1001 Nacht Collection - Teil 1
- Regie:
- John Rawlings, Arthur Lubin, Charles Lamont
- Jahr:
- 1942
- Genre:
- Abenteuer
- Land:
- USA
- Originaltitel:
- Arabische Nächte, Ali Baba und die vierzig Räuber, Die schwarzen Teufel von Bagdad
2 Review(s)
14.11.2008 | 18:17Koch Media ist mittlerweile bekannt dafür sich alte Filme und Serien zur Brust zu nehmen und sie auf DVD heraus zu bringen. In diesem Fall handelt es sich wirklich um Klassiker dem Wortsinne nach: Die "1001 Nacht Collection Teil 1" beinhaltet drei Technicolor-Schätzchen aus den Vierzigern des vergangenen Jahrhunderts. Namentlich handelt es sich um "Arabische Nächte" (1942), "Ali Baba und die 40 Räuber" (1944) und "Die schwarzen Teufel von Bagdad" (1949). Als Extra-Bonbon wurden diese drei filmischen Vertreter der berühmten orientalischen Kurzgeschichten- bzw. Märchensammlung digital überarbeitet. Die 3er-DVD Box wechselt derzeit für rund 35 Euro den Besitzer.
Arabische Nächte (OT:Arabian Nights)
USA 1942 / Universal Studios
Regie: John Rawlins
Drehbuch: True Boardman und Michael Hogan
Musik: Frank Skinner, Kamera: Milton R. Krasner
Laufzeit: 83 Minuten
Zur Story
Tänzerin Scheherazade hatte den hellseherischen Traum, dass sie irgendwann einmal den Kalifen von Bagdad heiraten wird. Das ist zurzeit der warmherzige Haroun-al-Raschid, der sich im bitterbösen Clinch mit seinem machtgierigen und missgünstigen Bruder Kamar befindet. Bei einem Handgemenge mit den Schergen seines Bruders wird Raschid verletzt und kommt inkognito durch Hilfe des Schaustellers Ali Ben Ali in der fahrenden Gauklertruppe unter, in welcher auch Scheherazade ihre Brötchen verdient. Derweil hat Hassan im Glauben sein Bruder sei endlich ein Fraß der Geier, den Thron Bagdads usurpiert. Mehr noch: Ihm gelüstet nach einer baldigen Heirat mit einer gewissen Tänzerin. Diese ist hin und her gerissen zwischen ihrer eigenen Prophezeiung und der aufkeimenden Zuneigung zu Raschid - und der tut gut daran zum jetzigen Zeitpunkt seine wahre Identität besser nicht zu verraten.
Eindrücke
Als einer der ersten Streifen, die im damals brandneuen 3-Layer-Technicolor gedreht wurden ging "Arabian Nights" in die Filmgeschichte ein. Geboten wird amerikanisches Heldenkino mit opulenten, überzogen bunten Kostümen und vergleichsweise gehobener Ausstattung. Genau das also, was die Nation in Zeiten des zweiten Weltkriegs als Ablenkung bedurfte. In Ermangelung von genügend Darstellern aus dem orientalischen Raum, kam offensichtlich jede Menge Schminke zum Einsatz, um den Teint so manches Mimen aufzutunen. Leider bei den meisten zu sichtbar, um glaubwürdig zu wirken. Auch von der Inszenierung her bietet Arabian Nights stilistisch aus heutiger Sicht einige Angriffspunkte.
Der sehr europäisch - eher an Degen oder Rapier - angelehnte Fechtstil mit orientalischen Krummsäbeln ist zwar überaus amüsant anzusehen, entbehrt aber jeglichem Realismus. Dass die Reit- und Fechtszenen oftmals aus Gründen der Dramatik mit höherer Geschwindigkeit abgespielt werden ist da nur eine kleine Randnotiz und auch die oft als gemalt identifizierbaren Studiohintergründe, sowie klar erkennbare Pappmaché-Kulissen, tragen auch nicht grade dazu bei, den Authentizitäts-Faktor zu erhöhen. Aber man sollte dennoch gnädig über manches hinwegsehen, handelt es sich schließlich um ein Märchen und auch die Cameo-Auftritte von Figuren wie Sindbad und Aladdin entbehren nicht einer gewissen Witzigkeit.
Ebenso stereotyp wie die Matte-Paintings fällt auch die Darstellung aus. Recht hölzern-theatralisch und mit schwülstigen Dialogen angereichert repräsentiert Arabian Nights den naiven Zeitgeist und Moralvorstellungen der Ära. Immerhin konnten Jon Hall (Haroun-al-Raschid) und Maria Montez (Scheherazade) hier in diesem für 4 Oscars ® nominierten Streifen den Grundstein für weitere, ähnliche Engagements legen - eins davon, die wohl berühmteste Verfilmung von "Ali Baba und die 40 Räuber" befindet sich sogar ebenfalls in dieser DVD-Sammlung. Auch der einzige halbwegs authentische Schauspieler, der Inder Sabu (Ali Ben Ali), durfte noch weitere Male die Leinwand beehren.
Ali Baba und die 40 Räuber (OT: Ali Baba and the Forty Thieves)
USA 1944 / Universal Studios
Regie: Arthur Lubin
Drehbuch: Edmund L. Hartmann
Musik: Edward Ward, Kamera: W. Howard Greene und George Robinson
Laufzeit: 84 Minuten
Zur Story
Wieder einmal ist Bagdad in Not. Diesmal sind es die Mongolen die Angst und Terror unter der Bevölkerung verbreiten. Der Kalif und seine Getreuen sind die letzte Verteidigungslinie, müssen sich aber nach Basra zurückziehen, um frische Truppen aufzutreiben und sich zu formieren. Allerdings wird daraus nichts. Der junge Prinz Ali muss mit ansehen, wie sein Vater verraten und ermordet wird, kann aber den Häschern entkommen. Durch Zufall entdeckt er den geheimen Unterschlupf der Räuberbande des alten Baba, welcher ihn wie einen Sohn aufnimmt und ihn 10 Jahre lang zum neuen Anführer heranzieht. Bald schon gelten die Vierzig unter seinem Kommando nicht mehr als Banditen, sondern als Nationalhelden, welche die Mongolen schröpfen, um es dem eigenen Volk zu geben. Ali gerät in Gefangenschaft, als er eine Karawane mit der zukünftigen Braut des Khans ausspionieren will - zudem entpuppt sich diese ausgerechnet als sein alte Jugendliebe, die ihn aber nicht erkennt.
Eindrücke
Diese Verfilmung der Geschichte gilt auch heute, 66 Jahre nach ihrer Entstehung, immer noch als die Bekannteste, um nicht zu sagen die Berühmteste. Dabei hält sich Drehbuchautor Hartmann mitnichten an die Vorlage aus Persien, sondern ändert die Geschichte an einigen wichtigen Stellen dramaturgisch in Richtung "American way of storytelling" ab. In Sachen verschwenderischer Austattung und greller Kostümierung macht Ali Baba seiner Ära alle Ehre - auch hier ist natürlich wieder die beste damals verfügbare Technicolorverfahren grade gut genug. Die Bluescreen-Technik feiert ebenfalls fröhliche Urständ - insbesondere bei den Massenreitszenen. Auffällig ist auch das Einfügen einer ziemlich sinnfreien Gesangseinlage, wie sie später unter anderem auch von Disney gerne und häufig als Stilmittel verwendet wurde. Und auch sonst wird kein Klischee ausgelassen.
Darstellerseitig geben sich als Prinzipale wieder der athletische Jon Hall (Ali Baba) und die selbst ernannte Queen of Technicolor Maria Montez (Amara) die Ehre. Selbstverständlich zeigen sie - wie der gesamte Rest des Casts - das so typische Over-Acting dieser Zeit. Grade der Humor wirkt heute unglaublich aufgesetzt und fehl am Platz. Glaubhafte Figuren und Handlungen sehen anders aus, doch muss man auch hier wieder zur Ehrenrettung den starken Märchencharakter der Geschichte hervorheben - mehr noch als bei anderen Episoden aus 1001 Nacht. Übrigens trifft man auch wieder den sehr europäischen Fechtstil, sowie das schnellere Laufenlassen des Films in Action-Szenen und selbstredend die teils lächerliche Schmink-Maskerade an. Dafür ist die Kulisse bei Ali Baba dank vieler schöner Außenaufnahmen brauchbarer als bei vielen seiner Genre-Kollegen.
Die schwarzen Teufel von Bagdad (OT: Bagdad)
USA 1949 / Universal Studios
Regie: Charles Lamont
Drehbuch: Tamara Hovey und Robert Hardy Andrews
Musik: Milton Schwarzwald, Kamera: Russell Metty
Laufzeit: 79 Minuten
Zur Story
Als Beduinen-Prinzessin Marjan von ihrer langjährigen Ausbildung aus England in den Orient zurückkehrt, muss sie bestürzt feststellen, dass ihr Vater zwischenzeitlich ermordet wurde. Verantwortlich dafür wird der Sohn des Emirs eines verfeindeten Stammes gemacht. Dieser steht auch in Verdacht der Anführer der "Schwarzen Roben" zu sein - eine Verbrecherbande, welche im großen Stil Karawanen plündert und gelegentlich sogar nicht davor zurückschreckt durch die Straßen von Bagdad zu marodieren. Pascha Ali Nadim ist offensichtlich machtlos gegen die berittene und paramilitärisch organisierte Horde, deren Mitglieder seinen Soldaten immer wieder durch die Finger flutschen. Während der zwielichtige Pascha sich offensiv an Marjan heran macht, die dem vermeintlichen Mörder Rache geschworen hat, ist eben jener fleißig dabei durch geschickte Schachzüge soviel Zeit zu gewinnen, seine Unschuld beweisen zu können.
Eindrücke
Ausgerechnet der Film mit dem prinzipiell größten Potenzial der Sammlung schwächelt an vielen neuralgischen Punkten. Der Realitätssinn des Zuschauers wird schon gleich zu Beginn strapaziert, indem er Glauben gemacht werden soll, ausgerechnet eine rothaarige (!), beduinische Prinzessin würde zum Studium ins (westliche) Ausland geschickt. Bei ihrer Rückkehr eskortiert der Pascha Bagdads dann auch noch persönlich ihre Karawane. Letzteres kann man noch als zufällige Begebenheit verbuchen, befindet sich jener quasi auf Dienstreise von Konstantinopel nach Bagdad - warum ihn die "Schwarzen Roben" bei ihrem Überfall den ranghöchsten Repräsentanten der Regierung nicht sogleich als fettes Faustpfand kidnappen, wird dann im weiteren Verlauf deutlicher. Es ist allerdings Gift für den Plot, wenn man gleich in den ersten Minuten zuviel verrät und dann versucht noch einmal zurück zu rudern. So endet das Verwirrspiel wer gut und wer böse ist, eigentlich noch bevor es so richtig begann.
Dabei sind die Figuren hier nicht ganz so arge Abziehbilder und auch die Story interessant und grundsätzlich spannend. Leider vergeigt Charles Lamont bzw. das Drehbuch die Atmosphäre durch Maureen O'Haras zwanghaft hereingequetschten Gesangseinlagen (im Ganzen darf sie gleich 3 Songs zum Besten geben, wovon ein einziger wenigstens handlungstechnisch geringfügig Sinn macht), sowie die Verwendung allzu offensichtlicher und zu zahlreicher Studiokulissen. Da können sich O'Hara, Paul Hubschmid (hier unter dem Alias Paul Christian) und Vincent Price noch so strecken. Der Bühnenbildner hielt scheinbar auch nichts von handwerklich sauberen Hintergrundmalereien und so hat Bagdad aus der Ferne den surrealen Touch eines Salvatore Dalí oder Friedensreich Hundertwasser, während der Custume Designer bessere Arbeit ablieferte. Selbstverständlich sind die Kostüme in erster Linie wieder schön kitschig und übertrieben - dafür aber nett anzuschauen.
DVDs und Bonusmaterial
Die hübsch gestaltete Box beinhaltet drei einzeln entnehmbare Cover, allerdings hat man für die Beschriftung des Schubers scheinbar den Praktikanten losgelassen, welcher weder die Filme gesehen hat, noch in der Lage war eine der zahlreichen online Datenbanken nach einer korrekten Inhaltsangabe zu durchforsten. Leckerbissen der Edition ist aber sicherlich das digital remasterte Bild, welches sich fast ausnahmslos verblüffend brillant und kontrastreich präsentiert. Lediglich ein leichtes Farb-Pumpen wagt sich gelegentlich zu zeigen. Beim Ton sind dagegen keine Wunder zu erwarten gewesen, auf Pseudo-DD 2.0 hat man die ursprüngliche Mono-Spur aber immerhin aufgepeppt. Das Bonusmaterial beschränkt sich in der Hauptsache auf Bildergalerien mit seltenen Werbeaufnahmen zu den einzelnen Titeln. Auf Der DVD von "Arabische Nächte" befindet sich zudem eine kleine, minder interessante, moderierte Einführung zu 1001 Nacht. Nichts was man gesehen haben muss.
Fazit
Alle drei Filme der Kollektion sind Meilensteine und tragen zurecht das Prädikat "Klassiker". Im Falle von Ali Baba kann man gar noch ein "Kult" mit anfügen Unterhaltsam sind die leicht verdaulichen, ollen Schinken allemal. Natürlich gilt es Abstriche zu machen, was Bühnenbild, Logik, Realismus sowie nicht zuletzt das chauvinistisch angehauchte Frauenbild angeht, doch so waren sie nun einmal die Vierzigerjahre. DVD seitig sticht vor allem das superb restaurierte Bild ins Auge, während in Sachen Zusatzmaterial die Zeichen auf Schonkost stehen. Dennoch: Die 1001 Nacht Collection - Teil 1 ist nicht die schlechteste Investition für die heimische Videothek - jedenfalls wenn man Werke dieser Art mag und sich nicht nicht an den zahlreich verwursteten Klischees, den teils schwer moralinsauren, naiven Dialogen und unrealistischen Kostüm-Pomp darin stößt.
Die Medien-Daten auf einen Blick:
EAN: 4020628980917
Koch Media, 2008
Version: 3 DVD Box, digitally remastered, FSK 12
Gesamtspielzeit: ca. 247 Minuten
Bonus: 15 minütige Einführung, Bildergalerien
Bildformat: Vollbild 4:3
Soundformat: DD 2.0 (Englisch und Deutsch)
Darsteller u.a.: Jon Hall (Haroun-Al-Raschid, Ali Baba), Maria Montez (Scheherazade, Prinzessin Amara), Maureen O'Hara (Prinzessin Marjan), Sabu (Ali Ben Ali), Paul Hubschmid alias Paul Christian (Prinz/Hassan), Vincent Price (Pascha Ali Nadim)
- Redakteur:
- Jürgen Pern
Diese "1001 Nacht"-Collection vereint drei restaurierte Filme in einer Box: "Arabische Nächte", "Ali Baba und die vierzig Räuber" sowie "Die schwarzen Teufel von Bagdad".
"Arabische Nächte"
Story:
Harun-Al-Rashid (Jon Hall), der Kalif von Bagdad wird von seinem Bruder Kamar (Leif Erickson) entmachtet und entkommt dem Tod nur dank der beherzten Hilfe des jungen Ali (Sabu) und Scheherazade (Maria Montez), Mitglieder einer Künstlertruppe. Kamar will unbedingt Kalif werden, damit er die bezaubernde Scheherazade heiraten kann, welche ihm gesagt hat, dass es ihr Schicksal sei, einmal über Bagdad zu herrschen. Doch es sind noch mehr Leute an dem Thron interessiert und es gibt einige Kämpfe und Schwierigkeiten, bis sich die Prophezeiung Scheherazades erfüllt.
Infos:
Der Film "Arabische Nächte" entstand im Jahre 1942. Es war die erste Produktion von Universal in der "Drei-Stufen-Technicolor"-Technik. Der Film sollte die Menschen unterhalten und den 2. Weltkrieg vergessen lassen. Er war ein großer Erfolg und wurde auch für vier Oscars nominiert. Der Produzent holte damals bereits erfolgreiche Schauspieler in den Film, welche ihm den Erfolg garantierten. Dabei handelte es sich um Jon Hall und Sabu, einen gebürtigen Inder. Maria Montez kam aus der Dominikanischen Republik und hatte vorher in kleineren Filmen mitgespielt. Mit diesem Film gelang ihr der Durchbruch und sie spielte in zwei weiteren Blockbustern mit Jon Hall mit.
Persönliche Meinung:
Die Geschichte an sich ist bekannt und uralt, beginnt sie doch mit den Geschichten aus "1001 Nacht". Sie wurde mit viel Aufwand für die damalige Zeit verfilmt und unterhält bis heute hervorragend. Die Story ist unterhaltsam und obwohl das Ende absehbar ist, genießt man die Atmosphäre der arabischen Wüste (auch wenn der Film in den USA gedreht wurde). Es ist einer dieser klassischen Filme, wo die Guten immer die Guten und die Bösen böse bis zum Schluss bleiben und ihre gerechte Strafe erhalten. Trotz meiner Skepsis bezüglich der nicht-arabischen Schauspieler in diesen Rollen wurde ich des Besseren gelehrt. Die Darsteller überzeugen, natürlich allen voran Sabu als mutiger junger Mann.
Da der Film restauriert wurde, ist seine Bild- und Tonqualität mittel bis gut. Am Anfang musste ich mich an die Farben im Film gewöhnen, denn sie sind nicht so ausgeglichen wie heutzutage. Die deutsche Tonspur war eher scheppernd und machte mir mehr Mühe beim Verstehen als die ausgeglichenere englische Tonspur. So sah ich mir den Film am Ende ganz auf Englisch mit deutschen Untertiteln an. Leider gibt es nicht ganz von Anfang an Untertitel.
Bemerkung:
Auf der Rückseite der Box wurde die Zusammenfassung der Geschichte falsch gedruckt. So sollte da nicht Ali Ben Ali (Sabu), sondern Kamar (Leif Erickson) stehen.
DVD:
Filmlänge: ca. 83 Min.
Bildformat: 4:3
Tonformat: Dolby Digital 2.0
Sprachen: Deutsch, Englisch
Bonusmaterial:
- Einführung von Filmhistoriker Robert Osborne (interessant)
- Bildergalerie mit seltenem Werbematerial
- Englischer Kinotrailer
"Ali Baba und die vierzig Räuber"
1944 kam eine weitere Verfilmung der "1001 Nacht"-Geschichten heraus. Wer kennt die Geschichte von Ali Baba und den vierzig Räubern nicht? Dieser Film gilt als einer der Besten aus einer langen Serie von Verfilmungen desselben Stoffes.
Story:
Ali ist der Sohn des Kalifen von Bagdad. Eines Tages muss er miterleben, wie der gute Freund des Vaters, Prinz Kassim (Frank Puglia), diesen an die Invasoren, die Mongolen, verrät und ihn umbringen lässt. Ali flüchtet in die Berge und wird dort von den 40 Räubern aufgenommen. Diese leben in der bekannten Höhle mit ihren Schätzen und rauben was sie können. 10 Jahre später ist aus Ali (Jon Hall), Ali Baba geworden, der Ziehsohn des alten Ali Baba, dem Räuberhauptmann. Die Räuber berauben inzwischen vor allem die Mongolen und haben deswegen einen großen Rückhalt im Volk. Da erfahren sie, dass der Herrscher von Bagdad, der Mongole Hulagu Khan eine junge Frau heiraten will und sie beschließen ihn zu berauben. Es stellt sich dann heraus, dass diese junge Frau Amara (Maria Montez), die Tochter von Prinz Kassim ist, welche als Kind mit Ali "Blutsbruderschaft" geschlossen hat. Nun möchte Ali Amara, aber auch Bagdad von den Mongolen definitiv befreien. Doch das ist gar nicht so einfach, da es überall Spitzel gibt.
Persönliche Meinung:
1944 kam dieser große Abenteuerfilm von Arthur Lubin in die Kinos und wurde ein großer Erfolg.
Der Film hat wunderbare Kulissen, eine passende Umgebung (er wurde in den USA gedreht) und die perfekten Schauspieler für eine solche Geschichte. Jon Hall und Maria Montez überzeugen wie bereits in "Arabische Nächte" als perfektes Paar in diesem Märchen aus 1001 Nacht.
Der Film wurde ebenfalls restauriert und man vergisst sehr schnell sein Alter. Im Mittelpunkt stehen die Handlung und die großen Persönlichkeiten, welche die Geschichte ausmachen, jede ist auf ihre Art speziell und entweder sympathisch oder unsympathisch. Der Film zeigt ein gutes Stück Humor. Er besitzt die perfekte Mischung um ihn zu einem familienfreundlichen Abenteuerfilm zu machen. So sind einige Räuber sehr sympathisch und originell und bringen den Zuschauer ab und zu zum Schmunzeln. Die perfekte Verfilmung, ohne Special Effects, eines uralten Stoffes mit dem Charme alter Technicolorfilme. Mit der Zeit will man immer mehr davon!
DVD:
Filmlänge: ca. 84 Min.
Bildformat: 4:3
Tonformat: Dolby Digital 2.0
Sprachen: Deutsch, Englisch
Bonusmaterial: Bildergalerie mit seltenem Werbematerial
"Die schwarzen Teufel von Bagdad"
Der dritte Film in dieser Box beinhaltet den 1949 herausgekommenen Film. Er ist ebenfalls unter anderem unter dem Titel "Die Prinzessin der Wüste" bekannt.
Story:
Maureen O'Hara verkörpert die Beduinenprinzessin Marjan, welche bei ihrer Rückkehr nach vielen Jahren aus England erfährt, dass ihr Vater von den schwarzen Teufeln und ihrem Anführer, einem Beduinenprinz, umgebracht wurde. Sie will sich mit ihrem Stamm am Mörder rächen. In der Zwischenzeit verbringt sie viel Zeit mit dem türkischen Pascha von Bagdad (Vincent Price), doch auch der undurchschaubare und zu Unrecht des Mordes beschuldigte Prinz Hassan (Paul Hubschmid) macht ihr den Hof. Da die Prinzessin Marjan eine energische und zielstrebige junge Frau ist, kommt sie am Ende zu ihrem Ziel und die wahren Mörder werden entlarvt und bestraft.
Persönliche Meinung:
Der Film ist kein anspruchsvolles Stück Kino, aber ein unterhaltsames Abenteuer, dieses Mal mit einer mutigen Frau im Mittelpunkt. Sie ist zwar meiner Meinung nach des Öftern für eine Beduinenprinzessin, auch wenn sie in Europa aufgewachsen ist, zu wenig bekleidet, aber das gehörte wohl dazu, damit der Film für das Publikum attraktiv war. Die Landschaft wurde gut ausgewählt und als Zuschauer erhält man schnell das Gefühl sich in einer arabischen Gesellschaft mit all ihren Traditionen zu befinden, auch wenn keiner der Darsteller aus diesen Regionen kommt. Eine weitere schöne Geschichte, angelehnt an die Geschichten aus "1001 Nacht", in einem ähnlichen Rahmen mit den obligaten Helden, der Heldin und den Bösewichtern. Dazu kommen die für die damalige Zeit typische Musik, Songs und Tanzeinlagen.
Mir persönlich gefiel dieser Film aus dieser Sammlung am Wenigsten, da er ein wenig europäischer als die Vorherigen ist. Dies liegt wohl an der extrem hellhäutigen Maureen O'Hara, welche ich als Beduinentochter nicht so einfach akzeptieren kann. Aber ich denke, dass es bei diesem Film weniger um Authentizität als mehr um ein weiteres Abenteuer aus dem orientalischen Raum geht. Und dazu kann man nur sagen, dass die 79 Minuten wie im "Ritt" vorbei geflogen sind.
DVD:
Filmlänge: ca. 79 Minuten
Bildformat: 4:3
Tonformat: Dolby Digital 2.0
Sprachen: Deutsch, Englisch (hier sind die beiden Tonformate gleichwertig und der Film ist auf Deutsch besser verständlich)
Bonusmaterial: Bildergalerie mit seltenem Werbematerial
Ich freue mich, dass diese alten Filme nun restauriert herausgekommen sind, so dass man als Filmliebhaber auch diese alten Filmabenteuer in neuer Qualität genießen kann.
- Redakteur:
- Doris Flückiger