewissen Respekt bei Saito und eine Art Hassliebe zwischen den beiden Samurais entsteht. Im Verlauf des Films stellt sich heraus, dass der alte Mann, der seinen Enkel zum Arzt trägt, Saito ist.
Der Orden, dem Yoshimura angehört, zählt zu einer der abtrünnigen Samurai-Gruppen, die sich gegen den Kaiser stellen. Ein blutiger Kampf beginnt. "Die Wölfe von Mibu", denen Yoshimura nun angehört, stehen wie andere Truppen des Shogunats gut ausgerüsteten kaiserlichen Kriegern gegenüber, die Schusswaffen führen. Obwohl die Lage aussichtslos ist und der Anführer der Truppe zum Rückzug bläst, stürzt sich Yoshimura todesmutig und partriotisch in den Kampf. Er stürmt gegen die feindlichen Truppen, die das Feuer eröffnen. Yoshimura überlebt das Gefecht, wird jedoch sehr schwer verwundet.
Da er spürt, dass der Tod nahe ist, rauft er all seine Kräfte zusammen, um seine Ehefrau, seine beiden Töchter und seinen Sohn ein letztes Mal zu sehen. In dem Heimatdorf, das er einstmals aufgrund seiner Not verlassen musste, sieht er sich mit massiven Vorwürfen des Oberhauptes des Clans konfrontiert. Yoshimura wird als Verräter angesehen. Der Clanchef steht in einem Gewissenskonflikt: Gewährt er Yoshimura Schutz, so würden die kaiserlichen Truppen wahrscheinlich alle Mitglieder des Clans töten.
Technische Daten
Bildformat: 16:9 (1,66:1 anamorph)
Audio: DTS 5.1 (Deutsch), Dolby Digital 5.1 (Deutsch, Englisch)
Ländercode: 2
Untertitel: deutsch
Länge: 133 Minuten
FSK: ab 16
Extras:
-deutscher Trailer
-japanischer Trailer
-Dreharbeiten zum letzten Kreuzzug der Wölfe
-Dreharbeiten zu Shizus Selbstmordversuch
Das Bonusmaterial fällt vom Umfang her schwach aus und ist leider nur von bedingtem Interesse - nicht zuletzt, weil das Bonusmaterial nicht auf Deutsch untertitelt wurde. Gerade die Dreharbeiten zum Selbstmordversucht von Shizu wirken leider recht langweilig. Unter dem Strich weiß das Bonusmaterial nicht zu überzeugen.
Persönlicher Eindruck
"The Last Sword" ist ein bildgewaltiger, ausdrucksstarker Film, der die volle Aufmerksamkeit des Zuschauers einfordert. Es bedarf mindestens zweier Durchläufe, um die Story vollkommen zu verstehen und alle Zusammenhänge zu erfassen. Dies spricht für den Facettenreichtum dieses Films, den man sich ohne weiteres mehrmals ansehen kann und der es gewiss nicht verdient, nach einmaligem Sehen in einem Regal zu verstauben.
Die Kampfszenen des Films fallen recht brutal aus, aber sie stehen nicht im Vordergrund der Handlung. Die Szenen muten zu jeder Sekunde ergreifend, bildgewaltig und sehr realistisch an. Sie werden actionreich und choreographisch grandios, jedoch nicht zur hektisch inszeniert, was der Gesamtwirkung dieses Film absolut zuträglich ist. Die Requisiten und Drehorte wurden sorgsam ausgewählt und tragen dazu bei, diesen hochwertigen Streifen rundum gelungen inszenieren.
Die darstellerische Leistung der Hauptperson Yoshimura (Kiichi Nakai) ist als herausragend zu bezeichnen. Kiichi Nakai präsentiert sich in diesem Film als sehr charismatischer, unvergleichlich emotional agierender Schauspieler. Gerade in der letzten halben Stunde dieses episch angelegten Samuraifilms kann der Hauptdarsteller sein ganzes Können in diesen Bildern zum Ausdruck bringen.
In Sachen Bildqualität gibt es an "The Last Sword - Die Wölfe von Mibu" nichts zu bemängeln. Das Bild ist scharf. Die Intensität der Farben wurde offenbar etwas zurückgenommen, was dazu führt, dass der Streifen mehr oder weniger einen "klassischen", schlichter anmutenden Anstrich erhält. Die Tonqualität - insbesondere der deutschen Synchronfassung - ist tadellos. Die Filmmusik von Joe Hisaishi ist stets stimmig komponiert und sie trägt dazu bei, diesen Film rundum gelungen musikalisch zu illustrieren.
In Gesamtschau ist "The Last Sword - Die Wölfe von Mibu" ein hochklassiger Samuraifilm: edel, ausdrucksstark, spannend und absolut ergreifend. Ergo: uneingeschränkte Kaufempfehlung für Genrefans!
- Redakteur:
- Martin Loga